Vierjähriger mit zur Beerdigung?

  • Hallo und zunächst einmal mein herzliches Beileid.


    Mein Sohn war 2 Jahre alt, als mein Großvater starb und drei Jahre alt, als meine Oma von uns ging.
    Er war auf beiden Beerdigungen mit dabei und geht auch heute noch regelmäßig mit zum Friedhof.


    Er ist jetzt 8 Jahre alt und kann sich wahrscheinlich nicht wirklich an die Beerdigung erinnern, ich denke, dass es für ihn wichtiger ist, dass es einen Ort ist, an dem wir unsere Verstorbenen besuchen können.


    Was ich aber auf alle Fälle vermeiden würde: Mein Kind anzulügen.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für all das, was auf dich zukommt.


    Liebe Grüße
    Christine

  • "Mama, jetzt weiß ich es. Das ist wie bei den Piraten!" Nachdem ihn vier Erwachsen völlig verdattert angesehen haben, hat er sich dann noch zu einer Erklärung durchgerungen "Die vergraben ihre Schätze doch auch in der Erde, damit sie keiner findet"

    Schöner hätte er es nicht zusammenfassen können. :blume
    Ihr zwei geht wirklich super mit dem Thema um. Laß Dich bloß nicht wieder verunsichern.
    Du machst alles richtig. :daumen

  • Herzliches Beileid auch von mir, Enya! :knuddel


    Ich habe den thread gerade erst gefunden und auch ich möchte dich bestärken in der Entscheidung, die du getroffen hast.


    Der Tod gehört zum Leben.
    Kindern dies zu vermitteln, ist eine große Herausforderung, weil wir selbst oft nicht an das Thema Tod/Sterben/Trauer herangeführt wurden und Scheu haben, uns mit unserer eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Kindern können den Tod gut be-greifen, wenn sie beim Abschiednehmen dabei sind und die Trauer der 'Großen' als etwas normales erleben. Ich habe mit meiner Tochter Abschied genommen von ihrem Uropa, als sie 3 war, von ihrer Oma, als sie 5 war (bei ihr hat sie, mit allen anderen Enkelkindern, die sie aufgebahrt übers Wochenende im Wohnzimmer besucht haben, immer mehr an Scheu verloren) und ihrer Urgroßoma, als sie 8 war. Wir haben Bilder gemalt, die dann mit in den Sarg gelegt wurden - und alle Fragen, so gut wir konnten, beantwortet.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage.


    Lieben Gruß, smiles

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Herzliches Beileid auch nochmal von mir.


    Also meine Kleine war 4 (2 Tage später 5) als ihr heißgeliebter Opa beerdigt wurde. Sie war dabei und nciht nur das. Wir haben vorab lange überlegt wie wir es machen, auch ob sie Opa auch vorher noch sehen sollte (also am offenen Sarg), haben mit dem Bestatter gesprochen etc. Ergebnis: Sarg geschlossen, ABER wir haben Farben mitgenommen in dei Halle und dort durfte sie dann Opas sarg anmalen. Sie hat im Blumen und Wolken drauf gemalt. Außerdem hatte sie ein Bügelperlen-Bild gemacht, was Opa auch bekommen sollte. Ihr wurde erklärt, wie das dann ablaufen sollte, da es auch eine Urnenbestattung wurde. Sie hat alles ziemlich gut aufgenommen. Sie hat unsere Trauer erlebt, sie durfte selber trauern... und das finde ich ist sehr wichtig.


    Heute trauert sie immer noch um ihren Opa, immer wieder kommt es, dass sie über ihn reden möchte, dass sie weint, weil sie ihn vermißt etc. Wir hatten auch Bücher zum Thema (Leb Wohl alter Dachs und Abschiedsbrief von Opa Maus) und auch ein Lied, was wir immer dann gehört haben, wenn sie trauern wollte, also ganz bewußt.... dann haben wir uns einenen ruhigen Ort gesucht, gekuschelt, das Leid gehört über Opa geredet udn geweint....


    Das einzige, was ihr jetzt noch Probleme macht, ist, dass sie nicht weiß, woran ihr Opa genau gestorben ist..... und noch ist sie zu jung, sind wir der Meinung, als das sie das begreifen könnte....



    Ich denke dein Gefühl war von Anfang an richtig...

  • Wenn Du mir schreiben magst, woran er gestorben ist, kann ich Dir gerne eine kindgerechte Erklärung vorschlagen.