Kopf leer kriegen...

  • Hallo ihr Lieben,
    kennt ihr auch das Gefühl, nachts nicht schlafen zu können, wenn einem im Kopf immer wieder Bilder der Vergangenheit herumschwirren?


    Man grübelt und grübelt, malt sich aus was wäre wenn....
    Da ich eh schon nicht schlafen kann wegen meiner SSW, liege ich fast jeden Tag bis fast 3 Uhr morgens und mache mich immer sleber fertig.


    Wie bekommt man seinen Kopf nur leer?
    Ich bin durch etliches Tiefs gegangen in den vergangenen Monaten, ich hab so genug davon...ich will jetzt weiterleben...will mein Leben endlich wieder genießen können...aber all diese Gedanken, all den Kummer, all die Angst...ich weiß nicht wohin damit!


    (Ich weiß, viele haben mir gesagt ich soll zur Therapie, Gruppenhilfe usw....in meiner Umgebung gibt es sowas nicht!!! Ich lebe in Vietnam!!!)
    Ich muss mir selbst helfen, ich muss aus dem Schatten der Vergangenheit raus, alles Beiseite schieben, aber die Zukunft macht mir ebenfalls soviel Sorgen wie meine Vergangeheit!!!!


    Wie soll man da nur Freude an seiner SS und seinem Alltag finden????


    Aimee

  • Vielleicht hilft es Dir, Dein Gedächtnis gedanklich als Schrank mit Schubladen zu sehen. Manche Schubladen gehen aben immer wieder auf und es kommt das hervor, was man da mühsam reingestopft hat, weil man es loswerden wollte.
    Diese Schubladen solltest Du abschließen. Stelle Dir wirklich vor, die Schubladen abzuschließen. Sie sind noch da, wenn Du aufschließt, kommt alles wieder, nur die Schublade kann nicht immer von alleine aufgehen.


    Vielleicht kann Dir diese Vorstellung helfen.

  • wenn das bei mir los geht, hilft es, alles aufzuschreiben, was mir so durch den Kopf geht-
    das, was in schriftliche Worte fixiert ist, kreist dann (bei mir) nicht mehr-


    probier es doch einfach mal aus :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Bei mir hilft immer Laufen, Angeln oder ich geh mal bischen Militär spielen.....spätestens das reinigt und hilft.

  • ich stell mir in solchen momenten eine vollgeschriebene tafel vor, die ich erst mit nassem schwamm, dann mit fensterabzieher und schließlich nem trockenen tuch bahn für bahn von oben nach unten leer wische. (bin noch nie bis zum tuch gekommen... :sleep )

  • Ich habe zwei Strategien für solche Fälle, denn ich hatte auch schon extreme Grübel- und Wachphasen...
    Das ganz aktuelle Zeug, das wie eine Schallplatte mit Sprung immer und immer wieder abläuft im Kopf, das schreibe ich auf und falte es zusammen und lege es in einen Schrank. Ganz bewusst.
    Allgemein hilft mir autogenes Training. Man kann nämlich die Gedanken nicht ausknipsen, man kann höchstens das Programm umschalten und genau das passiert beim autogenen Training. Anfangs ist es schwierig, die Gedanken nicht wieder abschweifen zu lassen, aber man kann es recht schnell lernen. Tatsächlich habe ich noch nie den ganzen Sermon bis zum Ende in Gedanken aufgesagt, ich bin immer vorher eingeschlafen! Und ich konnte sonst auch locker bis 3 oder 4 Uhr grübeln. Der Trick ist: Gar nicht erst in diesen Grübelmodus verfallen, gleich die Gedanken in dem Schrank legen und mit autogenem Training entspannen und einschlafen
    Viel Erfolg!

  • Mir hilft es mittlerweile ; wenn ich mir in solchen Momenten bewusst mache, das ICH entscheide, WANN ich diese Grübelgedanken denken will. Wieviel Zeit und Kraft will ich dafür ausgeben? Lohnt es sich, die halbe Nacht wachzuliegen und am nächsten Tag hundemüde den Tag zu meistern? ICH entscheide, nicht meine Gedanken!

  • Hallöchen,
    ich kenne das auch sehr, sehr gut. Meist hilft Fahrrad fahren- gut das mache ich nicht in der Nacht :-) , da schreibe ich dann, lese ein ganz spannendes Buch oder höre Musik und versuche mich richtig auf die Texte zu konzentrieren. Was auch helfen kann ist Malen-oder wie bei mir ausmalen von Stempelmotiven die ich zu Karten verarbeite.


    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute , lass Dich nicht unterkriegen, liebe Grüße, Kaffeetante

  • Liebe Aimee,


    seit ein paar Nächten geht es mir ähnlich...
    ich schlafe zwar sehr früh und wie ein Stein, völlig erledigt vom Tag ein, aber wache dann zu diesen richtig fiesen Stunden, so zwischen 1 und 3, zu früh und zu spät für ALLES, wieder auf und das Gewälze und Gegrübel geht los...


    Ich finde das nächtliche Grübeln, in diesem Dämmerzustand, einfach nur katastrophal, weil die üblichen "tagsüber"-Strategien (unter Leute, einfach in die Stadt, anderes Leben sehen, dass das eigene wieder relativiert...) nicht greifen...
    ich habe leider das ultimative Rezept noch nicht, möchte Dir aber sagen, dass es Dir ganz und gar nicht allein so geht.
    Wenn es mir nur so "halbschlimm" geht, lese ich, das hilft... die Gedanken konzentrieren sich aufs buch und genau darüber schlafe ich auch irgendwann wieder ein.


    Aber wenn es richtig schlimm ist hilft das nicht. Dann merke ich nach zehn Seiten, dass ich keine einzige Zeile aufgenommen hab.


    Und auch das erkenne ich wieder: Gedanken, fiese schmerzende Bilder aus der Vergangenheit (gerade die, die am meisten weh tun...) und zusätzlich noch die Sorgen vor der Zukunft...
    bei mir hat sich der KV wider Erwarten gemeldet, und alles könnte hoffnungsfroh scheinen...
    aber mir schlottern (ganz besonders nachts, allein, im Kopfgefängnis) die Knie aus Angst vor der nächsten Enttäuschung. Dem nächsten Sch*** in die Fr****. Wenn auch nur metaphorisch...
    meld Dich gern jederzeit wieder per PN wenn Du magst und vielleicht hilft es Dir, wenn das mitten in der Nacht ist und gar nicht klar, ob der andere auch wach ist (und hier ja nochmal Thema Zeitverschiebung...) Dir vorzustellen, derjenige hört Dir JETZT zu, Du hast jemanden den Du ansprichst, jetzt , direkt und den das interessiert! Der Anteil nimmt.
    Vielleicht lässt nur die Antwort ein paar Stündchen auf sich warten.
    Aber Du bist nicht allein!!!


    Alles Liebe
    Linn

  • Hi,


    ich würde es auch mit schreiben versuchen.
    Schreibe deine Gedanken nieder in einem Brief an eine fiktive Person.
    Teile ihr all das mit, was dich bedrückt und belastet. So entlädtst du dir ein wenig deine Seele.


    Andere Möglichkeit wäre Musik.
    Vielleicht etwas klassisches, oder fröhliches, was dir Mut macht uns eine gewisse "Aufbruchstimmung" erzeugt.


    Viel Glück.