Ich bin traurig und wütend und hilflos, aber vor allem sehr sehr traurig!
Kurz zur Vorgeschichte:
Juni 2010 wurde ich schwanger von einem 7 Jahre jüngeren Kommilitonen. Wiir hatten nur ein Mal unverbindlichen Sex, aber das hat gereicht.
Als ich ihm gesagt habe, dass ich schwanger bin, war er erst mal ganz ruhig. Er habe eine Freundin, die er liebe. Er gehe davon aus, dass
ich das Kind abtreibe, da es ja eh keine Chancen im Leben hätte, da wir ja noch studieren. Er könne kein Kind mit einer Frau bekommen, die er
nicht liebe,.... :laber
Ich habe ihm dann ganz sachlich gesagt, dass Kinder nicht durch Liebe entstehen, sondern durch Sex und dass ich nicht gewillt sei, das Kind
abzutreiben.
Dann fing der Terror an. Ich ruiniere sein Leben. Ich bin Schuld an allem. Er bringt sich um. Er kann das seinen Eltern nicht sagen.
Er hat dann wochenlang versucht mich durch Selbstmorddrohungen zur Abtreibung zu bewegen, bis ich ihm gesagt habe, dass wenn er mir noch einmal
droht, ich diese Drohung ernst nehme und die Polizei über seine suizidalen Absichten aufkläre. Dies wiederum würde dazu führen, dass er eingeliefert wird
und er die Beamtenlaufbahn vergessen kann.
Seitdem war Ruhe.
Im Januar 2011 habe ich mich dann bei ihm gemeldet, zwecks Vaterschaftsanerkennung. Da war er wieder ganz ruhig. Er hat mir mitgeteilt, dass er die
Vaterschaft anerkenne, wenn ich im Gegenzug unseren gemeinsamen Freunden und seiner Familie (die ich gar nicht kenne) nicht sage, dass er der Vater ist.
Ich bin darauf eingegangen, er hat die Vaterschaft anerkannt und erklärt, dass er sich nicht kümmern wird. Wenn ich Unterlagen fürs JA bräuchte, würde
er natürlich alles in die Wege leiten. Aber das Kind wäre meine Verantwortung.
Im März wurde der Kleine geboren. Kurz darauf trennte sich der KV von seiner Freundin. Gesehen hat er den Kleinen zum ersten mal, als er schon
9 Wochen alt war. Er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht möchte, dass jemand erfährt, dass er der Vater ist. Sonst bringt er sich um.
Ich habe sein Leben ruiniert,... :laber
Als der Kleine 11 Wochen alt war, waren wir im KH wegen einer Magen-Darm-Geschichte. Der KV wohnt 500m vom KH entfernt und kam nicht mal vorbei.
Seit Oktober 2011 läuft der Umgang(auf mein Drängen hin) mehr oder weniger regelmäßig. Er kommt 1 mal in der Woche für 2-3 Stunden zu uns. Das ist von ihm so gewollt. Er traut sich
nicht zu mit dem Kleinen alleine zu sein. Ich hätte gerne, dass der Umgang häufiger stattfindet, da ich sehe, dass es meinem Sohn schwerfällt eine Bindung aufzubauen.
Außerdem hätte ich gerne, dass der Umgang lanhgsam ohne mich stattfindet. Das alles will der KV nicht. Er sagt er hat nicht öfter Zeit. (er hat 2 Seminare a 1,5 Stunden in
der Woche und geht 1 mal zum Sport). Ich habe das bisher so hingenommen, da ich froh bin, dass er überhaupt kommt und unser Sohn seinen Vater kennenlernt. Wobei es mich schon
nervt, da der KV jemand ist, den man mit Samthandschuhen anfassen muss, der aber selber sehr gerne und häufig austeilt.
Im Februar 2012 hat er dann plötzlich gesagt, dass er nach seinen Prüfungen unseren gemeinsamen Freunden sagen will, dass er der Vater ist. Meine Freunde und meine Familie wissen ja Bescheid.
Ich habe mich gefreut. Denn es gibt immer noch einige, die Fragen, wer denn nun der Vater ist, ob ich es überhaupt wisse,... Ich habe keine Lust mehr zu lügen.
Außerdem und das ist noch viel wichtiger, möchte ich nicht, dass unser Sohn sich irgendwann fragt, was mit ihm nicht stimmt, dass sein Vater nicht zu ihm steht.
Am Montag hatte er nun seine letzte Prüfung. Ich muss dazu sagen, dass ich die Materialien für seine Prüfungen vorbereitet habe um des lieben Friedens Willen.
Am Dienstag habe ich ihn gefragt, ob er seinen Sohn an Vatertag sehen will. Seine Antwort: "Nein, mit diesem Tag kann ich mich nicht identifizieren. Ich komme am Freitag."
Ich: "welche Uhrzeit am Freitag?" er "15 oder 16 Uhr. Mal sehen, wann ich mich aufraffen kann" :flenn wie kann er so reden?
Ich habe ihn dann noch gefragt, ob er das nicht auch traurig für seinen Sohn findet und ob sein Wort, dass er sich outen will wenigstens noch gilt.
Seine Antwort: "Lass das mal meine Sorge sein. Ich setze mich nicht unter Druck, also tu du es auch nicht. Das ist meine Sache."
Das sehe ich jedoch anders! Und es macht mich traurig! Und wütend und hilflos. Ich habe das Gefühl, er wird das nie von selbst offenlegen. :flenn
Was meint ihr? Wie soll ich mich verhalten? Ist das wirklich nur seine Sache?