schon wieder der leihopa

  • hi,


    ich bin alleine und war so froh, dass ich einen leihopa fand, er versteht sich super gut mit meinem sohn und engagiert sich auch viel. mein sohn mag ihn, aber ich komme absolut nicht mit ihm klar.


    ständig hat er etwas auszusetzen an mir, letztens noch bemerkungen über meine wohnung (mein sohn braucht doch einen schreibtisch,...blabla), er müsse mit meinem sohn diktate üben (ich kann das ja wohl nicht) und gestern äffte er noch meinen Dialekt nach.


    Ich hab ihn drauf angesprochen und er meint noch, er hätte meinen Dialekt garnicht nachgeäfft und ich würde ihm schon die ganze Zeit dinge unterstellen, die er garnicht gesagt hat.


    Im moment denke ich wirklich, ihm rutschen die Bemerkungen einfach so raus und der merkt das garnicht, aber ich fühle mich verletzt.


    ich mag aber nicht ständig auf der Hut sein, ob nicht wieder ne blöde Bemerkung über mich fällt - das hatte ich in meiner Ehe schon zu genüge.


    Als ich ihn drauf ansprach, schrie er mich sogar an...da hab ich ja schon richtig Angst gekriegt. :mussweg - das kanns ja nicht sein.


    Für meinen Sohn will ich den Kontakt beibehalten, aber ich selbst möchte auf Distanz gehen. Ich bin so enttäuscht. Anscheinend scheine ich immer an Menschen zu geraten, die mich nicht so nehmen wie ich bin :kotz; :wand ich reagiere auch noch ganz empfindlich... :crazy - fühle mich wieder wie das kleine Kind, dass in der Schule gehänselt wurde... :schnuller


    was haltet ihr davon?


    jd

  • Komisch dieser Mann. :Hm
    Wie lange und woher kennst DU ihn denn?
    Ich würd mich auch distanzieren. Vieleicht versuchst Du vorher noch mal mit ihm drüber zu reden.
    Kann ja nich sein das er Dich sogar anschreit. Das ist nicht in Ordnung.

  • Mich würde aber auch mal interessieren wie man einen Leihopa findet.Hast Du Ihn vorher nicht gekannt? Ist er oft mit Deinem Sohn alleine? Sowas kenn ich ehrlich gesagt gar nicht, deshalb ist es für mich Neuland.

  • Wie im Fernsehgarten, haben die dort solche Themen? Um was ging es denn da genau. Glaubs mir, sowas hab ich noch nicht gehört, LEIHOPA, ist völlig fremd für mich.
    Man mein Rechner ist heute mal wieder so lahm :sleep, das macht langsam keinen Spaß mehr.

  • den hab ich als ich ganz verzweifelt hilfe gesucht habe genommen, hab mich bei einer organisation gemeldet : alt und jung - hand in hand heisst das und er war mir zugeteilt worden. wir kennen uns ein jahr. mein sohn ist begeistert und ich hab immer wieder probleme mit ihm...


    er hat mich leider in der akuten trennungphase erwischt, wo es mir psychisch nicht so gut ging, da ist man halt noch anfällig für solche Sachen und lässt viel mit sich machen.


    Manchmal ist es aber auch so schön. Er bringt meinem sohn Geschenke mit und macht Ausflüge zum Baggersee und so. An seinem Geburtstag kam er auch und wir haben Kuchen gegessen und Spiele gespielt und es war sehr schön, meine Freundin war auch dabei.


    Und dann jetzt das mit dem Dialekt nachäffen. Fand ich voll daneben.


    jd

  • Die Probleme, die du ansprichst, bewegen sich mM. nach auf verschiedenen Ebenen, erzieherische (z.B. Einmischen in deine Erziehung) und rein Mitmenschliche zwischen dir und dem Leihopa.
    Wenn ich dich bis jetzt richtig verstanden habe, liegt das Nachäffen deines Dialekts oben an.
    Du bist beleidigt, fühlst sich ver***scht, weil das Nachäffen des Dialekts die Herabwürdigung deiner Person bedeutet.
    Das klingt jetzt einfacher, als es ist: Aber versuche es doch mal so zu sehen:
    Ein Dialekt ist das Zeichen eines Verwurzelten sein mit seinem Umfeld, mit Eltern etc.... Sieh den Dialekt positiv! Es gibt Deutschland kaum jemand, der hochdeutsch spricht (die Gegend um Hannover kommt da am ehesten in Betracht). Und das Nachäffen, Belächeln und Blödefinden von Dialekten ist so alt, wie es Dialekte gibt. --- Nimm Abstand - es ist NICHT DEIN DING --


    ... und nun? wende den Dialekt GEGEN den Leihopa ---Nicht aggressiv oder beleidigend! ---wo kommt er her? wo ist er geboren ?
    "hey, du kannst ja prima meinen Dialekt nachmachen... kannst du noch mehr Dialekte? Das wäre toll!... Führ mal was vor!"
    Locke ihn aus der Reserve! Wende das, was dich stört, ins Positive!

  • die idee hatte ich auch schon. ihm einfach sagen: mein dialekt ist toll, gell?


    danke für den hinweis, dass der dialekt meine verwurzelung darstellt.
    das hat mir jetzt am meisten geholfen.


    das kommt immer so plötzlich, diese bemerkungen, da kann ich noch nicht so schnell reagieren und dann trage ich mich stunden-ja tagelang mit herum, was ich hätte sagen sollen. blabla...ich mach mir das leben damit schwerer als es sein müsste.


    :flenn :wand :hilfe
    jd

  • Tja, wem sagst du das: wenn man selbst betroffen ist, steht man da mit offnem Mund und nüscht fällt einem ein! Das kenne ich gut genug.


    Gerade habe ich in deinem Profil gelesen, dass du aus Karlsruhe kommst -- also eine Schwäbin ?!..jaaa, das ist einer der beliebten Dialekte zum Nachäffen!
    Und weißt du was? Der ist sauuuschwer! Ich krieg gerade mal Frankfurderisch hin oder Sächsisch!...aber ich mache das zu meiner eignen Belustigung, und weil ich Dialekte toll finde! Wie wäre das öde, würden wir alle einen Einheitsbrei sprechen! Keine Dialekte, keine speziellen Gerichte aus der Region, so sehe ich das.
    Ach, übrigens: ich habe zum letzten Mal in meiner Kindheit echte schwäbische Spätzle gegessen...*schnief* .. :sabber


    Also, Kopf hoch... ! Sortiere deine vielen Probleme mal auf einem Papier, schmier dahin, was dich so stört...was kannst du ändern, was nicht?
    Wie reagierst du auf diesen Mann?
    Am besten wohlwollend und spitzbübisch...denn er scheint auch so zu sein.


    Letztenendes überträgt sich deine Ausgeglichenheit auf dein Kind.


    Scho, guds Nächtle! Elina

  • Was mir dazu einfällt... auch mit "echten" Omas und Opas liegen Konflikte an der Tagesordnung. Bei einem Leihopa wirkt es wahrscheinlich anders, da er ja eigentlich kein Familienmitglied im klassischen Sinne ist. Auch, dass Menschen einen immer so akzeptieren wie man ist. Also, die Hoffnung, dass es zwischen Mutter und Leihopa immer locker flockig zugeht, würde ich begraben.


    Persönliche Angriffe und Anschreien würde ich im Keim ersticken. Ich würde ihm Klipp und Klar sagen, dass in meiner Familie so ein Umgangston nicht herrscht und entweder hält er sich dran oder ich würde über Konsequenzen nachdenken, da ich nicht möchte, dass mein Kind so einen Umgangston erlernt.


    Und zum nachäffen des Dialektes wäre mein Kommentar gewesen: Lass gut sein, du kannst es nicht!


    Wenn Menschen Deine Gefühle verletzen, liegt es an Dir Grenzen zu setzen. Trau Dich!

  • öhm, ich wohne zwar in karlsruhe aber meine Wurzeln sind in der Pfalz.


    Es ist halt ungewohnt, hier Pfälzisch zu hören, zumal der Herr Leihopa ein gebildeter Mann ist, der nur Hochdeutsch spricht. Aber vielleicht hast du recht mit dem spitzbübisch.


    Allerdings trifft er da bei mir echt einen wunden Punkt. In der Schule wurde ich gehänselt, mein Ex war genauso, das macht mir zu schaffen. Im ersten Moment reagiere ich dann wirklich noch so sensibel.


    Durch deinen Thread hab ich jetzt aber gelernt, dass ich ja nur deshalb so reagiere, weil ich selbst meinen Dialekt toll finde und ich heftigst auf Ablehnung reagiere. Im Prinzip hat er mir durch seine Ablehnung geholfen, mehr zu mir selbst zu stehen. Das ist die eine Sache.


    Die andere Sache ist die, dass er mich so anschrie, weil ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe, dass ich mich in dem Moment verletzt gefühlt habe und ich darum bat, das nachäffen zu lassen.


    Wenn mich mein Ex anschrie, konnte ich auch noch mit Schlägen rechnen :(, da musste ich echt Angst ausstehen. Sicher würde mich der Leihopa nicht körperlich angreifen und wenn er es täte, wäre eh die Maus tot. Aber das war eine Konfkliktsituation, die für mich in doppelter Weise beängstigend war.


    Die Frage ist, wie ich in Zukunft mit ihm umgehe und allgemein mit beabsichter und unbeabichtigter Ablehnung und auch mit Streit. Meinungsverschiedenheiten gehören zum Leben dazu und vor Konflikten wegrennen möchte ich nicht.


    Dieser Kruschtel hat mir echt ne schlaflose Nacht geschenkt, das muss ich auch nicht unbedingt haben...


    jd

  • Zitat

    Original von Paulina Panther


    Persönliche Angriffe und Anschreien würde ich im Keim ersticken. Ich würde ihm Klipp und Klar sagen, dass in meiner Familie so ein Umgangston nicht herrscht und entweder hält er sich dran oder ich würde über Konsequenzen nachdenken, da ich nicht möchte, dass mein Kind so einen Umgangston erlernt.


    Wenn Menschen Deine Gefühle verletzen, liegt es an Dir Grenzen zu setzen. Trau Dich!


    So wie Paulina sehe ich das auch.
    Das wäre also der nächste Schritt.
    Du hast einen aktuellen und konkreten Anlass, um den Mann klar seine Grenzen zu setzen: die Art und Weise des Umgangs miteinander.
    Sprich ihn noch mal auf diesen Fall an und erkläre ihm, was dich an dieser Situation stört.
    Es gibt sicherlich Menschen, die rauher miteinander umgehen. Der eine brüllt, der andere brüllt zurück ... und gut ist.
    Bei dir hatte in der Vergangenheit das Schreien gewalttätige Folgen.
    Da liegt alles begraben.
    Die Frage ist: Willst du dem Mann erzählen, was Brüllen bei dir auslöst?
    Inwieweit willst du ihn in deine Seele blicken lassen und mit ihm Konfliktbewältigung starten?
    Das muss ja nicht sein ... du kannst den Weg wählen, den Paulina empfohlen hat ..

  • nö, erzählen werde ich ihm davon nicht. ich werde den kontakt auf distanz führen, ggf. sogar mich bei der organisation um eine andere Person kümmern. mir reichts.


    danke für den satz:Wenn Menschen Deine Gefühle verletzen, liegt es an Dir Grenzen zu setzen. Trau Dich!


    merci beaucoup.