Ausgebrannt und es geht nicht voran :-(

  • Guten Abend zusammen,


    ich bin supamama und mein Sohn ist 20 Monate alt. Ich habe mich dieses Jahr von meinem Mann getrennt und bin im Oktober in meine neue Wohnung eingezogen.


    Hmmm...wo soll ich nur anfangen?
    Vielleicht damit, dass ich hier einfach nicht vorankomme, die Wohnung wohnlich einzurichten? Oder dass es zur Zeit ein Spießrutenlauf ist mit meinem Sohn im Supermarkt einkaufen zu gehen? Oder dass mein Sohn immer noch nicht durchschläft und einmal nachts nach seiner Milch verlangt? Oder dass abends einfach meine Akkus leer sind und ich froh bin, wenigstens noch 2 Stunden für mich zu haben...wenn überhaupt?
    Ich weiß es nicht.


    Am Meisten belastet mich, dass ich es uns in unserem neuen Heim nicht gemütlich machen kann. Ich kann keine Vorhänge aussuchen gehen, keinen Wohnzimmerschrank, keinen Teppich, keine Schränke....denn es ist ja immer mein Sohn dabei und mit ihm kann ich nicht in Ruhe schauen. Wir haben es schon vier Mal probiert, aber es geht nicht.
    Er rennt dann im ganzen Möbelhaus herum, halte ich ihn fest oder setze ich ihn in den Wagen - Gebrüll vom Feinsten.
    Ich habe auch leider niemanden, der auf ihn aufpassen könnte.
    Ich krieg' wirklich bald die Krise.
    Ich würde mich so gerne wohlfühlen in unserer neuen Wohnung und komme nicht voran.


    Gibt es hier jemanden, der ähnliches erlebt hat und der/die mir mit seinen/ihren Erfahrungen vielleicht Hoffnung geben kann?

  • Hallo Supamama,


    ich kann es nachvollziehen...meine Tochter ist zwar schon 6, aber auch ich hatte erst einen Umzug hinter mich gebracht (nach gescheiterter Patchworkfamilie), habe die komplette Wohnung allein tapeziert und gestrichen....mein Hausrat (Möbel, Klamotten, etc.) war auf 3 Keller von Bekannten verteilt...und ich wollte doch, weil auch meine Tochter unter der Situation sehr gelitten hatte, auch alles schön gemütlich einrichten.


    Ich bin aber an meine Grenzen gestoßen....und habe mir dann vorgenommen, ein Zimmer nach und nach zu gestalten....als erstes das Zimmer von Töchterchen, damit sie sich endlich "abgekommen fühlt"....und dann nach und nach.....muss gestehen, dass immernoch nicht alles an seinem Platz ist, aber mittlerweile mache ich mich nicht mehr verrückt.


    In welcher Region wohnst Du denn ? Vielleicht kann Dir hier ja jemand unter die Arme greifen ?


    Mach Dich nicht verrückt und vor allen Dingen, versuche gar nicht erst, alles perfekt zu machen...musste ich auch erst lernen ;)


    SunnyDay

  • Das hört sich an als benötigst du einfach nur die nötige...wie soll ich sagen...abschaltfrequenz.
    Du beschäftigst dich mit was anderem als deinem Sohn...(also Vorhänge schauen) fängt er an zu schreien, wenn er im Wagen sitzt und rennt weg. Mit dem Wegrennen bezweckt er nichts anderes als mit dem schreien. Du läufst hinterher und er hat deine Aufmerksamkeit, Er schreit und schon hat er deine Aufmerksamkeit. Es ist eine Trainingssache. Überhör es einfach. Ignorier es. Es sei denn er hat sich wirklich irgendwie weh getan. Setz ihn in den Wagen (da ist er in Sicherheit) und lass ihn brüllen. DU machst die Regeln. DU bestimmst.
    Nicht er mit seinem Gebrüll.


    Die Leute drum rum sollten dich gar nicht interessieren. Lass sie meckern, gucken oder dumme Ratschläge geben na und, DU bestimmst.


    Mal ganz ehrlich wäre es dein Partner der dich Grundlos anschreit würdest du dir das ja auch nicht gefallen lassen, also warum lässt du deinen 20 Monate alten Sohn bestimmen, wie DU zu handeln und wie DU zu fühlen hast??? OK er ist auf dich angewiesen, aber er muss auch lernen, das Mama manchmal mit anderen Dingen beschäftigt ist. z.B. damit Vorhänge und Gardinen auszusuchen, oder mal einfach auf dem Sofa rumzugammeln. Gin ihm ein Spielzeug (am besten irgendwas was reichlich krach macht, das freut die anderen Menschen im Kaufhaus :D ) damit er lernt sich damit zu beschäftigen, während du was anderes machst.


    Wenn er ruhig ist lob ihn, er mag die Worte vielleicht nicht verstehen, aber er versteht den Tonfall.


    Was macht er denn wenn du den Haushalt machts, kochst oder bügelst???

  • Hi Supamama,


    ich war mit meinem Junior alleine seit er 13 Monate alt war.
    Es war auch eine harte Zeit. Man kann ja nicht mal in Ruhe auf's Klo gehen.


    Aber: Es wird besser!!!!


    Was machst du denn sonst so? Arbeitest du? Kannst du ihn nicht ein paar Stunden in der Woche in eine Wichtelgruppe bringen, damit du etwas Luft bekommst?


    Viele Kindergärten bieten ja jetzt auch plätze für unter Dreijährige an.


    Es ist schade um die Zeit, sie werden so schnell groß. Und das schlechte Gewissen dem Kind gegenüber, weil man nur noch fertig ist ist ja auch keine tolle Basis für den Alltag.

  • Hallo Hundini,


    vielen Dank für deine schnelle und vorerst mal aufbauende Antwort mit dem "es wird besser" ! Irgendwie hatte ich mir diesen Satz ja erhofft ;-)


    Ich mache zur Zeit nichts, bin nur Hausfrau und Mutter (ansonsten habe ich Krankenschwester und Bürokauffrau gelernt). Mein Arbeitsvertrag ist in dem Jahr ausgelaufen, in dem ich schwanger wurde.
    Krabbel-Wichtelgruppe fiel genau in die Uhrzeit, in der ich für mich und den Kurzen kochen muss (11.30) von daher nicht machbar.
    Wir sind auch in eine neue Stadt gezogen, ich muss alle Kitas abklappern und neue anmelden. DAS kommt auch noch dazu *ganzvergessenhab*


    Wie alt ist denn deiner jetzt? Sie werden so schnell groß? Ich wünschte grad, meiner wär's schon *lol*
    Wie hast du deinen Alltag damals gemeistert?

  • Ja, ich. Ich hab 4 Mal eine Wohnung neu einrichten muessen (Kind war zwischen 0 und 3 Jahre). Ich weiss absolut, was du meinst. Ich hab mir damals angewoehnt, nicht mehr gross in 3 Moebelhaeusern zu vergleichen, sondern hab ALLES von IKEA gekauft. IKEA hat auch den Vorteil, dass die Kinder da ganz gut mitlaufen/rumlaufen koennen. Zum Teil hab ich Sachen ausgesucht, die ich bei genauerer Ueberlegung nicht genommen haette, aber fuer genauere Ueberlegung war keine Zeit und da IKEA nicht so schrecklich teuer ist, war es alles eine gute Uebergangsloesung, die zum Teil immer noch ihren Nutzen findet. Irgendwie klappt es, aber es laugt furchtbar aus. Da muss ich dir recht geben.

  • Hi Supamama,



    das Gefühl, restlos überfordert und ausgebrandt zu sein, kenne ich gut. :frag Meine Frau hat mich und zwei Kinder (15 und 19 Jahre) vor kurzem wegen eines anderen verlassen.



    Ich bin berufstätig und die täglichen Arbeiten wie waschen, bügel, Wohnung aufräumen haben bei uns zuerst auch sehr viel Zeit in anspruch genommen, da mir einfach die Übung fehlt. Die Kinder waren verwöhnt, da meine Frau Hausfrau war. Es blieb immer alles liegen.



    Jetzt nach einiger Zeit haben wir langsam die ersten Arbeiten so organisiert, das auch wieder mehr Zeit für mich über bleibt.



    Es kann also nur besser werden. :strahlen



    kaos2009

  • Hallo und guten Morgen,


    ich möchte mich noch ganz schnell bei euch allen für die Antworten bedanken...die habe ich gestern irgendwie nicht gesehen *peinlich*


    Heute Abend (hoffentlich) etwas ausführlicher von mir ;-) :thanks:

  • Hi Supamama,


    Junior ist jetzt fünf und ist anders anstrengend :D


    Ich weiß nicht mehr wie ich das geschafft habe. Irgendwie halt. Wie wir alle. Immer einen Schritt nach dem anderen!
    Ich hatte das Glück dass ich berufstätig war. Hat natürlich auch Nachteile (v.A. organisatorische) aber irgendwie kommt man halt immer mal raus und hat was anderes zu tun als auf's Kind aufzupassen.



    Krabbel-Wichtelgruppe fiel genau in die Uhrzeit, in der ich für mich und den Kurzen kochen muss (11.30) von daher nicht machbar.


    Überleg dir was wichtiger ist!
    Du kannst sicher einen tag Mittagsessen-technisch anders organisieren, wenn du dafür etwas Luft für dich hast!
    Du kannst vorkochen oder das warme Essen auf den Abend verschieben oder was auch immer. Also daran würde ich das bisschen Auszeit dass evtl mgl wäre nicht scheitern lassen!


    Wenn du dort wo du wohnst neu bist ist es sicher auch ganz wichtig, dass du unter Leute kommst. ich würde aalles was du bekommen kannst an Eltern-nachmittagen, Krabbelgruppen, Stillcafes etc mitnehmen!
    Wenn es erstmal jemand gibt mit dem du quatschen kannst sieht das Leben schon ganz anders aus.


    Mach dir eine Liste von Dingen die ddir gut tun und versuche davon im Rahmen deiner Möglichkeiten ab und zu mal was zu machen.
    Und wenn es finanziell irgendwie drin ist: Such dir eine Babysitterin!


    Solltest du zufällig in meiner Nähe wohnen kannst du dich auch gerne per PN melden. junior ist im KiGa und Zwergi kann noch nicht weglaufen. Wir würden wohl das ein oder andere Möbelhaus geregelt kriegen. ;)

  • @SunnyDay....ich habe es genauso wie du gemacht. Das Kinderzimmer ist so weit eingerichtet, damit sich der Kurze wohlfühlt und er schläft auch gerne in seinem Bett ein :-)
    Jetzt möchte ich gerne das Wohnzimmer angehen und denke, dass ich mal vorerst aus dem www bestelle. Wird wohl die stressfreiere Variante sein...wie gesagt - erstmal vorerst
    Ich habe meine Mama da, die mir einmal in der Woche den Kurzen für einen Mittag abnimmt. Sie ist leider selbst noch berufstätig von 8-18 Uhr, so dass das meistens der Sonntag ist (wenn kein Karneval angesagt ist, denn meine Mutti is ne Aktive ;-)
    Ich wohne in Rheinland-Pfalz-Ludwigshafen. Aber die Hoffnung auf Hilfe habe ich momentan auf Eis gelegt.


    @Kitkat...oh ja, wie Recht du hast!
    Wenn ich mit Sohnemann alleine bin, klappt ja (meistens) alles sehr gut, nur wenn die Oma dabei ist, und das ist sie fast immer bei Ikea oder sonstigen Erledigungen, läuft das Ganze so ab. SIE setzt ihm einfach keine Grenzen, bei ihr darf er alles tun und lassen, bekommt alles in die Finger, was er haben möchte.
    Haushalt und Kochen daheim - no Problem! Er weiß mittlerweile, dass ich dann keine Zeit für ihn habe und beschäftigt sich anderweitig, hilft oder schaut mir zu.
    Einkaufen im Supermarkt geht grad noch so.....aber grenzwertig. Ich muss gezielt einkaufen gehen, ansonsten will er aus dem Einkaufswagen und verweilt sich an irgendeinem interessanten Regal :motz:


    @downunder...Ikea war bei mir bis jetzt auch die erste Wahl *gg*
    Aber fehlt trotzdem noch so einiges...es liegt allerdings wohl auch an meiner Entscheidungsfreudigkeit *achtungironie*


    @Kaos....jaaaaaaaaa ich hoffe auch, dass es irgendwann wieder besser wird :D


    @Hundini...leider wohne ich nicht in deiner Nähe :( aber ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen und wirklich überlegen, was mir wichtiger ist.


    Ich habe heute durch meine Mutter eine alleinerziehende Mama kennengelernt, die auch Anschluss/Kontakt sucht. Ich warte jetzt mal ab, wie sich das weiter entwickelt.

  • hallo supamama,



    hab alles genauso durch wie du, trennung dieses jahr, umzug im oktober, bin immer noch nicht wirklich fertig mit der wohnung, fehlen auch noch kleine details, ich bin auch neu in der gegend, muß mich auch neu organisieren. hab mein kind jetzt ab nächstes jahr nach ostern in eine spielgruppe angemeldet für 2x3 stunden in der woche, das wird einiges an entlastung bringen.
    einkaufen findet mein sohni immer sehr spannend, ich setze ihn direkt in den wagen und untersucht dann immer alles was ich den wagen tue......neulich hat er eine birne gegessen.......süß.
    ich finde wenn man gelassener und ruhiger mit allem umgeht, auch wenn es manchmal schwer ist, dann überträgt sich das auf alles andere.
    schau doch mal ob es in der stadt auch treffen mit allein erziehenden gibt, über die kirche, vereine, ich geh mit sohni uzm kinderturnen, in den katholischen spielekreis, ab und an in die bücherei, google einfach mal um mehr leuten kennenzulernen.....ansonsten genieß alles ist, auch wenn es mal chaotisch ist! Die erste Zeit alleine mit Kind ist einfach ne große Herausforderung, die man glaub ich nicht vergißt. Ich hab mir vorgenommen ihr mit einem Lächeln zu begegnen und positv zu denken.
    Falls du ne Badewanne hast, mach mal ein Entspannungsbad abends wenn das kind schläft und danach ab in bett mit einer heißen milch mit honig und einem guten buch.....das hilft auch!


    lg
    orangie

  • Ich habe auch einen Sohn (fast 20Monate alt) und dieses Geschrei habe ich auch des öfteren. Ich wohne seit Januar alleine und habe auch niemanden der auf ihn aufpasst. Ich muss ihn mit zum Arzt und auch mit zum Einkaufen nehmen.
    Aber ich habe gelernt, ihn schreien zu lassen. Mir egal was die anderen Leute im Einkaufsladen sagen oder denken. Ich habe gelernt das einfach zu überhören und mein Sohn hat gelernt, das sein Schreien und auf den Boden werfen keinen Sinn hat. Wenn er ruhig ist dann darf er selber laufen, wenn er jedoch rum schreit und meckert muss er in den Einkaufswagen. So einfach und es funktioniert auch. Sogar wenn wir an der Schockolade vorbei gehen, kein geweine, kein gemeckere mehr.


    Es hat lange gedauert und viele Nerven gebraucht und viele verächtende Blicke der anderen, bis er gemerkt hat, das sein schreien nichts hilft.


    Mein Sohn bekommt meistens Hunger (auch wenn er vorher gegessen hat) wenn er sieht was ich alles leckere zum Essen in den Einkaufswagen packe. Ich kaufe meistens Milchbrötchen (oder ich habe eine Semmel dabei) das bekommt er dann während ich in Ruhe einkaufen kann.
    Ich denke du darfst einfach nicht nachgeben. Zeig ihm das er wenn er ruhig ist auch laufen darf.


    Was sagt denn der Kinderarzt dazu das er Nachts noch eine Flasche will? Meiner schläft schon lange durch, das war auch sehr anstrengend. Abends alleine einschlafen, das war der Horror. Ich habe ihn Abends hin gelegt, er hat geweint. Ich habe ihn immer so 10 Minuten weinen lassen und dann bin ich in sein Zimmer und habe ihn wieder hingelegt. Das ging jeden Abend so ca. ne Stunde bevor er dann eingeschlafen ist. Zwei Wochen später konnte er dann alleine einschlafen.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

    Einmal editiert, zuletzt von Nicemama ()

  • Hallo zusammen,


    ich habe mal aus gegebenem Anlass meinen Fred hier ausgegraben und wollte berichten, dass unsere Situation viiiieeel besser geworden ist :-)


    Ich habe überraschender Weise kurzfristig einen Halbtagskrippenplatz bekommen und habe somit morgens bissl Luft.
    Wirklich wichtige Dinge lassen sich somit erledigen...unwichtigere bleiben weiterhin auf der Strecke, weil ich momentan meine freie Zeit überwiegend bei meinem kranken Vater verbringe.


    Aber ich bin zur Zeit relativ zufrieden mit unserer Situation.
    Ich bin wieder organisiert...ich glaube, das hat mir am meisten gefehlt. Dieses ziellose "in den Tag hinein leben"...ganz furchtbar.
    Außerdem habe ich wieder eine Aufgabe neben der Erziehungsarbeit...ich "pflege" meinen Vater.


    Ihr habt alle so Recht gehabt, dass es mit der Zeit besser wird....jetzt finde ich sogar Zeit hier auch öfters zu schreiben :winken: