Hallo,
ich würde gern ein paar Anregungen von euch hören
Ich habe drei Kinder, eins im Kindergarten, eins in der Grundschule und der Älteste geht aufs Gymnasium, 6.Kl. Um den geht es auch.
Schule hat ihm wirklich noch nie, nicht mal in der ersten Klasse Spaß gemacht.
Immer war Schule ein lästiges Übel, gegen das er sich mit allen Mitteln wehrt. Es sit ein ständiger Kampf, dass Hausaufgaben gemacht werden, dass Vokabeln gelernt werden, dass die Schultasche gepackt wird.
Nie, wirklich nie macht er es von selbst, immer muss ich hinterher sein. Bin ich es nicht (in der 6.Klasse könnte er sich ja nun wirklich mal selbst drum kümmern), dann hat er auch die Sachen nicht mit, ständig fehlt was. Ich darf dann die Briefe der Lehrer unterschreiben, was er alles nicht mit hat oder zu vergessenen Hausaufgaben.
wir haben schon eine Menge gemacht. Ihm völlig freie Hand zu lassen - ging völlig in die Hose, er macht einfach keine Aufgaben.
Hausaufgabenbetreuung in der Schule, möchte er nicht hin. Nach der Schule will er nach Hause, kann ich auch verstehen. Und die Hausaufgaben waren dort so saumässig erledigt, dass ich das auch nicht akzeptieren konnte, geschweige denn die Lehrer.
Er war auch mal in so einer Art "Motivationskurs", hat aber nicht sgebracht, weil er sich anfangs zwar dort einbrachte, aber nach kurzer Zeit auch alles ablehnte.
Feste Zeiten für Hausaufgaben zu Hause, das ist nicht ganz so einfach, da ja auch die Geschwister so ihre Nachmittagsaktivitäten haben, zu denen ich zumindest die Kleinste bringen muss, bin nachmittags also nicht immer zu Hause. Und möchte natürlich auch den Geschwistern nicht sagen, dass sie ihren Sport nicht machen können, weil ich zu Hause die Hausaufgaben des Großen beaufsichtigen muss. Es funktioniert einfach nicht, wenn er es ohne Aufsicht macht.
Nun steht mal wieder ein Gespräch mit der Klassenlehrerin an (sie bittet mich um das Gespräch), Thema: "Arbeitsverhalten" - ich weiß ja, wie er arbeitet, nämlich eigentlich gar nicht. Natürlich schlägt sich das dann mal in Noten nieder.
Letztlich versteht er das auch, aber im konkreten Moment, wo von ihm eine Arbeit, Leistung erwartet wird, wehrt er sich dagegen, versucht alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, sieht dann entsprechend aus. Er hat keine Hobbies, die viel Zeit benötigen, trifft sich eher selten mit Freunden. Am liebsten liest er. (Fernsehen haben wir nicht, PC im Kinderzimmer ist auch grad kaputt - mit derlei Dingen vertreibt er sich also nicht die Zeit).
Ansonsten ist er vielseitig interessiert, Politik, Geschichte, Computer - alles übers Lesen.
Ich bin grad ziemlich ratlos, es kann doch nicht sein, dass sich jetzt jeden Nachmittag alles nur die Schule des Großen dreht. Was kann ich machen, damit die Verantwortung für diese Dinge von ihm wahrgenommen wird?
Das Naheliegendste (ich kümmere mich nicht mehr um die "Überwachung") würde aber sicher bedeuten, dass er nach der 6.KLasse nicht auf dem Gymnasium bleiben könnte/würde. Das möchte ich grundsätzlich ja auch nicht...
Übrigens kann von G8-Stress hier keine Rede sein, wenig Hausaufgaben, 1x5h, 3x6h, 1xNachmittagsunterricht. alles wäre recht locker zu schaffen, wenn man nur wollte.
Würde mich über eure Gedanken zum Thema freuen
Ulla