Kinder möchten zu Papa ziehen!

  • Ein heikles Thema, als wir uns getrennt haben wollten meine Kinder beim Vater bleiben. Mein Sohn hat gesagt das er doch nicht in eine Mietwohnung ziehen will. Ich bin dann ca 15 km weit weg gezogen. Als meine Tochter immer öfter über die Strenge geschlagen hatte, Pubertät eben, da wollte er sie nicht mehr bei sich behalten. So kam es das meine Tochter nicht ganz ein Jahr später zu mir gezogen ist. Und auch bei mir blieb bis sie Schule und Ausbildung abgeschlossen hatte. Ich habe mir eine größere Wohnung genommen und auch den Sohn wieder gefragt. Aber mein Sohn wollte bei Papa bleiben. Wir haben uns gegenseitig keinen Unterhalt gezahlt und Konfirmation und Schulabschlüsse gemeinsam gefeiert. An den WE waren beide bei Papa, da durften sie mehr. Er spielte den Kumpel und lies alles durchgehen. Zum Gllück geht auch die Zeit vorbei.


    Für die Kinder ist es nicht leicht getrennt zu sein. Auch wenn sie es selber wollen über so eine weite Entfernung will das gut überlegt werden.


    Wenn meine Jüngste zu ihrem Vater ziehen wollte bräche für mich eine Welt zusammen. Ich weiß nicht ob ich sie ziehen lassen würde, eher nicht,wenigstens nicht solange wie sie noch zur Schule geht.
    Aber solch einen Wunsch hatte sie auch noch nie. Wenn sie mal vier Tage dort war in den Ferien dann sagt sie immer das sie nicht so lange dort hin will. An den Besuchswochenenden freut sie sich aber sehr auf ihn. Soll sie auch!


    Das Problem könnt ihr sicher in ein paar Monaten im Familienrat gemeinsam besprechen und dann eine Liste zusammen stellen was für und was gegen einen Umzug spricht.

  • Das ist kein Druck, Du hast das richtig erkannt...Dein Sohn muß verstehen, das man nicht hin und her ziehen kann wenn es dann vielelicht beim Papa schwierig wird.
    Du machst das völlig richtig finde ich, sie haben jetzt noch ein ganzes Schuljahr und sicher auch noch mal die Ferien, um zu sehen ob es wirklich Ihr Wunsch ist, nächstes Jahr zum Papa zu ziehen.
    Ich finde es Klasse das Du so offen mit Deinen Kindern darüber sprichst und ihnen damit auch zeigst, egal wie sie sich entscheiden, Du stehst hinter ihnen und wirst trozdem immer für sie da sein.


    Ihr werder die richtige Entscheidung treffen, davon bin ich überzeugt.

  • Das ist auch meine größte Sorge, wie beide damit klarkommen, wenn sie getrennt wären.
    Unter Geschwistern gibt es immer mal Zank und Reibereien, aber wenn der andere dann auf einmal nicht mehr greifbar ist,
    um ihn zu ärgern...!? :hm...

    Echte Männer essen keinen Honig,
    sie kauen gleich die Bienen

  • Hi,
    das sieht du in meinen Augen vollkommen richtig.
    Man sollte versuchen, den Kindern die Tragweite der Entscheidung wirklich bewusst vor Augen zu führen. Denn ein Hin- und Herziehen, wenn auch soviel Entfernung dazwischen liegt und jedesmal ein Schulwechsel ansteht, ist ja auch nicht die Sahne.


    Aber da du noch ein paar Monate Redezeit und deine Kinder Bedenkzeit haben, wird es wohl zur einer gut durchdachten Lösung kommen.


    Und natürlich kann man als Next (finde den Begriff irgendwie furchtbar, ich bezeichne mich lieber als Stiefmutter **g**) auch mal mit den Kindern aneinander rasseln. Sah bei uns zeitweise nicht anders aus. Vor allem geht es der KM mit Partner finanziell bedeutend besser als uns mit 4 Kindern, da müssen dann kostspielige Wünsche außen vor bleiben. Zudem werden alle vier gleich gehalten - was nicht immer einfach ist, da KM natürlich IHRE Kids verwöhnt.


    Aber für uns hier in diesem Haushalt zählt das Gleichheitsprinzip. Haben meine Kinder auch Gott sei Dank verstanden und eingesehen.


    Aber die Kinder müssen sich halt darüber im Klaren sein dass es auch bei dem anderen Elternteil und dem dazugehörigen Partner eventuell andere Tagesabläufe, Regeln und auch den Alltag gibt, was sich m.E. nach vier Wochen Ferien nicht wirklich zeigt. Die Probleme gehen erst los, wenn nicht alle Urlaub haben, man genervt ist über Anrufe der Schule, selber Probleme auf der Arbeit hat, Haushalt schmeißen muss und natürlich auch die Kinder an den Aufgaben beteiligen muss. Dann gibts schon mal Knatsch. Da muss man aber als Erwachsener und als Kind durch.


    Wenn aber die grundsätzliche Einstellung und Bindung zueinander stimmt, sollte es für das Kind aber auch kein Thema sein, sich der/dem Next auch zu fügen, bzw. respektvoll zu begegnen und dessen Miterziehung nicht in Frage stellen.

  • Ich kann nur erzählen wie es meinen Beiden damit geht...es kommen immer mal Momente, gerade nach den Ferien, wenn Sie sich erst wieder gesehen haben. Da fließt auch mal die ein oder andere Träne, aber im großen und ganzen kommen die beiden damit gut zurecht. Sie haben immer eine riesen Freude wenn sie sich sehen und sie *blockieren* oft über Stunden mein Telefon :ohnmacht:
    aber das ist ok.
    Ich glaube das meine Jungs ein ganz besonders Verhältniss, durch die distanz zueinander bekommen haben. Sicher kann man nicht sagen das sie wie Brüder aufwachsen, aber ich glaube auch das sie durch diese Situartion auch viel gewinnen können.


  • Wenn aber die grundsätzliche Einstellung und Bindung zueinander stimmt, sollte es für das Kind aber auch kein Thema sein, sich der/dem Next auch zu fügen, bzw. respektvoll zu begegnen und dessen Miterziehung nicht in Frage stellen.



    Mit der "Miterziehung" ist das so eine Sache, denn sie ist gerade in der Ausbildung zur Erzieherin und beide Kids machen sich schon irgendwo lustig darüber, wenn sie immer mal wieder anbringt, was pädagogisch wertvoll ist oder nicht! :D
    Und sie weisen ihren Vater auch schon mal in Dingen zurecht, die er vor dem Kennenlernen von ihr auch anders gesehen und gehandhabt hat. Dann kommt meist "Oh Papa, was warst du früher doch lockerer und unverkrampft!".


    Als ich das zum ersten Mal hörte, musste ich mich echt umdrehen und mein Lachen verkneifen...

    Echte Männer essen keinen Honig,
    sie kauen gleich die Bienen

  • Also bei meinem Ex gibt es auch wieder eine Lebensgefährtin und die hat auch eine Toschter mit gebracht...nun da gibt es dann auch schon reiberrein und mit den Erziehungsmethoden bin ich auch nicht immer einverstanden, aber ich misch mich da nicht ein.
    Denn die vier müssen doch einen Weg finden um zusammen zuleben. Sicher wenn mein Großer mal am Telefon was sagt und möchte das ich mit einem Vater drüber rede mache ich das auch.
    Aber ich stelle auch immer wieder fest, wie gut die Kinder das unterscheiden können. Wenn Sie bei dem einen oder anderen zu besuch sind. Die können sich prima anpassen und finden es auch schön, mal zu sehen wie es wo anders läuft.
    Mein großer z.B. hatte erst bei seinem letzten Besuch zu mir gesagt: "es ist schon schön bei Dir Mama, aber Du bist eindeutig strenger wie Papa"...ich mußte lachen.

  • :D Nun, strenger als Papa bn ich auch, aber wohl auch um eine Ecke "cooler" und "verrückter" (lt.Kids) :D
    Dem Großen ist es ab und an schonmal peinlich, die Kleine macht voll mit...

    Echte Männer essen keinen Honig,
    sie kauen gleich die Bienen

  • Hi,


    bei uns ist es so, dass die zwei Jungs es genießen hier größere Geschwister zu haben. Was ihnen auf den Senkel geht, HIER gibt es eine Tischordnung, wir essen gemeinsam, nicht jeder da wo er gerade will und hier kommen Aufgaben auf die Kinder zu. Tisch abräumen, Spülmaschine ausräumen, Wäsche selbständig runter in die Waschküche bringen und 2 x am Tag kurz mit den Hunden raus. Daran haben sie sich auch zu halten. Ich lege sehr viel wert auf ein "gemeinsames" Familienleben. Dafür gibts dann Freitags und Samstags abends Fingerfood im Wohnzimmer mit alle Mann und gemütlich einen Film gemeinsam schauen und Rudelkuscheln.


    Ansonsten - ab in die Küche an unseren Tisch!!
    Bei der KM läuft das anders. Klar, sie ist nicht arbeiten bzw. zur 3 mal die Woche paar Stunden. Hat mehr Zeit für ihren Haushalt und essen, naja jeder so wie er Hunger hat und mag - auch mal gerne jedes Kind an seinem PC oder vor dem Fernseher. Außerdem koch Stiefmama auch noch frisch und auch noch täglich mit Gemüse **BRRRRRR***schüttel*** lach. Da mussten sie sich wirklich erst mal dran gewöhnen. Aber mittlerweile finden sie es gut und es gibt keine Probleme mehr.


    Mein Partner fand das erst übertrieben mit den Essensregeln, da sie das nicht so "eng" gehandhabt haben. Ich denke aber, wenn man nur eine begrenzte Zeit miteinander hat sollte man die Mahlzeiten wo alle zu Hause sind auch gemeinsam einnehmen. Das ist am WE dann mit Frühstück, Mittag UND auch noch gemeinsam Abend anstrengend. :nawarte: Aber ich habs durchgezogen und durchgesetzt und mittlerweile sind alle überglücklich darüber.


    Denn wo ist der beste Zeitpunkt auch über Schule, Arbeit, Probleme untereinander oder auch schöne Ereignisse zu reden, als beim gemeinsamen Essen und anschließenden Klönen.
    Aber jedem das seine.
    Alsoich denke, Kinder können sich sehr gut anpassen und an andere Regeln gewöhnen. Nicht immer können sie denen gutes abgewinnen, aber arrangieren können sie sich im Falle des Falles immer.


    Und das man nicht nur der Spaß oder Fun-Elternteil ist oder diese Komponente etwas zurückgeht, zeigt doch, dass auch der Alltag eintritt und auch mehr Verantwortung übernommen wird. Denn ich sehe es auch als Verantwortung an, den Kindern in meinen Augen "vernünftige" Tischmanieren und damit verbunden Höflichkeit zu vermitteln, wenn man nicht einfach ungefragt aufsteht, seinen Teller stehen lässt und sich verpieselt.
    Ich denke mal, wenn die Jungs selber mal auf Brautschau gehen, werden sie wissen, warum ich das getan habe :tuedelue
    Schließlich habe ich meinem Partner diese "Unart" auch abgewöhnt :aetsch

  • Nun, strenger als Papa bn ich auch, aber wohl auch um eine Ecke "cooler" und "verrückter" (lt.Kids)
    Dem Großen ist es ab und an schonmal peinlich, die Kleine macht voll mit...


    lach...das ist bei uns auch so, mein Großer meint immer das ich peinlich bin....aber ich merke wie er es genießt mit mir etwas unbeschwerter zu sein...

  • Ach, ich denke jedes Elternteil hat für Kinder seine Vor- und Nachteile. Meine Kids finden meine Tier"sucht" cool **lach**. Da ist halt immer Leben in der Bude. Aber jede Eigenart hat ja irgendwas.