Stiefsohn klaut wie ein Rabe

  • Hallo ihr lieben,
    wir haben zur Zeit ein riesen Problem mit meinem Stiefsohn (12),er beklaut uns hat neulich unsren Neffen beklaut,er lügt nur noch meint er kann kommen und gehen wann er will brüllt uns nur an usw. in gemeinsamen Gesprächen merken wir das er sich den Geschwistern gegenüber benachteiligt fühlt nur ist das ganz gegenteilig,er darf Dinge die die anderen bei weitem nicht dürfen er bekommt sein Taschengeld wöchentlich und auch noch so einiges zu gesteckt.Er beschwert sich z.B. wenn seine Schwester bei Oma und Opa schlafen durfte war aber selbst das ganze WE bei seinem Freund über Nacht.
    Heute hat er sich wieder von uns Geld gestohlen als Antwort bekamen wir das er sich in der Schule was zu Essen gekauft hat dabei kaufen wir nur die Dinge für die Brotzeit die er sich aussucht ein.
    Egal was man versucht er ändert sich einfach nicht,wir haben nun schon seit langer Zeit eine Familienhelferin die sagt wir machen alles richtig,kann ja aber fast nicht sein wenn er sich so verhält.Waren auch schon im SPZ mit ihm da wurde ADHS Diagnostiziert jedoch blieb Medicinet ohne jegliche Wirkung und "voll pumpen" ohne Besserung nö muß nicht sein!
    Habt ihr vielleicht noch Ideen wie man dem ganzen Herr wird ohne das es Eskaliert?
    Es sei dazu gesagt das er bis zu seinem 2ten Lebensjahr eine höllisch schwere Kindheit hatte und die Psychologen sagen das auch viel damit zusammen hängen könnte.
    Eine für jeden Tipp dankbare :anbet
    Rosa-Marie

  • Hallo Rosa Marie,
    deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, durch meinen Neffen :(...bei ihm hat leider die Familienhilfe zu Hause und sämtlich Konsequenzen nicht geholfen. Durch professionelle Hilfe vom JA und Unterbringung in einer speziellen Einrichtung hat sich der Junge wieder gefangen und sich komplett gedreht :anbet Aber zu Hause alleine konnte man ihm leider nicht helfen.
    Deshalb mein Tipp: Hol dir Hilfe beim JA! ...und damit meine ich nicht nur die Familienhelferin....


    Ich wünsch euch ganz starke Nerven!
    LG
    Summmaja

  • das klingt sehr traurig. Meine Frage ist, wurde die Diagnose noch von jemanden bestätigt und man muss auch bedenken, gerade bei solchen Medikamenten das sich erst ein Spiegel aufbauen muss.


    Ich wünsche Euch viel Kraft das es sich zum postiven wendet undihr eine Lösung findet.

  • @summaja
    wir haben auch das Gefühl allein nicht mehr fertig zu werden damit,aber was tun!?Bei uns gibt es so ne Art Heim okay aber unsre Familienpflegerin sagt wir würden ihm dadurch "das Genick brechen" aber allein und das wissen wir schaffen wir es da nicht mehr raus!


    Mondschein
    nein es wurde nicht anderweitig bestätigt unsre JA SB sagt die Diagnose sei völliger Humbug.


    Ich muß sagen das beide Kinder unter starkem Alkohol und Drogen Einfluss während der Schwangerschaften waren und auch die LM danach so drauf war sie ging als meine ST gerade ein dreiviertel Jahr alt war und hat sich nie wieder sehen lassen beide Kinder möchte ich nun bald Adoptieren.Ich dachte schon an FAS oder FAE aber wenn man das bei uns einem Arzt im SPZ sagt ist man zu Übereifrig.


    Ich will doch nur das diese Seelen endlich ankommen aber man stößt ständig auf Unverständniss :kopf


    LG und vielen lieben dank für eure Antworten
    Rosa-Marie

  • War er schon mal in einer Therapie? Ich kenne mich mit Adhs nicht aus, aber dieses Gefühl der Benachteiligung, die keine ist, kenne ich. Es gibt so viele Störungen, da sollte man genauer hinschauen und vor allem nicht aufgeben. Ich habe selbst eine Persönlichkeitsstörungen und es wurde erst mit 31 diagnostiziert. Ich fühlte mich auch ständig mißverstanden und ungeliebt. Gut vielleicht war es auch so in der Kindheit, aber bei mir blieb dieses Gefühl. Das nennt man dann Neurose. So könnte es sein, wenn er etwas traumatisches in den ersten Kindheitsjahren erlebt hat. Aber da müssen Spezielisten ran und vor allem würde ich echt schauen, bis ich die beste Lösung für Ihn gefunden habe. Er muß sich verstanden und geliebt fühlen, also er muß das empfinden, es reicht nicht, daß ihr es ihm sagt, daß es so ist, das heißt nicht, daß er das dann auch so fühlen kann. Und Gefühle sind leider immer real, ob sie nachvollziehbar sind oder nicht.
    Ich hoffe,das war jetzt nicht zu viell wirrwarr.
    LG Jacky

    Wo ein Tröpflein Unglück ist, daselbst ist ein ganzes Meer an Wohltaten Gottes.
    Martin Luther


  • bei unserem "Fall" ist es so, dass der Junge am WE zu Hause ist und in den Ferien auch, aber da stand das JA dahinter und die Diagnose ADHS war bestätigt und ebenfalls eine weitere psychische Störung.
    Grund für die Unterbringung unter der Woche war auch, dass es einfach nicht mehr tragbar für die Geschwister war, da er dann auch zu Gewalt neigte. Lass dich vom JA nicht abspeisen...hast du schonmal mit deinem Stiefsohn über diese Möglichkeit gesprochen? Er ist ja immerhin schon 12 und kann sich ja zu dem Thema äussern (natürlich seeeeeeeeeehr vorsichtig, damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt).
    LG
    Summmaja

    Einmal editiert, zuletzt von summmaja ()

  • Da ist von außen guter Rat teuer.


    Es kann soviele Ursachen haben, dass man fast nichts raten kann.


    FAS oder FAE sollte richtig abgeklärt werden, hier der link zu fasworld.Deuschland


    http://www.fasworld.de/


    wo auch links zu der Uniklinik Münster (Dr. Feldmann) und Berlin (Prof. Spohr) angegeben sind.


    Noch eine interssante Seite von einer lieben Bekannten


    http://www.fasworld-hamburg.de/


    deren Telefonnummer auf der homepage steht und für alle Hilfesuchenden immer ein offenen Ohr übrig hat!


    Was bin ich froh, wenn jemand bei dieser Vorgeschichte wenigsten die Begriffe FAS und FAE kennt, leider gibt es nur ganz wenig Spezialisten, welche eine gesicherte Diagnose stellen können und da fällt mir spontan nur Dr. Feldmann und Prof. Spohr ein.


    Wer sich damit auseinander gesetzt hat, weiß, sollte es das sein, dann wird es keine Besserung geben, es ist nicht heilbar und es reichen schon wenige Mengen Alkohol in der Schwangerschaft und wie wenige Menschen wissen das.


    Wenn er zwei Jahre bei seiner Mutter war, dann ist es sehr wahrscheinlich (Drogen und Alk), dass sie ihn vernachlässigt hat und das kann zum Schrumpfen einer bestimmten Gehirnregion führen (Hypocampus, lt. Prof. Eberhard, Berlin) und das muss man dann auch wie eine Behinderung werten.


    Dazu kommt sicherlich eine Traumatisierung, wo ich immer einen in Traumas ausgebildeten Therapeuten bevorzugen würde.


    Prof. Eberhard predigt uns Pflegeeltern wie eine Mantra ....


    was unsere besonderen Kinder am allermeisten brauchen, ist ....


    Liebe-Ruhe-Beständigkeit


    Also ganz klare Regeln und Strukturen, nicht allzuviel Reize von Außen etc. und trotzdem kann es sein, dass wir diese Kinder nicht auffangen können, weil sie es gar nicht annehmen können. Nicht weil sie es nicht wollen, sondern schlicht und ergreifend, weil sie dazu gar nicht in der Lage sind.



    Liebe Rosa-Marie!


    Ich kann mir vorstellen, was ihr im Moment durchmacht und ich kann auch die Familienhelferin verstehen, wenn sie sagt, ihr würdet ihm das Genick brechen, solltet ihr ihn in eine Einrichtung geben ...


    Aber irgendwann kommt jeder Mensch an seine Grenze. Nicht ihr, sondern seine Mutter hat ihm dies angetan. Die Zeit heilt viele Wunden, aber nicht alle.


    Dazu kommt ja noch AD(h)S, was ja auch eine Belastung für das Kind, aber auch für seine Umwelt sein kann.


    Ich würde FAS von einem Spezialisten abklären lassen und wie gerne würde ich den Arzt vom SPZ in die Finger bekommen und ihm mal einige FAS Kinder vorstellen .... übereifrig ... unglaublich!


    Du hast Dich eindeutig mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt und das ist sehr gut und auf keinen Fall übereifrig!


    Erst die Diagnose und dann würde ich weiterüberlegen, wie es weiter geht und wenn es eine Einrichtung sein sollte, die ihm gerecht wird, bevor ihr als Familie zerbrecht, dann ist das auch in Ordnung. Nur wäre das für mich das allerletze Mittel, vorher würde ich noch versuchen anders auszuschöpfen, wie eine Diagnose stellen lassen, mich mit anderen Betroffenen austauschen und gemeinsam überlegen, wie Du mit ihm umgehen könntest, Traumatherapie und weiterhin Familienhilfe. Erst wenn das alles nicht greift, dann bleibt wohl nichts anderes mehr übrig. Und wie gesagt, Du hast das nicht zu verantworten!


    Lieber Gruß, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi

  • Die einzige Therapie die er hatte war eine Ergotherapie wegen seiner Aufmerksamkeit in der Schule da wollte er nicht hin somit war die Therapie auch völlig wirkungslos.


    Vielen dank für den Link von Fasworld ich werde mich auf jeden Fall mit jemanden dort in Verbindung setzen,bei uns finde ich ehrlich gesagt keinerlei kompetenten Speziallisten für diese Erkrankung.


    Ich habe halt Angst wenn wir ihn wo unterbringen das es ihm noch schlechter geht,er sich von uns allein gelassen fühlt das er denken könnte er hätte schon wieder eine Mutter verloren.


    Auch das mit der Gewalt gegen die Geschwister kenn ich nur zu gut wenn er Mist gemacht hat bekommen die Geschwister schläge von ihm.


    Ich bin euch sehr dankbar für eure Antworten das stärkt mir sehr den Rücken!


    LG
    Rosa-Marie

  • Hallo Rosa-Marie,
    *
    klingt schon heftig, was du da schreibst....lass dich erst mal :troest


    FAS oder FAE sagt mir leider nix, aber ADHS und Soziale Phobie hat mein Sohn, und das wurde bei ihm erst mit 12 diagnostiziert....von ihm kenne ich einiges von dem was du über deinen Stiefsohn schreibst...war ne schwere Zeit, inzwischen nimmt er Concerta und kommt ganz gut zurecht.


    Was XXL-Mami schreibt, über *Liebe-Ruhe-Beständigkeit*, kann ich nur bestätigen!!!


    Und was die Diagnose ADHS abgeht, da müssen umfangreiche Tests gemacht werden, wenn das bei deinem Stiefsohn nicht alles gemacht wurde, ist die Diagnose nix wert und ich würd ihn nochmal woanders testen lassen (Kinder-und Jugendpsychiatrie)


    Das muss beim ADHS-Test gemacht werden:
    Fragebogen, von Eltern und Lehrer ausgefüllt,
    Tests, die der Arzt durchführt,
    Intelligenztest,
    Ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Eltern über die Problematik,
    EEG,
    EKG,
    große Blutuntersuchung.
    Die 3 letzten Punkte müssen jährlich wiederholt werden!


    LG,Inge


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)