Hallo Carola,
zuerst einmal aufbauende Worte: Fühle Dich nicht als Erziehungsversagerin! Alle Eltern kennen Zeiten, in denen man seine Erziehung hinterfrägt und nach anderen Ansätzen sucht. Die perfekte Mutter bzw. der perfekte Vater ist ebenso eine Utopie, wie man sich den perfekten Partner wünscht und ihn in den meisten Fällen ja auch nicht bekommt.
Schlimm finde ich eher Leute, die versuchen an der Erziehung fremder Kinder mitzureden bzw. sich einzumischen.
Mein Sohn ist das Gegenteil zu Deiner Tochter. Er hat sich Dingen, die er alleine bewältigen sollte immer sofort gestellt. Wichtig war für Ihn nur, dass ich ihn auch wieder abhole. An seinem ersten Tag in der KiTa (damals war er 2 Jahre) verabschiedete er sich mit einem Kuss und marschierte in den Gruppenraum. So lief das jeden Tag und bis heute (auch nach Wechsel in KiGa) gab es da noch nie Probleme.
Nach 1 Woche KiTa musste ich mich gegenüber der KiTa-Leiterin quasi rechtfertigen, warum mein Sohn als einzigster nicht das übliche Morgengebrüll veranstaltete. Der Gipfel war dann noch, dass sie mich fragte, ob irgendetwas mit der Beziehung zu meinem Kind nicht stimmen würde.
Klar war ich stark verunsichert. So sehr, dass ich beim nächsten Kinderarztbesuch (nicht deswegen ;)) diesen fragte, ob ich mir da Sorgen machen müsste, wenn mein Sohn nicht weint, wenn ich gehe.
Die Antwort: jedes Kind ist anders und verhält sich auch anders. Ausserdem ist es eher ein Zeichen von großem Vertrauen zur Mutter, weil er weiss, dass er auch wieder abgeholt wird.
Seit diesem Vorfall bin ich mit Ratschlägen anderer sehr vorsichtig. Zumindest solange mein Sohn gut gedeiht und keine sozialen Auffälligkeiten zeigt
Wünsche Dir viel Gelassenheit und das Wissen, dass Dir Dein Bauchgefühl schon den richtigen Weg weist. Immerhin kennt niemand Dein Kind besser als Du.
Liebe Grüße
Nurse