MDR-exakt: Armutsrisiko für Alleinerziehende weiter gestiegen

  • Leipzig (ots) - Das Armutsrisiko für alleinerziehende Eltern ist
    laut einer aktuellen Erhebung seit 2005 um 6,6 Prozent gestiegen und
    liegt heute bei 41,9 Prozent.


    Das berichtete das MDR-Magazin "exakt" am Mittwoch, den 27.4. im MDR FERNSEHEN. Obwohl fast 80 % aller
    Alleinerziehenden einen mittleren bzw. höheren Berufsabschluss haben, beziehen rund 600.000 von ihnen Hartz IV. Leidtragende der prekären
    Situation sind vor allem Kinder: Knapp eine Million Kinder von Alleinerziehenden leben von Hartz IV.


    Die Verbesserung der Situation Alleinerziehender ist zwar erklärtes Ziel im Koalitionsvertrag der Bundesregierung. "Passiert
    ist bisher wenig", meint die Expertin für Sozialrecht Prof. Anne Lenze von der Hochschule Darmstadt. Sie hat die Zahlen für eine
    Studie der Bertelsmann Stiftung aktualisiert. Im Interview mit "exakt" sagte sie: "Man fragt sich, wie das eigentlich passieren
    kann, dass bei einem Problem, was allen bekannt ist, [...] dass es hier trotzdem zu Verschlechterungen kommt. Ich denke, dass das
    Leitbild der voll berufstätigen Eltern durchschlägt und [...] dass angenommen wird, sie können voll berufstätig sein neben der
    Kindererziehung und das ist etwas, an dem die meisten oder viele Alleinerziehende scheitern."


    Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettohaushaltseinkommens zur Verfügung hat. Bei Alleinerziehenden mit
    einem Kind liegt diese Grenze bei 1.144 Euro.


    Verbessert hat sich hingegen die Situation für Paare mit zwei Kindern. Hier ist das Armutsrisiko um 11,7 Prozent gesunken.


    Quelle: MDR-Magazin "exakt"

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.