Thema Umgang und Infos übers Kind- Bis wohin gehen eigentlich meine Pflichten als BET?

  • Nabend ihr Lieben :winken:


    Ich habe mal eine Frage zu meiner Verpflichtung Umgang zu ermöglichen. Sohnemann ist jetzt knapp 20 Monate alt. Wie bekannt, habe ich mich bereits in der frühen Schwangerschaft getrennt, Vaterschaftsanerkennung musste eingeklagt werden etc pp. Das letzte Foto des Kindes hat der KV bekommen, als der Kurze einen Monat alt war. Kommentarlos seinerseits. Ich habe das als fehlendes Interesse gewertet und ihn daraufhin auch nie weiter über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten. Meine Frage ist, kann er mir da später mal einen Strick draus drehen? Ist es meine Pflicht, ihn darauf hinzuweisen, dass er ein Umgangsrecht hat und ich das auch nicht boykottieren würde? Müsste ich ihm Umgang quasi aufdrängen? Oder reicht es aus, dass ich wie jetzt, passiv abwarte, ob er irgendwann vielleicht mal Interesse zeigt? Zugegebenermaßen wäre ich jetzt nicht unbedingt scharf drauf, mit ihm in Kontakt zu treten, aber es bohrt ein Stückchen in mir, ob er später vielleicht mal vorwerfen kann, ich hätte ihn nie über das Kind informiert etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Sansirai84 ()

  • hi,


    ich nehme an, der KV ist schon "gross"?
    Dann darfst du getrost darauf bauen, dass er sich selber bewegt. Umgang muss gefördert, aber der Bär nicht zum Jagen getragen werden.


    Mima

  • reicht es aus, dass ich wie jetzt, passiv abwarte, ob er irgendwann vielleicht mal Interesse zeigt?


    ja, das reicht rein rechtlich und auch menschlich aus....


    ob irgendwann Dein Kind dann mal fragt, und Du dann einen Versuch startest, wirst Du dann "tagesaktuell" entscheiden :daumen


    Solange er nicht fragt, "musst" du gar nichts-


    Ich glaub, ich hatt es schon mal irgenwo geschrieben, eine Freundin von mir mailt dem (völlig desinteressieren) Vater regelmässig die wichtigsten Dinge-
    sie sagt, wenn Kind 18 ist, macht sie ein Buch draus ;-) damit das alles einen tollen Sinn hat-
    Die Idee hat mir persönlich nach einigem Nachdenken gefallen.....
    (man kann, muss aber nicht :brille )

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • :thanks: Das klingt gut. Nur für den Fall, dass in 10 Jahren mal ein wütender KV im Jugendamt aufschlägt und erklärt, die böse böse KM hat ihm jahrelang das Kind vorenthalten und jeglichen Umgang verweigert.. :nawarte:
    "Tagesaktuell" entscheiden... Ja, das würde dann wahrscheinlich noch ein paar Jährchen dauern. Eine männliche Bezugsperson hat das Kind. Würde KV sich melden, würde ich auch versuchen, dem Kind altersgerecht zu erklären, dass die B nicht der Vater ist (aktuell nennen wir ihn noch beim Vornamen, mal sehen ob wir mit Papa anfangen). Ansonsten würde ich mir die Klärung nämlich wohl durchaus bis zum zehnten, zwölften Lebensjahr "aufsparen".

  • Ansonsten würde ich mir die Klärung nämlich wohl durchaus bis zum zehnten, zwölften Lebensjahr "aufsparen".


    Die willst dein Kind zehn Jahre oder länger anlügen? Der Schuß kann nach hinten losgehen.


    Spätestens im Kindergarten wird das Kind nach seinem Vater fragen und dann hat es ein Recht auf die Wahrheit.

  • was heisst denn "anlügen"?


    Wenn das Kind fragt:
    "ja, da ist ein Vater aber manche Menschen setzen ihre Prioritäten anders und sind eben für die eigenen Kinder nicht so präsent"
    Und ich (BET) setze meine Prioritäten eben so und so...


    Ohne Wertung. Basta. Fertsch.


    Mima

  • Ich würde auch von Anfang an bei der Wahrheit bleiben....


    Kinder kommen ganz gut mit 2 (und oft noch viel mehr ;-) ) Papas klar-


    Papa und Anderer Papa, Papa und Vater etc.-


    Es ist immer (auch wenn man noch so sehr an die "wahre", neue und vor allem ewige ;-) Liebe glaubt ) eine Gradwanderung-


    Papa Heinz und Papa Georg wäre aus meiner privaten Sicht die Lösung, mit dem spätere Konflikte von Anfang an umgangen werden....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Wäre hier ein an seinem Kind interessierter KV, würde sich die Frage gar nicht stellen. So Kind, UET ist dein Vater, Bezugsmann ist Mamas Freund, der dich aber genauso lieb hat und für dein Wohlergehen sorgen möchte, quasi Vater Nr. 2. So oder so ähnlich. Dem ist aber ja hier nicht so. Und die Tragweite zu verstehen, traue ich einem Kind im Kindergartenalter nicht zu. Noch ist Louis sowieso zu jung, um irgendwas zu verstehen. Ein bischen Zeit hätten wir also sogar noch bis zum Kindergartenalter.
    Ich glaube auch nicht, damit eine Identitätskrise auszulösen. Einem Kleinkind zu erklären, das ist dein Vater, dem bist du allerdings egal, könnte dafür schon eher sorgen.

  • Einem Kleinkind zu erklären, das ist dein Vater, dem bist du allerdings egal, könnte dafür schon eher sorgen.


    naja-
    es liegt ja an Dir, wie Du es dem Kind "verkaufst" :frag
    seinem Kind das so zu sagen, auf die Idee wird wohl niemand wirklich kommen :kopf


    Ich hatte nur erwähnt, wie ich persönlich es tun würde- rein als Denkanstoss-


    du machst das schon :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


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  • Ansonsten würde ich mir die Klärung nämlich wohl durchaus bis zum zehnten, zwölften Lebensjahr "aufsparen".

    Das wird für dein Kind wohl eher nicht so gesund sein und kann es in seinem Vertrauen zu dir und deinem Partner ganz schön erschüttern.
    Ich halte das für eine ganz schlechte Idee... vorallem bis in die Pubertät zu warten, wo die Kinder eh nochmal empfindsamer sind.


    Wäre hier ein an seinem Kind interessierter KV, würde sich die Frage gar nicht stellen.

    Davon machst du es abhängig?
    Ich bin so ein Kind, dessen Vater kein Interesse hatte, allerdings sind meine Mutter und mein (Zieh-) Vater damit immer offen und ehrlich umgegangen und dafür bin ich ihnen immer dankbar gewesen.
    Wenn so ein Kind ganz klein ist macht es sich in der Regel keine Gedanken darüber wieso der Vater nicht in Erscheinung tritt, vorallem wenn da ein Ziehvater ist... es hört die Tatsachen (mein Vater ist jemand anderes, der ist aber nicht da und da ist xyz, der hat mich lieb und kümmert sich) und ist wenn der Ziehvater sich wirklich kümmert vermutlich genau so zufrieden wie jedes anderes Kind.
    Wenn es dann älter wird und doch über die Gegebenheiten nachdenkt ist es dann auch alt genug um (neutrale) Antworten zu bekommen.


    Bitte überleg es dir gut was du da machst!

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • also ich hatte dem kv dem umgang aufgedrängt......aber wir waren auch knapp 2 jahre nach der geburt noch zusammen.


    jetzt hat mein zwerg einen bezug zu ihm und geniesst die zeit. ich lüge aber auch nicht mehr, in bezug darauf, warum der kv jetzt gerade mal nicht in der lage ist, seinen umgang so wahrzunehmen, wie es das kind gern hätte.


    aktuell ging es um seinen geburtstag, den er lieber allein mit seiner flamme verbringen wollte, statt mit seinem kind oder auch mit beiden. da hatte ich erklärt, dass der papa sie zu seinem geburtstag nicht sehen wollte und wir das leider so akzeptieren müssen. mehr als den papa fragen kann ich nicht, entscheidungen trifft der papa in dieser beziehung selbst. mit 4 verstehen die das schon.

  • naja-
    es liegt ja an Dir, wie Du es dem Kind "verkaufst" :frag
    seinem Kind das so zu sagen, auf die Idee wird wohl niemand wirklich kommen :kopf


    Nein, natürlich nicht. Aber was will man seinem Kind als "Ich-will-mein-Kind-vor-einer-Enttäuschung-schützen-Mutter" denn sagen? Will man schönreden, was man nicht weiß? Ihn als tollen Papa verkaufen? Interesse heucheln und damit eine Erwartung schüren, die vielleicht nicht erfüllt wird? Und wenn das Kind eben nicht danach fragt, zum Beispiel eben weil es ja einen sozial-emotionalen Vater gibt? Dann überlegen, wenn er bis er X Jahre alt ist nicht danach fragt, erklär ich ihm das beim Sonntagsfrühstück?
    Ich mein das ganz ernst und nehme Denkanstöße und Lösungen gern an :-) Denn ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung, was da richtig oder falsch ist und was besser fürs Kind ?-(

  • Ich habe meiner Kurzen (bald drei) in Ermangelung väterlicher Anwesenheit ein Passbild von ihm laminiert. Es hängt auch eins von den beiden an der Wand (ja, es gab mal sporadisch Kontakt und ich habe die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben).


    Sie hat keinen emotionalen Bezug zu ihm oder überhaupt zum Wort Papa. Ich will ihr damit einfach die Möglichkeit geben, ihn als natürlichen Baustein in ihr Leben zu integrieren. Irgendwann wird sie fragen, warum er nicht da ist, dann werde ich versuchen, ihr das so gut es geht zu erklären. Durch seine "Anwesenheit" in unserem Haushalt erhoffe ich persönlich mir Entmystifizierung und offenen Umgang mit dem Thema - ich möchte ihr das Gefühl geben, dass ich neutral für Antworten zur Verfügung stehe, damit sie ihre eigenen Gefühle zu dem Thema leben kann.


    Ob das so richtig ist, weiß ich nicht. Aber als sie anfing, den Vater ihres KiTa-Kumpels Papa zu nennen, wollte ich einfach handeln. Und sie hat einen Papa. Auch wenn er nicht da ist.

  • Dann überlegen, wenn er bis er X Jahre alt ist nicht danach fragt, erklär ich ihm das beim Sonntagsfrühstück?

    Wenn ihr dabei bleibt dass dein Partner beim Namen genannt wird seid ihr ehrlich und offensiv und müsst nichts weiter dazu sagen.
    Irgendwann wird das Kind dann wohl mal von alleine fragen wieso ihr xyz sagt und nicht Papa oder ob er zu ihm Papa sagen darf oder einfach wer sein Papa ist (weil es selber logisch schlussfolgert dass xyz nicht sein Vater ist, sonst würde es ja Papa sagen) und dann kann man darüber ins Gespräch kommen.
    Solange nicht gefragt wird würde ich dazu nicht mehr sagen als das was sich eh ergibt.
    Wenn es dann soweit ist würde ich versuchen so neutral wie möglich zu erklären und keine Antworten zu geben die aussagen dass es um das Kind geht sondern eher um die Unfähigkeit oder Willenlosigkeit des Vaters.
    Behandelt das Thema Vater neutral, rückt es nicht mehr in den Mittelpunkt als vom Kind gefordert, redet aber auch nichts schön, sondern seid ehrlich wenn es sich ergibt...macht einfach nicht mehr daraus als es ist, dann wird weder das Vertrauen des Kindes zu euch erschüttert, noch das Kind verletzt oder Hoffnungen geschürrt.

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Ich würde mich an deiner Stelle nicht so auf Worte versteifen. Es wird sicher passieren, dass dein Kind eines Tages "Papa" zu deinem Lebensgefährten sagt. Ich würde das persönlich nicht überbewerten, sondern ihm dann einfach sagen: "XY hat dich (uns) sehr lieb, aber dein Papa ist AB". Wenn er sich damit zufrieden gibt, würde ich es dabei belassen.


    Wenn er es dann genauer wissen will, und auch sprachlich so weit ist, die entsprechenden Fragen zu stellen, sagst du ihm dann mehr Details, ohne ihn anzulügen. Du musst ihn nicht "aufklären" aber wie wäre es in etwa mit: "Wie du entstanden bist hat XY noch nicht bei Mama gelebt/ war noch nicht Mamas Freund, sonder AB und darum ist AB dein Papa".