Jetzt will er plötzlich doch Umgang......ich hab so ne Angst davor.....

  • Es geht nicht darum ob sie DIESEN Papa verdienen, aber sie verdienen einen männlichen Ansprechpartner der sich um sie bemüht und für sie da ist und nicht einen "Vater" der sie nur benutzt um sich aufzuwerten.


    Gibt es denn im Leben Deiner Kinder andere (mögliche) männliche Bezugspersonen? Vielleicht haben wir alleinerziehenden Väter es leichter, weil es in Schule und Kindergarten, abgesehen mal von den Müttern anderer Kinder, massenweise weibliche mögliche Bezugspersonen gibt. Hast Du Freunde, von denen Du Dir vorstellen könntest, dass sie diese Rolle übernehmen könnten - mittel- bis langfristig gesehen?

    leider kann ich diesem Menschen null Vertrauen und daher hab ich einfach Angst um meine Kinder.....


    Das verstehe ich. Vielleicht gab es aber mal eine Zeit, zu der Du diesem Mann vertraut hast - auch wenn es lange her ist? Irgendwelche Qualitäten als Vater wird er doch wohl haben? Oder kannst Du das alles im Moment nur negativ sehen?

  • Ich verstehe ganz gut, dass das alles wirklich weh tut. Aber glaube mir, Kinder können auch eine andere Person als männliche Bezugsperson akzeptieren, Opa, Onkel, Nachbar, Freund der Familie, wer auch immer da zur Verfügung steht. Auch würde ich mich in dem Punkt meinen Vorrednern anschließen: Kinder sind nicht dumm, sie werden immer älter und auch immer "schlauer" so das sie auch sehen wie und wo etwas falsch läuft.


    Manchmal machen uns die Situationen trauriger und wir regen uns "stellvertretend für die Kinder" über Dinge auf, die den Kindern an sich aber nichts ausmachen.
    Klar möchte man für die Kinder eine "heile" Welt haben. Aber das ist sie nun mal nicht. Wir können unsere Kinder nicht in Watte packen und das ist auch nicht der Sinn der Sache.


    Deine Jungs haben das "Pech" einen nicht ganz so tollen Papa zu haben, dafür haben sie eine ganz tolle Mama. Sie kenne es vom Vater ja eh nicht anders und verlassen sich da eh auf dich.
    Siehe nich alles so schwarz, nicht alles was wir als Erwachsene doof finden stört die Kinder auch tatsächlich. Oft sind es nur die Trümmer unserer eigenen Träume über die wir trauern.


    Deine Jungs haben immer noch dich, auf die sie zählen können und wenn es in den ersten Wochen für sie gut läuft (sei es auch tatsächlich nur, weil dein EX vor seiner NEXT gut da stehen will) dann ist es doch gut. Dann können die Kinder das genießen. Lange wird er sich eh nicht verstellen können. Denn auch in deren Beziehung kommt bald Alltag und die NEXT wird ihm genau so egal sein, wie all die anderen Menschen um ihn herum. Menschen ändern sich da in dieser Hinsicht nur sehr sehr selten grundlegend.


    Kopf hoch. Du bist eine tolle Frau und Vergleiche mit irgendwem anders hast du nicht nötig. :blume:blume:blume
    Und mein Tipp, sollten dir deine Freunde/Bekannte irgendetwas wieder erzählen wollen, liebevoll unterbrechen und sagen, "er gehört nicht mehr zu meinem Leben, will ich nicht wissen!" :pfeif

    2 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Nein leider kein männlichen Part.....kein Opa, kein Onkel kein Bruder .....nur Weiber.....die armen Jungs .....


    Und ja mit Babys konnte er gut, die haben nicht widersprochen, sich nicht wehren......danach....nichts mehr.....aber ich hatte ja bis vor kurzem immer ein Baby....jetzt nicht mehr nur noch Jungs mit eigenem Kopf eigenen Willen und sprechen können die auch noch.....das war dann wohl doch zu anstrengend....und nein es ist keine Verbitterung es ist leider Realität nur so lange wir zusammen waren, habe ich es entschuldigt, es verleugntet (wenn mich mal jemand darauf ansprach) und es versucht auszugleichen......


    ich weiß.....ich doof......blöde Liebe.... :hae:

  • "Du nicht doof! Du tapfer und mutig!" ;-)


    Ich verstehe das gut. Ich würde mir für meine Kinder auch andere Väter wünschen. Beim Großen dachte ich noch, dass es wird. Dann erklärte er mir, dass er sich einen anderen Papa wünscht, einen der sich um ihn kümmert und ihn mag (er hat bei den letzten Umgängen einen anderen Eindruck von seinem Vater bekommen). Aber das ist was, was wir nicht können. Wir können keinen neuen Papa aus dem Ärmel zaubern. Wir können nur geben, was wir eben geben können. Mein Sohn wird in der nächsten Stufe einen netten männlichen Lehrer bekommen - er hatte auch kurze Zeit einen sehr tollen Erzieher. Er sucht männliche Vorbilder bei den Onkels und den Nachbarn. Ein guter Freund von mir springt manchmal mittlerweile ein. Das ist natürlich nicht optimal. Aber leider leben wir halt nicht in einer optimalen Welt. Wir "vergucken" uns in Partner und sind hoffnungsvoll, wir suchen die Fehler bei uns selbst und versuchen zu retten - leider müssen das beide wollen. Und manchmal ist das nicht so. Kinder müssen - in unterschiedlichem Masse - schwere Dinge erleben bis sie groß sind, wir können nur versuchen sie zu stärken, dass sie damit klar kommen, etwas daraus lernen... Ganz beschützen können wir sie leider nicht - obwohl man das als liebendes Elternteil glaube ich sehr, sehr gerne wollen würde...


    P.S. Ich habe mittlerweile die Lügen des Ex verdaut (es ist 7 Jahre her) aber ich habe immer noch ein Problem wenn er sich gegenüber unserem Sohn so unzuverlässig verhält und ich einen weinenenden, verzweifelten Jungen nach dem Umgang trösten muss. Da fühle ich mich noch immer schrecklich wütend und hilflos...

  • Und ich hasse ihn noch nicht einmal so sehr, dass er mich betrogen und belogen hat.....habe von ihm nichts anderes erwartet.....


    Aber ich sehe meinen wundervollen süßen Jungs und denke immer.....wie kann man diesen Engeln so etwas antun????


    Hallo Grit1980,


    je mehr Kraft und je mehr Liebe man in eine Beziehung investiert hat, desto schlimmer ist das Ende.


    Betrogen werden, das eigene zu Hause geschändet zu wissen, das eigene Wahrnehmen in Frage stellen zu müssen weil man dem anderen unbedingt vertrauen wollte... das prägt und man macht Bekanntschaft mit einem Gefühl, das man in der Intensität vorher nie kennengelernt hatte: Hass.


    Man hat so viel investiert! Gerade weil er die ersten 5 Kinder im Stich gelassen hat, wollte man dafür sorgen, dass es diesen fünfen nicht widerfährt! Obwohl man im Grunde genommen wusste, dass es nicht funktionieren kann, schon lange nicht mehr funktioniert hat... trotzdem man das wusste, investiert man mehr und mehr und mehr. Man geht über die eigenen Grenzen, wirft den Stolz über Bord, macht weiter und investiert noch mehr Kraft .... und Liebe...


    Grit1980, wer Dir in dieser Situation das Gefühl Hass abspricht (oder wegdiskutieren möchte) wurde vermutlich noch nie so abgrundtief ausgenutzt und weggeworfen wie das bei Dir der Fall ist. Fühl Dich nicht schlecht deswegen, Dein Hass ist absolut nachvollziehbar, viele hier können das nachfühlen.


    Geh jetzt aber einen Schritt weiter.
    Im Grunde genommen ist es doch sowieso (lies das Zitat oben nochmals) etwas anderes, das einen treibt: Schmerz


    Schmerz über die vergeudete Lebenszeit, über die Zugeständnisse, die man gemacht hat und darüber, dass man selbst nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Nicht zuletzt ist es der Schmerz darüber, den Kindern ausgerechnet diesen KV mit in's Leben gegeben zu haben. Das hätte man gerne besser gemacht.


    Grit1980, Deine eigenen Fehler hast Du nun einmal gemacht. Das lässt sich nicht mehr ändern.
    Ob die Wahl des Vaters ein Fehler war, bedenke in einer ruhigen Minute bei einem Glas Wein, vielleicht zusammen mit einem guten Freund. Du schreibst, Du hast wundervolle Kinder? Möchtest Du sie auch nur einen winzigen Funken anders haben als sie jetzt sind? Nun, das wären sie aber, wenn Du nicht genau diese Wahl getroffen hättest, wenn es nicht genau dieser Mann gewesen wäre.


    Das wichtigeste Problem (und viele werden das bestätigen) ist sowieso nicht die Fehlersuche, die kann man sich vergeben, kann sie abhaken und nach vorne schauen.


    Das wichtigste Problem, das viele Menschen in Deiner Situation haben: Machst man so weiter mit dem Hass und dem Schmerz, wird man nie frei sein dürfen. Bedenke, Du wirst den Kindern eine Stütze sein müssen in den nächsten Jahren. Sie werden lernen müssen mit den Defiziten des KVs umzugehen. Und auch mit seinen Damenbekanntschaften und deren seltsamen Anwandlungen bezüglich Familie.


    Du kannst das selbst entscheiden: Willst Du frei sein und Dein eigenes Leben und Dein eigenes Wohlergehen pflegen, Dich selbst lieben und mögen oder möchtest Du noch mehr Kraft auf KV verschwenden müssen?


    Ich halte nicht viel von der gelebten Moral dieses Menschen, aber mit diesem Satz hier hat er einfach Recht:
    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
    Jean-Jacques Rousseau


    Grit1980, Dein zukünftiger Ex-Mann (KV) wird nie frei sein obwohl er tun und lassen kann was er will.
    Du aber hast eine echte Chance. Reich bist Du schon.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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