Kratzen / Wut gegen mich bei 3,5 Jahre altem Kind

  • Hallo, kann sehr mit dem Beitrag vor mir mitfühlen und vieles ist ähnlich. Wut, Trotz, etc - allerdings ist mein Hauptproblem, dass ich nicht weiß, wie ich mit Aggressionen gegen mich umgehen soll. Sie will bei Wutanfällen (eigentlich ausgelöst durch Kleinigkeiten, die ihr nicht passen/die sie nicht bekommt) zu Papiiiiiii. Wenn ich ihr dann sag, dass Papa arbeiten ist und sie am Freitag wieder zu ihm kann, flippt sie aus. Kann sie manchmal `ne halbe Stunde nicht beruhigen. Wenn ich auf sie zugehe, wird es noch schlimmer, dann will sie mich kratzen. Weiß nicht, ob ich ihre Arme festhalten soll, wenn sie das immer wieder macht, oder wie ich sonst reagieren soll... Was meint ihr?

  • Also Arme würde ich nicht festhalten, dann wird die Gegenwehr wohl noch größer. Würde auch keinem Erwachsenen gefallen festgehalten zu werden... Wut / Trotzanfälle hab ich bei meinem Sohn am Besten mit ignorieren einigermassen in den Griff bekommen. Kurz eine klare Ansage machen (auch wenn man selbst vielleicht aufgebract ist versuchen freundlich zu bleiben, um die Wut nicht nich zu steigern) und dann den Raum verlassen. Ich bin dann gerne in der Küche und gehe dort meiner Arbeit nach. Mein Sohn hat gerne gebissen, klar und deutlich AUA sagen und sich der Situation entziehen. Und ganz wichtig: dem Kind gegenüber nicht aggresiv werden, auch nicht verbal. Sobald man merkt, dass aus der Wut Verzweiflung wird, kann man sein Kind dann auch gerne in den Arm nehmen. Sie wissen gar nicht, was passiert wenn sie Wutanfälle haben und sind danach oft selber völlig fertig mit den Nerven. Wenn du dein Kind dann auffängst und im Arm hast, weiss dein Kind dass du es liebst, trotz der fiesen Laune. Und ab nem gewissen Alter kann man auch versuchen mit dem Kind über den Wutanfall zu reden, einfach fragen, warum es so wütend war. Ich habe glaub ich ganz gut gelernt so damit umzugehen, und mein Sohn auch :-) Und es wird mit der Zeit immer weniger

  • ja, " bist du so wütend weil..." anbieten, und/oder ggf. ein " wenn du dich wieder vertragen möchtest dann kommst du einfach zu mir, o.k.?" festhalten oder ähnliches bringt nichts, da wird es nur schlimmer werden. du kannst deinen Arm anbieten wenn sie soweit ist ;-) . kinder in dem Alter sind manchmal :kopf .. letztlich ist es aber gut für sie ;-) .

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  • mein sohn ist jetzt fast 4 jahre und steckt sowas von in der bock-, trotzphase :rolleyes3:
    wenn er seine besonderen "5 minuten" bekommt und auch sehr wild und teilweise aggressiv wird (treten, hauen, Kratzen) nehme ich mich einfach aus der situation raus.
    in der phase hilft kein zuspruch und kurze ansagen, auch keine ablenkung.
    er ist ein junge der sehr stark seine grenezn sucht und auch testet, da hilft nur absolute konsequenz und struktur.


    in sein zimmer zu sperren ist für mich keine option, da er wieder rauskommt und ich nicht abschließe.


    es ist eben auch seine art sich seinen ärger, frust von der kleinen seele zu nehmen. oder wenn er einen entwicklungsschub macht und seine kleine welt kopf steht.


    immer wenn es beginnt, sage ich im das mama gleich ins badezimmer geht und erst rauskommt wenn er sich beruhigt hat.


    anfangs dauerte das durchaus bis zu einer dreiviertel stunde/stunde. er hämmerte und trat gegen die tür. bis er sich entweder beruhigte, oder das weinen anders wurde. dann bin ich raus, nahm ihn in den arm und alles war wieder gut. heute dauern diese phasen dann nur noch kurz und sind wesentlich weniger.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

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  • ja, rausgehen und sagen das sie kommen kann wenn sie sich vertragen möchte und das ein Arm auf sie wartet und dann rausgehen, ... bei meinem dreijährigen dauert es maximal 5 Minuten, dann kommt er und wird getröstet und dann ist es auch gut. Kinder brauchen in dem Alter eine Möglichkeit sich selbst aus der Geschichte rauszuholen, sie selbst können eine für sie gute Entscheidung treffen wenn sie das Angebot von Mami/Papi annehmen.

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  • danke für eure antworten. wenn ich irgendwas sagen will (egal was, sie hört sich gar nicht zu), kreischt sie noch lauter! also ich kann in dem moment NICHTS sagen.


    dann gibt es 2 arten von wutanfällen, bei der einen bleibt sie an dem ort, wo sie wütend ist, macht was kaputt, haut/tritt gegen was, kommt aber nicht auf mich zu. wenn ich zu ihr gehe haut sie die tür zu und kreischt und wirft z.b. mit was rum - wie würdet ihr reagieren, wenn dabei was kaputt geht? (ich versuch sie in ruhe zu lassen und z.b. in der küche weiterzuarbeiten, aber manche sachen muss man ja unterbinden, wenn was kaputt gemacht wird, sie sich verletzten könnte. kein kissen oder ähnliches zum wut ablassen reicht ihr nicht, ignoriert sie)


    bei dem anderen wutanfall, sucht sie die konfrontation mit mir, will mir weh tun. da ich sie natürlich auch nirgends wo einsperre und sie nicht zuhört, egal was ich sag (sag natürlich trotzdem, dass ich es nicht akzeptiere, wenn sie mir weh tut), muss ich sie festhalten, weil ich mich von ihr auch nicht kratzen lassen will.


    ich versuch sie ihre wut ausleben zu lassen & zwischendurch zu sagen, dass sie jederzeit kommen kann oder ich zu ihr komme, wenn sie sich beruhigt hat, um sie in arm zu nehmen. leider dauert das teilweise 30-45 minuten.. und manchmal muss ich sie leider packen und los, weil z.b. ihr bruder vom kindi abgeholt werden muss.
    ist schon sehr anstrengend.... :hilfe

  • Kommt drauf an. Wenn es nicht ihm gehört, sag ich ihm, er soll das lassen und X machen, nehmen.
    Wenn es ihm gehört, kann er zerstören. Hinterher sage ich ihm, dass ich es zunächst einmal super finde, dass er es geschafft hat, nicht auf mich loszugehen. Dass es aber noch besser wäre , wenn ... da ich zerstörtes Spielzeug nicht ersetze und es doch schade ist, wen er das dann nicht mehr hat. Er könnte es ja beim nächsten mal noch .... probieren.

  • habt ihr tipps für alternativen, um die wut loszuwerden? kissen, stampfen, etc reichen leider nicht...

  • wenn mein kleiner so wütend ist, dann bringe ich ihn in sein zimmer und da kann er rumschmeißen was er will.
    den dann komme ich mit dem großen wäschekorb und sammle alles ein was fliegt :-D (was kaputt geht wird es ersatzlos weggeschmissen).
    der rest kommt erstmal weg und er bekommt gesagt, das er alles was er schmeißt ja nicht braucht ;-) .
    das verschwindet dann für ene zeit.


    hat hier geholfen, nach zweimaligen wäschekorbeinsatz ist bisher nix mehr geflogen :D .


    schlechtes benehmen/verhalten versuche ich zu ignorieren, bzw. nicht zu sehr auszubauschen, den dann hat er ja die negative aufmerksamkeit.
    und als konsequenz versuche ich immer etwas zu nehmen, was mit der situation zu tun hat.


    z.b. putzt er keine zähne, gibst nix süßes. will er sich nicht anziehen, geht er im schlafanzug. haut er seine schwester, oder mich, ziehen wir uns aus der situation raus.
    wer sein teller nicht abräumt, isst bei der nächsten mahlzeit von dem selben.


    ja ich denke, das es einfach wichtig ist, regeln und strukturen zu haben und die auch einzuhalten. ich habe das gefühl bei meinen kinder auf dem richtigen weg damit zu sein.


    und jaaaaaa es ist so furchtbar anstrengend :ohnmacht::D

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  • habt ihr tipps für alternativen, um die wut loszuwerden? kissen, stampfen, etc reichen leider nicht...


    rauslassen, die wut.
    im geschützen, kontrollierten rahmen (mit nerven wie drahtseile für mama/papa :D )


    ich habe hier noch ein wutmonsterbuch allerdings helfen sie nicht wirklich die tipps.
    nur wenn sie nicht ganz so wütend sind, dann aber machen wir vieles mit humor einfach weg, indem ich sie dann ablenke und somit aus der situation raushole.


    wenn sich z.b. das mamakitzelmonster anschleicht, oder wir zusammen wutbällchen basteln und die in die tonne schmeissen usw.

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  • Einen Boxsack, in Arm schreien, ins Zimmer gehen und laut schimpfen, letztlich musst du es immer wieder probieren. Das dauert.


    Es gibt auch noch das "schieben". Ich halte ihm die Handflächen hin und er drückt mit seinen so fest dagegen, wie er kann.


    Bei Junior ging mal das eine, mal das andere. Ein super ERfolg war, wo er von sich aus selbst eine Methode wählte. Bevorzugt in letzter Zeit, in einen anderen Raum rennen, zu schreien und mich zu verwünschen.