Befristungen...

  • Mir gehts vor allem um die Sicherheit, Planbarkeit.
    Finanziell wäre es kein Unterschied.


    Was man aber nicht nachvollziehn kann, nach 2 Jahren sind viele "weg vom Fenster", obwohl sie gut in ihrem Bereich sind, dann werden Neue wieder eingestellt und der ganze "Wahnsinn" beginnt wieder von vorne. Sicher kann ich es verstehen, wenn es nicht passt, dann kann man den Vertrag getrost auslaufen lassen... Aber es gehen eingearbeite Kräfte, die man wertschätzt, tja - und die Guten gehen sowieso, haben keinen Bock auf Unsicherheit.

  • Wertgeschätzte und eingearbeitete Kräfte sagst du, vielleicht ist es auch falsches einschätzen der eigenen Leistung. Wenn man nur Durchschnitt ist, reicht es halt nicht zu einer festen Übernahme. Der Arbeitgeber geht ein minimales Risiko ein wenn er einen neuen Arbeitnehmer einstellt, außer der Einarbeitungszeit hat er keinerlei Kosten und vielleicht ist der/die neue dann über dem Durchschnitt. Wenn nicht,hat er den gleichen Durschnittsangestellten. Das ist heutzutage mit den Facharbeitern ganz normal. Und der Arbeitgeber bindet im Falle einer schlechten Auftragslage keine Angestellten, sondern ist selbst flexibel.
    Ob das jetzt im Sinn der Wirtschaftlichkeit ist, ist zu bezweifeln. Aber die Gesetze lassen ein solches Handeln zu, darum ist der Arbeitgeber ja blöd wenn er es nicht in Anspruch nimmt.
    Ich finde dieses Handeln auch nicht immer gut, aber aus Sicht der Arbeitgeber kann ich es völlig nachvollziehen. Es ist gegenüber Frauen aber sehr sexistisch, da hauptsächlich sie im Angestelltenbereich befristet eingestellt sind (wegen einer eventuellen Schwangerschaft usw.)
    Es hilft aber alles nichts. Es ist (leider) so, und solange sich in den Gesetzen nichts ändert, wird es so weiter gehen und wird wahrscheinlich noch mehr werden.

  • Schreckliche Modeerscheinung ist es nicht mehr, es ist seit vielen Jahren so.
    Aber aus Arbeitgebersicht ist dies nachvollziehbar.


    Ja, leider diese Arbeitgebersicht immer.
    Ich behaupte aber mal ohne verwertbare Zahlen vorzulegen, dass der volkswirtschaftliche Schaden nicht von Pappe ist. Der AN neigt dazu zu "stagnieren", soll heißen bleibt in der ollen Wohnung, legt sich ganz sicher keine zum Kauf zu, man tendiert dazu kinderlos zu bleiben, ersetzt nur das was kaputt geht usw. Weil man immer befürchten muss in x Monaten ohne Job zu sein. d.h. dann im günstigsten Fall 63-67% vom letzten Gehalt und irgendwann ALG2. Je länger dieser Befristungs-Zustand dauert, umso schwerer wird es meiner Meinung nach einen neuen Job zu finden, denn man wird ja nicht jünger. Und mit sparen ist es mittlerweile auch nicht so weit her, dank EU und EZB.
    Mit Kinderlosigkeit und schlechter Wohneigentumsquote soll Deutschland ja so seine Probleme haben. Das wird uns noch ganz böse auf die Füße fallen, diese ständige Fokussierung darauf was Arbeitgeber wollen. Wegen dem Mindestlohn wird ja auch schon wieder geflennt.

  • Butterblum ich gebe dir in den meisten Dingen recht. ABER: Jeder ist seines Glückes Schmied. Warum haben dann die meisten Leute unbefristete Jobs? Es wurde noch nie soviel konsumiert/gekauft wie jetzt gerade, also passt deine Aussage nicht ganz zur Realität.
    Und der Mindestlohn ist sowieso der größte Mist den die Regierung je verabschiedet hat.
    er fordert die Schwarzarbeit, bringt mehr Arbeitslose und unterstützt die osteuropäischen Einwanderer, da diese sich dann selbständig machen und als Subunternehmen arbeiten (da sie ihr eigener Chef sind, ist der Mindestlohn nicht relevant).

  • Da hast du aber eine sehr komische Einstellung gegenüber dem Job

    Klar auf Dauer nichts

    Ein fester gut bezahlter Job bindet genauso wie Eigentumswohnung oder Haus
    klar kann man beides Kündigen oder verkaufen
    Beides macht man aber nicht leichten Herzens



    Und da ich solo bin :rotwerd bzw :whistling: so wie es gerade aussieht war :engel
    Die Kinder in einem Alter sind wo Sie eigene Pläne schmieden und gehen


    Stehen mir alle Wege offen und kann meine Zelte abbauen ohne irgendetwas zu bereuen


    Geht man neue Wege und muss alt gewohntes verlassen und aufgeben
    kommen auch die Zeiten der Vorwürfe und des bereuen weil man sichere Gefilde verlassen hat

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Stehen mir alle Wege offen und kann meine Zelte abbauen ohne irgendetwas zu bereuen


    Das kann ich sogar nen Stück weit nachvollziehen.


    Ich mag auch gerne die Veränderung/Ungebundenheit von Materiellen/Job.


    Bei mir ist das denke ich passend aber zur Lebensphase auch unterschiedlich. Heute mit dem Zwerg eher die Sicherheit. Mit Sicherheit in 15 Jahren nochmal was anderes. :D

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Butterblum ich gebe dir in den meisten Dingen recht. ABER: Jeder ist seines Glückes Schmied. Warum haben dann die meisten Leute unbefristete Jobs? Es wurde noch nie soviel konsumiert/gekauft wie jetzt gerade, also passt deine Aussage nicht ganz zur Realität.


    Das wird wohl eher mit der Finanzkrise 2008 (7?) und dem politisch/wirtschaftlich wankenden EU-Raum zusammenhängen.
    Mit "Glücksschmied" hat das wenig zu tun, man hat sich einfach -mit ungünstigerer Bedingungen- dasselbe Konsumverhalten wie in den USA angewöhnt. Wie ich schon sagte: was bringt es zu sparen? Unabhängig davon, das kaum Zinsen, wird einem in Alter fast jede Versorgung angerechnet, wenn man nicht ein bestimmes Level erreicht.
    Dann muss man nur die Schlagzeilen durchblättern und es wird einem ganz anders. Griechenland pleite, Ukraine ein Pulverfass, geopolitische Spielereien mit TTIP usw. usf. Und wenn man sich deswegen nicht wälzt, kann man sich doch immerhin mal überlegen was wird wenn der Ölpreis wieder steigt und der Euro bis dahin Parität mit dem Dollar hat.
    Also, "Hau weg die Sch*" um es mit den Worten von Werner zu sagen. Und das auf niedrigem Niveau, denn Deutschland bekommt in immer kürzeren Abständen Kellen, dass es seine unmittelbaren Nachbarn zu Tode dumped, der Binnenkonsum seit Jahrzehnten nicht relativ zum Export steigt und man Investitionen spart. Mangelnde Investitionen: Das sind Eimer in Schulen die das Wasser von kaputten Dächern auffangen oder ein paar neue Kronen, wenn man bestimmte Straßen mit Tempo 40 entlang "jagt" usw.
    Aber eine "Schwarze Null" und Rekordsteuereinnahmen, jo. Seh ich nix von.

    Zitat


    Und der Mindestlohn ist sowieso der größte Mist den die Regierung je verabschiedet hat.
    er fordert die Schwarzarbeit, bringt mehr Arbeitslose und unterstützt die osteuropäischen Einwanderer, da diese sich dann selbständig machen und als Subunternehmen arbeiten (da sie ihr eigener Chef sind, ist der Mindestlohn nicht relevant).


    Naja, die Leute für 3,- Euro zu beschäftigen und die Allgemeinheit dafür aufkommen zu lassen, das sie nicht auf den Straßen verhungern, damit AG entweder
    a) ein unrentables Geschäftsmodell aufrechterhalten können und/oder
    b) sich eine goldene Nase verdienen, kann ja irgendwie auch nicht die Lösung sein.
    Ich hab doch keine Lust jemanden der sein unternehmerisches Risiko mit Niedrigstlöhnen minimiert, indirekt den Benz und das Eigenheim im Grünen zu sponsern. Dann bezahl ich lieber voll für Arbeitslose, mit denen sitz ich in einem Boot.
    Gesetzesänderung wegen Scheinselbstständigkeit, zackige Steuerfahnder die nicht an die Leine genommen und mehr Zollbeamte. Das der Mindestlohn nicht ohne Gesamtpaket funktioniert, ist klar. Und das Subunternehmertum, das gab es wenigstens schon seit den 90ern, da braucht es keinen Mindestlohn.


    Nenene, da kann man mir sagen, was man will: Großer Käse in allen Lebenslagen. Ja, ich hab im Moment kein positives Gesellschaftsbild, ich steh dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Bei mir ist das denke ich passend aber zur Lebensphase auch unterschiedlich.

    Jepp kommt immer auf die Lebensphase an


    Was nützt Haus und guter Job wenn man alleine ist bzw das was man liebt weiter weg


    Wenn man noch 15 Jahre vor sich hat bietet es Sicherheit und Planbarkeit


    Bei mir sind die 15 Jahre abgelaufen
    Kinder suchen sich Job und Ausbildung soll ich Sie Einschränken in Ihrer Planung nur weil diese nicht mit meiner übereinstimmt
    :frag

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • luvi
    Ein fester Job hindert dich nicht, umzuziehen, Eigentum zu verkaufen usw.
    Dafür hat der liebe Gott Kündigungsfristen erfunden.
    Und die Kinder hindert es schon garnicht.
    Klar, ich kann mir auch garnichts anschaffen, mir einen Beutel an den Stock knüpfen, über die Schulter werfen und losziehen.
    Aber so komm ich bestenfalls örtlich weiter, aber nicht finanziell und im Leben auch nicht.

  • Ja, aber das Problem liegt doch dann weniger an befristet oder nicht, sondern Branche und Alter


    ;) und Lebensphase


    hab ich andere weitere Bindungen und keinen Grund zu Veränderungen


    Such ich festes


    plane ich noch Veränderungen stört festes

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • "ABER: Jeder ist seines Glückes Schmied. Warum haben dann die meisten Leute unbefristete Jobs?"



    Um irgendwo wieder einzusteigen sicher gut - für beide Seiten. Auf Dauer aber sicher nicht.


    Davon ab schadet auch eine hohe Fluktuation dem Ruf des AG.


    Und die Abteilungen laufen nicht "rund", was nach aussen auch eine schlechte Wrikung haben kann, ganz abgesehen von einer schlechten Mundpropaganda....

  • Ich kann gut verstehen, dass du es leid bist...


    Aber hast du Alternativen? Meines Erachtens bringt es nichts, sich über irgendwelche politischen oder was auch immer Gegebenheiten aufzuregen, sondern sich zu überlegen, ob es sinnvolle und realistische Möglichkeiten gibt.


    Du schreibst, du überlegst, ob du dir einen Zweitjob suchst, im Erstjob ist eine Stundenreduzierung angesagt?


    Wie lange gehen die Befristungen jeweils?


    Der Job eines guten Freundes wurde 6 Jahre lang immer wieder befristet, bevor er dann doch fest eingestellt wurde. Aber er war der "Typ", der sich da keine großen Gedanken gemacht hat. Er war einfach froh, dass er einen Job in seinem Arbeitsbereich hatte - und das trotz immenser Festkosten (Haus, Familie).


    Meine eigene Arbeitslosigkeit liegt mittlerweile knapp 20 Jahre zurück und dauerte auch nicht allzu lange. Ich mochte die Unsicherheit auch nicht - obwohl ich noch keine Familie hatte und de facto nur für mich alleine verantwortlich war. Um diesen Zustand zu ändern, habe ich mich bundesweit beworben und bin dann letztendlich auch umgezogen. Alles im Leben hat seinen Preis. Der unbefristete Job hat mich quasi meine "große Liebe", einen kompletten Freundes- und Bekanntenkreis und 18 Jahre "Heimweh" gekostet. Dafür hatte ich finanzielle Sicherheit.

  • "ABER: Jeder ist seines Glückes Schmied. Warum haben dann die meisten Leute unbefristete Jobs?"


    Ich kann Dich auch gut verstehen :troest


    Aber letztlich ist es wohl eine Frage der inneren Einstellung dazu.
    Für den Einen ist es ein gutes Stück Freiheit - für den Anderen ist es fehlende Sicherheit.


    :tuschel Und wenn Du an der Situation nichts ändern kannst, dann bleibt Dir nur Deine Einstellung dazu "anzupassen". :strahlen