Trotz GSR allein mit den Sorgen, Entscheidungen und Pflichten. Muss wieder Dampf ablassen.

  • Im Moment bin ich wieder mal ein bisschen down....


    Da unser Kleiderschrank immer leerer wird, weil Klamotten bei KV vergessen werden und man sie dort sammelt bis ich darum bitte, habe ich vor ein paar Tagen mit KV geschrieben und ihn gebeten doch bitte die restlichen Klamotten vorbei zu bringen.
    Hat er auch getan. Kein Problem. Kurzer Smalltalk. Dabei rutschte KV raus das er die letzten Wochen Zuhause und nicht auf der Arbeit war.
    Er hatte Anfang August eine kleine Op am Rücken und ist seitdem "krank" geschrieben. Achja... beim Bund müsste man sein :pfeif


    Seit Monaten sitzt er also jeden Tag Zuhause und kommt nicht einmal auf die Idee anzurufen um sein Kind zu sehen.
    Obwohl ich ihn so oft gefragt habe ob er nicht Zeit und Lust hätte sein Kind zu sehen.
    Als ich dass hörte war ich innerlich kurz vorm platzen.
    Es wäre so wichtig für die beiden... wobei es mir da weniger um ihn sondern eher um meine Kleine geht.
    Beim Jugendamt erklärte man ihm damals auch das er sich bei seinem momentanen Elan nicht wundern bräuchte wenn Kind sich immer mehr abgrenzt. Ohne Erfolg. Es scheint bei ihm einfach nicht anzukommen.


    Seitdem muss ich wieder viel über die Vergangenheit nachdenken und bin einfach nur wahnsinnig enttäuscht.
    Wir waren damals gerade mal 4 Monate zusammen als es "passierte". Ich wurde schwanger. Er war 27 und ich 19.
    Lange haben wir überlegt wie wir uns entscheiden wollen, da der Zeitpunkt ja nicht der optimalste war. Ich war ja noch so jung und in der Ausbildung.
    Wir haben uns aber dann gemeinsam für das Kind entschieden.
    Unser "Familienleben" hielt 5 Monate dann warf er uns raus. Ich stand mit einem 5 Monate altem Säugling auf der Straße.
    Hätte er uns nicht raus geworfen wäre ich wohl ein paar Wochen darauf selbst gegangen. Denn trotz Beziehung war ich eigtl. von Anfang an Alleinerziehend.
    Die ersten Monate nach der Trennung herrschte absolute Funkstille. Aber auf mein Drängen hin fand dann irgendwann Umgang statt... leider unregelmäßig. Bis heute.
    Trotz dem Desinteresse an seiner Tochter beantragte er im April das GSR. Seitdem läuft es noch schlechter.
    Umgang setzt immer mal wieder über einige Wochen aus. Mal 4 dann wieder 6 Wochen lang.
    Ich habe immer mehr das Gefühl er meint allein mit dem GSR kommt er seiner Pflicht als Vater nach ohne etwas dafür tun zu müssen.


    Er zieht sich immer weiter heraus. Will von nichts etwas wissen.
    Egal ob Kind krank ist, ins Krankenhaus musste, ob Feste in der Kita anstehen, Es um die Auswahl einer neuen Kita geht, dass Kind auffälligkeiten zeigt oder ich mir Sorgen um die Zukunft von KV und Kind mache aufgrund Muckis Ablehnung gegen ihn. Nichts geht ihn etwas an. Es nervt ihn alles und das sagt er mir auch.


    Es ist einfach nicht fair.
    Man entscheidet sich dafür ein Kind zu bekommen. Wir sind damals beide diese Verpflichtung eingegangen.
    Trotzdem strampel seitdem nur ich mir einen ab.
    Ich habe ihn bereits so oft um unterstützung gebeten.
    Ich denke jeder von euch durfte bereits erleben wie mies es zum Bleistift ist wenn die Magen-Darm Grippe das Kind und einen selbst niederstreckt.
    Am telefon habe ich gebettelt und gefleht er solle mir doch bitte das Kind abnehmen oder sich zumindest hier bei mir ein paar Stunden um sie kümmern. Nichts.
    Wenn ich Termine hatte, konnte ich seine Hilfe vergessen.
    Wenn ich arbeiten musste und Kind war nicht versorgt, konnte ich auf ihn sicher nicht zählen.
    Bei Elterngesprächen in Kita verstand es sich bisher von selbst das ich allein gehe.
    Als Kind damals ins Krankenhaus musste weil sie so schwer an einem Darm-Infekt erkrankt war, flehte ich ihn an mich im KH zu vertreten damit ich noch ein paar Dinge von Zuhause holen konnte... Nö Alte, is nich!


    Aktuell liegt Kind mit Verdacht auf Drüsenfieber flach.
    An Schlaf war deshalb die letzten 2 Nächte nicht zu denken.
    (Morgen Blutabnahme beim Kinderarzt. Der Urintest war gestern unauffällig.)
    Und besonders in diesen Momenten empfinde ich Hass und Wut... denn Gerechtigkeit sieht irgendwie anders aus.


    Ich bin überglücklich über die ganzen wundervollen Tage mit meiner Tochter. :love:
    Er dagegen verpasst so schrecklich viel.... aber eben auch die anstrengenden Dinge.
    Alle paar Wochen ein bisschen Tralala und er hat seinen Soll am Kind erfüllt!? :S
    Das kanns ja wohl nicht sein.


    Achja... meine Bitte auf ein weiteres Gespräch beim JA oder eine Mediation lehnt er offenbar ab denn er reagierte nicht auf die Sms.
    Werde ihn aber die Tage nochmal persönlich darauf ansprechen.
    Ich habe wenig Hoffnung auf Besserung... aber wer weiß!?


    Ich bin müde, voller Emotionen und musste mir hier gerade einfach Luft machen. Es hilft! ^^

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • :knuddel :knuddel


    Du Arme... Sorge ums kranke Kind und dann eben noch diese mangelnde Unterstützung. Ich versteh Dich gut.


    Bei uns ist es nicht ganz so krass, aber mit den Entscheidungen und Sorgen ums Kind bin ich auch allein. Ich war schon immer für alles zuständig, auch während der Beziehung. Das hat sich natürlich durch die Trennung nicht verändert.


    Ich befürchte, damit musst Du Dich einfach arrangieren und keine Erwartungen an ihn haben. Dann ist die Enttäuschung nicht so groß. Ich lese hier so viel von Elternteilen, die so wenig Interesse an ihrem Kind haben. Ich verstehe es nicht. Aber ich denke, sie empfinden das Ganze anders. Unser KV schützt immer die viele Arbeit und seine Vereine vor, weswegen mehr Umgang nicht geht - ich denke immer, das ist eine Frage der Prioritäten. Aber er kann das so anscheinend nicht sehen.


    Liebe Grüße


    Stern

  • Antje77


    Ja das ist er! :-(




    Ich erwarte nicht viel von ihm... aber manches sollte wirklich drin sein müssen.
    Genau das will einfach nicht in meinen Kopf gehen.


    Wenn ein JA Mitarbeiter vor dir sitzt und dir ins Gesicht sagt "Sie brauchen sich nicht wundern dass ihr Kind (3 Jahre) sich weigert mit ihnen zu gehen. Daran wird sich auch nichts ändern wenn sie sich nicht mehr bemühen! Es ist wichtig das sie dran bleiben. Sonst verliert Ihr Kind komplett den Bezug zu ihnen"
    Wie kann man dass denn hinnehmen? Das ist mir ein Rätsel.
    Ebenso das seine Rolle als Vater auf Grund seiner Abwesenheit von meinem Partner übernommen wurde. Er ist nun 2 Jahre an unserer Seite.
    Geht mit mir und Kind durch dick und dünn. Sie würde Zeit mit ihrem Zieh-papa der Zeit mit ihrem leiblichen Vater vorziehen.
    Ich habe Angst das KV und Kind sich irgendwann völlig entfremden.
    Und ich habe keine Ahnung wie ich das verhindern soll wenn er alles ablehnt. Ich bin Ratlos.


    Mir hat er letztens auf meine Frage nach mehr Umgang gesagt: "Was willst du denn eigtl.? Alle zwei Wochen (wenn überhaupt :kopf ) Samstag auf Sonntag ist doch eine ganz normale Regelung für einen UET. Das reicht doch."


    Bei solchen Aussagen bin ich immer wieder fassungslos. Er scheint garnichts für sein Kind zu empfinden.
    So kommt es bei mir zumindest an.

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • :knuddel Das kenne ich auch nur zu gut... Gerade wenn ich mir Sorgen um die Kleinen mache oder ich mich mal angesteckt habe und nichts mehr geht bei mir oder wenn ich Probleme auf der Arbeit bekomme, weil immer wieder Krankheit, Krippenferien, Arzttermine, Brückentage dazwischen kommen. Da könnte ich manchmal nur heulen vor lauter Wut über die Ungerechtigkeit und das Wissen, alleine mit allem da zu stehen.


    In Bezug auf die Kinder macht es mich traurig, dass sie so wenig verbindende Momente haben, ich weiß leider auch nicht, was da am besten tröstet. :( Außer zu sehen, dass sie trotzdem groß werden, glücklich sind und zu wissen, dass ich mein Bestes dafür gebe.


    In Bezug auf mich trösten mich 2 Gedanken. Ich würde niemals mit ihm tauschen wollen, egal wie neidisch ich manchmal auf bestimmte Vorteile bei ihm bin. Das Glück mit meinen Kleinen den Alltag erleben zu dürfen mit gemeinsamen Ritualen, Sorgen und Streit, die noch mehr zusammenschweißen, das ist alle Nachteile wert. Und dann weiß ich auch, dass ich es im Zusammenleben noch schlimmer fand, mich so alleine verantwortlich zu fühlen. Ich fand es viel schlimmer, durchwachte Nächte durchzustehen, wenn jemand neben mir geschnarcht hat, obwohl ich am nächsten Tag zur Arbeit musste und er frei hatte. Oder zu kochen und nebenbei zu spülen, den Tisch zu decken, aufzupassen, dass 1 Kleinkind und ein Baby nichts anstellen, während er auf dem Sofa gelegen und am Handy gespielt hat. Der Stress ist der Gleiche geblieben, aber jetzt verwende ich nicht noch zusätzliche Energie darauf, mich zu ärgern, zumindest nicht bei den kleinen Alltagsproblemen.

  • Die 2 Wochenregelung wollte er damals unbedingt, hielt sich aber komischerweise selten daran.
    Beim JA wurde der Umgang dann wegen der unregelmäßigkeiten und langen Pause erneut besprochen und auf alle 2 Wochen Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag festgelegt. Zusätzliche Termine wurden ausdrücklich von mir und dem JA gewünscht.
    Dazu kam es bisher haber nicht.
    Der Umgang wird vom KV seit dem Termin eigenmächtig gekürzt. Er holt das Kind erst Samstag Vormittag und bringt es Sonntag Nachmittag.
    Für mehr ist laut ihm keine Zeit da er Freitags Dinge im Haushalt erledigen muss. Schließlich habe Kind nichts davon wenn es bei ihm Zuhause nur dumm neben dem Staubsauger steht während er zu tun hat.
    Er findet einfach für alles Ausreden. Nein, nach der Arbeit noch für 2 oder 3 Stunden Umgang geht nicht... da muss ich duschen.
    Oder... Ich hab Freitags morgens einen Arzttermin und deshalb den kompletten Freitag keine Zeit.


    Es nervt einfach tierisch. Dieses ständige vor die Wand laufen und die Gewissheit wegen des Umgangs ständig belogen zu werden.

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • Bei solchen Aussagen bin ich immer wieder fassungslos. Er scheint garnichts für sein Kind zu empfinden.
    So kommt es bei mir zumindest an.


    vielleicht ist es auch genau so ? ! ? !
    Jetzt mal ehrlich wir lieben alle hier unsere Kinder aber wäre es noch genauso intensiv wenn es umgedreht
    wie bei dir wäre
    sprich : Du nach 5 Monaten weg und dann alle 2 Wochen mal zu Besuch - ich denke da wäre Sympathie aber Liebe wächst doch erst.
    Der hat sich selber keine Chance gegeben. Aber immernoch besser so als wenn er euch vorsätzlich Schaden wollen würde.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Ach.... Blödmann :kopf


    Obwohl der KV sich bei uns fast immer regelmäßig kümmert, ist er ein Freizeitpapa geworden.
    Zu allem was Schule, Kiga, Arzt, etc. betrifft kommt er nicht mit - bewusst. Mal die Kinder nehmen weil ich auf allen Vieren daherkomme und sie bei ihm besser aufgehoben wären? NOPE!


    Was soll ich sagen....


    Ich kann deine Wut absolut nachvollziehen und gerade wenn's ums Kind geht ist man ja geneigt sich darüber in der Endlosschleife aufzuregen. Aber versuche trotzdem dich da abzugrenzen. Wenn er nicht will, will er nicht. Das ist zwar so schade für eure Tochter aber es ist jedes gottverdammte Mal SEINE Entscheidung. Und langfristig wird er die Konsequenzen tragen müssen. Natürlich ist das verletzend für ein Kind. Sie wird lernen damit umzugehen und damit zu leben. Ich "durfte" auch mit einem Vater diesen Schlags groß werden und es hat mir mein Leben vielleicht nicht einfacher gemacht aber ich weiß auch ohne ihn wer ich bin und wo ich hingehöre.


    Aber du wirst nicht vermitteln können - das ist vertane Liebesmüh. Gib deiner süßen lieber NOCH mehr davon ;)


    :knuddel


    Du machst das prima. Lass dich nicht ärgern.

  • Ich würde auch nicht tauschen wollen mit ihm.
    Wobei ich mich zum Beispiel im Krankheitsfall von Kind oder mir schon manchmal Ärger dass er Zuhause sitzt und sich auf gut deutsch "die Eier schaukelt".


    Er hat eh eine komische Einstellung zum Leben mit Kind.
    Es ist klar das die Mutter sich um das alles kümmert. Arzttermine, Kindergarten, Hobbys, Erziehung usw usw.
    Laut ihm ist das alles Kickifax die BETs heulen ständig rum wie schwer doch alles ist und er und alle anderen UETs sind eigentlich die gelackmeierten weil sie zahlen müssen.


    Ich schäme mich manchmal so sehr das ausgerechnet er der Vater meiner Kleinen ist.


    Für mich steht fest das ich ihr die gesammelten Werke (Umgangstagebuch, ausgedruckte sms und E-mails) später zeigen werde. Sie soll sehen wie er war und das ich nicht mehr machen konnte.


    Aber ich lese bei so vielen anderen hier dass die Kinder später garnicht mehr zum UET wollen und gezwungen werden müssen.
    Und wir als BETs sie trotzdem dort hin zu schicken müssen.
    Ich weiß nicht wie ich verhindern kann das mein Kind irgendwann auch verweigert. Er provoziert es durch sein Verhalten ja leider dass Kind und Er sich fremd werden.


    Und Muckis Seelische Belastung... sie ist noch sehr Klein... ich kann es schlecht sagen. Sie hat sich eine Schutzmauer aufgebaut habe ich das Gefühl. Sie grenzt sich ab, redet nicht über ihn. Sie geht sehr Emotionslos mit dem Thema Vater um.
    Davon könnte ich mir eigtl. echt mal ne Scheibe abschneiden.

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • Danke für eure lieben Worte. Das habe ich heute wirklich gebraucht.


    Ja ich weiß... es ist Zeit und Kraftverschwendung.
    Ich will mir nur später nicht von ihm sagen lassen müssen dass ich ihn nicht dabei unterstützt habe.
    Oder dass es meine Schuld ist dass Mucki sich so abwendet. Dass ich sie Manipuliert habe oder dergleichen.


    Hätte Mucki ihren Zieh-papa nicht, wäre ich sicherlich noch sehr viel besorgter um ihr Seelisches Wohl. Aber ich weiß er macht seine Sache gut. Er gibt ihr Halt und ist ihre männliche Bezugsperson. Es fehlt ihr also nicht an väterlicher Liebe. Auch wenns nicht der leibliche ist.


    Ich denke nur an dass was noch kommt. Wenn Kind später nicht mehr will und es KV aber irgendwann doch wie Schuppen von den Augen fallen sollte, ist der Stress vorprogrammiert.

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • hallo rote Zora,
    einerseits ist deine Wut nachvollziehbar, da ist ein Vater, der keine Pflichten sehen will.
    Andrerseits finde ich, du verschwendest deine Energie und arbeitest dich völlig unnötig an dem KV ab. Er kapiert es nicht, und wird vielleicht irgendwann böse aufwachen. Du aber hast ihn nun genug aufgefordert und gebeten und gebettelt.


    Schau in eine andere Richtung! Lebe dein Leben, mit deinem Kind.
    Du schreibst es doch selbst:

    Ebenso das seine Rolle als Vater auf Grund seiner Abwesenheit von meinem Partner übernommen wurde. Er ist nun 2 Jahre an unserer Seite. Geht mit mir und Kind durch dick und dünn. Sie würde Zeit mit ihrem Zieh-papa der Zeit mit ihrem leiblichen Vater vorziehen.


    Dein Freund ist offensichtlich gerne für euch da, da ist eine Kraftquelle, die du brauchst und die dir/euch dein Freund gerne gibt. Das Kind mag ihn auch, so what? Hier ist eine Baustelle, an der du weiterbauen kannst, anstatt dich vergeblich an dem KV abzuarbeiten..

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • Zora,


    ich möchte Dir eine Frage stellen:
    Warum meinst Du, dass Du dafür verantwortlich bist, dass der KV Verantwortung in seiner Rolle als Vater übernimmt?


    Er ist ein erwachsener Mensch und somit voll für sein eigenes Handeln verantwortlich! ER und nicht Du!
    Wenn er meint, dass alle 14 Tage ein Wochenende reicht, um ein Vater zu sein, dann wird es auch in Zukunft sein Problem sein, weil sein Kind nie eine vernünftige Bindung zu ihm aufbauen wird. Das ist aber sein Problem, nicht deins.


    Was allerdings Dein Problem ist, dass Du nicht mit seiner Unterstützung rechnen kannst, wenn Du sie brauchst. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern sogar menschlich erbärmlich. Er hätte da die Möglichkeit, Dich zu unterstützen und gleichzeitig eine bessere Bindung zu seinem Kind aufzubauen. Andere ET in vergleichbaren Situationen würden von solchen Gelegenheiten träumen, bekommen diese aber nie angeboten bzw. es wird ihnen verwehrt. Nun ja, er weiß diese Angebote also nicht zu würdigen. Dir bleibt nur, Dich nicht auf ihn verlassen zu wollen. Frag ihn künftig nicht mehr, Du wirst eh keine positive Antwort von ihm bekommen. Such Dir andere Ausweichbetreuungen für Euer Kind, welche, auf die Du Dich auch verlassen kannst.


    Beim Thema GSR meint er, mit dem GSR genug Vater zu sein. Da ist er natürlich komplett auf dem Holzweg. Was mir aber scheint, auch Du hast da vielleicht eine falsche Vorstellung, was das GSR eigentlich bedeutet. Das GSR kommt nur bei ganz bestimmten, sehr wenigen Momenten im Leben des Kindes zu tragen. Da muss dann bei GSR eine gemeinsame Entscheidung von beiden ET gefunden werden. Für den Alltag, für Themen des Umgangs, dafür hat das GSR keine Bedeutung.


    Zora, lerne Dich noch weniger verantwortlich zu fühlen für den KV und seine Bindung zum Kind. Nochmal: ER ist dafür verantwortlich! Wenn er das nicht kann, wenn er tatsächlich keine Beziehung zu seinem Kind hat (das kommt bei Männern und auch Frauen vor), dann bist Du nicht verantwortlich dafür, einen Punkt zu erreichen, wie es eigentlich "sein sollte".


    Lass ihn sein Leben leben, er verpasst sein Kind. :troest

  • Liebe Rote_Zora,
    ich kann es so nachvollziehen!


    Nach vielen Jahren Frust und unzähligen Versuchen kann ich bei deinem Exemplar Vater auch nur dazu ermuntern, deinen eigenen bzw. euren (mit Kind) Weg zu gehen. Der Vater ist ein unreifes Kind und sieht nur sich selbst.
    Hoffentlich erziehe ich meine Söhne zu verantwortungsvolleren Menschen.


    Mich erstaunt trotzdem immer noch und weiterhin, wie viele Menschen (in der Mehrzahl schon doch Väter) sich so benehmen, total egal welcher Herkunft und Sozialisation. Es macht sich nicht an irgendetwas fest, ist aber m.E. ein sehr flächiges Phänomen.


    Wie auch immer: Wenn du selbst Erholungspausen brauchst und mal drei Meter zwischen dir und dem Stöpsel: Suche dir andere Hilfe. Nette Nachbarn, deine Eltern/Familie, Kita-Bekanntschaften etc. Den Weg über den Vater kannst du ab sofort (AB SOFORT!!!) sparen und sparst dir damit eine Menge Nerven.


    Dicke Umärmelung und viele Grüße, Karla

  • Du hast Recht!
    Ich habe mir selbst die Regel aufgestellt ihn alle paar Monate mal daran dass sein Kind dringend mehr Zeit mit ihm bräuchte.
    Und wenn es nur für den Nachweis ist. Wir schreiben ja schließlich nur noch Sms oder Mail.
    Das letzte "Erinnern" ist nun wieder gute 4 Monate her gewesen... deshalb war es langsam wieder Zeit.
    Wenn KV sein Interesse am Kind dann doch irgendwann wieder findet, Kind aber nicht mehr will, kann er mir nichts vorwerfen.
    Den Schuh muss er sich dann einfach selbst anziehen.


    Ich denke er glaubt tatsächlich die Tatsache das er der leibliche Vater ist und GSR hat reicht völlig aus. Er ist somit also in seinen Augen automatisch ein guter Vater.
    Als ich ihm beim JA erzählt habe wie lange ich Kind schon vor einem "Papa-Wochenende" bearbeiten und bequatschen muss damit sie nicht schon in der Wohnung anfängt zu weinen, hat er so komisch gegrinst als wollte er sagen "Jaja... is klar Alte... quatsch du mal!"
    Aber Mucki verhandelt jedes mal mit mir und sagt sie will nicht.
    Selbst der Kindergarten hat sich besorgt an mich gewendet und gefragt was es mit dem Vater auf sich hat. Kind würde keine Antworten auf Fragen nach ihrem papa geben. Sie würde auch nie etwas von ihm erzählen. Er wird totgeschwiegen.
    Das war ja damals für mich der Ausschlaggebende Punkt warum ich ein Gespräch beim JA wünschte. Und noch einige andere Dinge (vernachlässigung, mangelnde Hygiene usw usw.)


    Er hat das alles nicht ernst genommen. Leider.
    Beim JA hat er erst so verständnisvoll getan aber schon sein Blick als wir dort die Tür raus sind hat alles gesagt. Dieser "Du kannst rumjaulen wie du willst, ich mach trotzdem was ich will."



    Wäre denn ein weiterer Termin beim JA sinnvoll? Damit auch die sehen dass es mir ernst ist?
    Vermutlich nicht, wa? Schließlich können die auch keine Wunder bewirken.

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • Was soll ein weiterer Termin beim JA bewirken? Plötzlich auftretende Einsicht beim KV scheint mir doch sehr weit hergeholt.


    Er wird sich durch einen weiteren Termin nicht in seiner Grundhaltung ändern, wenn das bisher nicht passiert ist. Das Zeugen eines Kindes und ein GSR, was man hat, macht einen Vater nicht zum guten Vater und eine Mutter nicht zur guten Mutter. Solange diese Grundhaltung beibehalten wird, wirst Du ihn nicht als verantwortungsvollen Vater einplanen können. Aber nochmal, das ist sein Problem nicht Deins.


    Kontakt per Mail finde ich grundsätzlich gut, das kannst Du doch weiterführen. Ein Angebot alle paar Monate ist das, was man von Dir erwarten kann, mehr ist nicht erforderlich. Es liegt an ihm, Einsicht und Engagement zu zeigen.


    Aber wie gesagt, erwarte nichts von ihm, dann wirst Du auch nicht enttäuscht. Vielleicht kommt die Einsicht noch bei ihm, vielleicht dauert es noch Jahre, vielleicht kommt sie auch nie. SEIN Problem.

  • Ich selbst weiß das GSR nicht zwingend etwas damit zu tun hat ob sich der Vater dann auch mehr kümmert.
    Er denkt es macht einen besseren Papa aus ihn. Sonst hätte er seine präsenz am Kind nachdem der Antrag durch ging nicht noch weiter herunter geschraubt.


    Ich habe allerdings erwartet dass die Dinge die beim GSR gemeinsam entschieden werden sollten, dann auch wirklich von beiden entschieden werden. Leider ist es vielmehr so dass ich ihn mit einbeziehen möchte, nach seiner Meinung zu gewissen Dingen frage und nur ein "Nerv mich nicht" oder ein "Erzähl das wem den es interessiert" zurück kommt.
    Die Wahl der neuen Kita war auch mein Ding. Er sagte nur "du machst das schon" Er wollte bis jetzt nicht wissen wie die neue Kita überhaupt heißt.
    Von der alten Kita wusste er fast 2 Jahre lang weder wo sie ist, noch wie sie heißt. Wollte er nicht wissen. JA hat ihn dann gedrängt sich dort vorzustellen. Hat er gemacht. Kurz und knapp. Danach haben sie ihn nie wieder gesehen.


    Ich will vielleicht auch einfach nicht weiterhin immer ALLES allein entscheiden müssen. Es geht uns schließlich beide an.


    Die Vergangenheit hat mich lernen lassen dass ich mich auf ihn nicht verlassen kann. Deshalb habe ich zum Beispiel meinen Freund oder meine Eltern die mich unterstützen wenn ich mal jemanden fürs Kind brauche. Sie übernehmen es dann auch. Aber zuerst frage ich ihn, weil es ja schließlich auch sein Kind ist. Naja... auf dem Papier zumindest. :S

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • Karla


    Das denke ich mir auch so oft seitdem ich in der Rolle der AE bin.
    Hoffentlich verhalten sich meine Kinder später mal nicht so. :S
    Wenn ich mal einen Sohn haben sollte der losgeht und ein Kind zeugt sich aber danach dermaßen wenig darum kümmert und kein Interesse an seinem Kind zeigt dann bekäm er (auch wenn er schon 27 sein sollte) einen Arschtritt von mir verpasst der sich gewaschen hat. Das kannst du aber glauben. :angry

    Liebe Grüße,
    Zora


    Sometimes the wrong choices bring us to the right places

  • Ich werde solche Elternteile nie verstehen. Was will ich mit GSR, wenn ich dann bei einer der wenigen Entscheidungen, für die das GSR benötigt wird, sage, lass mich in Ruhe? :frag


    Ich weiß, dass es manchmal als Belastung empfunden wird, wenn man einen Ex-Partner hat, der sich so gar nicht für die Dinge interessiert, die das Kind betreffen. Aber Du wirst ihn da einfach nicht ändern können, das muss er selber wollen. Es hilft Dir vielleicht weiter, wenn Du Dir klar machst, dass es auch durchaus eine Erleichterung ist, wenn Du Dinge selbst entscheiden kannst, weil er eine Beteiligung verweigert.


    Mehr als anbieten kannst Du nicht. Schön, dass Du einen Partner hast, der sich da mehr engagiert.

  • Ich werf mal eins in den Raum, nur weil wir hier unsere Kinder absolut lieben, ist das aber nicht jedem gegeben. Nicht jeder liebt sein Kind, das ist einfach so. Für die Meisten kaum vorstellbar, aber es ist so.


    Und nur weil man ein Kind gezeugt hat, kommen halt nicht jedem diese Liebesgefühle. Das ist schade, aber ist nun mal so.


    Ich vermute das die angeblich gemeinsame Entscheidung fürs Kind sehr halbherzig von ihm aus war und er sofort ja gesagt hätte, hättest Du Dich für ne Abtreibung entschlossen.


    Da das aber für viele moralisch verwerflich ist und er ein Typ scheint der wenig Stress mag, hat er mehr oder weniger nach Deinem Mund geredet.


    Auf der anderen Seite versuch für Dich positives herauszuziehen, Du hast keinen Quengler an der Backe, der fordert jeden Schritt den Du mit Kind machst absegnen zu müssen. Du kannst im Prinzip schalten und walten wie Du willst, er quarkt Dir da nicht rein.


    Zum Umgang zwingen kann man keinen, genauso wenig wie man jemanden zwingen kann zu lieben. Ist bitter, aber ist so.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

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