Hallo erstmal,
also aus eigener Erfahrung muss ich sagen: Es geht nicht nur um deine Freundin, ihre Mutter und Dich. Es geht in aller erster Linie ums Kind. Die familiäre Situation dort ist so katastrophal, daß dort Hilfe rein muss. Man erkennt es am Verhalten des Kindes, daß dort etwas massiv falsch läuft. Ich kenne es von meiner Ex auch: Das Jugendamt nimmt Kinder weg. Das stimmt aber nicht. Im Vordergrund steht die Hilfe. Das ist schon so im Gesetz verankert (SGB VIII). Hier geht es erst um Beratung, wenn das nicht reicht, dann gibt es stärkere Hilfen, wie eine Familienhilfe. Die Herausnahme aus der Familie ist letztes Mittel, wenn anderes nicht helfen sollte.
Ich hätte damals viel eher Hilfe beim JA holen sollen. Wobei der Unterschied ist, daß mir das Ausmaß der Dinge bei uns nicht bekannt war und ich da sehr viel belogen wurde.
Deine Freundin ist da wesentlich weiter und hat schon mal das Einsehen, daß sich was ändern muss. Dabei braucht sie aber Hilfe. Diese kann sie beim JA kriegen. Von daher kann ich nur Empfehlen, sie nochmal eindringlich darauf Hinweisen, daß Sie sich ans JA wenden soll.
Ich gehe da sogar noch weiter: Wenn Sie nicht hingehen möchte, würde ich empfehlen selber zum JA zu gehen, und auf die Situation dort hinzuweisen.
Es wird dich auf Dauer nicht weiterbringen, ihnen helfen zu wollen, und Sie geht die entscheidenden Schritte nicht. Wenn es so weitergeht, dann hat die Beziehung auf Dauer keine Chance. Ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur raten: Sie holt sich die Hilfe vom JA oder du, wenn sie sich nicht traut, holst du Sie für das Kind. Entweder wird sie dir dafür ewig dankbar sein, und eure Beziehung wird daran wachsen, oder sie wird die Beziehung beenden, was so eh früher oder später kommen wird. Aber dann weißt du für Dich, daß wenigstens dem Kind geholfen wird.