Besuch von JA wegen Erziehungshilfe

  • Heute hatte ich Besuch vom Jugendamt wegen meiner Großen, hatte vor einiger Zeit gepostet, wie extrem es wieder mit ihr ist und danach beim Jugendamt einen Antrag auf Erziehungshilfe gestellt. Innerhalb von 10 Tagen haben die sich gemeldet und heut kam einer vorbei und hat das Erstgespräch geführt.
    Er war soweit ganz nett und ich musste mit ihm einen, gefühlt 100 Seiten langen, Bogen ausfüllen mit Fragen zur Schwangerschaft, persönlicher Situation etc, damit er jetzt Kontakt mit einem Träger aufnehmen kann, der auch Therapeuten beschäftigt und zusammen mit diesem Träger und mir soll eine Art Hilfeplan erstellt werden.
    Irgendwie bin ich immer noch skeptisch, der war auch total überrascht das ich arbeite und nicht vom Staat lebe und auch keine Unterstützung ergänzend erhalte, worauf ich meinte, das es auch so einige AEs gibt, die arbeiten und sich und die Kinder durchaus selbst ernähren können, ein paar Mal kam er mir aber doch noch quer, natürlich im unpassensten Augenblick fing die Kleine an zu brüllen und war nicht zu beruhigen, kein Schnuller, Flasche, rumtragen half und er meinte dann, ob ich mir sicher sei, das meine Kleine nicht vielleicht krank sei, er schaute auch genau, so hatte ich das Gefühl, wie ich jetzt in dem Moment reagiere und mit der Kleinen umgeh, das empfand ich als total unangenehm, auch als ich nach meiner Schul- und Berufsbildung gefragt wurde und auch tatsächlich Abitur und Ausbildung angeben konnte, schaute er mich wieder so überrascht an, irgendwie kam es mir vor, als wenn er jetzt einen totalen Depp erwartet hätte.
    Mittlerweile habe ich den Therapieplatz für die Ergo bekommen und er sagte mir direkt, das Ergo zwar ganz nett sei, aber wohl eher nichts bringen würde bei einer festgestellten Bindungsstörung und er jetzt mal ganz ehrlich zu mir sei und ein mulmiges Gefühl hätte und auch ich unbedingt mit in Therapie gehen müsse, damit das Leben mit der Großen wieder klappt und wir nicht ständig aneinandergeraten und uns das Leben schwer machen und er sicher sei, das wohl nur eine Familientherapie hilfreich sei, aber immerhin meinte noch, das er Respekt hätte, das ich von alleine zum Amt gekommen wäre und nach Hilfe gefragt hätte und nicht erst dann, wenn wirklich mal was passiert ist.


    Hat jemand von euch Errfahrung mit dieser Erziehungshilfe und kann mir sagen, was in etwa auf einem zukommt? Angedeutet wurde nur, das es auf jeden Fall viel psychologische Arbeit wäre und das auf der Ebene Erziehung und Konsequenz und dann noch auf der Ebene Emotionen zwischen Kind und mir.....

  • Wirkt auf jeden Fall positiv, dass Du selbst Erziehungshilfe beantragt hast. Ich habe da nur positive Erfahrungen gemacht - nun, sie selbst nicht wirklich benötigt, aber für meine Tochter war das gut. Du brauchst da bestimmt keine Angst zu haben, dass geschaut wird, ob Du auch wirklich alles perfekt machst.


    Überlege Dir, ob Du mit dem Rat des JA-Mitarbeiters etwas anfangen kannst, ob eine Familientherapie etwas ist, was Du Dir vorstellen kannst. Da kenne ich mich gar nicht aus, aber es liest sich so, als sei der Mitarbeiter Dir gegenüber doch sehr wohlwollend.


    Aber wie viel Arbeit (auch emotionale) es für Dich sein wird, das kann ich natürlich nicht beurteilen, weil ich Dich und Deine Situation nicht kenne. Viel Erfolg!