verwirrt, ein bisschen verzweifelt - brauche Denkanstöße

  • Verzeiht, mir ist einfach keine passende Überschrift eingefallen.


    Nachdem Montag ja völlig unerwartet der KV hier aufgetaucht ist, bin ich hochgradig verwirrt und fange an, an mir zu zweifeln.


    Kurz zur Ausgangssituation: Ich arbeite derzeit halbtags, nebenbei bin ich noch selbständig. Junior ist täglich bis 15:30 im Kiga, 2x die Woche bis ca. 18:30 bei der Tagesmutter (sie und ihr Mann sind aber mehr wie ein 3. Paar Großeltern für ihn, ab und zu ist er auch am Wochenende einen Nachmittag bei ihnen, wenn etwas besonderes ansteht). Außerdem schläft Junior ca. alle 2-3 Wochen mal eine Nacht bei meinen Eltern, damit ich mit meinen Freunden ausgehn kann.
    Umgang zwischen KV und Junior gibts erst seit Juni 2009 (Junior ist im April 2008 geboren), anfangs jedes Wochenende, ab Anfang 2009 nur noch sehr unregelmäßig, ca. 1x im Monat oder gleich mehrere Monate gar nicht. KV war von 8/2011 bis 02/2013 nicht greifbar, in dieser Zeit fand also auch kein Umgang statt (höchstens 2-3x für 4 Stunden). Wenn Umgang stattfand, dann immer in meinem Beisein (KV war damit einverstanden und hat dies sogar gefordert).


    Wenn man den Umgang mal über die gesamte Zeit betrachtet, dann lässt sich da langsam ein Muster erkennen. Nach unserer Trennung im Oktober 2008 lief der Umgang ziemlich regelmäßig und mein Ex hat mir damals auch gesagt, dass er sich vom Umgang erhofft, nochmal eine Chance bei mir zu bekommen. Nach einiger Zeit brach der Umgang dann ja radikal ab, KV meinte damals (und auch in den Jahren danach mehrmals), dass es ihm zuviel ist sein Leben in den Griff zu bekommen, arbeiten zu gehen, die Beziehung zu einer (gab in der Zwischenzeit mehrere) Freundin aufzubauen und gleichzeitig auch noch seinen Sohn zu sehen. Dafür hatte er einfach nicht genug Zeit (seine Worte, nicht meine). Sobald die Beziehung zur jeweiligen Freundin sich anscheinend gefestigt hatte, wurde Junior dann wieder interessant und regelrecht "vorgeführt". Solang er brav war, folgte und süß war, war alles gut. Aber sobald Junior etwas "unangenehm" wurde, brach der Umgang wieder schlagartig ab. Nachdem mit der jeweiligen Freundin Schluss war, rief er auf einmal wieder an und wollte seinen Sohn sehen, jedesmal gefolgt von "Ich will noch eine Chance bei dir, du weißt, dass du niemanden mehr wie mich findest." Wenn ihm dann nach ca. 3 Wochen klar wurde, dass ich ihm keine Chance mehr gebe, war wieder völlige Funkstille. Das ganze Theater spielt sich bis heute wirklich jedes mal (inzwischen ist er bei Freundin Nr. 5 seit der Trennung) so ab.


    Das einzige, was sich in der Zwischenzeit geändert hat, bin ich. Anfangs habe ich dem KV Junior quasi hinterhergetragen. Anrufe wegen Umgangszeiten, Treffen, Telefonaten zwischen Vater und Sohn, usw. gingen zu 90% von mir aus. Damit habe ich seit ca. Anfang des Jahres aufgehört. KV hat jetzt also im Prinzip niemanden mehr, der ihn daran erinnert, seinen Sohn zu sehen und muss alleine daran denken. Soweit, so gut.


    Seitdem ich damit aufgehört habe, kommen in regelmäßigen Abständen wüste Beschimpfungen seitens des KV. Ich wäre eine geldgeile Sch*ampe, würde mich prostituieren, kann nicht für mein Kind sorgen, etc. Vergangenes Wochenende schrieb er mich über Whatsapp an (ich habe alle mir von ihm bekannten Nummern blockiert, die Nachrichten kamen über eine neue), dass es ihm reicht, er wendet sich jetzt ans Jugendamt, wird mich dort als schlechte Mutter hinstellen, ist auch bereit Lügen zu erzählen und wird auch Junior erzählen, dass ich den Umgang verhindere und sich noch weitere Geschichten ausdenken (hab ich nun alles schriftlich, also ja eigentlich ein Eigentor für ihn :radab ). Was mich aber am meisten trifft und nachdenklich stimmt ist, dass ich seiner Meinung viel zu wenig Zeit mit Junior verbringe und den Kleinen doch eigentlich gleich abgeben könnte. Eine Mutter hat nicht auszugehen, am besten auch nicht zu arbeiten. Das mir das so nahe geht hat vermutlich auch damit zu tun, dass Junior während meines Studiums nur sehr wenig von mir hatte, aber wir haben es uns eben so eingerichtet, wie es für uns beide am besten war.


    Nachdem der KV nun am Montag auf einmal hier aufgetaucht ist (was seine Mutter forciert hat, hat sie mir mittlerweile erzählt :ohnmacht: ) bin ich total durch den Wind. Junior hat es nicht sonderlich gekümmert. Er hat seinen Vater mit einem recht neutralen "Hallo" begrüßt und hat sich dann sofort wieder seinen Legos gewidmet, KV weder angesehn noch mit ihm gesprochen und später nur noch "Tschüss" zu ihm gesagt.


    Was, wenn es wirklich an mir liegt, dass er quasi keinen Vater hat? Ich habe schonmal angeboten, dass der Umgang ohne mich, aber trotzdem begleitet stattfindet (Umgang ohne Begleitperson steht aus div. Gründen nicht zur Debatte), was der KV vehement abgelehnt hat. Entweder ich bin dabei, oder es gibt keinen Umgang. Seine neueste Idee war, dass er anruft und eine Stunde später den Kleinen einfach mitnimmt.
    Verbringe ich wirklich zu wenig Zeit mit Junior? Arbeit aufgeben ist absolut indiskutabel, ich brauch das, um auch ne gute Mutter sein zu können. Wenn ich merke, dass Junior extrem anhänglich ist, dann verzichte ich auch liebend gern auf die Ausgehwochenenden, aber Junior fordert diese auch oft ein, weil sein Opa im Prinzip die einzige richtige männliche Bezugsperson ist, die er hat.


    Ich würde mich über die ein oder andere Meinung oder Denkanstöße freuen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so aus der Bahn wirft. Grade wo´s mir wieder so richtig gut ging, menno :( Viel zu lang geworden ist der Text auch :kopf

  • Offensichtlich weiß der KV sehr gut, wie er Dich treffen kann... immer noch.


    Warum machst Du Dir denn überhaupt selbst solche Vorwürfe? Du arbeitest um den Lebensunterhalt für Dich und Deinen Sohn sicherzustellen. Du organisiert Betreuung für ihn, damit Du Deinem Job auch nachgehen kannst. All das ist doch aller Ehren wert und wie sollte es denn auch anders funktionieren????
    Er trifft Dein schlechtes Gewissen, wenn er sagt, dass Du zu wenig Zeit mit dem Sohn verbringst. Das schlechte Gewissen musst Du aber nicht haben, denn das einzige was er macht ist, von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. ER ist derjenige, der zu wenig Zeit mit seinem Sohn verbringt und die "Quittung" hat er durch das Ignorieren seines Sohnes bekommen. Das einzige, was den KV aber tatsächlich interessiert, ist einer vergangenen Beziehung zu Dir nachzutrauern, die er anscheinend immer noch nicht verarbeitet hat. Anders sind seine schriftlichen Drohungen, Dich beim Jugendamt anzuschwärzen, nicht zu verstehen.


    Also, Du brauchst Dir kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, Du machst alles richtig für Euren Sohn und ich denke, wenn der KV rational denken könnte, dann würde er es auch sehen. Mach ruhig weiter so, Du bist auf dem richtigen Weg. :daumen

  • Stimme shielover total zu -
    was will er mit seinen Machtkämpfen erreichen, dich verunsichern - und das hat er geschafft!!!
    Lass das nicht zu. Du machst das Super und bist auch für dein Kind da!
    Es gibt nix was du überdenken solltest sondern kV sollte endlich auf der elternebene ankommen

  • wenn es dir mit den beleidigungen zuviel wird, dann nimm die mails, sms etc mit zur polizei und zeig ihn an. lass ihm gerichtlich einen maulkorb verpassen, dass ihm verbietet dich zu kontaktieren, dann ist ruhe. wenn er keinen umgang will, kannst du es nicht ändern. das ist schade fürs kind, aber so lebts sich ruhiger.

  • Erstmal danke euch :knuddel


    Offensichtlich weiß der KV sehr gut, wie er Dich treffen kann... immer noch.


    Warum machst Du Dir denn überhaupt selbst solche Vorwürfe? Du arbeitest um den Lebensunterhalt für Dich und Deinen Sohn sicherzustellen. Du organisiert Betreuung für ihn, damit Du Deinem Job auch nachgehen kannst. All das ist doch aller Ehren wert und wie sollte es denn auch anders funktionieren????
    Er trifft Dein schlechtes Gewissen, wenn er sagt, dass Du zu wenig Zeit mit dem Sohn verbringst. Das schlechte Gewissen musst Du aber nicht haben, denn das einzige was er macht ist, von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. ER ist derjenige, der zu wenig Zeit mit seinem Sohn verbringt und die "Quittung" hat er durch das Ignorieren seines Sohnes bekommen. Das einzige, was den KV aber tatsächlich interessiert, ist einer vergangenen Beziehung zu Dir nachzutrauern, die er anscheinend immer noch nicht verarbeitet hat. Anders sind seine schriftlichen Drohungen, Dich beim Jugendamt anzuschwärzen, nicht zu verstehen.


    Also, Du brauchst Dir kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, Du machst alles richtig für Euren Sohn und ich denke, wenn der KV rational denken könnte, dann würde er es auch sehen. Mach ruhig weiter so, Du bist auf dem richtigen Weg. :daumen


    Er weiß wirklich, wie er mich trifft. Das ist nämlich nur über den Faktor Zeit mit Junior und Junior selbst möglich. Mir tuts extrem weh, wenn er dem Kurzen immer wieder Hoffnungen macht und ihn dann wieder enttäuscht. Zum Jugendamt kann er ruhig gehen, ich hab mir nichts vorzuwerfen und hab von ihm ja schriftlich bekommen, was er da vor hat.


    wenn es dir mit den beleidigungen zuviel wird, dann nimm die mails, sms etc mit zur polizei und zeig ihn an. lass ihm gerichtlich einen maulkorb verpassen, dass ihm verbietet dich zu kontaktieren, dann ist ruhe. wenn er keinen umgang will, kannst du es nicht ändern. das ist schade fürs kind, aber so lebts sich ruhiger.


    Die Beleidigungen lassen mich wirklich kalt, die kommen seit 4 1/2 Jahren immer mal wieder. Aber sollte es jetzt wirklich wieder mit seinem Psychoterror anfangen (nächtliche Anrufe und SMS, vor der Tür stehn und Sturm läuten, etc) werd ich mir solche Schritte überlegen. Er hat deswegen auch schon ein paar Einträge in seiner Polizeiakte.


    Ich frag mich nur, wie ich in Zukunft mit seinen Umgangswünschen umgehn soll. Also wenn er dann mal wieder vor der Tür steht oder anruft, und der Umgang mal wieder 2 Wochen klappen würde. Junior zeigt mittlerweile Verhaltensweisen, die sich während KVs Abwesenheit gelegt hatten, und das macht mir Sorgen.

  • Ich frag mich nur, wie ich in Zukunft mit seinen Umgangswünschen umgehn soll. Also wenn er dann mal wieder vor der Tür steht oder anruft, und der Umgang mal wieder 2 Wochen klappen würde. Junior zeigt mittlerweile Verhaltensweisen, die sich während KVs Abwesenheit gelegt hatten, und das macht mir Sorgen.


    Mit Wünschen, ein Kind zum Umgang in einer Stunde abholen zu wollen, würde ich gar nicht umgehen. Umgänge haben so zu erfolgen, dass sie verlässlich und planbar sind. Deshalb ist eine Umgangsregelung, die schriftlich aufgesetzt wird, immer vorteilhaft, weil sich beide Elternteile darauf beziehen können. Will ein Elternteil unbedingt so eine schriftliche Umgangsregelung nicht, würde ich vermuten, dass an Verlässlichkeit (was für ein Kind unbedingt wichtig ist) kein Interesse besteht.