Wo es schöner ist...

  • Hallo!


    Dieses Mal stelle ich eine Frage im Auftrag einer Freundin.
    Sie hat drei Kinder. Der Große (12 J.) hat keinen Kontakt zu seinem Vater. Der Mittlere (7 J.) geht aller 14 Tage (Fr.-So.) über das Wochenende zu seinem Vater. Der Kleine (4 J.) ist das Kind ihres Ehemannes.


    Die Familie ist ziemlich aktiv. Sie unternehmen wahnsinnig viel gemeinsam und machen dabei auch oft Dinge, die kein oder nur wenig Geld kosten. Aber trotzdem versuchen die beiden den Kindern viel zu bieten und mit ihnen viel raus zu kommen, vor allem auch am Wochenende weil da alle "frei" haben.


    Das Problem:


    Der Mittlere ist ja aller 14 Tage bei seinem Vater.
    Der ist selbstständiger Unternehmer und arbeitet auch am Wochenende, auch wenn sein Sohn da ist. Am Samstag tut sich also nicht viel, da der KV an diesen Tagen noch Kundentermine wahr nimmt oder zu Hause arbeitet und das bis zum Abend. Der Junge verbringt die meiste Zeit im Haus, da der Garten die reinste Baustelle ist. Es gibt auch keine anderen Kinder in der Nachbarschaft mit denen er sich treffen könnte. Laut seiner Aussage langweilt er sich jeden Samstag, sieht meistens fern oder spielt mit einer Konsole.
    Auch Sonntag sitzt der KV dann den halben Tag im Büro. Und für den Rest des Tages lässt sich auch nicht viel machen, da das Kind gegen 18.00 Uhr wieder nach Hause muss.
    Es sind zwar auch noch Großeltern im Haus, aber die "beschäftigen" den Jungen eher mit Haus- oder Gartenarbeit.
    Nur wenn eine Familienfeier ansteht kommt es mal zu etwas Abwechslung.


    Der Mittlere beschwert sich nun schon seit einiger Zeit über die Zustände bei seinem Vater. Das geht so weit, dass er "keinen Bock" mehr hat zu seinem Vater zu gehen.
    Meine Freundin und ihr Mann haben schon versucht mit dem KV darüber zu sprechen. Er meint jedes Mal nur, dass er schließlich wegen dem Kindesunterhalt so viel arbeiten müsste. Meine Freundin hat dem KV auch schon vorgeschlagen, dass er einen Teil des Unterhalts einbehält, wenn er dafür etwas mit dem Kind unternimmt. Aber das nimmt der KV nicht an.


    Jetzt hat meine Freundin immer ein richtig schlechtes Gewissen, wenn sie mit dem Rest der Familie am Umgangswochenende etwas unternehmen möchte. Die beiden anderen Jungs wollen natürlich wegen ihres Bruders nicht auf die Aktivitäten verzichten. Gerade der Große kann sich damit nicht anfreunden. Er sagt dann immer zum Mittleren, dass er einfach zu Hause bleiben soll.


    Was würdet ihr machen? Hat jemand eine Idee?

    Eine Löwenmutter die für ihre Kinder kämpft!

  • Letzlich ist es nicht die Aufgabe des Vaters den Jungen am WE dauerzubespaßen. Auch kann die Mutter darauf keinen Einfluss nehmen, da es sie - ganz nüchtern gesagt - nichts angeht, was der Vater in der Umgangszeit mit dem Jungen macht, solange es keine Kindeswohlgefährdung ist.


    Vielleicht hilfts ja schon, wenn der Junge nur 1x im Monat zum Papa geht oder alle 5 Wochen? In diesen Abständen sollte auch einem Selbstständigen möglich sein, Zeit zu schaffen - WENN er es denn will!



    Edit: Ich hatte mich vertan, hier geht es ja um den 7 jährigen, nicht um den 12 jährigen! :rotwerd

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  • Ich denke, mit 7 kann ein Kind bereits selber entscheiden ob es zum anderen Elternteil gehen will oder nicht. Und genau das würde ich auch machen. Das Kind entscheiden lassen und zusammen mit dem Kind mit dem KV sprechen. Wenn Mama oder neuer Ehemann das dem KV sagen gibt es nur böses Blut und Unterstellungen.


    Wegen des Unterhaltes wird der Herr übrigens nicht so viel arbeiten, denn: je mehr reinkommt, desto mehr muss er bezahlen, is also a Schmarrn. Soo wahnsinnig viel Geld is das auch nicht für einen 7jährigen, solche Aussagen hab ich schon wieder gern! Und wenn er es ablehnt, weniger zu zahlen und dafür mehr Zeit für Sohnemann zu haben dann stimmt da doch irgendwas nicht. Das müsste er doch mit Handkuss annehmen wenn es darum ginge....



    Wie gesagt: Kind entscheiden lassen. Es kann sehr gut sein, dass der Kleine in paar Wochen wieder zum Papa gehen mag! Wir hatten auch solche Zeiten, wo Junior nicht mehr hinwollte. Anfangs hab ich ihn dann noch überredet, vielleicht auch mal "gezwungen". Aber dann hab ich mir gedacht: warum eigentlich? Soll der Herr sich doch einfach mal anstrengen. Also hab ich ihn immer daheim gelassen, wenn er net zu Papa wollte und das hat gewirkt. Inzwischen geht er wieder gerne hin.

  • Nun,


    ich denke - es ist da schwammig, den Jungen entscheiden zu lassen. Denn "nur" weils beim Papa kein Spaßprogramm gibt, nicht mehr hingehen, fänd ich falsch.


    Die Eltern können ja auch entgegenwirken, in dem sie an den Besuchswochenenden mal keine große Aktivitäten machen, damit es dem Jungen nicht so schwerfällt.


    Ansonsten wie schon geschrieben, mit dem KV sprechen und den Kontakt statt 2x im Monat auf 1x reduzieren, vielleicht tut sich ja dann was.


    Ich denke aber eher, das es beim KV keine Frage von Zeit ist, sondern eher von Lust - und da kann man dann nicht wirklich viel gegen tun7



    Edit meint: Kann man natürlich alles so oder so sehen - Familien wo viel gearbeitet wird, und wenig Zeit für die Kids da ist, da werden die Kinder ja auch nicht aus der Familie genommen ;) Das ist dann halt leider so.

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  • So wie ich es weiß, verlangt der KV sogar regelrecht, dass sein aller Kind 14 Tage zu ihm kommt und lässt sich da auf keine Verhandlungen ein.
    Sein Sohn hätte ihm wohl auch schon selbst gesagt, dass er es blöd findet, wenn Papa am Wochenende keine Zeit für ihn hat und dass er dann lieber zu Hause bleiben möchte.


    Sie hatten es auch jetzt im November und Dezember probiert an den Umgangswochenenden selbst auch nicht viel zu machen.
    Anfangs ging es noch, weil der Große dann zu seinen Freunden gegangen ist und der Kleine fand es auch nicht so schlimm.
    Aber im Dezember war es halt extrem schwer, wegen den Weihnachtsmärkten und den ganzen Angeboten für die Kinder. Da hat der Große dann ziemlich rebelliert, weil seine Freunde auch alle unterwegs waren und er nicht mit durfte.


    Meine Freundin hat Angst davor, dass die Familie "zerfällt". Es ist so schon nicht einfach, wenn man drei Kinder von drei Vätern hat (kann ich mit meinen zwei Jungs von zwei Vätern gut nachvollziehen).
    Sie meint halt, dass der Große aus Frust dann immer mehr seine eigenen Wege geht und irgendwann gar Lust auf Familie hat. Sein Vater hat ihn auch schon so derb enttäuscht.
    Und der Mittlere lässt halt seinen Frust raus, wenn er nach Hause kommt. Er ist dann teilweise auch "überdreht", weil er das ganze Wochenende über keine "Ausarbeitung" hatte. Was eben auch schwierig für ein Kind ist, wenn es Montag wieder zur Schule muss.

    Eine Löwenmutter die für ihre Kinder kämpft!

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  • Wenn der Vater nicht mit sich reden lässt, würde ich mal einen Termin beim JA oder nem Mediator machen, vielleicht kann der vermitteln.



    Ansonsten denke ich, kann man da - wenn der Vater keine Einsicht zeigt, nicht viel machen.


    Man kann ihn ja nicht zwingen, sich mit dem Kind zu beschäftigen.

  • So weit ich weiß, hat der entsprechende SB heute Vormittag seine freien Sprechzeiten.
    Ich hab meine Freundin schon angerufen und ihr gesagt, dass sie da mal hingehen soll so lange sie noch Urlaub hat.

    Eine Löwenmutter die für ihre Kinder kämpft!

  • Die Eltern können ja auch entgegenwirken, in dem sie an den Besuchswochenenden mal keine große Aktivitäten machen, damit es dem Jungen nicht so schwerfällt.


    Edit meint: Kann man natürlich alles so oder so sehen - Familien wo viel gearbeitet wird, und wenig Zeit für die Kids da ist, da werden die Kinder ja auch nicht aus der Familie genommen ;) Das ist dann halt leider so.


    ääähhhmm...nur weil der KV es nicht auf die Reihe kriegt soll die restliche Familie darunter leiden? NEIN!!!! :wow



    Und zum Thema viel arbeiten: wenn ein KV oder eine KM das Kind eh nur so selten hat, dann sollte sich da schon etwas machen lassen!

  • Meine Freundin war heute auf dem Jugendamt.


    Die SB meinte, dass der KV allein den Umgang gestaltet und man ihm Grunde keine Vorschriften machen kann, wie das Wochenende auszusehen hat. Nur wenn das Kindeswohl gefährdet ist, wäre ein Handlungsbedarf da.
    ABER die SB hat angeboten ein Gespräch mit dem Sohn führen zu wollen, ohne einen der beiden Elternteile. So könne sie sich ein Bild aus der Sicht des Kindes machen. Wenn dann aus ihrer Sicht Gesprächsbedarf mit dem KV und/oder dem KM besteht wird sie zum Gespräch einladen.


    Find ich eigentlich ganz gut so. Das sich ein SB so viel Zeit nimmt und Mühe macht, ist schon mal ein gutes Zeichen.

    Eine Löwenmutter die für ihre Kinder kämpft!

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  • ääähhhmm...nur weil der KV es nicht auf die Reihe kriegt soll die restliche Familie darunter leiden? NEIN!!!! :wow



    Und zum Thema viel arbeiten: wenn ein KV oder eine KM das Kind eh nur so selten hat, dann sollte sich da schon etwas machen lassen!


    Nein, natürlich soll niemand drunter leiden. Wenn Junior aber zum Papa gehen soll und man da weiss das leider nichts mit ihm gemacht wird, könnte man aus Empathie die SuperDuperaktivitäten auf die Wochenenden verschieben wo der Kleine da ist, oder nich? Das wäre so mit das einzige neben, Auffangen des Jungens, was die Familie tun kann, nicht muss. Und leiden? Muss wohl keiner aus der Familie, wenn mal kein riesen Bespaßungsprogramm durchgeführt wird, oder?


    Wenn ein UET das Kind selten hat, sollte sich da was machen lassen, richtig.


    Allerdings schrieb ich ja: WENN er denn will, und das mag ich nun einfach mal unterstellen, sonst würde er ja nicht nur arbeiten.



    Termin beim JA machen, und abwarten. Aber bitte nicht viel erwarten.



    Das was die SB deiner Freundin mitgeteilt hat, schrieb ich ja schon im vorherigen Post.

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