Meine Freundin behandelt ihr Kind furchtbar und ich weiß nicht weiter

  • Genau genommen hast du aber nicht gesagt, daß sie das bestimmt haben.... sondern nur das es sein könnte...... ( ich denke an eine psychische Störung hattest du geschrieben ) Ist für mich schon was anderes---


    Aber vielleicht bin ich da auch zu pingeglig...

  • Kinder brauchen mehr zum Glücklichsein als passende Kleidung und ein Zimmer.


    Ich sehe das genau wie du. Laut Jugendamt, ich habe da persönliche Erfahrung, gibt es aber keinen Grund, so lange die Grundbedürfnisse des Kindes (Nahrung, Hygiene, Kleidung, Gesundheit) erfüllt sind und keine Misshandlung stattfindet. Dabei sind denen natürlich am liebsten körperliche, weil seelische so schwer zu erkennen und zu beweisen sind ;)

  • Hi,


    ich finde das Pferd wird ein wenig von der falschen Seite aufgesattelt. Von wegen "man kann sie nicht dran kriegen", das JA macht nichts, wenn die Grundbedürfnisse befriedigt sind...


    Wahrscheinlich bringt sowas einen erst auf Abwehrhaltung. Man denkt, Alle wollen einem ans Bein pinkeln.


    Man muß der Frau erstmal klar machen, daß man ihr nichts Böses will, sondern ihr helfen möchte.


    Und die Kur, die paar Gespräche dort, die können natürlich nicht alles bereinigen. Aber man muß ja erstmal nen Schwamm in die Hand nehmen, um putzen zu können. Und wenn ich das nicht selber mache, muß ihn mir jemand in die Hand drücken.


    Bettina

  • Wenn man in ner Kur keine Gespäche machen möchte dann macht man keine...... Und da diese frau die Kur eher sieht wie nen Urlaub auf Krankenkassenkosten wird sie kaum bereit sein sich da zu öffnen...


    Ich find auch man muss sie vorher ( bzw langfristig ) erst mal dahin bringen sich einzugestehen das was verändert werden muss... Vielleicht auch über den Umweg, das das Kind offenbar probleme mit dem Gewicht hat und Essen " klaut".....Alles wegschließen kann ja nun keine Lösung sein um einen normalen Umgang mit Lebensmitteln zu lernen und ein Selbstregualtion zu bekommen...

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  • OMG. :heul Unter diesen Voraussetzungen hat das Mädel die besten Chancen, später eine Narzisstische PS, eine Borderline-PS aber auf jeden Fall ein lebenslanges seelisches Defizit zu erleiden. Wie heißt es: "Schläge brechen die Knochen, Worte das Herz."


    Wenn ich mich auch sonst mit solchen Pauschalurteilen zurückhalte: Das Kind muss da raus. Am besten sofort. Und in eine Pflegefamilie, wo man ihr zeigt, was liebevolles Zuwendung ist.


    Seelische Misshandlung kann man nicht beweisen? Doch, in dem Fall schon! Es gibt genug Zeugen für die abwertende Haltung dem Kind gegenüber! Und in Zusammenhang mit der Nahrungszuteilung sehe ich die Grundbedürfnisse absolut nicht als erfüllt an!



    Ich kann in dem Zusammenhang den Begriff "Freundschaft" nicht verstehen... Ich wollte mit solchen Gestalten nicht befreundet sein - nein ich KÖNNTE das gar nicht. Wahrscheinlich hätte ich die Frau, wäre sie je meine Freundin gewesen, ernsthaft darauf hingewiesen, was sie da macht. Dafür sind Freunde auch da. Gerade dafür! Meine Meinung. Und bei einem solchen abwertenden, hassvollen Verhalten wäre das mehr als dringend nötig. Jeder scheint zuzuschauen - nein, wegzuschauen!!! Wie muss sich die Kleene fühlen!!


    Edit: Hab grad noch mal nachgelesen, dass die sich im Verein da auch beraten, hatte ich überlesen, sorry. Das ist gut - tut was für die Maus! :daumen *Edit Ende*




    Und jetzt geh ich ne Runde flennen. Und versuche mir klarzumachen, dass der weinende Junge, dessen Eltern ich letztes WE im Zug angesprochen habe, weil sie von jedem Atemzug des müden Kleinen (ca. 4 Jahre) genervt waren (der war wirklich total lieb, aber Papi wollte unbedingt wörtlich "ausruhen, er solle doch mal die Klappe halten!" Mutter war genauso genervt - der Junge wurde quasi dafür gestraft, dass er DA war), vielleicht noch Glück im Unglück hatte...

    Ciao, Bonnie

    Einmal editiert, zuletzt von Bonnie ()

  • @ Morgainelefee


    Haben dir die Beiträge hie geholfen? Hast du schon was geplant wie du jetzt damit (dem Mädchen) weiter umgehst..?
    :frag

  • @ Bonnie: :respekt wegen der Sache im Zug. Da braucht man ja schon eine Portion Mut. Find ich super!


    LG Tangerine

  • Vielen Dank für eure reichlichen und auch kritischen Antworten. Sie haben mir sehr geholfen.


    Zum Thema JA nochmal. Ich habe selber lange für das JA gearbeitet und arbeite heute in Kooperation mit ihnen und weiß, dass sie keinen Handlungsbedarf sehen würden. Hier sind keine Pädagogen im JA, sondern nur Verwaltungsangestellte und dann wird auch nur mit der Mutter gesprochen und die Wohnung angesehen und das war´s.


    Aber da ihr mir alle Recht gegeben habt, habe ich jetzt einen anderen Weg gewählt. Die Mutter schickt ihr Kind regelmäßig in die Kirche, damit sie da was lernt, wie sie sagt. Ich denke, sie macht das, damit sie das Kind Sonntags morgens los ist, da sonst kein famiiärer Bezug zur Kirche besteht. Allerdings habe ich durch meine Arbeit recht oft Kontakt zum Pfarrer der Gemeinde und habe nachdem ich eure Meinungen gelesen habe, heute morgen bei ihm angerufen und wollte einen Termin bei ihm.
    Da er mich kennt, konnte ich gleich zu ihm kommen und so haben wir heute den ganzen Vormittag miteinander gesprochen und ihm ist auch schon aufgefallen, dass das Kind ja immer allein kommt und geht und alles in allem auch einen sehr unglücklichen und schüchternden Eindruck macht.
    Er sagte mir die Mutter kenne er selber nicht wirklich, habe sie aber an Weihnachten mit in der Messe gehabt.
    Zumindest war die Kleine auch schon ein paar mal dabei, wenn die Kirche Veranstaltungen für Kinder gemacht hat und er hatte ein ähnliches Bild wie ich. Zumindest meinte er, dass das Kind nie wirklich glücklich wirkte.


    Dabei sind wir dann erst einmal geblieben und haben uns heute nachmittag (3 Stunden lang) mit der Gemeindereferentin auf einen Kaffee getroffen. Sie macht immer die ganzen Kinderaktionen und wusste - oh Wunder - sofort von welchem Kind wir reden. Sie sagte sie hätte ein paar Mal beobachtet, wie die Mutter ihr Kind abgeholt habe und auch genau diesen Umgangston erlebt. Praktischerweise ist es ihr so stark aufgefallen, dass sie sich Notizen dazu gemacht hatte, weil sie das Ganze weiter beobachten wollte. Sie hat mir z.B. auch erzählt, dass die Kleine, wenn es bei den Kindertagen gemeinsam gegessen wurde immer viel zu wenig in der Brotdose hatte und dann nichts von anderen Kindern annehmen wollte, obwohl sie doch noch extrem hungrig wirkte.


    Jetzt habe ich den Pfad, den ich so dringend gesucht habe. Eine aussagekräftige Institution und sogar fast sowas wie Beweismaterial. Der Pfarrer und die Religionspädagogin wollten dann vorhin gleich eine Meldung beim JA machen, aber Freitag nachmittag ist da natürlich keiner mehr. Also haben sie es schriftlich eingereicht mit der Bitte, dass man sich doch schnellstmöglich bei der Gemeinde melden solle.


    Ich denke, dass das jetzt klappen könnte. Das einzige, was mich noch immer erschreckt ist die Tatsache, dass mir beide so schnell alles geglaubt haben und sogar sofort wussten von welchem Kind die Rede ist, ohne, dass ich einen Namen gesagt habe. Aber mit einer so starken Organisation wie einer Kirche im Rücken könnte das wohl klappen. Außerdem hat die Kirche auch Kontakt zu ihrer Schule und will sich da auch regelmäßig erkundigen. Ich denke, dass das auf diese Weise schon genug Druck erzeugen könnte, dass mehr als eine Standartverhaltensweise nach dem Motto "Wir waren da. Da war alles OK" rauskommt.


    Also nochmal danke an alle und drückt die Daumen, dass er klappt

  • Bravo! Du hast den Stein ins Rollen gebracht und das Ganze ist ja ganz geschickt gelaufen, wie es aussieht. Jetzt drücke ich die Daumen, daß das Ganze nicht versandet. Halte uns auf dem Laufenden... :-)

  • Ja, halte uns unbedingt auf dem laufenden. Mir geht das auch nahe weil es mich an früher erinnert und ich mich von Herzen freuen würde, wenn da ein Kind weniger Leid aushalten muss und ja im gesamten späteren Leben vllt weniger belastet sein könnte durch eine bessere Kindheit. Bleibt zu hoffen das sie in der ja nun kommenden Pubertät "rebelliert" ohne abzustürzen.

  • Ich wollte ja von Anfang an etwas tun. Das klang vielleicht nicht so, weil ich so zögerlich war, aber ich weiß, wie schnell ein Schnellschuss nach hinten losgehen kann. Ich wollte dringend verhindern, dass das JA sagt es sei alles in Ordnung und die Kleine ab sofort völlig isoliert wird.


    Ich hoffe auch, dass das jetzt der richtige Weg war. Montag ist ja schon Heilig Abend, also denke ich, dass es bis nächstes Jahr dauern wird, bis sich da was tut. Aber dennoch hoffe ich, dass Anfang nächsten Jahres da einiges ins Rollen kommt. Vor allem mit der Ernährung kann ich mir vorstellen, dass wir da jetzt den richtigen Ansatzpunkt haben, da der Pfarrer ja auch die Schule mit ins Boot geholt hat und die Lehrer hoffentlich auch sehen, dass sie kaum was mit hat. Außerdem hoffe ich mal, dass die Mutter mit ihren Ausdrücken da beim Sprechtag oder so schon aufgefallen ist.


    Also informieren werde ich euch auf jeden Fall. Ihr habt mir ja auch einiges an Input, sowie die Bestätigung, dass ich das nicht alles total übertreibe, gegeben.


    Noch einen Satz an alle, die mir geschrieben haben, dass es ihnen als Kinder ähnlich ging. Es gehört viel Mut dazu, dass so zu erkennen und zu äußern. Euch allen ganz viel Glück in der Zukunft und, dass ihr es schafft trotz allem ganz andere und vor allem ausgegleichenere Mütter zu sein, als die, die ihr hattet :respekt

  • Ich wollte mich bei allen, die mir hier geholfen haben, eine kurze Zwischeninfo geben.


    Momentan klappt es mit beiden erstaunlich gut. Ich hatte erst ein paar Befürchtungen, ob sie was zu Weihnachten bekommt, weil die Mutter ihr immer damit gedroht hatte, dass sie nichts bekommt. Aber es lag wohl doch was unterm Baum. Nichts berauschendes zwar, ich hatte das ja schon im Eröffnungtread geschrieben, wo sie die Geschenke herbekommt, aber Weihnachten ohne Geschenke wäre ja wohl noch schlimmer gewesen.


    Silvester werden sie auch nicht allein feiern, was ich ganz gut finde.


    Das Jugendamt hat sich gleich nach Weihnachten auch beim Pfarrer zurückgemeldet und wird das Kind jetzt unter Beobachtung halten. Soweit ich weiß ist auch ein Brief an die Mutter mit einer Vorladung zum Gespräch geplant oder schon rausgegangen - da bin ich mir wegen der Feiertage nicht sicher. Zumindest wird es einige Gespräche mit Mutter und Kind, sowie mit der Schule geben.


    Alles in allem klingt es doch ganz positiv. Ich hoffe nur, dass es so bleibt.


    Euch noch schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch. Ich halte euch weiter auf dem Laufenden.

  • Ich finde du es wirklich großartig das du ihr helfen willst und auch schon angefangen hast.


    Hoffentlich bekommt das Mädchen schnell Hilfe

  • Vielen lieben Dank an euch alle, die mir für die Kleine die Daumen gedrückt haben.


    Es hat jetzt ziemlich lange gedauert und war derartig hin und her, dass ich hier nicht alles schreiben wollte.


    Das Mädchen ist jetzt auch in der Schule so massiv aufgefallen (und ihre Mutter auch), dass die sich mit der Grundschule in Verbindung gesetzt haben und gemeinschaftlich ans Jugendamt rangetreten sind. Die waren dann erst für einige Wochen ins Haus gekommen und haben auch das Kind psychologisch testen lassen. Dann sollte noch eine Therapie folgen, wobei sich die Mutter da schon massiv geweigert hat und der Therapeut auch ebenfalls große Gefahr fürs Kind sah.


    Dann gab es noch eine Familienhilfe und einen totalen Boykott der Mutter, so dass das Jugendamt die Kleine jetzt rausgenommen hat. Sie ist jetzt in einer Wohngruppe gezogen und kommt erstmal nicht nach Hause. Das war auch dringend notwendig, da sie auch in der Schule auch schon zum Mobbingopfer geworden ist. Jetzt ist sie in Therapie und die Kinder in der Klasse wissen auch in groben Zügen was los ist und halten sich größtenteils zurück.


    Allerdings wird sie nächstes Jahr die Schule verlassen, da die Lehrer und der Therapeut der Meinung sind, dass sie keine Chance hat diese Schule erfolgreich zu schaffen. Sie geht jetzt noch bis zu den Ferien in die alte Schule und wechselt danach in eine Förderklasse.


    Natürlich ist die Mutter da absolut gegen und sieht das gerade als einen Feldzug gegen sie persönlich und, dass ihre Tochter da auch noch mitspielt (indem sie mit den Psychologen etc redet), empfindet sie als absolute Unverschämtheit. Deshalb will sie momentan auch keinen Kontakt zu dem Kind, da sie ihr ja so in den Rücken gefallen ist, nachdem sie "ja immer alles für sie getan hat".


    Es tut zwar auch igrendwie weh das so zu sehen, aber ich denke, dass das Kind so vielleicht noch eine Chance im Leben hat. Ich hoffe es

  • da kann man nur hoffen das sich die Mutter besinnt.


    Aber wie ich lese ist Tochter ja gut aufgehoben, ich drücke ihr alle Daumen
    für die Zukunft.


    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale


  • Vielen Dank, daß Du Dich gekümmert hast. Es wird viel zu viel geduldet und weggeguckt. :thanks:


    Hast Du jetzt noch Kontakt zur Mutter? Weiß sie daß Du damit auch zu tun hast?


    Bettina

  • :respekt für deinen Mut und Einsatz!


    Hoffentlich fängt die keine sich, und hoffentlich so das sie einen
    Zukunftstorientieren Schulabschluss machen kann.


    Ich ziehe den Hut vor dir und deinem Engagement




    respektvolle Grüße
    hamste

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Erleichternd, dass das Mädel da raus ist. Auch wenn das ein herber Schlag für die Kleine sicher erstmal ist, man hält ja an dem fest, was man hat, weil man es anders nicht kennt. Mit der Hilfe hat das Mädel jetzt die Möglichkeit zu leben und mit noch mehr Hilfe, die Vergangenheit aufzuarbeiten und ein Selbst-Bewusstsein zu entwickeln, wie es einem Kind zusteht...