Hallo,
ich bin neu hier, und hab auch schon im Forum nach ähnlichen Problemen gesucht - bin aber nicht so richtig fündig geworden.
Mein Problem ist folgendes:
Ich habe zwei Kinder ( 18 Jahre und 3 Jahre ) und bin vor etwa 6 Monaten in meine alte Heimat nach Bayern zurückgezogen. Mein Ex-Mann ( und Vater meiner beiden Kinder ) ist ebenfalls aus Bayern, ist aber nicht mit umgezogen. Die Entfernung beträgt nun etwa 400 km. Mein Umzug war kein unüberlegter Entschluss, sondern schon seit Jahren geplant. Ich habe den Schulabschluss meiner großen Tochter abgewartet, da ich sich nicht aus ihrem Umfeld reißen wollte. Sie ist mit umgezogen, und hat nun in der Nähe einen Studienplatz gefunden - also ideal. Mein Kleiner hat den Umzug ebenfalls ganz gut weggesteckt. Da auch im alten Wohnort ein Wechsel von Kinderkrippe und Kindergarten angestanden wäre, hätte er sich auch dort an neue Kinder und Betreuer gewöhnen müssen. Ich fand den Zeitpunkt einfach ideal. Mein Ex hat dem Umzug zugestimmt ( im Gegenzug auf den Verzicht jeglicher finanzieller Ausgleiche bei der Scheidung von meiner Seite)
Soweit so gut, nun haben wir aber das Problem mit dem Umgangsrecht mit unserem Kleinen. Vorher war das kein Problem. Er hat unseren Sohn meistens Samstag nachmittag geholt und Sonntag nachmittag wieder gebracht. Eine Übernachtung war für den Kleinen keine große Belastung und durch den regelmäßigen Umgang konnte er auch eine Beziehung zu ihm aufbauen. Bei mehreren Übernachtungen ( z.B. bei keinen "Ferien", oder einem verlängerten Wochenende) hat mein Sohn dann immer schon gejammert, warum ich ihn so lange nicht abgeholt habe. In den zwei Jahren, in denen wir getrennt waren, war der Kleine etwa 6 Mal mehr als zwei Nacht dort.
Seit dem Umzug hat ihn sein Vater nun 5 x besucht, wobei er ihn 2 x mitgenommen hat. Beim ersten Mal habe ich ihn nach 4 Tagen abgeholt, beim zweiten Mal nach 5 Tagen. Mein Ex wollte noch länger, aber ich habe gemeint, das ist für den Kleinen schon lange genug. Nun hat sich mein Ex noch mit dem Rest seiner Familie gestritten, so dass er auch keine kostenlosen Übernachtungen mehr hat, wenn er den Kleinen besuchen kommt. Ein Besuch kommt ihm also mittlerweile relativ teuer. Deshalb will er jetzt, dass er den Kleinen jedes Mal, wenn er ihn besucht, mitnehmen kann - so einmal im Monat. Da er nicht arbeitet, ist das zeitlich für ihn kein Problem. Ich sehe hier aber einen riesen Stressfaktor für meinen Kleinen.
Mein Sohn ist hin und her gerissen - einerseits möchte er seinen Vater sehen, andererseits will er nicht bei ihn "Urlaub" machen. Er möchte gleich wieder nach Hause. Das hat er mir schon einige Male gesagt. Ich weiß nicht was ich machen soll. Wie viel "hin- und herfahren" muss und kann ich unserem Sohn zumuten. Ich weiß, ich habe die Situation durch meinen Umzug selbst verursacht, da ich aber keinesfalls weitere Jahre warten wollte, bis...., ja bis wann eigentlich?
Noch ein Wort zum "Vater". Unsere Große fährt nur hin wenn sie muss - also jetzt zu Weihnachten, und einmal zum runden Geburtstag. Ansonsten hält sie relativ Funkstille. Er ist also nicht der beste Papa. Auch mit dem Kleinen hat er im ersten Jahr kaum etwas angefangen. Erst nachdem ich gesagt habe, dass ich ihn verlasse, hat er sich plötzlich auf den Kleinen "gestürzt". Wir haben dann langsam mit einem Nachmittag, und nach etwa 9 Monaten mit der ersten Übernachtung angefangen. Er hatte ihn vorher weder gewickelt, noch gebadet, oder sonst irgendwie umsorgt. Hinzu kommt dass er sehr viel Alkohol trinkt und ständig in irgendwelchen Kneipen sitzt ( wo er den Kleinen auch mitnimmt). Sogar auf die Schießbahn hat er unseren Sohn schon mitgenommen.
Ich will ihm dem Umgang mit unserem Sohn nicht verweigern - das würde dem Kleinen auch nicht gut tun. Aber wie gesagt - wie oft muss und kann ich dem Kleinen diese Fahrt über 400 km und den "Urlaub" beim Papa zumuten, wenn er selbst es nicht will.
Es wäre nett, wenn ich ein paar Einschätzungen von Müttern oder Vätern bekommen könnte.
Vielen Dank schon mal im voraus
claudin