Streit Partner / Sohn / Beleidigungen / Provokationen

Ich lese da viel Machtkampf heraus. Und beiden bullen, um die Gunst der Schiedsrichterin.

Was mir aber anhand der Beispile aufgefallen ist, daß Dein Freund da widersprüchliche Botschaften sendet.

Einerseits benimmt er sich, wie "Der Erwachsene", in dem er deinem Sohn etwas beim einkaufen verbietet und dabei konsequent bei Nein bleibt, in dem er den Wagen nimmt und zur Kasse geht ohne groß zu diskutieren.
Andererseits benimmt er sich wie "Einer aus der Teene-Truppe deines Sohnes", in dem er ihn über seine Figur hänselt.

Hast Dein Freund erfahrung mit Kindereziehung? Ich meine hat er eigene? Oder hat schon mal mit einem Kind, Teene zusammengelebt?
Ich denke, in einer ruhigen Minute könntest Du Deinen Freund auf solche SAchen hinweisen. Er darf nicht die Ebenen wechseln, wenn er auf Dauer als "Der Erwachsene" wahrgenommen werden will.
Wenn ihr beide dem Kind einheitlich immer als "Erwachsene" begegnet, kann er Euch nicht gegeneinander ausspielen.

Um bei dem Übergewicht+BH-Thema zu bleiben:
Wie wäre es denn, wenn dein Freund sich des Problems annimt und mit Deinem Sohn gemeinsam ein Ernährungs- und Trainingsprogramm erarbeitet und dabei lieber dauerhaft als Coach und Motivator fungiert? Oder sogar selber beim Training mitmacht? Dann können sich beide annähern, der Junge kann Vertrauen fassen, Respekt lernen und dein Freund wird mehr erreichen, als mit hänseln und verbieten. Ist zieführender, denke ich.

Was dein Partner machen kann, darüber solltet ihr zu zweit miteinander reden. Was dein Sohn tun kann oder zu tun hat, darüber solltet ihr zu zweit reden.

Was du tun kannst, ist jedoch Folgendes: Derzeit nimmst du die Rolle des - oben wurde es gesagt - Schiedsrichters ein. Der bist du aber nicht. Dein Beitrag an der Situation ist das klassische Drittel. Auf den ersten Blick sehe ich, dass du die Hierarchie aufgelöst hast. Losgelöst von den Problemen Sohn - Patchworkvater hast du die Patchworkvaterrolle destabilisiert. Allein Dein Schweigen oder das Nichtkritisieren des Sohnverhaltens deinem Partner gegenüber verschiebt schon die natürlichen Rollen und Hierarchien. Es kann (im Rahmen der geschilderten Situation. Ich gehe davon aus, dass er völlig normal ist und nicht irgendwelche krassen Persönlichkeitsdefizite hat ...) kein Zweifel sein, dass dort Sohnemann die ihm vielleicht nicht passenden Anweisungen des Patchworkvaters zu befolgen hat. Ohne Wenn und Aber. Und genau so gehört ihm das von deiner Seite auch gesagt.
Er ist vorpubertierend. Jetzt reißt er den einfachsten elterlichen Respektbau ab, den Patchworkvater. In zwei Jahren macht er genau das bei dir.

Im Paargespräch solltet ihr euch dieser Dinge bewusst werden und eine gemeinsame Linie finden.

hab ich das richtig verstanden er setz einen 11 jährigen jungen in den Einkaufwagen ?
wenn ja ich finde das geht gar nicht , das ist ziemlich demütigend finde ich.

k irgendwie hab ich es zweimal gelelesen aber nie richtig ..^^

Ehrlich gesagt, finde ich die Strafe, dass dein Sohn den Ausflug nicht machen darf, weil er respektlos war, daneben. Oder war der Ausflug mit deinem Sohn und deinem Freund geplant?
Ich verstehe nicht, warum bei einer Respektlosigkeit ein Ausflug gestrichen wird. Wo besteht der Zusammenhang zwischen "Vergehen" und Strafe?
Wenn du hinter den Erziehungsmethoden deines Freundes stehst, kannst du dich vielleicht raushalten, was zwischen den beiden ist?
Wenn nicht, wären sicher Gespräche in einer Erziehungsberatungsstelle toll.

Grüße,
Romi

Was ist gegen den Kauf eines Joghurts einzuwenden? :hae: Hattet ihr schon Joghurt zu Hause? War es das falsche? Steht denn dein Einkaufszettel ganz fest (bei mir steht da immer nur drauf, was ich unbedingt brauche, Ergänzungen können dazu kommen.)

Zitat von frau.holle

mein Sohn hat ja während ich allein erzog, schon stark versucht meine " Autorität" zu untergraben.
Durch den Umzug und die Patchworksituation hat es sich sehr stark verbessert. Mein Partner hat ihm und mir gesagt, dass die Schwierigkeiten nur auftauchen wenn es " nein " von meinem Partner gibt.
Ich habe meinen Sohn kritisiert. Allerdings unter 4 Augen. ( Liegt daran, dass mein Sohn mir dann vorwirft ich stehe nur zu meinem Freund. ) Ich fühlte mich eben als Schiedsrichterin und wollte nicht in der grossen Runde mich einmischen. Ich habe nur zugehört. Nur es zerreisst mich eben.
Wie konkret auf Vorfälle reagieren, wenn ich nicht dabei bin ??

Er hat quasi ein drittes Elternteil dazu bekommen. Eines, das er sich nicht ausgesucht hat. und an dem er sich abarbeiten kann und das auch tut. Hilfe schafft hier nur die ihm mit 11 jahren noch deutlich zu machende Hierarchie (gegen Eltern als Eltern anzustinken, ist bei ihm noch zu früh ...) Und das bedeutet "Schulterschluss" der Erziehenden. In seinem Alter sucht er eigentlich noch "Linie" und "klare Ansage". Weil das auch sein Leben einfacher macht. Eigentlich.

Ihr helft ihm, auch wenn es schwierig ist und schwierig bleibt, wenn ihr das durchzieht. Die "Wahl der mittel" mag man einüben müssen. Aber wichtig sind die Signale: Hier ist Grenze. Die wird nicht überschritten. Weil das nicht gut für dich ist. Und wir haben dich so lieb, dass wir schlechte Dinge weder an dich ranlassen, noch zulassen.

Dieses "Doppelsignal" solltet ihr im Hinterkopf haben und so oft wie möglich geben. Da steckt viel Arbeit für dich hinter. Dir glaubt der Sohn "die Liebe" eher als dem Patchworkvater.

o.k., dann finde ich die Strafe angemessen, wobei ich vorherige Verwarnungen auch immer wichtig finde. Da hätte ich dann auch kein Problem hinter meinem Freund zu stehen und würde meinem Kind klar machen, dass er das durch sein Handeln selbst verursacht hat.

Romi

Zitat von frau.holle

hallo ihr Lieben,
kurz zu mir: lebe mit meinem Sohn ( 11 Jahre ) nach 10 Jahren allein-erziehend-dasein, seit einem halben Jahr im Haus meines Freundes. Mein Freund und mein Sohn mochten sich von Anfang an. Mein Sohn hat auch einen super Start beim Schulwechsel gehabt und es klappte in der Schule sehr gut Vor dem Umzug hatte ich mit ihm Probleme aufgrund seines frechen Verhaltens gegenüber des Lehrern. Nun war es mein Sohn gewohnt, viel allein zu bestimmen ( ja ich war manchmal nicht konseqent, gab oft nach ) und es wurde viel zu viel ausdiskutiert zuhause. Am Anfang klappte es auch ganz gut mit meinem Freund. Jetzt häufen sich folgende Vorfälle die mich verzweifeln lassen.
Z.B. Beide gehen einkaufen ( Einkaufszettel von mir geschrieben ). Sie kommen zurück. Mein Freund sagt zu mir, dass alles gut lief. Mein Sohn kommt zu mir und sagt, dass er grob angefasst wurde beim Einkaufen. Beide setzen sich an den Tisch und fangen an sich Dinge an Kopf zu werfen. Mein Sohn wollte Joghurts, die mein Freund nicht erlaubte. Daraufhin wurde mein Sohn beim Einkaufen respektlos und trödelete. Mein Freund nahm ihm daraufhin den Einkaufswagen ( das war grob wohl ) und ging zur Kasse. Mein Sohn schimpfte im Laden herum. mein Freund verbot ihm einen Ausflug für den Samstag. Dies alles ereignete sich im Laden und spitze sich zuhause zu. Ich höre beiden zu und will mich weder auf die eine noch auf die andere Seite stellen. Mein Sohn sagt zu mir, dass er nicht mehr mit ihm leben will. Beide provozieren sich gegnseitig. Mein Sohn sagt zu meinem Freund " du bist spiessig und langweilig. Du hast nie Frauen abbekommen". Mein Freund kontert " und du musst abnehmen, sonst brauchst du einen BH". Einfach nur schlecht was ich da gehört habe.

Ich habe am Anfang der Beziehung, Dinge die nicht gut liefen zwischen mir und meinem Freund vor meinem Sohn beprochen. ich weiss, dass es schlecht war. Nur wieso soll ich mich in Zukunft verhalten ?
VG

Mhm, na ja, dein Sohn war sehr lange mit Dir alleine und wie Du schreibst, hast Du ihm auch ziemlich viel durchgehen lassen bzw. viel mitentscheiden lassen. Dessen sieht er sich jetzt beraubt. Das er da jetzt rebelliert kann ich schon nachvollziehen!

Was, meines Erachtens, gar nicht geht, ist das dein Freund deinem Sohn aufgrund der besagten Einkaufsdiskussion einen Ausflug verbot. Ich weiß nicht, das sind Dinge, die doch eher Du zu entscheiden/bestimmen hast und nicht dein Freund.

Zumal sollte dein Freund darauf achten, das ER der Erwachsene in der Geschichte ist und das er sich nicht auf solche Spielchen einlassen sollte. Das ist schwer, ich weiß, aber unumgänglich! Deinem Sohn zu sagen, das er abnehmen muss, sonst bräuchte er bald einen BH...das geht gar nicht! Sorry.

Ich denke, Du stehst da zwischen den Stühlen. Dein Sohn möchte, das Du ihm den Rücken stärkst und dein Freund möchte das für sich ebenfalls.

Ein Grund mehr, warum ich vielleicht doch über mein Dauer-Single-dasein froh sein sollte...denn genau diese Patt-Situation hat eine gute Freundin von mir seit 4 Jahren auch mit ihrem Freund und ihrer Tochter...Resultat ist jetzt seit Sonntag allerdings, das sie sich getrennt hat, weil es einfach nimmer ging.

Ich denke, in so einer Konstellation ist es immer schwierig und das muss den Erwachsenen vorher klar sein. Da müssen klare Grenzen abgesteckt werden und Regeln her, alles andere bringt nichts und irgendwer wird hinten anstehen müssen. Wer das ist, muss jeder für sich selbst entscheiden...

Ich wünsche Euch viel Glück!

Die BH Geschichte: Dein Freund spiegelt deinem Sohn ja nur sein Verhalten. Gefällt mir eher, glaube ich, dass dein Freund so kontert.
Wie habt ihr denn Konflikte gelöst, bevor ihr zusammen gezogen seid?

Ich glaube, die Schiedsrichterrolle muss nicht immer falsch sein. Das kann ja auch heißen, zu vermitteln.
Oder: Wenn dein Vertrauen zum Freund so groß ist und er eigentlich gut zurecht kommt, braucht es vielleicht einfach nur Zeit, bis sich das regelt?
Sieht dein Freund denn ein Problem?

Romi

Frau Holle,

was meinst du denn selbst, welches Gefühl hast du?
Meinst du, dass das Ausdiskutieren auch etwas Gutes hatte? Wie stehst du zu dem Verhalten deines Freundes/deines Kindes?
Meinst du, dass die beiden sich trotzdem mögen? o.k., dein Sohn war sauer, als er sagte, er will nicht mehr mit deinem Freund zusammen wohnen. Aber ist es wirklich so dramatisch oder hat er es eben (auch) aus der Wut heraus so gesagt?

Romi

Ein Einkaufsgeheimnis? Und dein Freund bestimmt allein, dass das ein Geheimnis zwischen ihm und Sohn bleiben soll?
Dein Sohn ist doch schon 10 Jahre!!!! Da kann er doch mitbestimmen, ob er sich dieses Geheimnis ebenfalls wünscht?

Das macht es nicht einfacher, wenn bestimmte Dinge nicht besprochen werden sollen. :hae: