Alltagskleinigkeiten werden zum Horror...Hilfe...

  • Hallo liebe Foris,


    ich bräuchte bitte mal Hilfe von Euch....meine Sohnemann (4,5) treibt mich im Moment in den Wahnsinn... :nawarte:


    Wir haben jeden Morgen und Abend denselben Stress um die Alltagskleinigkeiten und es artet zur Zeit jeden Abend in Streit und Geschrei aus.


    Junior kann sich weder alleine anziehen, noch ausziehen, die Zähne putzen, mal selbst den Becher in die Geschirrspüle einräumen...wenn irgendetwas laufen soll muß ich dabeistehen und es mindestens drei oder vier Mal sagen.


    Um alles gibt es endlose Diskussionen, wie z.B. noch ein Buch vorlesen, es kommt "Nein Mama, zwei und ne CD hören noch" obwohl er eben todmüde ist. Welches Spielzeug mit in die KiTa darf und was zum Frühstück gegessen wird, alles ist Drama. Extra Actimel gekauft, weil er es sooo gern wollte, heute Morgen "Mama, Actimel mag ich nicht". :kopf


    Irgendwann sind wir Beide genervt und es eskaliert...gestern habe ich ihn angeschrien und die Badezimmertür zugeknallt weil er mich geschlagen hat und blöde Mama gesagt. Hinterher saßen wir beide auf dem Sofa haben geheult und uns entschuldigt. :flenn


    Ich muß da mehr Ruhe reinbringen und kann es irgendwie nicht, weil ich gerade abends selbst total erledigt bin und morgens unter Zeitdruck weil ich ins Büro muß...noch eher aufstehen...puh... was kann ich bloß ändern?


    Ich fühle mich total unfähig da Erziehungsarbeit zu leisten, jeden Tag nehme ich mir vor, das ich geduldiger bin und doch eskaliert der Streit wieder. Ich liebe mein Kind und zeige ihm das auch und er provoziert immer diesen unsinnigen Streit.


    Bitte, bitte schreibt mir alle das es nur eine Trotzphase ist.... ;) ich bin so langsam am Ende meiner Kräfte und das dollste ist, am Wochenende war Umgang und ich noch eine Weile mit bei KV, weil eine gemeinsame Freundin da war und sieh an, Kind kann alles im Bad alleine erledigen... :respekt

    3 Mal editiert, zuletzt von Ronja75 ()

  • Huhu liebe Ronja :-)

    Bitte, bitte schreibt mir alle das es nur eine Trotzphase ist....

    Also nö. Das glaub ich nicht, dass es eine Trotzphase ist.


    ABER: Ihr seid frisch umgezogen, jetzt wohnt da auch noch ein neuer Partner mit in der Wohnung.


    Ronjakind muss nun erstmal lernen, welche Regeln im Zusammenleben jetzt gelten. Er testet die Grenzen, um zu kucken, wieweit wird das funktionieren, wo bin ich hier gelandet, was gilt jetzt? Für ihn ist das doch alles Neuland.


    (ist jedenfalls meine bescheidene Meinung)


    Vielleicht kannst Du - dies im Hinterkopf - ein wenig ruhiger bleiben. Für Zwergnase hab ich damals eine kleine Tabelle gemacht. Wir haben uns einige wenige Regeln zusammen aufgestellt, diese hab ich aufgeschrieben und per Piktogramm auch für ihn leserlich dargestellt, dann in seiner Augenhöhe an die Wand gehängt. Hat geholfen, uns beiden.


    Ich bin sicher, bei Euch kommt auch bald wieder Ruhe rein! :troest

  • Was machst du, wenn er sagt: "Actimel mag ich nicht!", nimmt er das dann mit oder nicht?
    Was machst du, wenn er sagt: "Ich kann mich nicht ausziehen!", obwohl du weißt, dass er es sehr wohl kann?
    Was machst du, wenn er sagt: "Nein, ich will 2 Bücher und eine CD!", liest du dann 2 Bücher vor?

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • :troest Woanders können sie es IMMER alleine und sooo zügig :wand:wand


    Mein wichtigster Rat : Steig aus den Diskussionen aus !


    Wenn er hier seinen Becher nicht wegräumt ( alternativ durch alles andere ersetzen ), dann ist es mir leider auch nicht möglich ihm den TV anzumachen oder ihm den Joghurt aus dem Kühlschrank zu reichen wenn er nicht drankommt.


    Seitdem flutscht das hier :daumen


    Ich diskutiere eigentlich gar nichts mehr, überlege mir vorher aber was ich genau will.


    Kein Actimel ? Ok, dann eben nicht.


    Einmal weigerte er sich auch sich anzuziehen, da musste er dann leider im Schlafanzug in den KIGA, ich hatte einen wichtigen Termin.
    Seitdem IST er schon angezogen, wenn er mich weckt :lach


    Spielzeug in den KIGA am Sielzeugtag : Am Tag vorher aussuchen, vergisst er es, bekommt er von mir 2 angeboten aus denen er wählen kann.
    Dauert es zu lange, dann geht es ohne in den KIGA.


    Frühstück : Erste frage, wenn ich merke es wird nix, zwei, drei Sachen zur Auswahl, das klappt auch ganz gut. Die Möglichkeiten sind kleiner.


    Und ja :
    Es ist eine Phase und geht vorbei !
    Es ist eine Phase und geht vorbei !
    Es ist eine Phase und geht vorbei !
    Es ist eine Phase und geht vorbei !
    Es ist eine Phase und geht vorbei !
    Es ist eine Phase und geht vorbei !




    Solidarische Grüße von Pani, die sich manchmal wie ein Feldwebel vorkommt, aber es ist vieeeel entspannter seither.

  • NiTi: Ich versuche Kompromisse zu finden, wo ich es für sinnvoll erachte, denn niemand mag ja gern nur von den blöden Erwachsenen rumbestimmt werden.
    In den konkreten Fällen, habe ich auf den extra für ihn gekauften Actimel bestanden.
    Ich sage ihm, gut dann gehste mit Jeans ins Bett, ich zieh Dich nicht aus, will er nicht, Rumgeeier geht weiter...
    Bei der Auswahl des Abendprogramms verlange ich das er sich eine Sache aussucht (also entweder Buch, CD oder irgendeine kurze Fernsehsendung...)


    rosa: das es mit dem Umzug zu tun haben könnte, daran habe ich noch nicht gedacht. Denn wir Beiden sind ja sowohl Morgens als auch Abends alleine, also wie auch vorher...aber das mit den Regeln mache ich. Die erste lautet: "Nicht die Mutter beschimpfen" (denn es bricht ihr das Herz)


    Echt, ich fühle mich wie eine Kindermißhandlerin, dabei hab ich noch nie Hand an den Sohni gelegt, Feldwebel :lgh:lgh:lgh

    4 Mal editiert, zuletzt von Ronja75 ()

  • Kompromisse an der falschen Stelle werden sofort als Schwäche gedeutet und gnadenlos ausgenutzt, ausgeweitet und vollkommen egoistisch weiterverwendet... Überlebensstrategien eines Kindes halt.


    Ich merk das auch immer wieder bei meinem. Wenn ich zu viele Kompromisse ausspreche, läuft hier nichts mehr nach den Regeln.


    Zähneputzen, Aus- und Anziehen, Bettritual, Tischmanieren, da gibt es einfach keine Kompromisse. Bei anderen Dingen natürlich schon... Es gibt eine Ansage, fertig.


    Oh, und wir haben hier teilweise Szenen... wie aus Weltuntergangsfilmen. Schreien, Kreischen, Brüllen, Schimpfen, Meckern, Motzen. Resultat: Kind geht ins Zimmer, wahlweise in eine Ecke im Flur, wenn er im Zimmer weitertobt... klappt gut, muss nur äußerst selten angewandt werden. Momentan zumindest... :D

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • So läuft das momentan bei uns auch ab :ohnmacht: phil ist im April 5 geworden und ich nehme mir auch tagtäglich vor geduldiger zu werden.
    Ich verstehe es auch nicht , versuche ihm wirklich alles Recht zu machen und dann kommen so Aktionen :hae:
    Aber mittlerweile denk ich , das ich konsequenter in einigen Dingen werden muss und mich nicht immer auf's diskutieren einlassen darf.
    Das kann Zwerg nämlich richtig gut . Immer mal was neues mit den Zwergen :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Jasmin1982 ()

  • Ach, verflixt, das Diskutieren ist wohl das Problem....aber ich will ja das ich mit meinem Kind vernünftig reden kann und überhaupt wir leben in einer Demokratie und ich wünsche mir auch in unserer Familie eine Demokratie und nicht so einen biestigen kleinen Zwerg, der direkt den Zwergenaufstand probt! :D

  • Na ja, Kinder brauchen (noch) keine Diskussionskultur, die brauchen Regeln, Grenzen, Anleitungen. Nur so bekommen sie auch die daraus resultierende Sicherheit, die überlebensnotwendig ist...

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Ach, verflixt, das Diskutieren ist wohl das Problem....aber ich will ja das ich mit meinem Kind vernünftig reden kann und überhaupt wir leben in einer Demokratie und ich wünsche mir auch in unserer Familie eine Demokratie und nicht so einen biestigen kleinen Zwerg, der direkt den Zwergenaufstand probt! :D

    Nee Diskutieren irritiert. Kompromisse irritieren auch. Demokratie wäre, dass Ihr Euch gemeinsam Regeln überlegt. Dass das Kind auch welche beisteuert. Wir haben hier zB die Regel: "Freitag gibt es ein Wunschessen". Oder "Vor dem Duschen wird gekuschelt". Und man sollte kucken, ob man eine Regel entwirft oder ein Prinzip. Prinzipien find ich suboptimal!

  • Kennt Ihr das Buch von Jesper Juul "Dein kompetentes Kind" ??? Wieso funktioniert es scheinbar bei anderen mit weniger Regeln auch??

  • Ich kenns... habs hier... aber nur reingelesen, nicht ganz durch. Soll aber klasse sein, hab ich hier empfohlen bekommen... weiß nur nicht mehr von wem... :rotwerd

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Bitte, bitte schreibt mir alle das es nur eine Trotzphase ist....

    Du wolltest es so:
    Es ist nur eine Trotzphase!!!! :D


    So, und nun ernsthaft: das Ganze kommt mir verdammt bekannt von meinem Sohn vor. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es nur eine Phase ist. Das wird wieder, keine Angst!
    Dass Du ihn mal anschreist, wenn Du nach einem anstrengenden Tag auch noch einen anstrengenden Abend hast, wird wohl jeder verstehen, keine Sorge.


    Ich bin ja ein Freund von klaren Ansagen (und weniger Diskussionen). Wenn er was will, ok. Wenn er etwas danach nicht mehr will, dann eben nicht. Dann wird es aber auch nicht wieder gekauft. Sprich, sage ihm vorher, dass eine Handlung, ein Wunsch, eine Aktion, bestimmte Konsequenzen hat. Und wichtig: Zeihe das dann auch durch!


    Alles Gute und viel Kraft, das gibt sich bald wieder. :daumen

  • Kennt Ihr das Buch von Jesper Juul "Dein kompetentes Kind" ??? Wieso funktioniert es scheinbar bei anderen mit weniger Regeln auch??

    Vielleicht, weil zuviele Regeln auch Verwirrung stiften?

  • Wieso funktioniert es scheinbar bei anderen mit weniger Regeln auch??

    Weil jedes Kind doch eben anders ist. Das eine kommt mit weniger Regeln aus, das andere braucht vielleicht mehr.


    Tante Edit sagt: Aber ohne Regeln ist ganz schlecht!

    Einmal editiert, zuletzt von Shielover ()

  • und überhaupt wir leben in einer Demokratie und ich wünsche mir auch in unserer Familie eine Demokratie


    :lgh


    Kinder in dem Alter wollen keine Demokratie.


    Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:


    1. Das Kind ist der Diktator


    2. Die Eltern sind die Diktatoren


    Nu kannst Du Dir aussuchen, welche Diktatur die bessere ist. :D


    Demokratie will gelernt werden, das können Kindergartenkinder noch nicht! ;)

  • Ja, zu viele Regeln stiften Verwirrung... und nicht nur das: Je mehr Regeln, desto weniger Freiräume. Die brauchen wir aber alle. Es gibt feste Grundregeln, an die sich eben jeder halten muss, und im Gegenzug auch Dinge, wo Kompromisse geschaffen werden können.


    Was ich als Kind höllisch unfair fand: Es hieß bei meinen Eltern immer, dass im Wohnzimmer nicht gegessen werden darf. Abends aßen meine Eltern jedoch im Wohnzimmer, wenn wir Kinder im Bett waren. Das geht gar nicht...mit zweierlei Maß messen. Einer darf, der andere nicht.


    Edit:


    @ malikaaron: Diktator würd ich anders formulieren. Ich bin der Pilot, das Kind ist Passagier. Ich begleite mein Kind als lebenswichtige Stütze eine ganze Zeit, bis es seinen eigenen Flugschein machen kann.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

    Einmal editiert, zuletzt von NiTi ()

  • Vielleicht bin ich echt zu veblendet...aber bitte sagt mir doch mal Ihr Diktatoreneltern :lach welche Regeln habt Ihr denn??

  • Vielleicht bin ich echt zu veblendet...aber bitte sagt mir doch mal Ihr Diktatoreneltern :lach welche Regeln habt Ihr denn??

    1. Mama ist der Chef.
    2. Süßigkeiten erst nachmittags
    3. Kuscheln nach dem Duschen
    4. 2 TV-Sendungen pro Tag
    5. Freitags Wunschessen
    6. Schlafengehen punkt 20 Uhr
    7. (Wunsch des Kindes, hab ich nicht ganz kapiert) Kind darf im Auto schlafen


    Das meiste wird vom 1. Punkt geregelt :D

  • 1. An Mamas Sachen darf Junior nur, wenn er vorher fragt.
    2. Beim Essen achten wir auf Tischmanieren (so weit es schon geht natürlich).
    3. Nach dem Essen werden die Zähne geputzt.
    4. Morgens und abends zieht man sich um (an Gammel-Tagen darf das auch mal ausfallen...).
    5. Es werden keine Schimpfwörter etc. benutzt.


    Die Reihenfolge hab ich beliebig gewählt... und eigentlich ist es fast schon zu viel.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.