Sozialstunden bei Umgangsverweigerung!

  • Absichtlich sein Kind abzulehnen, es seiner Wurzeln zu berauben, ist eine Form emotionalen Missbrauchs.


    und das halte ich für das kind für eine ganz gefährliche sichtweise.
    der papa meines kindes ist kein schlechter mensch, im gegenteil, ich hatte gute gründe, warum ich ihn mal geliebt habe. und genau das macht meine tochter so toll. sie hat ein paar seiner positivsten eigenschaften geerbt, ohne ihn, wäre sie nicht die, die sie ist. empathie ist zb eine eigenschaft, die mir ziemlich fehlt. tochter ist einer der empathischsten menschen die ich kenne. das hat sie von ihrem papa.
    natürlich fehlt ihr ihr papa, natürlich ist sie manchmal traurig. aber da ist es dann meine aufgabe sie aufzufangen, weil ich mit einem menschen ein kind habe, der nie eins wollte. den fehler habe ich gemacht, also muss ich ihn ausbügeln. ihm kann ich das nicht vorwerfen.


    aber ich habe die wahl:
    1. ich erzähle meiner tochter von ihrem papa mit dem gedanken, dass er ein täter, ein übler mensch und ein schwein ist. dann vermittle ich meiner tochter, dass sie von einem üblen menschen abstammt und zum teil auch ein übler mensch ist.
    2. ich konzentriere mich auf seine positiven seiten. schwächen hat jeder, auch er. aber verzeihen können und das positive im menschen sehen ist eine eigenschaft, die sowohl meiner tochter als auch mir das leben einfacher macht.
    und damit erzähle ich ihr, dass sie ein wunderbarer mensch ist, weil auch ihr papa wunderbare eigenschaften hat, sie die geerbt hat. ich erkläre ihr auch, kindgerecht, die gründe, warum er kein präsenter papa sein kann. aber nicht hasserfüllt und ablehnend, sondern verständnisvoll und nachvollziehbar. das hilft ihr mehr als jede ablehnung.

  • Ich schließe mich insofern an, dass auch ich eine solche Denkweise für gefährlich halte:
    So eine Unterstellung (dass Kinder, die nicht bei den leiblichen Eltern aufwachsen zwangsläufig einen Schaden davontragen) kann eigentlich nur zur Konsequenz haben, dass dem betreffenden Kind von vornherein die psychische Gesundheit abgesprochen wird. So was kann dann eigentlich nur noch zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Und diie Kinder, die nicht bei den leiblichen Eltern aufwachsen, können ganz sicher auch kein Mitleid aufgrund dieses Umstandes gebrauchen.
    Zweitens müsste man dann ja auch -wenn man so denkt- auch jedes Kind wieder aus einer Pflegefamilie nehmen, da es ja bei den leiblichen Eltern gesünder aufwächst?


    Romi

  • Zitat von »traydor«
    Das verstehe ich nicht ganz:
    Fraut hat nicht verhütet - Mann hat nicht verhütet --> also beide gleich beteilgt
    Frau darf über Abbruch entscheiden - Mann nicht --> Mann nicht mehr beteilgt
    --> Warum?


    Weil das Kind im Bauch dere Frau heranwächst.


    Das ist die allgemein angegebene Begründung. Aber da immer so gerne das Kindeswohl von allen Seiten angeführt wird:
    Was ist mit dem Recht des Kindes auf Leben?



    Vielleicht wird es so verständlicher: jeder Mann, der von einer Frau eine Abtreigung verlangt, muss sich sterilisieren lassen. Wäre doch gerecht, oder?


    Nö, ist weder verständlich noch hat es irgendetwas mit Gerechtigkeit zu tun.
    Die Frau ist im Normalfall nach einer Abtreibung ja nicht steril. Sie kann sich später durchaus noch entscheiden Kinder zu bekommen. Der Mann könnte das nicht. Deswegen hinkt der Vergleich extrem. Ich würde sagen, das hat überhaupt nichts miteinander zu tun. Abgesehen davon wäre das ja auch nur auf die Zukunft gerichtet. Bei der Abtreibung geht es um die aktuelle Schwangerschaft.

  • Also hopeful,
    So wie ich dich verstanden habe,gehst du mit einer Frau ins Bett und wenn die dann schwanger ist erwartest du das sie Abtreibt?


    Ach buffi,
    ich bin nur verantwortlich dafür, was ich geschrieben habe. Für dein "verstehen" kann ich nichts.
    Du darfst mein Post aber gerne nochmal lesen. Vielleicht hilft das beim Verstehen.

  • Hallo...also von Anfang bis Ende habe ich gelesen und zum Teil auch die Beiträge etwas überflogen...


    Man kann und darf keine Kinder, Mütter, Väter, Adoptivkinder oder sogar Heimkinder pauschalisieren, jeder- ist ein Individuum und sollte auch so behandelt werden.
    Jede Geschichte, ist eine Geschichte für sich- für sich ganz alleine und das macht das "Besondere" daran.


    Es gibt Kinder, die wachsen in einer Pflegefamilie sehr liebevoll auf, es gibt Kinder denen geht es dort schlechter, als es Ihren bei "richtigen" Eltern je gegangen wäre.
    Es gibt Väter, die würden sich gerne um ihre Kinder kümmern und die Mutter "spinnt".
    Es gibt Mütter, die würden sich gerne um ihre Kinder kümmern und der Vater "spinnt".
    Es gibt Ehen, die glücklich geschieden wurden und es gibt solche, die in einer riesen großen Schlacht enden.
    Es soll aber auch Kinder geben, die zu ihrem KV absolut keine Bindung haben, durch gewisse Verletztheit & Vorkommnisse zum KV oder sogar zur KM keinen Kontakt mehr wünschen- was ist- wenn sie erwachsen sind, entscheiden sie selbst, ob sie sich nochmals auf den Weg machen zu ihren "Wurzeln". Ein psychischer Schaden muss daraus nicht entstehen, er kann entstehen...


    Und in manchen Fällen ist eben Blut, manchmal nicht dicker als Wasser. Für die Familie, in die man hinein geboren wird, kann man als Kind am Wenigsten etwas dafür- und so wie man sich seine Freunde selbst aussucht, so sucht man sich bei gewissen Vorkommnissen manchmal auch seine "Familie" aus.


    Aus Kinder, mit einer üblen Vergangenheit, müssen nicht zwingend Erwachsene werden, die ihren Kindern dasselbe antun, sondern daraus entwickeln sich auch Erwachsene, die es anders und besser machen wollen, einen Weg aus einem "Kreis" finden.


    Zum ursprünglichen Gedanken dieses Threads, wenn jm dazu gezwungen wird etwas zu tun, trägt dies meist keine "guten" Früchte. Natürlich wäre ich einerseits dafür, dass diejenigen, die einen Umgang verweigern(= im Sinne von: Kind unterwegs- ich bin dann mal weg/ hin und wieder mal melden reicht ja aus/ Was Unterhalt zahlen- wieso auch?/ oder aus fadenscheinigen Gründen meinen, sie müssten dann eben mal aufs Kind aufpassen um vor anderen gut da zu stehen usw) wirklich mal herangezogen werden: zur Verantwortung!!! Gerade in einem sozialen Job, wo man für andere Verantwortung übernehmen muss- natürlich nur unter begleitender Aufsicht z.Bsp. ( Wenn Kinder "bestraft" werden- sollte die Strafe in Bezug zum "Vergehen" stehen- so meine ich das)


    Und mitleidig über den Kopf streicheln- hilft da meist ebenso nicht aus, von wegen -"ja du Armer, du hast ja nie Verantwortung gelernt"( Womit wir wieder bei der "Schuld"-Fragewären...- von wem hat man es gelernt?)....viel um die Ohren haben, kein Kopf fürs Kind, keine Zeit am WE, Freunde/ Party/ was auch immer....
    Für fehlenden Unterhaltszahlungen ( immer von Fall zu Fall gesehen) wenn sich jm. 5 Motorräder leisten kann und keinen Unterhalt bezahlt, weil man sich denkt, pfff-wieso auch- solchen Leuten wünsche ich immer, lebe einen Monat von dem bischen Geld( mit allem was dazu gehört zu solch einer Verantwortung)- dann wollen wir ja mal sehen!
    So denke ich auch über unsere Politik- man sollte dass alles mal umdrehen- aber dies gehört jetzt nicht hierhin.
    Alleinerziehende ( Mütter wie Väter) fragt auch "keiner", wie Sie das mit der Verantwortung hin bekommen haben und hier ist die Unterstützung schon ziemlich "armselig", "teuer" und "anstrengend" , "amts-aufwendig" usw...Unterhalt/ UV aus der Staatskasse oder dadurch die Gemeinde/ den Steuerzahler belasten, nur weil jm meint man bräuchte nicht zahlen, da sollte schon etwas passieren...

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
    Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.(F. Nietzsche)
    Melancholie = Das Vergnügen, traurig zu sein. (V. Hugo)