Unterhaltsflucht

  • Also ich glaube nicht, dass es viel in der Scheidungsstatistik oder sonst wo Ausschlag gibt, ob man Unterhalt zahlt oder nicht.


    Erstmal wird dann was da zwischen verheirateten Menschen passiert, zwischen "unverheirateten" passieren.


    Das Problem ist ja, dass BEIDE sich mit der Geburt eines Kindes in eine Verantwortung begeben. In der Regel ist es so, dass der Vater die Familie ernährt, während die Mutter beim Kind/den Kindern zu Hause bleibt und vom Mann wird es so toleriert. Trennen sich diese Eltern jetzt aber, ist das nicht mehr alles so toll und schwups fühlt sich der Mann als "Zahlesel", weil wozu soll er für eine Person zahlen, mit der er ja in keinem Verhältnis mehr steht. Im Grunde eine rein menschliche Denkweise. ABER selbstverständlich stehen diese beiden Personen weiterhin in einem Verhältnis... nämlich im ELTERN-Verhältnis, ergo ist der Teil weiterhin verpflichtet, für den anderen Teil finanziell aufzukommen. Zumindest so lange, bis das Kind in einem Alter ist, wo es einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz und diesen auch erhalten hat (was ja meist ein städtisches Problem ist).


    Was ich damit sagen will, man(n, i. d. R.) reduziert sich selber auf etwas, wofür er sich selber entschieden hat, nämlich mit der Hochzeit (ggf.) und dem Kind auch eine "Zahlesel-Rolle" zu übernehmen, nicht nur für das Kind, sondern auch für die Frau (andersherum ist das natürlich auch möglich, aber wohl eher die Ausnahme).


    Natürlich KÖNNEN BEIDE arbeiten, aber mal ehrlich, derjenige, bei dem das Kind hauptsächlich wohnt KANN nun mal nicht so flexibel sein, wie der, wo das Kind eben nur einen geringen Teil des Lebens verbringen kann.


    DAS hat was mit Verantwortung zu tun. Alle wollen immer alles, aber geben wollen sie nix und dann sind sie auch noch beleidigt, wenn sie zur Verantwortung gezogen werden.


    Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann ist, dass es da keine "Einheitspreise" gibt. Warum hat ein Kind, wo der Vater eben mehr verdient, auch auf mehr Unterhalt Anspruch? Sind (gleichaltrige) Kinder nicht alle gleich?


    Ich persönlich habe es IMMER für wichtig gehalten, mich nicht abhängig von irgendjemanden zu machen und deswegen habe ich u. a. auch immer gearbeitet. Klar brauchten wir auch das Geld, wäre da nicht der Kredit gewesen, hätte ich trotzdem immer mitgearbeitet, evtll. dann halt nur noch halbe Tage, aber mir war es immer wichtig, einen Fuß in der Tür zu haben und nicht den Anschluss zu verlieren.


    Meziel, ich glaube nicht, dass man sich vorher darüber Gedanken macht... meist macht man sich doch erst Gedanken über etwas, wenn man in diese Situation kommt. Zum Glück hab ich mir damals erst Gedanken drüber gemacht (dabei bin ich eigentlich nen Mensch, der seit weit voraus denkt) als es immer soweit war... sonst wäre mein Sohn sicher nie zur Welt gekommen. Aber das ist es, was Du meinst, gell... man überlegt sich dann 2x ob man das Kind bekommt.

  • Sunny,


    genau das ist es was ich meine! Wir, das heißt Mann und Frau, müssen für alles gemeinsam gerade stehen was wir gemeinsam machen wenn man sich trennt, egal ob es sich um einen Mietvertrag handelt oder um einen gemeinsamen Kredit oder was auch immer! Das schreibt uns der Gesetzgeber vor! Ausser bei Kindern ist es nicht so! Genau das meine, nicht mehr und nicht weniger!