Sandra, es ist absolut nachvollziehbar, dass Du enttäuscht, sauer, wütend, traurig und alles an negativen Emotionen dazu bist. Und ich weiss, dass es leichter gesagt, als getan ist, Dinge zu trennen.
Deswegen möchte ich mit meinen Postings auch nur versuchen, Dir die Augen zu öffnen, Dir den Weg in DEIN Leben mit den Kindern und nem Wochenendpapi zu erleichtern. Es ist wirklich einfacher, wenn man nicht in Selbstmitleid und Trauer zerfließt, sich die Ärmel hochkrempelt und anfängt sein eigenes Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen.
Es bringt nichts, ihm oder ihr Vorwürfe zu machen, das verhärtet nur die Fronten. Und dabei ist es ganz egal, in wen er sich verliebt hat. Natürlich ist es nicht gewöhnlich, dass man sich zu einem Familienangehörigen hingezogen fühlt, aber es ist so, man wird nichts dran ändern können nur versuchen mit der Sache einigermaßen gut klar zu kommen. Meine Psychotherapeutin hat damals zu mir gesagt: "SIE können ihren Mann nicht ändern, nur ihre Einstellung zu ihm und sein handeln" und sie hatte Recht.
Wie lange der Schmerz gedauert hat.... bei mir bis zu dem Zeitpunkt, wo ich eine klare Linie gezogen habe.... und ich glaube ich hätte mir ne Menge Tränen und Zeit gespart, wenn ich früher diese Linie gezogen hätte. Bei mir war der Fall allerdings auch anders gelagert (ich ging, trotzdem ich diesen Mann geliebt habe, aber so ging es einfach nicht mehr und er war nicht kooperationsbereit) und mittlerweile leben wir auch seit einem Jahr wieder zusammen. Aber irgendwie ist es doch immer das Gleiche. Wichtig ist, dass man sich jetzt nicht mit Dingen beschäftigt, die man sowieso nicht ändern kann, sondern sein eigenes Leben auf den Kreis bekommt, wo die Rollen eben nicht mehr typisch "Papa, Mama, Kind" sind.
Du wirst es schaffen, da bin ich mir ganz sicher, und manchmal muss man eben die Pobacken ein wenig zusammen kneifen, auch mal über etwas hinwegsehen (im gewissen Rahmen) was sich der Ex-Partner leistet, aber so lange man sich in die Augen sehen und anständig miteinander reden kann (und das sollte man, wenn einen Kinder lebenslänglich verbinden), da wird einem der Expartner auch nicht böse sein, wenn man ihm mal die Meinung geigt. Tut man das aber, wenn man eh schon voller Wut und Mißgunst ist, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.
Auch auf Elternebene muss ja ein gewisses Vertrauen da sein... und man muss dem Gegenüber zeigen, dass man das hat. Und ebenso ist es sehr wichtig EHRLICH zu sein... sag ihm, dass es Dir sehr weh getan hat, aber dass Du es auch irgendwie verstehen kannst, denn man kann ja wirklich nichts dafür, in wen man sich verliebt. Es dürfen auch Tränen fließen, aber er sieht, dass Du ihm nicht böse bist... zwar enttäuscht, aber nicht voller Wut und ihn die Pest an den Hals wünscht... ok, insgeheim darfst Du das, aber nie vor ihm oder den Kindern. Vielleicht nennt man sowas auch gern "Zuckerbrot und Peitsche"... aber es ist eine Art, mit der man denke ich, immer noch am weitesten kommt und der Beginn sein kann, wenigstens eine anständige Elternbeziehung aufbauen zu können. Und auch Du wirst irgendwann einen neuen Partner finden, der vielleicht noch viiiiiiel besser ist, als Dein Ex-Dreibein :troest
Und eins kann ich Dir sagen, wenn Du DAS geschaffst hast, dann kannst Du sehr sehr stolz auf Dich sein und ich hoffe, dass Du das, was Du dabei empfindest und gelernt hast, an andere weiter gibst, die in der selben Situation sind.
So und nun hab ich genug geschwafelt.... :knuddel