Ein Schwank zu Mittag:
Eine auch alleinerziehende Mutter von sechs Kindern gut Freundin von mir war in den letzten Wochen bei der ARGE:
Zur Vorgeschichte:
Die Frau hat die sechs Kinder zum grössten Teil alleine aufgezogen. Sie stammen aus zwei Ehen. Die drei Kinder aus erster Ehe sind alle aus dem Haus. Alle drei haben abgeschlossene Ausbildungen und arbeiten, haben Kinder.
Die drei Kinder aus zweiter Ehe sind noch in Ausbildung, kurz vorm Gesellenabschluss, kurz vor dem Abitur und gerade ins Gymnasium gekommen.
Die Frau hat die Schulden aus zweiter Ehe komplett abbezahlt, die Kinder mit UVG den Gehältern der beiden mittleren Söhne und zu letzt mit 55€ aufstockender Hilfe von der ARGE gestemmt.
Die letzten Jahre war sie selbstständig, in einem "touristischen Hotspot". Gegen geltendes Recht wird hier verlangt, dass die Läden 10h am Tag 7 Tage die Woche geöffnet zu sein haben. Wenn das nicht geht, könne man sich sein Geschäft eben nicht leisten. ( gugg doch, wie du deine Kinder unterbringst... das ist nicht unser Prob... ahc, das ist deine einzige Einkommensquelle? Na dann sehen sie mal zu, dass sie die nicht verlieren... wir kündigen ihnen den Mietvertrag, wenn sie sich an unsere Regeln nicht halten. Ach ihr Kind baucht sie? Wissen sie was... sie müssen einfach lernen Prioritäten zu setzen gute Frau)
Nach der Geburt des Jüngsten war die Frau schwerst krank. Grosse schwierige OPs... Alles alleine.
Der zweite Mann drückt sich mit Hilfe seines Chefs erfolgreich um jegliche Unterhaltszahlungen. Angeblich kann man da nichts machen. Trotz Titeln, Gericht etc.
Nun ist die Gute im Mai 50 geworden. Die Tage, an denen sie überlegen muss, ob sie den Strom zahlt, oder einkaufen geht u.v.m. waren einfach zu viel. Sie hat ihr Geschäft aufgegeben. Die Zeit in der der Jüngste ( erst Ostern komplett wieder) alleine zu Hause sitzen musste, weil sie im Geschäft war, waren auch einfach zu viel.
Wie das Leben so spielt, hat sie sich verliebt. 700km weit weg.
Wie durch ein Wunder findet sie dort auch einen sozialversicherungspflichtigen Job, für 1700€ netto (unbefristet)! Und der passt sogar zu ihr, wie es besser im Mom nicht sein kann. Ein Gymmi für den Jüngsten ist auch schnell gefunden.
Wohnraum auch. ( Ihre jetztige Wohnung ist von oben bis unten feucht und schimmelt an allen Ecken).
So... nun ist die gute also Mitte April10 zur ARGE gegangen und hat einen Antrag auf aufstockendes H4, bzw. dessen Erweiterung gestellt. 10 Wochen nach Antragsstellung war noch kein Geld da. Zu ihrem Glück ist sie an eine fähige SB geraten, die ihr sofort, noch Freitag letzte Woche Geld für den notwendigen Einkauf beschaffte. Auch die aufgelaufenen Zahlungen für drei (!!!) Monate hat sie seit gestern Nachmittag.
Als sie bei der ARGE nachfragte, was denn nun mit der Tochter würde, die im letzten Jahr vor dem Abitur sei, meinten die, dass das Kind nichts bekäme und eben mit umziehen solle. Die Tochter hat freiwillig das letzte Jahr wiederholt, um einen möglichts guten Durchschnitt zu erkämpfen ( sie ist in Mathe die Jahrgangsbeste... Sie strebt ein BWL- Studium an). Als sie das anführte wurde ihr lapidar empfohlen, doch hier zu bleiben, damit das Kind das Abi hier machen könne.
Keine Beratung bezüglich Umzugshilfe, keine Beratung, bez. der Tochter (Verweis auf Schülerbafög...)
Beratung in Richtung Arbeit ebenfalls Fehlanzeige...
Falsche Beratung obendrein. (Billigkeit und Zumutbarkeit etc.)
Keine Sachkenntnis in der Beratung...
Folgende Fehler sind laut Gesetz offensichtlich:
Nach Bekanntwerden einer Notlage MUSS das Amt spätestens nach 4 Wochen zahlen. Vorläufig, sollte es weiteren Prüfungsbedarf geben. Die dürfen keinen ohne Geld lassen.
Die Geschichte mit der Tochter hätte angemessen geprüft werden MÜSSEN, was für das Mädel machbar ist, ohne ihr die gut eingefädelte Zukunft unnötig zu erschweren. Das ist im Interesse der Allgemeinheit.
Alle nur möglichen und im pflichtgemässen Ermessen möglichen Hilfen zur Arbeitsaufnahme ( Umzugsbeihilfen, Bewerbungskosten usw) müssten ausgeschöpft werden, WEIL die Frau aus eigener Initiative einen gut bezahlten Job findet, der sie mit einem Schlag zum Steuerzahler macht, der u.a. auch die Arbeitsplätze dieser SB`s bei der ARGE mitfinanziert.
Statt dessen blöde, halbrichtige und ganz falsche Beratung und ein rechtlich nicht haltbares Vorgehen und Gebaren der Behörde.
Ich kenne die Zeiten bei ihr, wo der Kleine mit zu kleinen Turnschuhen rumlief, wo sie nicht einkaufen gehen konnte und der Junge fragte, was es denn zu Essen gäbe usw..... Den Ärger mit KK und JA, den Gericht, dem unverantwortlich und unverschähmten Vater der Kinder usw....
Der jüngste Sohn ist hyperintelligent. Das hat weder in der Schule, nocht sonstwo bisher irgendwen geschert. Im Gegenteil... er kommt ja aus "armen Verhältnissen"....
Nur mal so....