Ein Thema, von dem ich im Augenblick stark betroffen bin, da meine 5 Jährige Tochter unter dieser Sprachentwicklungsstörung leidet und bei der 2 Jährigen ebenfalls der Verdacht besteht betroffen zu sein.
Und wenn ich sage Bianca leidet dann meine ich das auch...
Sie wird kaum von jemanden verstanden und hat es auch im Kindergarten sehr schwer mit den anderen Kindern Kontakt zu knüpfen. Die verstehen sie nicht, oder sagen ihr "Du bist ja doof... kannst nicht mal sprechen" Auch wenn wir in der Stadt unterwegs sind, treffen uns immer wieder blöde Blicke... mal mitleidig, mal ablehnend. Gott sei Dank. haben wir ihr ein derartig starkes Selbstbewusstsein mit auf den Weg geben können, dass sie (ausser im Kindergarten) sich nicht abschrecken lässt und fleissig drauf los plappert. Und sie hat eine ganz superliebe Freundin im Kindergarten, die den anderen Kindern schonmal gehörig den Marsch bläst, wenn die Bianca mal wieder ärgern.
Ich hoffe nun sehr, dass sich bei Darleen der Verdacht nicht bestätigt und sie sich doch noch "normal" Entwickeln wird.
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Phonologische Sprech-Entwicklungsstörung
Während der ersten Lebensjahre beginnt ein Kind seine Muttersprache zu erwerben. Das bedeutet, daß es lernt, Sprache zu 'verstehen' und auch zu 'sprechen'. 'Sprache sprechen' ist ein äußerst komplexer Vorgang. Eine Vielzahl einzelner Elemente werden dabei aufeinander aufgebaut - wie in einem Baukastensystem. Das Kind erwirbt die notwendigen Laute seiner Muttersprache, was man auch Sprechentwicklung nennen kann. Es muß lernen, wie man die Laute zusammensetzten kann, damit daraus ein Wort entsteht. Die andere Ebene betrifft den 'Erwerb von Sprache' (Sprachentwicklung). Das Kind muß lernen, daß jedes Ding einen Namen hat, und daß das Benennen von Dingen dazu führt, daß man sich über diese Dinge unterhalten kann. So kann man den Wunsch nach einem Ding äußern oder das Ding auch dann benennen, wenn es nicht im Raum ist. Das Kind muß stetig neue Wörter lernen. Bald wird es merken, daß einzelne Wörter nicht ausreichen, um sich zu verständigen und es wird mehrere Wörter zu Sätzen zusammenfügen und schließlich die Wörter so verändern, daß seine Aussagen noch genauer werden.
Eine 'Sprechentwicklungsstörung' oder 'phonologische Störung' kann schon bei sehr kleinen Kindern (ab ca. 2;8 Jahren) erkannt werden. Diese Kinder sind oft auch für ihre Angehörigen kaum verständlich. Manchmal zeigen die Kinder nur Laute, die eigentlich erst relativ spät erworben werden wie /k/ und /g/ dafür aber gar kein /t/ oder /d/. Andere Kinder ersetzen z. B. fast alle Wortanfänge durch einen Laut, z.B. durch /h/ oder /d/. Auffällig sind auch Kinder, die dasselbe Wort immer wieder anders aussprechen - zum Beispiel für Fisch: fis, sis, tif- obwohl sie schon älter als zweieinhalb Jahre sind. Das Problem dieser Kinder ist nicht, daß sie bestimmt Laute nicht aussprechen können, sondern, daß sie die eigene Aussprache und die Aussprache anderer nicht korrekt wahrnehmen. Auf diese Weise gehen sehr wichtige Informationen, wie die minimalen Unterschiede zwischen sich sehr ähnlich klingenden Lauten, verloren. Das Kind ist dann nicht in der Lage diese Unterschiede im eigenen Sprechen zu realisieren. Es bringt also nichts, das Kind zu bitten etwas korrekt nachzusprechen. Diese Art Aufgaben sind eher dazu förderlich das Kind auf seine Schwierigkeiten hinzuweisen und damit das Risiko eines Störungsbewußtseins zu erhöhen.
Quelle und mehr Input= logopädie.de