Hallo,
mich treibt ein längeres Gespräch mit meiner Tochter gestern abend furchtbar um.
Am Sonntag kam sie aus einem 14tägigem Urlaub mit ihrem Papa, dessen Freundin und beider Eltern zurück. Soweit war das ja toll, ihr hat es auch sehr gefallen. Sie hat viel erzählt, von sämtlichen Aktionen und Erlebnissen. Nach ner Weile hat sie dann angefangen zu weinen. :hä Ich war etwas verblüfft und habe vorsichtig versucht herauszubekommen, was das Problem ist. Nach einigem Abtasten kam's...
Sie erzählte, dass der Vater von KVs Next ihr erlaubt hat einen Schluck Bier zu trinken (meine Tochter ist 6) und ihr dann gesagt hat, sie dürfe das aber auf keinen Fall der Mama sagen. :motz: Sie hat es auch gemacht, obwohl sie wusste, laut eigener Aussage, dass ich das nicht erlauben würde. Sie wäre neugierig gewesen.
Ich persönlich finde das auch schon schlimm von diesem Erwachsenen, wesentlich wütender macht mich aber dieses "Sag's ja nicht der Mama." :wand:nudelholz:nawarte::amok:
Meine Tochter hatte panische Angst, dass ich mit ihr schimpfe. :flenn Hab ich natürlich nicht :nanana , sondern ihr erklärt, dass sie ja schließlich das Kind ist und der Erwachsene den Fehler machte. Außerdem soll sie Dinge, bei denen sie sich unsicher fühlt, immer nicht tun und lieber zu mir oder ihrem Vater kommen. Und wenn ihr jemand sagt, sie dürfe etwas niemandem sagen, dann sollte sie es erst recht tun.
Jedenfalls möchte sie nicht, dass ich davon ihrem Vater erzähle. Sie hat da Angst. Ich selbst will aber darüber mit ihm sprechen, denn ich finde, er sollte dann eben beim Umgang darauf achten, dass es nie wieder zu einer solchen Situation kommt. Das will sie aber auf keinen Fall. Den Grund kann ich mir denken. Sie möchte nie Dinge erzählen, von denen sie annimmt, es könnte ihrem Papa nicht gefallen. Das liegt für mich an der Tatsache, dass der schon immer seine Liebe an Bedingungen koppelte. Erstmals erlebt hab ich das, als er vor seiner 4jährigen Tochter stand und zu ihr sagte, wenn sie nicht auf ihn hört, hat er sie nicht mehr lieb. :nawarte: Wahlweise gab's auch den Spruch, wenn du mir nicht sagtst, dass du mich lieb hast, hab ich dich nicht mehr lieb. Ich finde das so schlimm. Unser Kind muss doch ständig um seine Liebe bangen.
Soweit fand ich das Gespräch schon sehr erschreckend. Es ging aber noch weiter... :ohnmacht:
Auf Nachfrage hab ich ihr dann erklärt, warum ich es nicht gut finde, wenn sie Alkohol probiert. Daraufhin erzählte sie mir, wieviel Bier der Papa so am Tag trinkt (normal 3 oder 4, manchmal 5 und zu Feiern 10 oder 11) und dass er ihr Angst macht, wenn er betrunken ist. Auch hielt sie diesen Alkoholkonsum für männertypisch (ich hab ihr dann mal Gegenbeispiele aufgezählt). Das Ergebniss ihrer Überlegungen war dann, dass ihr Papa ja ganz schön dumm ist, wenn er so viel Alkohol trinkt. Ich habe mich mit Meinungen und Urteilen wirklich zurückgehalten. Mich erschreckt einfach, dass meine Tochter 6 Jahre alt ist und ihren Papa schon völlig entthront hat. Sie reflektiert mehr als mir manchmal lieb ist. Erzählen darf ich dass ihrem Vater natürlich auch nicht.
Ich weiß momentan nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll und wie ich meinem Kind helfen kann.
Bitte entschuldigt den etwas längeren Text...