lohnt sich der Beruf Tagesmutter noch?

  • --->ist immer noch Tagesmutter aus Leidenschaft :brille


    Wenn man einen Beruf ausübt, sollte er nicht NUR zum Geldverdienen da sein. Er sollte natürlich auch mit Freude ausgeübt werden. Was bringt mir ne Erzieherin im Kiga, die jeden Morgen mit langem Gesicht mein Kind in Empfang nimmt....weil sie muss, weil es NUR ihr Beruf ist :Hm ? Also da erwarte ich mehr Motivation, sonst sollte sie ne Umschulung machen.


    Zum rechtlichen: Bei einem Verdienst von mehr als 325 € muss man sich selber krankenversichern. Ab einem Verdienst über 638 € fallen auch noch zusätzlich zuzahlende Steuern an. Wenn ich mir eine extra Wohnung anmiete, für die auch laufende Kosten zu zahlen sind und meine eigene Wohnung mit allen Fixkosten dazu rechne....Wieviel Kinder müßte man dann betreuen? Wahrscheinlich 24 Stunden/7 Tage die Woche EINIGE Kinder. So gesehen sage ich, es lohnt sich nicht.


    Dann lieber aus Spass an der Freud für ein Taschengeld. So suche ich mir die Kinder aus, kann entscheiden mit welchen Müttern ich auch harmoniere und muss nicht nehmen wer kommt, weil ich Geld verdienen muss. Und die Kinder haben mehr von meiner Motivation, wenn es mir auch Spass macht. Nachteil: reich werde ich dabei nie. Aber ein Haken gibt es ja bekanntlich immer ;)

  • Ich habe auch schon als TM gearbeitet und mir hat es Spass gemacht. Sohni hatte jemanden zum Spielen und ein paar Euro Extra sind immer gut...


    Das JA zahlt einen bestimmten Stundenlohn, wie der aktuell ist weiß ich nicht, aber auch nur einen bestimmten maximal Betrag im Monat.


    Ich finde es eine Prima Sache !


    Maikind

    Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.


    Bertolt Brecht


    Ist es nicht so wie man will, muss man wollen wie es ist...

  • Löwenherz, was ist denn in dich gefahren :wow ?
    Du fragst, ob Tagesmutter noch ein lohnender Beruf ist, und Verlassenemami nennt dir die Bedingungen, unter denen sich der Job lohnt. Es ist nicht mehr und nicht weniger eine Antwort auf deine Frage. Du wirst massiv beleidigend, was an sich schon schlimm genug ist, und noch dazu völlig ungerechtfertigt :kopf .



    varecia hat absolut Recht, was soll das? Du hattest eine Frage gestellt und eine höfliche Antwort bekommen. Auch wenn das nicht Deine Meinung ist, musst Du doch nicht so ausfallend werden!


    Borgia

  • Kinder mit seelischer Behinderung brauchen keine gut geschulten Tagesmütter, sondern einfach nur bisschen Verständnis, und das traue ich jedem zu, der mit Kindern zu tun hat. Jede Mutter (aus diesem Kreis) die ich kenne, traut sich gar nicht mehr, Tagesmütter anzusprechen, weil man einfach sofort einen negativen Bescheid bekommt.



    ... sorry, aber ich nicht. Auch hier gibt es Bereiche, in denen eine fundierte Fachausbildung zwingend geboten ist. Verständnisvoller Umgang und liebevolle Zuwendung sind wesentlich, aber reichen manchmal einfach nicht aus.


    Ich denke, ich könnte da in eine Lücke springen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • So, ein weinig OT, aber ich will nochmal was klar stellen:


    Ich bin der Meinung und vertrete folgende Ansicht:


    "Du sollst dem Ochsen, der das Korn drischt, nicht das Maul verbinden". Vom alten Salomon, aus dem alten Testament.



    Beruf und Berufung schliessen sich nicht aus. Seine Berufung kann man leider nicht immer zum Beruf machen.


    Einen Beruf ergreift man in erster Linie um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Man "verkauft" seine Arbeitskraft und -leistung gegen ein Entgeld, den Lohn) das Gehalt.


    Aus diversen Gründen, die hier zu weit führen würden sind wir als Gesellschaft wieder an einem Punkt, wo man Menschen, die Arbeit leisten ihr Entgeld aus genauso vielen diversen Gründen vorenthält. Frauen sind davon besonders, Alleinerziehnde und davon auch die Frauen, ausgesprochen explizit betroffen.


    Kinderbetreuung IST Arbeit.


    Es ist ungerecht, wie diese Arbeit in Familie und Beruf und Gesellschaft entlohnt wird. Frau von der Leyen will das ja angehn und ist dabei erste Gesetze zu ändern.


    Tagesmutter ist laut TM- Verband, laut JA`s, laut Gesetzgeber ein Beruf. Ein Beruf, an den richtiger Weise endlich Maßstäbe angesetzt werden, die einen gewissen Qualitätsanspruch deutlich werden lassen, an dem sich die Menschen, die das machen wollen, messen lassen müssen.


    Im strengen Sinn ist das Angebot einer Kinderbetreuung eine Dienstleistung. Dienstleister "verkaufen" ihre Dienstleistung.


    TM ist eine Tätigkeit, die insbesonders Frauen/ Männer, die auch eigene Kinder versorgen, ausüben können. Sie arbeiten dann, bieten etwas an. Wer das tut hat einen Anspruch auf Gegenleistung, GELD, um davon zu leben.


    Von "strahlenden Kinderaugen" und "dankbaren Eltern" kann ich nicht meinen Kühlschrank füllen, sondern muss auf`s Amt, damit ich mich und mein Kind über Wasser halte, oder, die Aufgabe mein Kind zu erziehen, zu betreuen, mit ihm zu leben, wie so viele, entweder an Institutionen ( den Staat...) oder eben an Idealisten/innen delegieren. Und dafür muss ich Geld zahlen. Oder wieder die Allgemeinheit anbetteln, wenn mein Verdienst nicht reicht, oder ich keine soz.vers.pfl. Arbeit finde.


    Der TM-Verband u.a. Interessenvertreter von Pflegepersonen, streiten seit Jahren für eine anständige Bezahlung und eine Anerkennung ihrer Arbeit, als fundierte, wichtige Arbeit.


    Hier war das letzte Woche in der Presse, dass man mit dem Einkommen einer TM, die nur Kinder übers JA nimmt, nicht über die Runden kommt.


    Letztlich ist die neue Regelung für die TM`s sowohl gut, als auch schlecht. Keiner hat bisher angesprochen, dass mit den Änderungen die Tagespflegeleute vom Staat den AG-Anteil der Sozialkosten bekommen. Damit soll eine Altersversorgung sicher gestellt werden, Sozialversicherung allgemein gewährleistet werden. Im Gegenzug wird Qualifikation gefordert. Nur Leider passiert mal wieder folgendes: na einem Rädchen dreht man in bester Absicht, verliert aber das Gesamte aus dem Blick. Mit 2,50 pro Knd und Stunde, in denen ALLES enthalten sein soll, geht das Modell nicht. man käme auf ein Stundenbrutto von 12,50€ bei fünf Kindern. Damit kommt man nicht weit. Das muss nachziehn, sonst lohnt sich diese Arbeit wirklich nicht.


    Soviel weiss ich mittlerweile auch.


    Aus einigen Postings hier lese ich, einen gewissen "Trotz", ein gewisses zur Schau stellen der eigenen Gutmenschlichkeit. Beruf und Berufung schliessen sich wirklich nicht aus, sondern im soz./päd. Bereich muss das schon ein wenig zusammenkommen.


    Aber, das darf nicht so weit gehen, dass man auf die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung und Anerkennung seiner Tätigkeit verzichtet. Damit untergräbt man m.E. das Bemühen all derer, die wie im Fall der TM´s versuchen für diesen Beruf eine angemessene Bezahlung zu erkämpfen.


    Ich kann diese Haltung beim besten Willen nicht nachvollziehen. Leider habe ich in meinen diversen Tätigkeiten und beruflichen Feldern immer wieder erlebt, dass im besonderen Menschen in soz. Berufen und Frauen( jawoll, Frauen!!!) sehr dazu neigen, sich in meinen Augen "wegzuwerfen" bis zur Selbstaufgabe. Als Triebfeder dahinter sehe ich ein gewisses Gutmenschentum, man will einfach ein guter, netter, aufopfernder, lieber Mensch sein, und darin anerkannt werden, in dieser Opferhaltung. Auch das geben aus eigenem Mangel, weil man selbst nach Zuwendung und Kümmern hungert, ist nicht unwesentlich. Und ganz zentral sehe ich in diesen Bereichen eine gewisse Geltungssucht, die oft genug darin gipfelt, dass man anderen ein schlechtes Gewissen macht, sie sogar moralisch in Frage stellt, wenn sie ihre ganz fundamentalen Rechte (Bezahlung) fordern. Passt auch wunderbar in das alte, noch immer herumgeisternde und wirkende Rollenbild der "guten Mutter und Frau".


    Mir fehlt dabei ein ganzes Stück Nüchternheit und Realitätssinn, was ICH in vielen Jahren bitter lernen mußte.


    Kinderbetreuung geht nie ohne Herz. Aber genauso wenig ohne Kopf und ohne Bezahlung. So, wie das in D organisiert ist, hinken wir im Vergleich zu andern europäischen Staaten weit hinterher. Wir nehmen diese Aufgabe immer noch nicht ernst genug und würdigen sie auch immer noch zu wenig. (Geld ist eben eine gängige Form des Würdigens..., "was nix kostet is nix wert...")


    Ich bin explizit der Meinung, dass gerade die, die sich das Betreuen von Kindern, Kleinstkindern, zur Aufgabe machen, erstens gut geschult sein müssen und zweitens, damit man auch gute Leute bekommt, gut bezahlt werden müssen!. Ob das als TM, oder in Institutionen ist, das spielt für mich keine Rolle.


    ICH werde den Beruf der TM nur ausüben, wenn ich einen Weg finde, der mir erlaubt, mit meinem Kind zu überleben. Ich halte die Erziehung und Betreuung auch für mein Kind für so wesentlich und so wertvoll, dass ich mein Kind auch nicht in Betreuung gebe, bei Leuten, die das zum "Taschengeld" machen. Drum ist sie auch noch bei mir und nicht in der Krippe und auch nicht bei den erreichbaren TM`s. Das ist meine ganz persönliche Ansicht.



    Ach ja, noch was:


    Ich habe nicht gesagt, dass ich Doris für dies oder jenes halte, sondern ich habe mich darüber aufgeregt, dass mir das in ihren Postings vermittelte Rollenklischee und die Auffassungen zum Beruf der TM gegen den Strich gehen. Ich habe sie nicht beleidigt, nicht beschimpft.


    Ich habe in Ich- Botschaften meinem Ärger über diese mir vertraute, aber gänzlich unaktzeptable Haltung Luft gemacht.


    Ausserdem kann ICH leider wenig brauchbare zusätzliche Antworten auf meine Anfangsfrage finden.


    Ihr Eingangsstatement, in der ersten Antwort an mich ist keine Information, sondern eine bewertende Meinungsäusserung zum Thema TM.


    Meine Meinung ist eine andere.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Tagesmutter aus Leidenschaft / Berufung ?


    Also ich bin seit 8 Jahren Tagesmutter, habe meine übrigens vom JA bezahlte und geförderte Grundqualifizierung gemacht, einen 1.Hilfe Kurs absolviert und besuche mind. 20 Stunden. Begleitqualifikationen im Jahr !


    Glaubt ihr ich mache das aus Spaß, weil ich langeweile habe und Kinder gern habe ?


    Tagesmutter ist mittlerweile ein anerkannter Beruf, nur wird es leider immer wieder nicht richtig bewertet und bezahlt !
    Ja-Löhn sind so gering, bei uns ca. 2.- aber die Differenz zu meinem Std.Lohn von derzeit 4.- lasse ich mir schon von den Eltern bezahlen !



    ABER seit 2009 fallen ja auch für die öffentlich bezahlten gelder Steuern an, das macht ich finde ich natürlich nicht gerade einfach zu diesen Bedingungen weiterzuarbeiten !


    Beispiel : Ich als alleinerziehende,alleinstehende habe einen Steuerfreibetrag bis 7700.- ( d.h. alles was ich im Jahr darüber verdiene muss ich versteuern ! )


    Bei verheirateten wird das Einkommen zusammen berechnet und der Freibetrag liegt dann bei ca 15300.-, aber ab einem bestimmten Einkommen der Tagesmutter muss sie sich dann selber Krankenversichern, ich glaube ab 350.- bin mir nicht sicher !


    Von den Einnahmen pro Tageskind, kann man noch eine Betriebskostenpauschale abziehen, z.b. bei einem Kind das man 8 Std. betreut wäre die BKP 300.- verringern sich die tatsächlichen Stunden wird auch die BKP anteilig gekürzt, dazu gibt es Tabellen !


    Nur der haken ist, je mehr ich verdiene umso mehr muss ich wieder in die Krankenkasse einzahlen usw...


    Ich bin im Moment auch am überlegen, ob es sich wirklich noch rechnet :hae:

    Der Dumme lernt aus seinen Fehlern, der Kluge aus den Fehlern der anderen.

    Einmal editiert, zuletzt von tamu4you ()

  • Das ist ja echt heftig heutzutage..., jaja, jetzt merk ich doch, dass ich OMA werde..., hihi... :pfeif


    Also bei meiner Tochter damals..., so Anfang der 90iger...., da habe ich eine superliebe Tagesmutti, ergänzend zur Krippe gehabt (wegen Schichtdienst) und die hat mir mein Kind auch immer genommen, wenns krank war...., bezahlt hab ich für ALLES (incl. essen+trinken) damals 200 DM !! Das sind knapp 100€ ....und die fand das damals GUT bezahlt..., hat mich oft gefragt, obs mir zu teuer wäre.... :hae:


    Aber zu Thread: Ich denke schon, dass es sich finanziell lohnen könnte, wenn man mehrere Kinder betreut, auch etwas ausgefallenere zeiten anbietet und es PRIVAT macht...., also als Ich-AG anmelden...., um auch an die etwas zahlungskräftigeren Eltern zu kommen.... :pfeif


    Auch über den Familienservice (zumindest hier in München) verdient man ganz gut als TM, die zahlen 8-10€ / Stunde an die TM und kassieren von den Eltern aber mehr..., klar, auch für die Agentur muss es sich lohnen....


    Wer natürlich TM aus Herz und Berufung fürs Taschengeld machen möchte, ist doch auch OK....., hatte ich früher immer für den Sohn einer Kollegin gemacht, wenn sie Nachtschicht hatte, dann schlief er bei mir immer..., für Kaffee und Kippen..... :rauchen

  • Zu meiner Vorschreiberin :


    Du meinst mehr Kinder und dann lohnt es sich ?? Ja für vater Staat vielleicht, es ist so,
    wenn ich mehr als 355.- Reingewinn mache muss ich mich selbst Krankenversichern ( muss ich als alleinerziehende sowieso macht also ca.140.- )
    wenn ich mehr als 400.- Reingewinn mache muss ich mich Pflichtrentenversichern !! mach ca. 240.- Euro


    Und alles was bei alleinerziehenden über 7700.- Reingewinn im Jahr ist muss ich auch noch mit 19 % versteuern


    Also ich finde es lohnt sich nicht wirklich !



    Rechenbeispiel du nimmst 5 Vollzeitkinder a´ 400.- ( was so üblich ist ) ./. BKP 5 mal 300 = 500.- Gewinn
    ./. Krankenk. 140.-
    ./. Rente 240.-
    Unterm Strich bleibt 120.-


    Betriebskostenpauschale ist pro Kind bei 8 Std.Tag und 5 mal die Woche = 300.- da ist alles drin, Essen,Wasser,Strom,Heizung, Fahrtkosten usw..


    Und bei uns ist es so, das man nur 5 Kinder nehmen darf, was meiner Meinung auch reicht wenn man es allein macht !


    So nun sagt mir mal wo das sich lohnt ? :-)

    Der Dumme lernt aus seinen Fehlern, der Kluge aus den Fehlern der anderen.

  • ... danke... das sind die Antworten, die ich brauche, um mich zu orientieren.
    Das klingt alles ganz schön düster....man müsste ja, um über die Runden zu kommen einen Reingewinn von ungefähr 2000€ haben... zuzügl BKP wäre das ein zu erzielendes Einkommen von 3500€ durch 5 Kinder macht 700€ pro Monat und Kind, die bezahlt werden müssten... geschätzt... wer soll sich das denn leisten können.... :hae:

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.