lohnt sich der Beruf Tagesmutter noch?

  • In den letzten Wochen und Monaten kam immerwieder an mich heran, dass mit den dieses Jahr in Kraft tretenden staatlichen Regelungen für die Tätigkeit als Tagesmutter, sich dieser Job nicht mehr lohnt.


    Hier sind doch auch ein paar von euch, die Tagesmütter sind... wie seht ihr das und wann oder ab wann lohnt sich der Job noch?


    Wäre nett, wenn ihr mir da bissele Infos zukommen lassen könntet.


    :-)

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Das würde mich allerdings auch interresieren.


    Ich habe im Fernsehen einen Bericht darüber gesehen das es sich nicht mehr lohnen soll.
    Da wird es wohl schwer für mich eine zu finden die berreit ist für so wenig Geld zu arbeiten.


    Bin ja mal auf die Antworten gespannt.


    LG Heike

    Liebe ist schön wenn man sie zulässt. :-)

  • Tagesmutter ist man aus Berufung, nicht um Geld zu verdienen, wenn man nicht gerade 4 Kinder aufnimmt ist das nicht unbedingt ein lohnender Beruf, im Sinne von Geld verdienen. Wenn strahlende Kinderaugen und Kinderlachen euch als "Lohn" weitesgehend ausreichen und ihr das Familieneinkommen durch ein "Taschengeld" aufbessern wollt, dann ist der Beruf lohnend.


    LG Doris

  • ...????
    Für mich schliesst sich Kinder gut betreuen, das aus Leidenschaft zu machen und dafür ein angemessenes Entgeld zu erhalten in keinster Weise aus! Im Gegenteil. Kinder betreuen ist Arbeit, harte Arbeit. Auch wenn sie wirklich Spass macht. Nur weils Spass macht die Forderung nach einem angemessenen Verdienst abzuwehren ist in meinen Augen echt Quatsch... und mal wieder typisch Weibchen! :kopf Opferhaltung :kopf


    Ich will Tagesmutter machen, weil ich gerne mit Kindern zusammen bin, was bieten kann UND nach einem Job suche, der mir möglichst tragbare Kompromisse für mich und mein Kind bei anständigem Einkommen ermöglicht.


    Da seh ich nix verwerfliches dran. Im Gegenteil, das ist vollkommen legitim und richtig.


    Ich möchte wissen, ob und ggf wie es möglich ist mit der Tätigkeit als TM das zu erreichen.


    Hat was mit (Menschen-)Würde zu tun, für deine Arbeit anständig bezahlt zu werden....!




    Und kommt mir jetzt nicht mit dem Blödsinn, dass es eben anders ist und man sich in die Verhältnisse schicken muss und man eben Idealismus leben muss, bis zur Selbstaufgabe... Das ist doch echt langsam nicht mehr auszuhalten, dass Frauen immer noch so (tschuldigung) dämlich sind.



    @ Doris... was ist das denn für ein Rollen(Vor-)bild, dass du den Kindern damit vermittelst??????! :radab

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • Also, ich habe den Kurs zu DM Zeiten gemacht, da lag der Satz zwischen 4-6 DM brauchte 2004 selbst eine TM, die hat vom Amt 2,53€ Stunde bekommen.
    Frag mal Erzieher/innen was die verdienen, davon kann man auch nicht leben und nicht sterben.
    Jede Mutter und jeder Vater der erzieht müßte doch eigentlich auch für seine Leistung entlohnt werden und was gibt es 164€ Kindergeld juhu.
    Uns wurde im Kurs vermittelt, das wenn man davon auch leben möchte man sich schon auf 3 oder mehr Kinder einrichten müßte, dann ist immer noch die Frage wie lange Du täglich anbieten kannst. Ich habe als Verkäuferin gearbeitet und mußte zur Arbeit ne halbe bis dreiviertelstunde Autofahrt einplanen, d.h entweder schon um 6.30 gebracht oder in der anderen Woche erst um 21 Uhr abgeholt und das auch Samstags. Nun sind die Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr und auch das muß teilweise von Müttern abgedeckt werden so das die Betreuungszeit unter Umständen tief in den Abend reingehen kann, und dabei ist es dann auch ganz wichtig das der Partner (wenn es denn einen gibt) das auch möchte, sonst geht das schief-hoffe ich konnte das so richtig rüberbringen.
    Wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß wenn Du Dich dafür entscheidest, arbeiten mit Kindern macht auf jeden Fall Spaß


    LG Doris

  • Bei uns haben ab 2010 alle 2jährigen einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz und ab 2013 alle 1jährigen. Und durch die schrumpfenden Kinderzahlen werden in den Einrichtungen neue Kapazitäten frei, die dann halt andersweitig genutzt wird, d.h. immer jüngere Kinder kommen. Also wird das Betätigungsfeld immer kleiner bzw. geringer für Tagesmütter, was dann zur Folge hat, dass man den Zeitrahmen, in dem man die Kinder betreut, ändern muss, damit man auf seine Kosten kommt. Denn in den meisten üblichen Zeiten deckt ja dann der Kindergarten die Betreuung ab.
    Außerdem mußt/solltest du auch eine spezielle Haftpflichtversicherung haben,falls dem Kind bei dir etwas passieren sollte.


    Löwenherz
    Frage: Hast du eine pädagogische Ausbildung?
    Bei uns ist das gerne gesehen bzw die Tagesmütter mußten Schulung machen, um überhaupt Tagesmutter zu sein. Vielleicht fragst du mal bei deinem hiesigen Jugendamt nach, was für Bedingungen du mitbringen mußt, um Tagesmutter zusein und wieviel du die Stunde nehmen kannst. Als meine Kinder im Kindergarten waren, dass war vor 5 Jahren, da wollte die Tagesmutter zur Überbrückung (waren nur 2 Stunden an einem Tag in der Woche) bis ich daheim bin, 3,-€ pro Ki/Std. Ich glaub, bis zu 5,- € war das höchste was es gab. Aber frag lieber mal nach.

    Die Liebe ist wie ein Strick. Wenn er zerreist, kann er wieder zusammengeknotet werden. ...Aber die Enden werden sich niemals wieder dort zusammenfinden..


    Wenn du über die Vergangenheit nachdenkst, erinnere dich lieber daran, warum du manche Dinge getan hast, als zu grübeln, was du besser gelassen hättest.

  • Also, ich habe gerade das Glück, eine neue Tagesmutter gefunden zu haben,


    Wenn ich diesen Wust an Bürokratie auf beiden Seiten sehe - das ist echt nicht normal.


    Die Tagesmutti von meinem Kleinen macht das eigentlich auch nur aus Spass an der Freud, weil sie den Kleinen echt mag.


    Die kriegt Auflagen, muss teure Ausbildung machen, im Tagesmütterverein sein - da gehts um Versicherungen und Kram - für ein paar Euro Fuffzig.


    Ich ziehe den Hut vor denen, die das auf sich nehmen.


    LG Cobra

    Einmal editiert, zuletzt von cobra ()

  • Generell ist es erstmal so das wenn du in diesem Job tätig bist...auch als Erzieherin selbst...dann machst dus nicht wegen der Kohle...
    Dann musst du dir was anderes Suchen. Denn den Aufwand den du hast...der deckt sich nicht im Geringsten mit dem was du bekommst. Ich meine damit nciht nur materiell.


    Ausserdem bin ich auf dem Stand das auch Tagemütter eine pädagogische Ausbildung brauchen.
    Das ist aber meine eigene Ansicht.



    Mensch

  • Frag mal Erzieher/innen was die verdienen, davon kann man auch nicht leben und nicht sterben



    Ja und? Ist das eine Rechtfertigung von allen zu erwarten, dass sie qualifizierte Arbeit zum "Gotteslohn" machen? :kopf
    Du sägst mit deiner Argumentation letztlich deinen eigenen Ast ab. Wer arbeitet hat ein Recht auf anständige Bezahlung. Basta. Schlimmer und schlechter und noch schlimmer ist kein Maßstab.


    Was für ein Rollenbild du vermittelst, Doris? Das des sich aufopfernden, sich fügenden, duldenden Weibchens... das derer, der ganzen Halsabschneider und Lohndrücker, die auf Menschen setzen, die die Zähne nicht auseinander bekommen udn schön machen, was die wollen und zu jedem Preis arbeiten gehn.


    Übrigends hat jetzt eine Frau erfolgreich geklagt, weil sie zu 3,50 in einer grossen Kleidungsdiskounterkette arbeiten sollte, von der ARGE vermittelt. Sie bekam Recht, weil solche Löhne bei einer Tarifvereinbarung von über 9€ in dem Bereich sittenwidrig sind.... :winken:




    Meradog:


    Ich habe eine pädagogische und eine kreative Ausbildung mit Schwerpunkt auf Kinder. Dass TM nur ein Kompromiss sein kann und nicht zu Reichtümern führt ist mir auch klar. Wahrscheinlich wird man mischen müssen. Vom JA ungeförderte und vom JA geförderte Kids nehmen müssen, ansonsten reicht der Stundensatz nicht. Soweit hab ich das auch schon recherchiert.


    Ich suche nach einer Wohnung, in der ich TM anbieten kann.




    Mit den versciherungen, das habe ich gelesen. Mit den Kindergartenplätzen seh ich auch, dass da mehr kommen wird. Aber vielleicht kann sich aus so einem TM- Angebot ja mehr entwickeln. Für mich wäre es auch kein Problem, ein Kind früh morgends und/oder auch spät Abends hier zu haben, zusätzötzlich zu meinem Herzel, dem das sicherlich gut tun würde.


    Auch einzelne Übernachtungen wären ggf. möglich, bei Schichtdiensten usw. Ausserdem könnte ich sogar Kinder mit besonderem Bedarf betreuen. Ich bin Heilerzieherin.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • Also bei uns in Bonn ist es so, dass es einen vom Jugendamt empfohlenen Stundensatz gibt. Der m. E. bei um die 2,50/Stunde liegt. Jedoch hält sich kaum eine Tagesmutter/Tagesvater daran. Das Jugendamt zahlt den vorgeschrieben Satz, sofern man bezugsberechtigt ist, die Differenz hat man selber zu tragen. Im Schnitt verlangen die Tagesmütter hier zwischen 5,00 und 7,00/Stunde je nachdem zzgl. Essensgeld. Oder man vereinbart eine Monatspauschale, welche bei einer Vollzeitbetreuung von ca. 8 bis 17 Uhr bei um die 500,00 bis 600,00 EURO/Monat liegt. Ebenfalls teilweise zzgl. Essensgeld.


    Gut... das kann man sich allerdings als AE-Mama oder AE-Papa kaum noch einer leisten... ich hatte Glück und war froh eine günstigere Tagesmutter gefunden zu haben. Nur so war es mir möglich, wieder in meinen alten Job zurückzugehen. Andere Alternative Hartz IV - wobei ich dann natürlich auch keine Tagesmutter gebraucht hätte.


    Wenn ich Tagesmutter wäre, würde ich es Einzelfallabhängig machen, was ich für die Betreuung der Kinder berechne.

    Einmal editiert, zuletzt von Kat ()

  • Also ne Bekannte von mir hat auf Privater Basis als Tagesmutter gearbeitet. Sie hatte ein Zimmer bei sich zuhause eingerichtet als Spielzimmer. Die Betreuung eines Kindes, meist Kleinkinder vor dem Kindergartenalter, hat 600€ im Monat gekostet. Sie hatte immer mindestens 4 Kinder. Meistens wurden die so gegen 15 Uhr abgeholt. Sie hatte auch das ein oder andere Kind mal übers Wochenende. Und das in Berlin wo es eigentlich genug Krippenplätze gibt. Sie hat das seit Jahren gemacht da Sie auch alleinerziehend war und immer gut davon gelebt...
    Ihrer Meinung nach kann man nur davon leben wenn man es nicht übers Jugendamt macht, denn die bezahlen viel zu wenig!

  • Hallo Löwenherz,


    ich halte Tagesmütter für absolute Heldinnen des Alltags. Bisher hat jede Tagesmutter, mit der ich gesprochen habe, vor der Herausforderung gescheut, ich suche bereits seit zwei Jahren und jetzt brauche ich schon fast keine mehr. :(


    Damals habe ich niemanden finden können, der sich ADS zutraut, und heute niemanden, der mit Asperger zu tun haben möchte. Ich hatte für ein Jahr eine ganz ganz wundervolle Tagesmutter, die einfach solche Infos nicht haben wollte und unglaublich "natürlich" zu meinen Kindern war. (Leider ist sie weggezogen.)


    Für so jemanden wäre ich bereit, wahre Unsummen zu bezahlen, von daher kann ich dir nur raten, dich diesbezüglich zu informieren oder "lockerer" zu machen. Kinder mit seelischer Behinderung brauchen keine gut geschulten Tagesmütter, sondern einfach nur bisschen Verständnis, und das traue ich jedem zu, der mit Kindern zu tun hat. Jede Mutter (aus diesem Kreis) die ich kenne, traut sich gar nicht mehr, Tagesmütter anzusprechen, weil man einfach sofort einen negativen Bescheid bekommt.


    In diesem Sinne, vielleicht wäre das eine Alternative für dich und überlastete Mütter...


    MacKayla

  • Löwenherz, was ist denn in dich gefahren :wow ?
    Du fragst, ob Tagesmutter noch ein lohnender Beruf ist, und Verlassenemami nennt dir die Bedingungen, unter denen sich der Job lohnt. Es ist nicht mehr und nicht weniger eine Antwort auf deine Frage. Du wirst massiv beleidigend, was an sich schon schlimm genug ist, und noch dazu völlig ungerechtfertigt :kopf . Sie sagt doch mit keinem Wort, dass sie das gut und richtig findet, was da abgeht, sie schildert lediglich wie es ist.


    Tagesmutter ist man aus Berufung, nicht um Geld zu verdienen, wenn man nicht gerade 4 Kinder aufnimmt ist das nicht unbedingt ein lohnender Beruf, im Sinne von Geld verdienen. Wenn strahlende Kinderaugen und Kinderlachen euch als "Lohn" weitesgehend ausreichen und ihr das Familieneinkommen durch ein "Taschengeld" aufbessern wollt, dann ist der Beruf lohnend.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Frag mal Erzieher/innen was die verdienen, davon kann man auch nicht leben und nicht sterben.


    Sorry, ich BIN Erzieherin und ich kann mit dem Geld sehr gut leben. So gut, daß ich vom Elterngeld (welches davon nur 67%Prozent ) und dem Kindergeld auf keine weiteren Zuschüsse vom Staat angewiesen bin.
    Und auch wenn ich meinen Job mag, es ist ganz klar mein Beruf und nicht meine Berufung. Und ich gehe nicht zu meinem persönlichen Vergnügen arbeiten, sondern weil ich Geld verdienen muß.
    Lg
    Alex

  • Ich habe für meine jüngste eine Tagesmutter da ich zur Zeit eine Weiterbildung mache, sie bekommt für 24 Wochenstunden Betreuung 300 Euro, da ist das Essensgeld aber schon dabei.


    Sie sagte mir neulich das es wohl eine Gesetzesänderung gegeben hätte oder in erwägung gezogen würde (so genau weis ich das nicht mehr) und der Staat sagt Tagesmütter seien Selbständig und müssen sich deswegen selbst Krankenversichern (also auch wenn man Familienversichert ist) und ab einem gewissen Betrag Steuern bezahlen.


    Ich behaupte mal das es sich dann nicht wirklich lohnt.

  • Ich war vor etwa 10 Jahren zwei Jahre lang Tagesmutter- und habe damals je Kind 4,50 DM bekommen- inkl. aller Nebenkosten (Essen, Windeln etc)-
    Ich fand das Geld in Ordnung- war es doch der einzig mögliche Beruf, bei dem ich bei meinem Kleinen zu Hause bleiben konnte.... von daher ist
    das nicht mit einem anderen EK zu vergleichen- man kann sich die Zeit völlig frei einteilen, und selber entscheiden, was man wann tut-


    Im Sommer im Planschbecken im Garten- im Winter ab auf die Piste- dafür bekommt man von keinem anderen Arbeitgeber Geld... Und ich habe meine
    zwei Minis und meinen Zwerg heiss geliebt, und nie wieder so entspannt "arbeiten" können...


    Ausserdem war morgens nie Stress- ich hab die Minis im Schlafanzug in Empfang genommen...


    Aber- Bezahlung ist halt immer relativ....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    3 Mal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Ich habe von 2002-2005 einen Jungen bei mir betreut . Er kam von Montag bis Freitag von 6,30 - 17,00 Uhr . Und seine Eltern haben mir dafür 400 Euro bezahlt . Für uns war es ideal . Ich habe was dazu verdient und konnte trotzdem immer für meine eigenen drei Kids da sein .
    Ach ja Essen und sonstiges waren im " Lohn " mit drin . Windels und Wechselwäsche haben die Eltern mit gebracht .


    LG Kathleen