Beiträge von shawnee

    us meinem Freundeskreis hab ich die Erfahrung gemacht, dass das Wechselmodell den Kindern nicht gut tut. Da machen die 5jährigen schon was sie wollen. Denn eigentlich will ja kein Elternteil zugeben das das Kind auf seiner Seite nicht funktioniert, da werfen sich nur die Großen vor was beim anderen letzte Woche alles nicht geklappt hat.... ich kann nicht noch mehr Streit vertragen. Wenn eine Ehe gescheitert ist, kann man dann wirklich die Eltern dazu zwingen den Albtraum weiter zu leben ... kann man wirklich zum Wechselmodell gezwungen werden?



    Ich kann das überhaupt nicht bestätigen. Das ist was ganz individuelles.
    Bei uns klappt das seit 8 Jahren wundervoll. Unser Sohn kann sich überwiegend aussuchen, wo er gerade sein will. Natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten.
    Er ist ein fröhliches und sozial entwickeltes Kind, keine Auffälligkeiten, im Gegenteil.


    Für uns alle das nur Vorteile:


    Wir können Beide eine intensive und gute Bindung zum Kind haben.
    Der Junge hat seinen Vater!!!
    Er ist frei in seinem Denken, Lieben und Handeln.
    Wir zahlen uns gegenseitig keinen Unterhalt, erspart viel Theater wegen Geld.
    Wir können beide arbeiten gehen und uns beruflich auch weiterentwickeln, da ermöglichen wir uns gegenseitig Weiterbildungen, Seminare usw.
    ICH bin unabhängig, habe keine Doppelbelastung, statt dessen Freiräume ohne Kind.
    Man lernt, dass man nicht das Maß aller Dinge ist, das betrifft alle Teile der Erziehung.


    Das wichtigste: Unser Kind ist sehr glücklich trotz Trennung beide Eltern zu haben.



    Zu deinem Mann: Man kann auch mal versuchen es aus einer anderen Sicht zu sehen. Er war 2 Jahre weg. Vielleicht ist ihm in dieser Zeit klar geworden, wie wichtig das Kind ist und er möchte nun einfach seine Chance nutzen wieder eine Beziehung zu bekommen. Das kann man als Bereicherung sehen und sich öffnen.
    Es muß ja nicht von heute auf morgen absolut halbe halbe sein, aber eine Öffnung der Grenzen bringt Freiheit :-)


    Hier in meiner Region ist es übrigens nicht ungewöhnlich, dass die Mitarbeiter von Airbus für 2 Jahre nach Toulouse gehen. Die nehmen ihre Familien mit, was bei euch aber ja nicht möglich war.


    Du bist mit deinem Sohn eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, umso wichtiger finde ich, dass ihr euch wieder öffnet und der Vater dazu kommen darf. Er will sicher nicht alles kaputt machen, das ist dein Gefühl für die Dinge, aber wenn ein Elternteil sich kümmern möchte, dann ist das doch konstruktiv, nicht destruktiv. Auch, wenn er zuvor einen Fehler begangen hat.


    Versuche einfach mal deinen Blickwinkel zu ändern.

    Sie leidet an depressiver Schizophränie. Die Pflegeversicherung zieht nicht, weil sie ja keine Pflege in dem Sinne braucht.



    Seit Januar diesen Jahres ist das Pflegeneuausrichtungsgesetz in Kraft, welches die Anliegen solcher Patienten wie deiner Mutter stärkt.
    Grundlegend ist die eingeschränkte Alltagskompetenz, was eben z.B eine psychische Erkrankung oder auch Demenz sein kann. Körperlich "dürfen" diese Patienten völlig gesund sein.


    So gibt es dafür z.B die Pflegestufe Null und auch für alle anderen Pflegestufen sind die Sätze erhöht worden. Außerdem gibt es Betereuungsleistungen in Höhe von 100/200 Euro im Monat neben dem Pflegegeld, wenn die eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt wurde.
    Ebenso steht Verhinderungspflege zur Verfügung, wenn sie wenigstens in die Null kommt. Das ist nochmal ein Extra Topf mit etwa 1500 Euro im Jahr, für die du dir Hilfe holen kannst.


    Begutachtungen durch den MDK muss man nicht hinnehmen, man kann Widerspruch einlegen. Die haben nur eine Momentaufnahme und sind angewiesen auf deine Berichte. Daher ALLES dokumentieren und vorlegen.


    Ein Tipp: Neuen Antrag stellen und Pflegetagebuch führen. Je nach Krankenkasse kann man sich die dort runterladen oder aber eines im Netz suchen.
    Es geht dabei hauptsächlich um Körperpflege, Mobilität, Ernährung, Ausscheidung und Hauswirtschaftliche Versorgung.
    Außerdem zählt für die eingeschränkte Alltagskompetenz z.B ob sie wegläuft, ob sie antriebsarm ist, ob sie Wahnvorstellungen hat usw. Da zählt noch einiges mehr zu, eben alles, was eine psychische Erkrankung ausmacht, ebenso Demenz.


    Beaufsichtigung und Anleitung zur Körperpflege, An und Ausziehen, Ernährung, Ausscheidung, Mobilität, zählen genauso, wie wenn man das alles übernehmen muss.
    Alles über 2 Wochen dokumentieren, auch Hauswirtschaftliche Versorgung.


    Man kann sich Hilfe bei einem Pflegedienst nehmen, außerdem gibt es Pflegeberatungsbüros, z.B bei den Städten.

    Bei uns hier machen sie sowas im Schwimmbad. Wenn die Jungs in deren Augen Unfug machen, dann gibt es Strafsitzen.
    Keine Verwarnung oder Erklärung, sie müssen am Beckenrand auf einem Stuhl sitzen.


    Genau wie dort, würde ich mich im Kindergarten auch auseinandersetzen, ob das sinnvoll ist. Ich halte es nicht für sinnvoll, für einen 4 Jährigen sind 15 Minuten richtig lange.


    Und dass Kinder immer mal wieder Dingen ausgesetzt sind, die nicht schön sind, das muss ich nicht hinnehmen. Im Leben passieren so viele Dinge, auf die man keinen Einfluß nehmen kann, das genügt für meinen Geschmack an negativen Erlebnissen.


    Ich habe mich immer gewehrt gegen ungerechte Lehrerentscheidungen und gegen unsinnige Strafen. Meinen Kindern hab ich beigebracht nicht alles hinzunehmen, sondern sich gerade zu machen und sich zu wehren.
    Bisher bin ich damit gut gefahren, meine inzwischen erwachsene Tochter auch.


    In meinem Beruf muss ich es auch annehmen, wenn Angehörige einen anderen Umgang mit ihren Müttern, Vätern, Omas, Opas wünschen, da kann ich das persönlich noch so anders sehen. Ich muss mich individuell nach den Wünschen richten, nach den Charakteren ebenso. Ein autonomes Kind erzieht man nur schwer mit Strafen, man erreicht eher das Gegenteil.


    Und eben diesen individuellen und bedachten Umgang wünsche ich mir auch von Erziehern, bzw. Lehrern, wieso sollten unsere Kinder anders behandelt werden?

    - so wenig wie möglich Baustellen
    - Absprachen treffen statt einseitige Regeln
    - 5 Augen zudrücken, außer man hat Zeit und Geduld sich 7 h wegen Kleinigkeiten zu streiten
    - Zimmer ist tabu, wenn es lebt, einfach die Tür zu.
    - Privatsphäre achten
    - Die Aussage "Ich hasse dich" nicht so ernst nehmen
    - das wiederholen der 8. Klasse geht auch vorbei ;-)
    - pinke Haare oder Löcher in den Hosen sind nicht das schlimmste
    - wenigstens 1 Nacht einplanen, in denen sie einfach nicht nachhause kommen
    - Ausgehzeiten großzügig halten (ich hab gar keine Zeiten gesetzt, da war es langweilig zu opponieren)
    - jedes Nein genau überlegen, man muß es dann auch aushalten
    - Jede Strafe genau überlegen, die muß man durchsetzen. Ich saß abends mal 4 h Stunden an der Wohnungstür :nawarte: , weil ich ihr Hausarrest verpasst hatte. Wäre ich von der Tür weg, dann wär sie auch weg gewesen. Hab ich nie wieder gemacht.


    Manche Kinder gehen mit 13 in ihr Zimmer und kommen mit 18 als wunderschöner Schmetterling wieder raus, andere Kinder verpuppen sich leider zu Tyrannosauren :-)

    Nun, ich bin froh, dass meine Kinder heute den Lehrern nicht mehr hilflos ausgeliefert sind. Pädagogen sind nicht perse gute Pädagogen. Und daher stehe ich auch sofort auf der Matte, wenn ich höre, dass die rumschreien oder gar mit dem Schlüssel werfen. Geht gar nicht! Wir schreien zuhause auch nicht rum.


    Grundschule soll Spaß machen, Freude am lernen vermitteln und gottlob verändert sich das weg von Frontalunterricht und starren Vorgaben.


    Milch in der Pause? Wozu? Milch ist nicht annähernd so gesund, wie man das annimmt, meine Kinder müssen jedenfalls keine trinken und ich würde es mir verbitten, wenn sie es in der Schule müssten.


    Mir ist es wichtig, dass freiheitliches Denken erlaubt ist, den individuellen Charakter des Kindes zu sehen und nicht alle über einen Kamm geschert werden.


    Mein Sohn geht zur Privatschule, ich zahle dafür, dass ich das alles so bekomme. Dort geht es ganz ohne Hausaufgaben, es wird alles in der Schule geschafft und vermittelt.
    Ich hatte es satt, dass ich in der normalen Schule ständig mit Lehrern zu tun hatte, die einfach nicht zuhören wollten, nur ihre Meinung gelten ließen und im Kopf kein Stück beweglich waren. Dies gilt allerdings nur für die ehemalige Schule meiner Großen, es gibt sehr große Unterschiede an den Schulen, genauso wie es Unterschiede in Krankenhäusern oder Pflegediensten gibt. es kommt immer darauf an, welcher Geist dort herrscht.


    Die Grundschule meines Sohnes war z.B wunderbar, super engagierte Lehrer.


    Ansonsten empfehle ich die Teilnahme am Elternrat.

    Ich denke mal, dass es heutzutage im Berufsleben nicht überall so geht, wie man das will.


    Ich kann meinen Urlaub im Oktober des Vorjahres für das nächste Jahr planen. Und wenn es brennt, dann muss ich auch schon mal verschieben.
    Und je nachdem wo man arbeitet, gibt es zu bestimmten Zeiten gar keinen Urlaub.


    Zum betreuen durch die neuen Partner: Die gehören ja nun mal mit ins neue Leben und in den Alltag. Ohne meinen Mann, würde ich vieles auch nicht machen können.


    Bei uns klappt es, weil alle zusammen sich um alle Kinder kümmern. Mein Mann, ich, mein Ex, seine neue Frau. Wir alle können arbeiten und alle sprechen sich untereinander ab, wer wann was macht. Ich hab auch kein Problem damit das Kind von ihr zu betreuen, ist ein liebes Mädchen und letztendlich geht es doch darum, dass die Kinder anständig und liebevoll betreut werden. Ob das nun unbedingt 24 h die Mutter sein muss, das halte ich sowieso für Quatsch. Mein Kind wird so wunderbar bereichert durch meinen Mann und durch die neue Frau meines Ex, da jeder nochmal andere Eigenschaften mitbringt und andere Bereiche anspricht. Klasse!



    In den Ferien und am WE ist bei uns auch immer Ausnahme, Kind darf länger aufbleiben und muss sich dann wieder umstellen. Ist was ganz normales und es wäre auch gemein, wenn sie in den Ferien bei der Mama nicht aufbleiben dürfte, das ist doch toll in den Ferien.

    shawnee: Toll, wie ihr das hinbekommt. So hätte ich es mir für uns auch gewünscht. Zeitlich und von der Entfernung würde es klappen und ich würde freudig und dankend auf Unterhalt verzichten
    und das Kindergeld teilen. Bei uns scheitert es am Papa. Der will nämlich gar keinen Umgang und GSR hat er auch abgelehnt...


    Es sind also nicht immer die Frauen, die sich dagegen wehren.


    Bei meiner besten Freundin das Gleiche. Sie würde gerne, er lehnt ab. Ihm sind im Prinzip schon alle 14 Tage ein Wochenende zu viel.
    Da fühlt er sich in seiner Freiheit eingeschränkt...


    Selbstverständlich gibt es auch solche. Leider.

    @ Yogi


    Das ist sehr traurig!


    Ich verstehe im Leben nicht, wieso man einem anderen antut, was man selbst niemals erleiden wollte.


    Und ich verstehe auch nicht, wieso das vom Godwill der Mutter abhängt. Oder anders gesagt, das überhaupt ein Elternteil das torpedieren kann, einfach weil sie/er nicht will.


    Es wird gesagt, dass das Wechselmodell keinen Sinn macht, wenn man noch in der falschen Ebene ist oder einer sich quer stellt.
    Aber was ist mit dem, der übrig bleibt? Was ist mit den Kindern?


    Einer alleine kann also dafür sorgen, dass der andere das Kind nur noch alle 2 Wochen sieht. das ist unmenschlich in meinen Augen, geradezu gemein.
    (Natürlich abgesehen von den Elternteilen, die gar keinen Umgang wollen, die haben sich aber vermutlich in der Ehe schon nie um die Kinder gekümmert)


    @ Jaques Mama:


    Wir haben ja bereits 9 Jahre Erfahrung. Anfangs war es für mich auch schwierig ihn so oft, quasi täglich zu sehen, da ich ihn sehr geliebt habe und das Verlassen werden nur sehr schwer verkraftet habe. Wenn Kind abgeholt wurde oder wir reden mußten, dann zog sich mir so oft das Herz zusammen und wenn er weg war, dann liefen die Tränen arg. Man kann sehr schwer Abstand bekommen, wenn man sich so oft sieht und immer noch vertraute Gespräche führt.


    Allerdings hatte ich für mich beschlossen, das mit mir selbst auszumachen und meine Gefühle für mich zu behalten. Kein Mensch kann was dafür, wenn eine Liebe scheitert und dieser Mensch den Partner verlassen muß. Daher war für mich Hass und Wut fehl am Platz.


    Heute ist das natürlich alles Schnee von gestern.


    Trotzdem muß man auch immer zurück stecken, die Belange des Ex Partners sehen und diesen viel Wichtigkeit beimessen. Und man muß die eigenen Werte nicht als das Maß aller Dinge sehen und wirklich jeden Furz als Provokation sehen.
    So habe ich z.B ganz andere Vorstellungen von Ernährung und bin im Gesamten vorsichtiger, während er z.B in den Kletterpark geht, segeln usw.
    Das ist aber ja auch in der intakten Elternfamilie so, dass man Dinge unterschiedlich sieht und Eltern sich auch unterschiedlich verhalten. So gibts beim Papa eben Limo, bei mir nicht :-)


    Wie wechselt ihr denn?

    Ich habe nach der Trennung, als mein Kind 2 Jahre alt war auch erstmal Hartz 4 beantragen müssen. Habe ich ohne Probleme bekommen, es wurde auch ohne weiteres akzeptiert, dass ich keinen Unterhalt beziehe. Ich habe das Wechselmodell erläutert, das kannten die nicht, die Eingabemaske läßt das in der EDV auch nicht zu. Trotzdem hat man eine Lösung gefunden.
    Ich habe für meinen Sohn den halben Regelsatz bekommen und den halben Alleinerziehendenzuschlag.


    Natürlich war das sehr knapp, denn so einfach ist es nicht. Die Kosten sind nicht nur zur Hälfte da, wenn ein Kind den halben Monat nicht da ist. Aber letztendlich hatte ich das Problem nicht lange, da ich sehr schnell wieder zur Arbeit gegangen bin. Daher habe ich mich damit nicht weiter beschäftigt.


    @ keinen Unterhalt verlangen


    Dass das so ist, das habe ich mittlerweile verstanden, allein ich verstehe es nicht. Ist es nicht ein gutes Gefühl autonom zu sein und unabhängig?
    Will nicht jeder nach einer Trennung halbwegs normal leben?


    Und meine Frage "mit welcher Begründung" richtete sich direkt an Yogi, weil er erzählte dass seine Frau das ablehnte. Sie muß ja was gesagt haben.




    Als wir uns damals trennten, hatte ich das AS und bin erstmal zum Jugendamt um das GS zu regeln. Allein deswegen mußte ich mir schon einiges anhören von vermeintlichen Freundinnen. Wie kannst du das tun? Du gibst deine Trümpfe aus der Hand usw. Und dann ewig die große Augen, wenn ich erzähle, dass ich keinen Unterhalt für das Kind beziehe, da ich arbeite, genug Geld verdiene und der Vater seinen Unterhalt in Betreuung leistet. Somit jeder seiner Unterhaltspflicht in vollem Umfang nachkommt.


    Trotzdem macht man mich auch heute noch ganz gerne aufmerksam, dass ich trotzdem klagen könnte, weil er ja mehr verdient und ausgleichen muß. Ich verstehe diese Mentalität einfach nicht. Wenn ich genug Geld habe, dann habe ich genug. Dann brauche ich einfach kein zusätzliches Geld, schon gar nicht um diesen Preis.

    Ich kann das immer nicht glauben, dass Frauen sich gegen so etwas wehren.


    Mit welcher Begründung? Man kann es doch wenigstens versuchen.


    Jeder kann seiner Erwerbstätigkeit nachgehen und sein eigenes Geld haben, keiner wird in irgendeiner Art ausgebeutet und die Kinder können beide Elternteile haben.


    Auch die Freiräume, die man erhält sind wunderbar!

    Es ist völlig normal, dass Kinder an einem WE auch mal etwas machen müssen, was sie vielleicht nicht so toll finden.


    Wenn ich 14 Tage am Stück Dienst hatte, völlig überarbeitet bin und dann endlich freies WE habe, dann ist mir rein gar nix mehr möglich an Aktivitäten.
    .
    Und ja, wir sitzen dann auch schonmal den ganzen Nachmittag vorm Fernseher. Ich bin nur ein Mensch, keine Erziehungs und superpädagogischsinnvoll Maschine.


    Und einen Vater, der die ganze Woche arbeiten muß, seinen Sport hat und da am WE seine Kinder mitnimmt, ja wieso denn nicht? Welchen Schaden nehmen denn die Kinder?
    Qualitative Zeit? Wer bestimmt denn, wann die zu sein hat und auf was man alles verzichten muß, wenn es um die Meinung anderer geht.


    Der Vater hat halt diese Prioritäten und ehrlich, das ist doch nix schlimmes.

    Der Thread ist ja bereits älter, aber da ich nach dem Begriff gesucht habe, schildere ich gerne mal hier unsere Erfahrungen. Es kommt so selten vor, dass jemand berichtet dieses Modell zu betreiben und ich frage mich ernsthaft wieso. Bei uns hat es nur Vorteile gebracht, Frieden und ein glückliches Kind.


    Wir betreiben das Wechselmodell seit 9 Jahren, Kind wird bald 11.


    Da wir nur einige Straßen auseinander wohnen, sieht das praktisch sehr einfach aus. Eine feste Regelung haben wir nicht. Weder der Vater, noch ich haben ein Aufenthaltsbestimmungsrecht.


    Nach der Schule kommt er zu mir, da ich bereits um 6 Uhr zu arbeiten anfange und daher um 14 Uhr zuhause bin. Er isst bei mir und macht meistens auch seine Hausaufgaben bei mir.
    Dann geht er entweder zu seinem Vater oder er bleibt bei mir. Früher hat das tageweise gwechselt, heute wechselt das so, wie wir das brauchen und wie es gerade passt. Manchmal ist er eine Woche hier und dann wieder eine Woche bei seinem Vater, manchmal wechselt es täglich.


    Die Wechselrhythmen haben sich im Laufe der Jahre immer an unsere Lebenssituationen angepasst: Wer wann und wieviel arbeitet, wer wann am WE weg will, wem es auch mal nicht gut ging usw.


    Unterhalt zahlen wir gegenseitig keinen, ich darf das Kindergeld vollständig behalten, da ich weniger verdiene. Anschaffungen besprechen wir und unterstützen uns gegenseitig, mal hab ich kein Geld, mal ist die andere Seite knapp.


    Inzwischen entscheidet Kind fast selbst, wo er sich aufhalten will. Das kann er auch ganz frei machen. Er hat quasi alles doppelt, Schlüssel beider Zuhause, ein Handy sich zu melden, wenn er spontan in das andere Zuhause fährt.
    Ganz ohne Einfluß verbringt er seine Zeit tatsächlich etwa halbe/halbe.


    Wir haben beide neue Partner und verbringen Feierlichkeiten zusammen, also z.B Geburtstage, Weihnachten usw. Zu meiner Hochzeit kam Papa auch, Kind konnte also mit beiden Eltern so einen wichtigen Tag feiern.


    Schultermine nehmen wir gemeinsam wahr, Absprachen über Hausaufgaben, Lernen usw. werden täglich getroffen, wir telefonieren eigentlich jeden Tag.
    Manchmal werden wir kritisch beäugt, wenn wir alle gemeinsam beim Schulfest auftauchen. Da kamen schonmal Nachfragen, welches der Männer denn nun der Meine wäre. Oder es hieß: Kannst du mal einen deiner Männer fragen ;-)
    Grundsätzlich bekommen wir aber nur positive Rückmeldung.



    Nachteile:


    Ständig suchen wir irgendetwas, es liegt garantiert immer bei dem anderen. Planen ist manchmal schwierig, vieles geht spontan.



    Unser Kind ist ausgeglichen und fröhlich, wir haben keinerlei ernsthafte Probleme.

    Ich kann generell dieses Wesen nicht verstehen.


    Jeder muß dochmal verzichten und kann man nichtmal davon wegkommen, dass die Kinder nict nur einem Elternteil gehören?


    Ich würde durchdrehen, wenn ich mein Kind nur alle 2 Wochen sehen dürfte. Das Herz des anderen Elternteils empfindet doch ebensolche Liebe.


    Ich kann hier zum Teil wirklich nur noch den Kopf schütteln, ob dem Hass, der Boshaftigkeit und allem, was daraus entsteht.



    Konkret:


    Der Vater hat doch gefragt, ob er das Kind bis Montag haben kann? Warum sagst du da nein?

    Vielleicht hängt sie auch einfach nur am Haus?


    in einem anderen Thread schreibst du, dass sie 17 Jahre Ehe hatten. Wenn sie davon eine Zeit im gemeinsamen Haus gelebt haben, dann könnte ich mir das durchaus vorstellen.
    Vielleicht KANN sie es auch nicht einfach so aufgeben, es gehört ihr doch auch.


    Edit:


    Zum rest: es ist von außen immer einfach sich die Dinge so zu legen, wie man sich das wünscht. Sonst könnte man selbst oft nicht mehr in den Spiegel sehen.


    Was sie fühlt und warum sie kämpft, das kann wirklich nur sie wissen. Ich finde deine Bewertung ihrer Motivationen schlimm, da du nicht in ihrer Haut steckst und nicht weißt, was sie fühlt.

    Der Gesetzgeber hat sich dabei ja auch was gedacht, wenn er dieses Jahr einräumt.


    Ich finde das völlig ok, denn es ermöglicht Hartz4 Beziehern wieder in eine Beziehung einzusteigen. Ich kann mir vorstellen, dass viele neue Partner vor der finanziellen Verantwortung zurückschrecken.


    Ich habe gerade geheiratet und würde heute selbstverständlich für meinen Mann finanziell einstehen, aber ganz ehrlich es gab vorher eine lange Zeit, da saß ich auf meinem Geld, auf meinem Konto und hielt meine Autonomie ganz fest.


    Gerade nach gescheiterten Beziehungen ist es doch zunächst einmal sehr schwierig sich voll und ganz "hinzugeben".


    Der bessere Weg wäre natürlich ein Job, Kindergeld und Unterhalt. ABER: Den muß man ja erstmal finden und bis dahin lebt sie doch SO ODER SO von Hartz 4.


    Wenn sie zu ihrem Freund zieht halbiert sich die Miete und das Jobcenter muß weniger bezahlen.



    Ich verstehe diese Hetze niemals. Ich bin froh in einem Land zu leben, in dem es ein so wundervolles soziales Netz gibt und ich bin auch froh, dass ich so privilegiert bin, dass ich genug Geld verdiene, um davon gut zu leben. Dann muß ich nicht noch auf andere herab sehen und urteilen.