Erdt einmal vielen Dank für die Antworten und die Denkanstöße…!
Das Gericht ins Spiel zu bringen, ist nichts, worüber ich gerne oder viel nachdenke, weil ich einfach immer hoffe und sehr viel dafür tue das wir dem aus dem Weg gehen… Ich bin selbst Scheidungskind und meine Eltern sind das beste Beispiel dafür, wie es funktionieren kann, wenn beide Elternteile in der Lage sind, ihre Gefühle in dieser Situation aus dem Spiel zu lassen, und sich in die Situation des Kindes hinein zu versetzen… Dies ist bei dem Kindsvater aber leider nicht möglich. Jegliche Entscheidungen beziehungsweise Vorschläge, Kompromisse, die ich anbringe, sieht er immer als persönlichen Angriff. Er denkt immer, ich würde ihm den Umgang mit unserer Tochter verbieten. Und das tue ich nicht. Ich würde mir für meine Tochter wünschen, dass sie ein so gutes Verhältnis zu ihrem Vater hat, wie ich es hatte, obwohl er ausgezogen ist. Aber das geht nur, wenn auch er bei dem ganzen mitmacht. Dass er sich immer persönlich angegriffen fühlt macht das natürlich sehr viel schwieriger, denn er geht dann sofort in die Abwehrhaltung und reagiert nicht mehr adäquat.
die Erziehungsberatung haben wir relativ früh nach der Trennung in Anspruch genommen, weil ich gehofft hatte, dass wir genau solche Situationen durch eine frühe Beratung verhindern können. Ich gehe mal davon aus, dass unsere Beraterin das, was wir in während der Termine besprechen, auch aufschreibt. Zumindest hoffe ich das. Der Grund, warum ich den Umgang kürzen möchte, liegt darin, dass meine Tochter in den letzten Wochen nicht mit zum Kindsvater wollte. Und vielleicht sind vier Tage am Stück doch vielleicht einfach zu viel. Dadurch, dass ich ihn sehr gut kenne und einfach weiß, dass er Schwierigkeiten hat, sich auf die Bedürfnisse seiner Tochter einzulassen, weiß ich, dass sie in der Zeit mehr funktionieren muss, als dass sie Kind sein kann. Und das ist natürlich unfassbar anstrengend für sie und den Eindruck habe ich auch nach den Wochenenden, wenn ich sie abhole. Das meinte ich mit, dass sie seelisch erschöpft ist. Und sich bei mir fallen lassen kann.
ich hatte zu Beginn auch nichts dagegen, dass er zwischendurch spontan noch mal vorbeigekommen ist. Für eine halbe Stunde/ Stunde, aber ich habe einfach gemerkt, dass es ihr nicht gut tut. Weil wir einfach nicht gut harmonieren und diese Spannungen merkt sie natürlich. Das hat sich darin geäußert, dass sie deutlich schlechter eingeschlafen und durchgeschlafen hat, sie war anhänglicher und ihre Gefühlsausbrüche waren extremer.
Und ich wollte sie nicht in die Situation bringen, dass sie hin und hergerissen ist.
Bis zu einem gewissen Punkt, versuche ich sie „zu überreden“ zu ihrem Vater zu gehen. Aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie weit man da gehen kann beziehungsweise darf.. Wann weiß ich, wann ich sie richtig zwinge?
Zu der Frage, ob ich mein Ex als Gegenspieler sehe? Nein. Aber er sieht mich als Gegenspieler und er weiß ganz genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Und der größte ist natürlich unsere Tochter. Über die erreicht er sehr, sehr viel.
Entschuldigt den langen Text…
Habt ein entspanntes Wochenende!