Beiträge von Aufstock

    Dein Mann greift Dich immer wieder an, sei es mit Worten oder per mail oder sonstwie. Du bist für Deinen Mann wohl ein leichtes Ziel, weil Du (gegen ihn) allein und schwach dastehst, und genau das solltest Du ändern.

    Mein Rat wäre: Such Dir Verbündete in möglichst vielen Bereichen. Damit meine ich zum Beispiel:

    1. Ein neuer Anwalt, der auch für DICH arbeitet, und nicht nur für seinen Geldbeutel. Ein Anwalt, der sich auch Zeit für Dich nimmt.

    2. Hast Du jemanden in Deinem direkten Umfeld, dem Du 100%ig vertrauen kannst? Falls ja - vielleicht kannst Du denjenigen ja als eine Art menschlichen Spamfilter nutzen? Das heißt, daß derjenige vielleicht immer wieder mal einen Blick in Dein Postfach wirft, und alle Mails, die von Deinem Mann kommen, und in denen er Dich NICHT bedroht, löscht. So, daß Du sie gar nicht erst zu sehen kriegst.

    Zu eventuellen Drohmails im nächsten Punkt:

    3. Falls Du mails bekommen solltest, in denen Dein Mann Dich bedroht, stark beschimpft, oder ähnliches - dann geh damit zur Polizei. Nein, Du mußt ihn noch gar nicht anzeigen, wichtiger finde ich: Geh mit Ausdrucken dieser mails zur Polizei, und frag ruhig und klar nach: "So und So ist die Situation mit meinem Mann; ich habe Angst, daß er mir und/oder den Kindern etwas antut; was kann ich tun? Wie gehe ich damit um, und was sind aus polizeilicher Sicht meine Möglichkeiten?"

    Versuche dabei aber ruhig und sachlich zu bleiben, und keinesfalls Tränen zu vergießen! Denn die Art der Möglichkeiten und Tipps, die der Polizist Dir aufzeigt, sind stark von Deinem Auftreten abhängig. Er sollte den Eindruck gewinnen, daß Du auch innerlich stark genug und in der Lage bist, seinen Rat zu befolgen; sonst macht er sich vermutlich gar nicht erst die Mühe ernsthaft auf Deine Lage einzugehen.

    Mit anderen Worten: Wenn Du tränenüberströmt vor dem Polizisten stehst, wird er Dich bestenfalls versuchen zu trösten, was Dir aber unterm Strich wenig bringt.

    4. Falls Du mit Deinen Nachbarn nicht gerade im Dauer-Streit liegst: Kannst Du sie vielleicht mit ins Boot holen?

    Es wäre sehr hilfreich, wenn Deine Nachbarn Deine Situation kennen würden, falls Dein Mann mal auf die Idee kommen sollte, Dich zuhause besuchen zu wollen. Stichwort "Hausverbot". Wenn die nachbarn wissen, wer da vor Deiner Tür steht, können sie auch schneller die Polizei rufen, ohne erst Zeit verschwenden zu müssen, weil sie erstmal verstehen müssen, was da gerade passiert.

    5. Klingt komisch, kann Dich aber prima stabilisieren: Suche Dir, falls zeitlich möglich, einen Sportverein, idealerweise einen, bei dem man ordentlich schwitzt und sich verausgabt. Vielleicht hast Du ja sogar eine Boxhalle in der Nähe?

    Nein, Du sollst nicht lernen, Deinen Mann zu vermöbeln. Aber sowas kann Dir vermutlich genau das geben, was Du in Deiner Situation meiner Meinung nach am meisten brauchen kannst: innere Stabilität.

    Ich weiß es aus Erfahrung: Wenn man Sport treibt, wird man gefestigter und stabiler. Nicht nur körperlich und gesundheitlich, sondern eben auch innerlich. Wenn Du Dich beim Sport verausgabst, lernst Du automatisch eine Menge über Dich; Du wirst fester im Leben stehen, und bist gegen Angriffe Deines Mannes viel widerstandsfähiger.

    Wenn das mit dem Verein aus zeitlichen Gründen nichts wird, stell Dir ein Laufband oder ein Rudergerät in die Wohnung, irgendwas halt. Glaub mir, Deine Reaktion auf Angriffe Deines Mannes wird sich wandeln von "Oh nein, was soll ich jetzt nur tun?" und "Warum kann er mich nicht einfach nur in Ruhe lassen?" in ein "Was?? Dieser blöde Arsch - der wird sich noch wundern!!"

    Hallo Dinni,


    mach Dir wegen des Trennungsunterhalts bitte keine Sorgen. Ich bin (als Mann) in ähnlicher Situation, nur, daß ich mit meiner Frau nicht verstritten bin, und alles recht ruhig abläuft, und keiner dem anderen was böses will.

    Damit Du einen Anhaltspunkt hast:

    Meine Tochter lebt bei mir, meine Frau ist nicht wirklich erwerbsfähig, lebt von Hartz 4.

    Ich nehme demnächst einen neuen Job auf, wäre daher zum Trennungsunterhalt verpflichtet, ABER:

    1200 Euro beträgt mein Selbstbehalt, und vom Nettoverdienst wird erstmal abgezogen:

    379 Euro weil mein Kind bei mir lebt,

    etwa 330 Euro für meinen täglichen Arbeitsweg (40 Km Entfernung), und

    115 Euro für während der Ehe bereits bestehende Kredite.

    Das heißt: solange ich nicht mehr als ungefähr 2000 Euro netto verdiene, brauche ich auch keinen Trennungsunterhalt zahlen.

    Deine Rechnung wird da anders aussehen, weil Du statt einem Kind 2 hast, sicher einen kürzeren Arbeitsweg und so weiter.

    Aber so hast Du vielleicht wenigstens eine grobe Ahnung, wieviel Trennungsunterhalt auf Dich zukommen kann.

    Bitte wechsel Deinen Anwalt, es darf nicht sein, daß er nur kassiert, aber keine Zeit für Dich hat!

    Ich drücke Dir ganz doll die Daumen, daß Du aus dem Theater möglichst bald möglichst gut rauskommst, und in Ruhe Dein Leben leben kannst, ohne Dich mit solch einem Mist herumschlagen zu müssen!

    Viel Glück!