Guten Morgen.
friday ich war früher immer so ein "abflugbereiter" Erzieher.
Ich musste immer pünktlich gehen, damit ich es noch 3 Minuten vor 17.30Uhr schaffe, mein eigenes Kind aus der Betreuung zu holen.
Ja, es gibt beide Extreme. Und beides finde ich nicht gut für die Kinder. Weder, dass die Eltern so viel/ lange arbeiten MÜSSEN, noch dass manche die Zeiten ohne zwingende Notwendigkeit ausreizen. Denkt man aus der Sicht der Kinder, kommt da (wie bei meiner Tochter) schon mal "mein Papa hat nie Zeit für mich". 😭
Und das, obwohl ich mich dermaßen abgehetzt habe um wenigstens etwas Zeit zu haben.
Okay, ich war auch ein Extremfall- keine Familie weit und breit, Mutter absolut kein Interesse am Kind und hat und mir noch immer gerne viele "Steine in den Weg" gelegt hat. Ich war schon gut beschäftigt. So gut, dass ich nur knapp an einem Burnout entlang geschrammt bin.
Mittlerweile wohne ich anders, bekomme mehr finanzielle Unterstützung (mein Kind ist ja behindert) und muss nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Zu den 24-Stunden- Kitas: als ich vor drei Jahren aus Cuxvaven Weg zog wurde dort eine solche Kita gebaut. Als ich kürzlich nochmal da war erfuhr ich, dass diese nicht rund um die Uhr auf hat- nicht auf haben darf!
Und ich muss gestehen, dass ich erleichtert bin. Ich kenne es ja, dass Kinder jeden Tag von anderen Personal betreut werden- meine Tochter war die ersten ca. 30 Wochen ständig und rund um die Uhr in verschiedenen Kliniken. Das macht etwas mit diesen Kindern- und zwar nichts Gutes.
Ich bin der Meinung, dass es die Aufgabe der Gesellschaft/des Staates sein sollte, Eltern in dieser Phase zu unterstützen. Echte Unterstützung zu bieten und nicht die Fremdbetreuung so früh schon immer weiter auszubauen. Denn: ich kenne ja "die andere Seite". Da wird ganz hoch pädagogisch geredet aber wenn Personalmangel herrscht heißt es: "Hauptsache irgendjemand ist da".
Das ist aber nicht in Ordnung- je jünger die Menschen desto enger Bindungen brauchen sie. Ich kann nicht heute in meiner Einrichtung arbeiten und morgen in einer anderen. Kinder sind keine "zu betreuenden Objekte" sondern Menschen. Mit Gefühlen und Empfindungen wie z. B. Ängste. Da kann man nicht ohne Folgen einfach Betreuer auswechseln und denken "Hauptsache der Betreuungsschlüssel wird irgendwie eingehalten".
Und dass die Gesellschaft immer weiter auseinanderbricht ist ja auch irgendwie allen klar, oder?
Es würde ja auch niemand ein Haus ohne festes Fundament bauen. Bei den nächsten Generationen machen wir aber genau das!