Hallo Jolanta,
ich muss Dir hier unbedingt antworten und ganz entschieden davon abraten ihm das gemeinsame Sorgerecht zu erteilen. Und das was Du schreibst reicht meiner Meinung nach (*aber ich bin kein Jurist*) aus das auch zu begründen.
Schau mal im Internet, das stehen - ich glaube es waren 10 Punkte - die vorliegen müssen, damit man ihm das Sorgerecht bei einem bereits erteilten wieder entziehen kann. U.a. wenn er dem Wohl des Kindes ernsthaft schaden könnte. Auch Unzuverlässigkeit bei gemeinsamen Treffen/Absprachen können dazuzählen. Etc. Aber erst einmal erteiltes Sorgerecht lässt sich extrem schwer wieder entziehen.
Ich selbst habe "leider" naiv und gutgläubig das gemeinsame Sorgerecht beantragt. Damals hatte ich schon ein schlechtes Bauchgefühl dabei, aber er gab mir zu verstehen, dass ich aufgrund des mangelhaften Vertrauens ihm gegenüber dann wohl schon unsere Beziehung zum Scheitern verurteile. Oder so... Ich habe letztlich doch unterschrieben.
Ihm fiel dann ein, dass er ja doch nie eine Familie wollte und eigentlich auch nie eine Beziehung. Verantwortung hat er so gut wie gar nicht übernommen. In der Schwangerschaft war ich auf mich allein gestellt. Und auch ich habe zuerst fast alles alleine gezahlt, obwohl er mehr als das doppelte von mir verdient. Sobald mein kleiner (9 Monate ist er jetzt) mal geschrien hat, war er wütend, hat ihn laut beschimpft und ihn mir ganz schnell wieder gegeben. Tinitus und Schlafprobleme brachten ihn dann auch dazu sich so gar nicht abends/nachts um ihn zu kümmern.
Letztendlich hat er mich mit Kind aus der Wohnung gebeten und ich bin wieder zurück zu meinen Eltern nach Rheinland - Pfalz gezogen, obwohl ich seit 12 Jahren schon glücklich in München gelebt habe.
Dann fing es an. Er hat über die Distanz mir ein Veto hinsichtlich Taufe gegeben. Es diskutiert gebe, will Argumente hören, mag das letzte Wort haben... Er hatte nicht auf meine Fragen geantwortet. Erst , als ich mit der Aufforderung zur Offenlegung der Finanzen kam und meinen Bedarf mitgeteilt hatte, hat er in seiner Antwort, die ja an meinen Anwalt ging, ganz höflich geantwortet, dass er der Taufe widerspricht, das gemeinsame Sorgerecht behalten mag, dafür aber den Unterhaltsforderungen in fast der gesamten geforderten Höhe nachgeht. So verhält er sich in den Augen der Gerichtsbarkeit ja kooperativ und ich habe kaum Möglichkeiten ihm das Sorgerecht streitig zu machen.
Wir haben viel gestritten. Letztendlich habe ich ihm gesagt, dass wir das Thema Taufe auch gerne gerichtlich entscheiden lassen können. Ich glaube das war dann der Punkt an dem er dann doch eingelenkt ist und jetzt habe ich seine schriftliche Zustimmung. Ich fasse es einfach nur nicht, dass er sich aus fast allem rausgehalten hatte, was die Sorge und Pflichten um das Kind angeht, mir aber jetzt mein neues Leben mit Kind schwer machen will.
Mittlerweile streiten wir allerdings nicht mehr. Ich spreche ihn auch nicht mehr auf die Vergangenheit an. Er zeigt weiterhin keine Reue, kein Verständnis. Da hat es einfach keinen Sinn. Er kommt uns nun 1 x im Monat besuchen und sonst fragt er nicht nach, wie er dem kleinen geht und was er so macht. Damit komme ich gut klar. Ich habe die Anwaltsachen ruhen lassen.
Er sagte zu mir, dass er mich nicht blockieren wird und ich soll ihm vertrauen.
Das tue ich jetzt auch und warte ab.
Aber in Deiner Situation ist es sogar so, dass Du ja ernsthaft auch Gründe hast warum er nicht wirklich ein guter Umgang für das Kind wäre. Lasse Dich beraten! Gehe zum Anwalt.
Die Erstberatung ist kostenlos und der Anwalt erkundigt sich selbst auch bei Deiner Rechtschutz, ob und in welchem Umfang diese die zukünftigen Beratungskosten übernehmen.
Ich war soooo froh professionelle Hilfe gehabt zu haben. Er hatte mir alle Paragraphen und Richtlinien genannt und mir Mut gemacht.
So - mein erster Beitrag hier und danun so ein langer Text. :radab :laber :muede
Leute, verzeiht ...
Das kann nur besser werden. :rolleyes3:
Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen.
Alles Gute Dir und Deinem Söhnchen
Ildi