Beiträge von Naalaa

    Was du tun kannst, ist mit deinem Sohn über die Krankheit Depression zu sprechen, ihn also zu informieren, so dass er auch mit der Enttäuschungen (falls das Interesse des Vaters plötzlich wieder weg ist) umgehen kann. Ihm also intern den Rücken stärken. Ansonsten ist er mit 15 alt genug, um zu entscheiden, wie er es handhaben möchte. Ein begleiteter Umgang finde ich bei einem 15-jährigen eher weniger hilfreich.

    Wie wäre es, wenn du anhand der Zahlen die Gegenrechnung machst? Ist ja nicht so kompliziert. Bei Mangelfall werden Betreuungskosten eigentlich nicht anerkannt und man könnte auch das Zusammenleben mit der Ehefrau mindernd anrechnen (senkt Mangelfalllgrenze) - auch wenn das dann vor Gericht eventuell anders gehandhabt werden könnte, denn die Frau wird ja mit Baby nichts zum Einkommen beitragen können und ist selbst unterhaltsberechtigt.... und dann könnt ihr euch in der Mitte treffen. Aber ich schaue mir gerade die Zahlen an - er wird ja dann 3 unterhaltsberechtigte Kinder und eine Frau haben, bei einem bereinigten Nettogehalt um 2100€ - da würdest du laut Tabelle ja auch nur um die 325€ bekommen - gar nicht so weit weg von seiner Berechnung?


    Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen den Mindestunterhalt bis zum 18. Lebensjahr bei 3 unterhaltsberechtigten Kindern zu titulieren? Da hättest du zumindest den Vorteil, dass er automatisch steigt, wenn der Unterhalt nach DD-Tabelle steigt? Edit: und den Vorteil, dass der Unterhalt nach Altersstufen auch weiter ansteigt.

    Ich finde es auch viel Theater. Wie auch immer, Feinstrumpfhosen sind nur für Frauen, das würde ich meinen Söhnen auch erklären und gut ist. Zum Drunterziehen Wollstrumpfhosen, wenn es denn unbedingt seien muss, ansonsten lange Unterhosen oder Sportleggins (gibt es im Sportgeschäft und hat mein Sohn beim Fussballtraining draußen drunter). Keine Feinstrumpfhosen.

    Klingt sehr gut, das Wechselmodell an einem Ort an sich. Leider versteht ihr euch wohl als Eltern nicht so blendend, das wäre schon irgendwie eine Voraussetzung, dass man so ein Modell gut realisieren kann, denn es bedeutet mehr Absprache und Kommunikation unter den Eltern. Aber vom Prinzip ist das natürlich toll, insbesondere wenn sich die Kinder bei beiden Eltern wohlfühlen und so aber nur ein "Umfeld" haben - mit Schule und Freunden etc.


    Mit den Kindern ganz umzuziehen in die USA, das ist gegen den Willen des Vaters schwer umzusetzen und auch eine Gerichtsentscheidung könnte negativ für dich ausgehen.


    Ich sehe eher die Schwierigkeit für dich, so komplett geteilt in 2 Welten zu leben mit hohem Reiseaufwand und Kosten etc. eben etwas zerissen. Aber wenn du der abenteuerlustige Typ dafür bist, dann ist es zwar eine sehr ungewöhnliche Lebensweise - aber am Ende muss sie ja nur einem selbst und den Liebsten gefallen :)

    Das hört sich wirklich ein wenig so an, als wären gewisse Vorbehalte gegenüber dir da - muss aber nicht sein.


    Natürlich ist es ja objektiv auch so, dass "zu Hause" nicht alles rund läuft. "Zu Hause" ist ja nicht unbedingt auf dich bezogen, sondern auf das familiäre Umfeld. Und wenn eine 10-jährige sich eigenmächtig zum Umzug entscheidet um von der Mutter wegzukommen, dann liegt ja etwas im Argen, auch wenn sie bei dir ein stabiles, familiäres Leben führt. Das bedeutet nicht, dass sie psychologische Hilfe braucht, jedes Kind verarbeitet Dinge anders - wie das ja auch bei Erwachsenen ist.


    So ein Gespräch muss auch nicht schaden, nur finde ich es schon merkwürdig, dass du nicht informiert bist. Bei meinem Sohn am Gymnasium gibt es aber auch eine Sozialarbeiterin, die gegenüber den Kindern Schweigepflicht hat (außer bei Kindswohlgefährdung) - bedeutet, Kinder können mit ihr über Sorgen sprechen, ohne, dass die Eltern oder auch Lehrer über den Inhalt informiert werden. Allerdings müssen die Kinder diese Hilfe auch selbst suchen. Vielleicht hat die Lehrerin sie auf so eine Möglichkeit aufmerksam gemacht und deine Tochter hat zugestimmt (das wäre ja ok). Was nicht so ok wäre, wenn die Lehrerin oder Konferenz quasi eigenmächtig entscheidet, dass die Tochter psychologische Hilfe braucht. Das ist eigentlich so herum nicht ihr Job, sie sollten zunächst den Weg über dich wählen. Nur du bzw. zusammen mir der Mutter oder deine Tochter könnt über psychologische Hilfe entscheiden.

    Finde es grausig, dass man eine Messie-Schimmelwohnung fürs Kind hinnehmen muss :( . Schade, dass das Kind nicht selbst etwas sagen kann - meine Kinder würden da wohl im Dreieck springen und die Nase rümpfen .....


    Kann man nicht doch eventuell einen Termin beim Jugendamt vereinbaren (ich bin sonst wirklich fast immer dafür, alles ohne Ämter zu regeln) - vielleicht kann Mal jemand vorbeischauen o.ä. - und der Vater angehalten werden die Zustände zu ändern? Ich denke auch nicht, dass das unbedingt schlecht ausgelegt werden muss - du willst ja nicht den Umgang beenden sondern die Zustände dort ändern...

    Ich bin selbst Pädagogin, ich würde mich an diese Vorgaben nie halten. Mein Sohn machte in der Grundschule die Hausaufgaben im Hort, dort wurden die Hausaufgaben auch kontrolliert und ggf. kurz nochmal etwas erklärt. Am Nachmittag oder am Abend habe ich mit ihm zusammen aber nochmal kurz die Hausaufgaben und den Schulstoff durchgeschaut, Schwierigkeiten nochmal genau und in Ruhe erklärt - gerade bei neuen Themen in Mathe oder Grammatik hat ihm der kurze Einzelunterricht zu Hause da sehr geholfen. Problemfelder (bei meinem Sohn die Rechtschreibung) haben wir auch in kleinen Einheiten am Wochenende nochmal geübt - keine Angst, 15 min nach dem Frühstück sind kein Drill :) .


    Jetzt im Gymnasium hat er keinen Hort und er bekommt von mir jede Unterstützung die er braucht, da der Übergang trotz sehr guter Grundschulnoten nicht ganz einfach ist. Wir gehen zu Hause den Schultag nochmal kurz durch, die Hausaufgaben macht er selbständig, danach kontrolliere ich und wir gehen mögliche Schwierigkeiten auch nochmal durch. Auch bei der Einteilung für das Lernen auf Arbeiten unterstütze ich ihn noch, das wird dann mit der Zeit immer weniger werden.


    Bildung ist meiner Ansicht nach keinesfalls ausschließlich Thema der Schule. Wenn er etwas nicht versteht, ist es zu Hause meist in sehr kurzer Zeit geklärt, das ist eine Selbstverständlichkeit, dass man seine Kinder da unterstützt. Schwierige Hausaufgaben einfach liegen lassen, statt zu erklären und zu kontrollieren? Das halte ich sogar für schädlich. Erstens ist nicht garantiert, dass sich der Lehrer für jedes einzelne Kind die Zeit nehmen kann, die Schwierigkeiten nochmal in Ruhe und Ausführlichkeit zu klären, und zweitens etabliert man dadurch eine schlechte Einstellung gegenüber schwierigen Aufgaben. Probleme sind zum Lösen da, nicht zum Liegen lassen.


    Das alles hat gar nichts mit Perfektion zu tun. Kindern macht Schule mehr Spaß, wenn sie das Gefühl haben, gut mitzukommen und erfolgreich zu sein. Und Spaß an der Schule ist wichtig, immerhin verbringen sie ein Großteil ihrer Kindheit darin, sie soll nicht als Bürde wahrgenommen werden.


    Zudem kommt mein Mann aus einem Land, in dem es für eine ganze Zeit gar keine oder miserable Bildung/Schulen gab für seine Volksgruppe. Von daher gehört Bildung für uns auch selbstverständlich mit ins Elternhaus. Matheknobelaufgaben kann man auch als "Familiensport" betreiben, das 1x1 kann man auch auf Zeit stoppen und einen kleinen Wettbewerb daraus machen etc. etc. - ohne, dass es als Zwang oder ähnliches wahrgenommen wird - sondern als Familienspaß. Bildung soll Spaß machen, ob zu Hause oder in der Schule.


    Schwierige Aufgaben einfach wegzulegen und an einem anderen Tag eventuell in der unübersichtlichen Klassengruppe zu besprechen, statt an Ort und Stelle zu erörtern, widerspricht meiner Ansicht nach einem sinnvollen pädagogischen Konzept. Es steckt auch gar kein individuelles Konzept dahinter - vielmehr soll es "Chancengleichheit" zwischen Kindern, deren Eltern sich kümmern und Kindern, deren Eltern sich nicht kümmern herstellen. Aber wie gesagt, dank hässlichen Familienerfahrungen mit "einheitlichen" (=kommunistischen) und repressiven Bildungssystemen, setzten wir lieber ganz individuell auf unsere Kinder, denn jedes Kind ist anders ausgestattet in Lerntempo, kognitiven Möglichkeiten und Interessen. Mir ist sogar schon aufgefallen, dass mein Sohn beispielsweise ein Thema, welches in der Schule in einer Doppelstunde erörtert wurde, einfach nicht gut erfasst hatte - was an der Lautstärke, Ablenkung vom Nachbarn, selbst gequatscht o.ä. liegen mochte. Zu Hause habe ich es ihm dann in gerade 10 Minuten erklärt und es saß.... natürlich ist "Einzelunterricht" viel effektiver. Warum man deshalb Schwierigkeiten, die oft in wenigen Minuten erklärt sind und Frust vermeiden, wieder zurück an die Schule verweisen sollte - ein pädagogisches Rätsel. Wenn man dem Lehrer mitteilen möchte, dass die Aufgaben zu anspruchsvoll fürs Kind waren oder sehr lange gedauert haben, geht das bestens auch durch einen Vermerk ins Hausaufgabenheft.

    Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso du unterschwellig die Vaterrolle klein redest. Normalerweise sind die Eltern die wichtigsten Menschen im Leben eines Kindes, auch bei Scheidungskindern. Ich sage normalerweise, denn natürlich gibt es Eltern, die sich aus dem Staub machen oder kaum Kontakt wollen. Das ist dann oft enorm traurig und auch traumatisierend für Kinder, nicht selten beeinflusst einen eine fehlende Bindung oder ein abwesendes Elternteil das ganze Leben lang - nichts, was man jemanden wünschen kann. Eine Kindheit ist lange und es ist ganz normal, dass darin die Eltern, geschieden oder nicht, die Hauptbezugspersonen sind. Dass es noch Omas und Opas gibt, die sehr wichtige Personen sind, spielt doch keine Rolle. Man wird an Liebe und Bezugspersonen nicht gesättigt. Diese Sättigungstheorie verstehe ich daher nicht.


    Von daher ist ja da bei dir scheinbar ein Vater der sein Kind sehr regelmäßig und verbindlich sehen möchte - das ist ja schonmal etwas sehr Gutes. Es geht doch eigentlich nur um Kleinigkeiten bei euch, 2 oder 3 Wochenenden, Übernachtung ab wann etc. Nur 2 Tage in 14 Tagen wäre aber auch sehr wenig, warum geht kein Tag unter der Woche, oder arbeitet der Vater so unregelmäßig?


    Aber wenn man zum Beispiel April 2017 als Übernachtungsstart festlegt, solltest du nicht jetzt schon überlegen, wie du aus der Nummer dann wieder rauskommst und irgendwelche Termine von Geschwistern etc. vorschieben. Übernachtungen sind ganz normal. Unsere Kinder haben von klein auf bei Oma/Opa übernachtet. Vielleicht gönnst du dir selbst eine entspanntere Einstellung. Auf irgendwelche Spielchen des Vaters mit dir musst du nicht eingehen ( er aber auch nicht auf deine), du musst deine Tochter eigentlich auch nicht hinbringen - das ist eigentlich seine Sache.

    Du brauchst gar keine Einverständniserklärung innerhalb der EU. Einfach die Geburtsurkunde mitnehmen zusätzlich zum Kinderreisepass, daraus ist ersichtlich, dass es sich um dein Kind handelt.


    Habe gerade auch den Text vom auswärtigen Amt gelesen. Das wird nicht abgefragt. Du musst nur nachweisen, dass du sorgeberechtigt bist, dafür reicht die Geburtsurkunde normalerweise. Meine Kinder heißen auch anders als ich (trotz bestehender Ehe mit Vater) - ist daher schon mehrfach erprobt von mir, auch nach GB. Ich habe habe um die Kinderreisepässe immer einen Umschlag, dort rein kommen die INTERNATIONALEN Geburtsurkunden - das ist wichtig, sonst können sie ja nicht überall gelesen werden.

    Wenn ein Kind seinen eigenen Vater nicht als (Mit-)-Hauptbezugsperson sieht, dann würde ich sagen, dass es Zeit für mehr und nicht für weniger Umgang ist. Übernachtungen sind bei einem 2-jährigen Kind doch kein Problem. Normalerweise lieben Kinder beide Eltern und wollen mit beiden Eltern Zeit verbringen - man sollte einem kleinen Kind die Chance lassen, diese Liebe auch zu entwickeln. Und Umgang ist auch kein Wunschprogramm eines Elternteil - also weder für dich noch für ihn.


    Alle 14 Tage das Wochenende mit Übernachtung plus die Hälfte der Ferien würde ich für normal halten. Wenn der Vater nur an einem Tag kann, dann könnte man einen Tag unter der Woche zusätzlich machen. Auf 3 zerstückelte Wochenenden würde ich mich auch nicht einlassen - ich denke nicht, dass du das musst. Aber Übernachtungen und ausreichend Umgang kann er mit Sicherheit ohne Probleme gerichtlich durchsetzten, daher wäre eine gütliche Einigung für alle Beteiligten wohl besser.

    Also erstmal muss man ja sagen, dass das sowohl auf den guten Charakter deines Freundes (positiver Kontakt zu Ex-Freundin, Unterstützung Kontakt Bezugsperson/Kind) und der Ex (ist noch für das Kind da) schließen lässt. Du darfst also damit rechnen, dass du, falls ihr euch in vielen Jahren einmal trennen solltet und du bis dahin eine tiefe Bindung aufgebaut haben solltest zum Kind, dir diese nicht entrissen wird bzw. dem Kind. Soweit, so gut.


    Dennoch sollten da gewisse Dinge beachtet werden - deine Gefühle. Was bedeutet, das sollte in einem Rahmen stattfinden, der angemessen ist - für mich wäre das so nicht i.O. (wie du das beschreibst). Die zeitlichen Abstände sind allerdings akzeptabel, aus meiner Sicht. Entweder sie sollte das Kind 1xMonat abholen oder sie besucht EUCH. Ihr esst also alle zusammen und sie beschäftigt sich dann eben anschließend mit dem Kind. Dass sie kommt und kocht ist ein Eingriff in deine Beziehung und deinen "Raum", das würde mir gar nicht gefallen.

    "Kinderbespaßung" klingt abwertend. Mehr Zeit mit seinem Kind, das man nur alle zwei Wochen sieht, würde ich nicht "Kinderbespaßung" nennen- das ist auch Zeit um zu kuscheln, ernste Gespräche zu führen, gemeinsam zu kochen uvm. Ich sehe das schon wie du, dass da auch Termine dazugehören an den normalen Nachmittagen, davon gehe ich jetzt Mal bei einem normalen Menschen aus (ich weiß, dass du in die Richtung Probleme hast mit der Mutter, da stecken ja aeventuell auch psychische Probleme der Mutter dahinter, nicht?)

    Alltag bedeutet, dass das Kind an dem Tag Schule hat, auch mit Schulproblemen direkt nach Haus kommt, eventuell unausgeschlafen ist und eben kein Wochenendprogramm ansteht. Es ist doch das Wochenende (ausschlafen, gemütliches Frühstück, lange Ausflüge etc.) mit einem Kind nicht gleich, wie ein stinknormaler Nachmittag nach der Schule. Und natürlich ist es auch schön, sich so zu "kennen" - abgesehen davon verringert es auch zusätzlich noch die Abstände, in denen man sich sieht und vergrößert die Gesamtdauer, in der man sich sieht - und eine Bindung aufbauen kann.


    Abgesehen davon, spricht ja auch nichts dagegen, gerade wenn man 2 Nachmittage hat, dass an einem auch Fussballtrainig o.ä. stattfindet, und man das Kind dann halt da hinbringt und abholt. Mal ein Beispiel: Papa holt das Kind an einem Tag nach der Schule ab, danach gibt es Mittagessen Hausaufgaben/ lernen und ein wenig Spiel mit Papa- dann zum Fussbaltraining von 16.30-17.30 (angenommen) und dann noch kurzes Abendessen oder direkt zur Mama? Das verstehe ich auch unter Alttag. Nicht Alltag ist Spezialwochenendprogramm oder Urlaubsprogramm und sonst gar nichts. Geht zwar auch, es gibt schlimmeres, aber wenn es die Möglichkeit auch mehr von einem Elternteil gibt, warum soll man das nicht nutzen fürs Kind?

    Naja, ein Elternteil, das gegen seinen Willen und trotz guter Möglichkeiten sein Kind gerade Mal jedes zweites Wochenende sehen kann, wird aber "gedisst" (und das Kind auch)- anders kann man es nicht sagen. Ich persönlich könnte mir gar nicht vorstellen, mein Kind nie im Alltag zu erleben und mit so großen Unterbrechungen. Hort ist ja an 5 Tagen die Woche, warum sollen 1 oder 2 Tage nicht für die Eltern-Kind Beziehung reserviert werden. Für AGs und alles andere ist doch da noch ausreichend Zeit. Wie viel bringt einem Kind auf die Lebenszeit gesehen eine tolle Bindung zum Vater (umgekehrt auch zur Mutter) und wie viel bringt es ihm, irgendwann einmal zu sagen, oh ja - in der 2. Klasse habe ich aber auch wirklich jeden Tag eine tolle AG gehabt (wenn dem überhaupt so ist, denn meist bleibt da ja dann bis 16 Uhr neben Essen, Freispiel und Hausaufgaben nicht mehr viel Zeit, schon gar nicht jeden Tag - und Hausaufgaben gehen ja auch toll mit Papa)?


    Eine 14-tägige WE Regelung plus Ferien ist das Minimum, wo es eben nichts anders geht. Die hat eben den starken Nachteil, dass ein Elternteil und das Kind sich nicht im Alltag erleben. Wenn es schon die Möglichkeit gibt für Nachmittage auch unter der Woche (und die sollten dann auch verbindlich sein) - dann ist das doch absolut klasse und hat meiner Ansicht nach Vorrang.

    Das mit der Unruhe stimmt natürlich mehr für die Erwachsenen, da gebe ich recht. In unserer Patchworkkonstellation läuft es auch entspannt und flexibel. Allerdings geht es hier um einen Streitfall, und da halt ich persönlich die Wahrscheinlichkeit, dass wenn es vor Gericht geht, dass die Entscheidung für einen Nachmittag ausgeht für wahrscheinlich - und zwar mit dieser Argumentation. Auf der einen Seite PRO Alltagserlebnis und enge Bindung mit dem Vater und auf der anderen Seite KONTRA Unruhe für Mutter/Kind und Streit zwischen Eltern. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass der Kompromiss mit einem Nachmittag in der Woche herauskommt.

    Und zum Schulargument bzw. verbindliche Nachmittagsbetreuung - gerade wenn man getrennt ist und Umgangsvereinbarungen hat, kann man ohne Probleme Sondergenehmigungen bekommen, wenn man das denn will. Dafür gibt es doch jetzt genug Sozialarbeiter und sonstiges an fast jeder Schule, zumindest in B-W,. Natürlich ist da wahrscheinlich trotzdem der volle Betrag zu zahlen - aber da die Mutter das ja eh zahlen müsste, ist das entweder egal (die Mutter macht dadurch ja keinen Verlust) oder der Vater zahlt halt den Anteil, da kann man ja eine Lösung finden. Das Problem ist hier wohl eher, dass die Mutter das einfach ablehnt. Und ich verstehe, dass zwei Nachmittage zu viel Unruhe hereinbringt, aber zumindest einer wäre wohl ziemlich normal und sinnvoll für Vater und Kind.

    Ich würde sagen, dass die Chancen sehr gut stehen, da die 14-tägige Regelung plus einen Nachmittag in der Woche auch ein absolut übliches Modell ist. Ich würde mich als Elternteil definitiv nicht mit einem WE alle 2 Wochen zufrieden geben. Und ein Nachmittag lässt sich immer einrichten, neben Schule etc. Er kann sich ja verpflichten, dass er da auch wirklich zuständig ist - will heißen, dass er im Notfall auch für Ersatzbetreuung zuständig ist, also so, dass es absolut verbindlich ist. Zwei Nachmittage könnten mit anderen Aktivitäten, Schule und Freunden zu viel werden.


    Als Argument zählt sicher auch, dass man sein Kind auch im Alltag und nicht nur als WE-Elternteil erleben möchte, das ist auch für das Kind gut bzw. die Bindung.

    Warum sollte man die Kinder absichtlich nicht nehmen, wenn BET ein Hobby hat oder Arbeit - klar ist das asozial.


    Aber prinzipiell ist das nun schon so aufgeteilt (auch gesetzlich): UET: MUSS Vollzeitarbeit/Unterhalt und MUSS auch Umgang (aber eben nach Arbeitszeiten gerichtet). BET: MUSS Betreuung und MUSS auch Umgang ermöglichen. Deswegen bekommen Männer mit z.Bsp. Schichtdienst etc. teilweise auch ungewöhnliche Umgangszeiten zugesprochen - damit sie eine Bindung aufbauen können, die den Namen verdient.


    Abgesehen davon haben beispielsweise Männer und Frauen die nach ihren Beziehung mit Ex dann wieder Kinder haben ja auch nie wirklich kinderfreie Zeit, oder?


    Aber es geht ja auch, gerade wenn alle gut miteinander auskommen wollen, um die Planungssicherheit für alle Beteiligten, daher würde ich definitiv zustimmen, dass absagen und verschieben definitiv die Ausnahme seien sollte und wenn es die Familienkonstellation hergibt, man dann auch die Betreuung anderweitig organisieren sollte, wenn es möglich ist. Ich beispielsweise bin schon wochenweise in den Ferien für meine Beutekinder (und Geschwisterkinder meiner Kinder) eingesprungen, wenn es nötig war, und das auch sehr gerne - aber mit der Pistole am Kopf funktioniert das nicht ... das ist nämlich auch ASOZIAL


    Mal ein Beispiel aus dem Leben gegriffen: UET arbeitet über-Vollzeit in einem anspruchsvollen Beruf ohne feste Zeiten/Stempelkarte. Verdient dem entsprechend, so dass für zwei Kinder Unterhalt Unterhalt auf hoher Stufe plus Mehrbedarf für Betreuung (Hort) gezahlt werden kann. Dieser Beruf beinhaltet auch, dass Mal unvorhergesehen ein WE mehr oder weniger durchgearbeitet werden muss, auch außerhalb der Stadt oder auch 2 Wochen Geschäftsreise keine Seltenheit sind. Wenn man jetzt strikt am 2-Wochen-Plan bleibt, bedeutet das, dass dann irgendjemand (neue Partnerin oder eventuell Großeltern) Betreuung übernimmt, der Vater dann 4 Wochen am Stück aber seine Kinder nicht sieht? Nö, dass ist auch nicht ok - weder für Vater, noch für Kinder - denn die möchten auch Zeit zusammen haben. Daher müssen alle Beteiligen miteinander sprechen und ggf. flexiblere Lösungen findet. Wenn sich alle Beteiligten nicht das Butter auf dem Brot gönnen, kann man Patchwork gleich vergessen. Das gilt, wie gesagt, in beide Richtungen gleichermaßen und schließt auch neue Partner mit ein.