Hallo,
ich muss mir hier mal Luft machen und ein paar unvoreingenommene Meinungen zu 2 Situationen hören:
Ein paar Eckdaten: getrennt seit August (bzw. ausgezogen), Tochter 12 lebt bei mir, der ältere Sohn beim Papa. Da ich in den Ferien keinen Urlaub hatte, der Vater aber schon waren beide Kinder unter der Woche in den Herbstferien bei ihm und am Wochenende bei mir.
Meine Tochter war von so-mi bei ihrem Vater, danach also bis heute mittag, bei ihrer Cousine.
Am Montag ist ihr Kaninchen gestorben (bei einer Bekannten in Pflege gewesesen). Das hat sich schon abgezeichnet weil es alt war und krank aber es wurde halt noch rumgedoktert, leider vergeblich. Als ich das gehört habe dachte ich nur - oh nein, wenn ich ihr das jett sage flippt sie total aus und ich bin nicht da und ihr Vater hatte eh keinen Bock auf Haustiere und bestimmt keine Lust, das "Theater" auszuhalten jetzt wo es tot ist. Ich habe ihn dann halt angerufen und gefragt ob ich es ihr sagen soll, wie erwartet fand er aber, das könne warten bis sie wieder bei mir ist... Klar. Ich hab mich allerdings auch nicht darum gerissen, es ihr zu sagen und dachte ich sage es erst, wenn sie danach fragt - denn zu ändern ist es ja nicht und so versaue ich ihr nur die freien Tage ohne dass ich was tun kann. Allerdings hab ich auch gemerkt, dass ich keine Lust hatte, mir irgendwelche doofen Kommentare vom Vater anzuhören a la: das war ja klar, jetzt hab ich das an der Backe, ich wollte eh kein Tier blablabla. Meine Freundin war krass erstaunt als ich erzählte, dass ich ihn deswegen angerufen hatte und gefragt hab, wie er es quasi "gerne hätte". Ende vom Lied ist sie weiß es immer noch nicht, ich wollte es ihr eigentlich heute :wacko: sagen, aber dann kam leider folgendes dazwischen:
Sie ist mittwochs von ihrem Vater zu Onkel und Cousinen gebracht worden. Sollte erst nur den Mittwoch übernachten, dann fragte ihr Vater aber ob sonst was ansteht und ob sie auch den Donnerstag da übernachten könnte. Ich erwähnte dass am freitag am Nachmittag ein Geburtstag ansteht zu dem sie eingeladen ist, das aber kein Problem ist, da ich sie um 14h abholen und hinbringen könnte. Auch wenn sie ja eigentlich bei ihm war. Aber ich bin ja hilfsbereit. Hab dann noch das Geschenk für das Kind besorgt, war unterwegs einkaufen (habe einen freien Tag heute...) und komme vereinbarungsgemäß zum Abholen. Die Stimmung dort nicht so bombastisch, warum auch immer, setz mich noch mit an den Mittagstisch, sag dann aber du wir müssen bald los. Sie: ja wir fahren aber vorher noch nachhause? Ich so: nein, ich bring dich jetzt direkt zu M. Da gings aber los: sie wollte sich noch duschen und umziehen und das hätte sie mir auch gesagt und ich höre nie zu und überhaupt, ging ab wie ne Rakete. Meine Schwägerin schlug vor sie könne doch was von Jana anziehen, nein, ich hätte es versprochen und überhaupt und so geht sie nirgendswohin und sie hätte es mir gesagt dass sie vorher nachhause will.
Ich bin mir zu 100% sicher, dass sie das möglicherweise gedacht, aber nicht gesagt hat, denn mein Abholvorschlag war so gewählt, dass man gerade gut zum Geburtstag kommt, aber nicht noch mal heim zum Umziehen geschweige denn duschen (a propos: Duschen und Haarewaschen, was ist das? Ich renn ihr immer hinterher deswegen, beim Papa hat sie am Mittwoch die Haare gewaschen, so könne sie eunmöglich gehen, sie würde aussehen wie ein Penner usw usw). Ich dachte ich höre nicht recht, Ungewaschene Haare haben sie noch nie von irgendwas abgehalten, sie hatte auch schon fettigere Haare als Heute und ist damit zur Schule, weil sie keine Lust hatte sie zu waschen... Durch die ganze Diskussion wurde die Zeit auch immer knapper, ich habe ihr gesagt dass ich es nicht ok finde, nicht zu der Einladung zu gehen und dass sie dann absagen soll, damit man nicht auf sie wartet. Das wollte sie auch nicht, wollte sich auch nicht die Haare zusammenbinden und hat im Auto lautstark geheult (und wie gesagt, das mit dem Kaninchen weiß sie noch nicht mal!) Dann hat sie zu allem Überfluss ihren Vater angerufen: O-Ton: die Mama ist an allem schuld, ich kann jetzt nicht zum Geburtstag und und. Er hat dann versucht ihr gut zuzureden bzww. hat vorgeschlagen dass sie schnell zu ihm kommt und sich duscht (das habe ich abgelehnt weil die Zeit nicht gereicht hat und es nicht geplant war und es ein fixes Programm gab, bei dem pünktliches Erscheinen wichtig war) oder dann doch so geht, nein, sie geht nirgends hin und es ist alles wegen mir. Mir ist dann auch die Hutschnur geplatzt und ich habe dann gehalten, ihre Teilnahme dort abgesagt und entschuldigt obwohl ich es unmöglich fand - aber ich kann sie nicht zwingen und den anderen das zumuten. Sie wollte dann zu ihrem Vater.
Sag ich, gut, dann bringe ich dich da hin. Hätte mir eigentlich die ganze Aktion sparen können. Rufe ihn an, um zu klären ob das jlar geht: Ja, das hat er alles schon mit ihr ausgemacht und sie kann kommen. Ich so: Ja, na gut (also als gesprächsbeendende Floskel) da pamt er mich an: nix ist hier gut wenn du deine Termine nicht im Griff hast ich hätte sie auch holen können blabla. Und DAS kenne ich so gut: egal was passiert, es ist DEFINTIV IMMER MEIN VERSAGEN. Ich höre nicht zu, ich verstehe nichts. Ich hab dann zurückgeblafft dass ich alles VEREINBARUNGSGEMÄSS erledigt habe und nichts dafür kann, wenn Tochter mit Ideen kommt, die sie defintiv NICHT MIT MIR besprochen hat. Schreit er mich an: du kannst mich mal und legt auf. Ähnliche Situation hatten wir vor kurzem: da hatte er Stress mit dem Sohn, ich sag was dazu, ein Wort gibt das andere und er schmeißt mich raus??? (wollte meinen Sohn abholen). Ich dachte eigentlich ich hätte diese Muster überwunden aber es kotzt mich an: warum schaffen sie es immer, mich als Sündenbock hinzustellen??? Hätte sich madame morgens geduscht und die Haare gewaschen wie ich es ihr seit Monaten predige hätte es überhaupt kein Zeitproblem gegeben, denn die dumme Mama hat ja schon alles erledigt: Geschenk besorgt und eingepackt und dabeigehabt! Sowas lächerliches - jetzt einen auf reinlich zu machen - hab heute bei ihr im Zimmer aufgeräumt (hab ja frei, gell - und finde schmutzige Socken im Bücherregal zwischen Schulsachen, jaja).
Wo ist denn mein Anteil an dem Ganzen? Von meinem Mann hab ich mich getrennt oder er sich von mir und was ich daran wirklich fantastisch finde ist dass ich diesem "DU bist verantwortlich" was ihn betrifft aus dem Weg gehen kann, versuche es zumindest, aber die Kinder fahren die gleiche Schiene: was immer nicht funktioniert - ich wars.
Ich könnte mir vorstellen das mein Post in eine ähnliche Richtung geht wie der Opfer-Thread, bei mir ist es aber so dass ich nur das Opfer bin, wenn es um meine Familie geht, sonst kann mir keiner die Butter vom Brot nehmen.
Und was mache ich jetzt wegen des Kaninchens? Wo in dieser Situation hätte ich aussteigen müssen? Mal abgesehen davon dass ich es super unmöglich finde der Freundin gegen über nicht zum Geburtstag zu gehen und ja - mir ist das total peinlich, weil ich so unzuverlässige Menschen nicht ab kann, die so kurzfristig absagen.
Soll ich das Verhalten meines Mannes thematisieren ihm gegenüber? Wie? Beim letzten Mal als er mich aus der Wohnung geschmissen hat hat er ein paar Tage später angerufen und so getan als wär nix gewesen - das war ja auch die Art unserer Kommunikation bis jetzt. Aber brauche ich das? Beeinflusst er meine Tochter? Sie erzählte mir kürzlich er hätte sich getrennt weil ich so hysterisch gewesen sei - das hätte er nicht ausgehalten? Hysterisch - ich vermute er meint damit die Zeit, als ich mit Nachdruck und leider zu spät ein paar Selbstverständlichkeiten eingefordert habe. Und wenn ich hsysterisch gewesen sein sollte - dann definitiv nur in seiner Gesellschaft.
Ein bisschen hab ich die Situation analysiert: mich triggert es auf heftigste, wenn ich zu unrecht "beschuldigt" werde und aus Zeitdruck nicht adäquat reagieren kann bzw. in dem beleidigten Modus was entscheiden soll. Und dann ist da diese Stimme: du bist ja total unfähig, du kannst dich nicht durchsetzen, du hörst dem Kind nicht zu - und eine andere: das Kind ist schlecht drauf, in der Pubertät, hat vermutlich nix mit dir zu tun, aber du bist der Prellbock. Und dafür sind Mütter ja auch da.
Ich wäre euch wirklich dankbar für ein paar konstruktive Gedanken.