Ich möchte euch nochmal für eure Ratschläge danken und euch mal das Ende vom Lied erzählen:
Ich habe mich tatsächlich mit den Mamas der andeten beiden "Problemschwimmer" unterhalten. Einer von beiden liegt wohl abends weinend im Bett, weil ihm der Frust so zu schaffen macht.
Daraufhin bin ich mit meinem Junior an den Wochenenden bei uns um die Ecke schwimmen gefahren. Immer so 45 Minuten, dazwischen kurze Pausen, in denen er sich im wärmeren Becken aufwärmen kann, wenn er wieder blaue Lippen hatte. Ich habe ihn damit soweit bekommen,dass er mit Hilfsmittel (Schwimmnudel) mehrere ganze Bahnen schwimmen konnte und wollte, ohne Hilfsmittel etwa zwei Bahnbreiten, danach Pause und weiter.
Letzte Woche sprach mich seine Erzieherin (mal wieder in seiner Anwesenheit) an, dass ich doch dringend an seinem Durchhaltevermögen arbeiten müsse, weil er halt "nur" 16m frei schwimmt und das wäre viel zu wenig nach so vielen Schwimmstunden und so würde er die Prüfung zum Seepferdchen nie bestehen. Ich habe ihr daraufhin ganz deutlich mitgeteilt (ebenfalls in seiner Anwesenheit), dass mein Sohn 6 Jahre alt ist, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Prüfungen gibt, die er bestehen muss, sondern dass mir daran gelegen ist, dass er mit Spaß an die Sache ran geht. Leistungsdruck bei Vorschülern, da kommt mir echt die Galle hoch.
Ich bin mit ihm nach diesem Gespräch nochmal schwimmen gewesen, da hat er mich gefragt, was passiert, wenn er es nicht "schafft". Ich habe ihm erklärt, dass manche Dinge Zeit brauchen, laufen, sprechen hat er auch nicht sofort gelernt und ihm gesagt, dass er es versuchen soll, wenn es klappt, gut, wenn nicht, auch gut. Danach haben wir noch kräftig geübt.
Vor der nächsten Schwimmstunde war mein Kind dann auf einmal...anders..., ruhiger, ängstlich, weinerlich. Kam spätabends weinend in mein Bett und konnte sich kaum beruhigen.
Auf Nachfrage sagte er, er hätte Angst zu ertrinken, wenn er das nicht schaffen würde, das ganze Gespräch war absolut zusammenhanglos und im Grunde wusste ich, dass es da um massiven Leistungsdruck geht, dem das Kind ausgeliefert ist.
Ich habe daraufhin mit ihm zusammen entschieden, dass er nicht mehr zum Schwimmunterricht gehen wird. Ich möchte mein Kind nicht psychisch kaputt machen lassen, weil jemand die didaktischen Fähigkeiten, eine Stunde mit Kindergartenkindern zu leiten nicht besitzt.
Meinem Sohn habe ich erklärt, dass es nicht nur mutig ist, eine Prüfung abzulegen, manchmal ist es auch mutig, zu sagen, dass man etwas nicht tun möchte. Auch dazu hat man ein Recht. Und ich habe ihm auch gesagt, dass ich es sehr schön finde, dass er das Vertrauen hatte, mit mir darüber zu sprechen.
Nach diesem Gespräch konnte er innerhalb von Sekunden!!! einschlafen, offenbar hat das den armen Kerl so fertig gemacht, dass er vollkommen erschöpft war.
Er darf die restlichen Kurstage bei einer Freundin bleiben, die in Elternzeit mit ihrem Baby ist. Das sind zwei Tage in der Woche, ich denke, dass war die einzig richtige Entscheidung, die ich treffen konnte, aber mache mir etwas Sorgen, ob ich sie nicht zu spät getroffen habe
Wenn ich Keks frage, ob er am WE mit mir schwimmen gehen will, freut er sich jedes Mal sehr und sagt auch heute noch ja, also hat er den Spaß nicht verloren