Beiträge von indigo1710

    Ich bin neu hier in diesem Forum. Angemeldet habe ich mich, weil ich momentan auch das Gefühl habe, mein Leben stimmt nicht mehr. Ich habe einen 10 jährigen Sohn, vor zwei Jahren lernte ich dann einen Mann kennen, von dem ich dachte, dass ist das ganz große Glück meines Lebens, neben meinem Sohn natürlich. Ich war so verliebt, fühlte mich endlich mal geliebt und respektiert ohne wenn und aber. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mich beinahe selber aufgegeben habe nur für ihn. Als wir uns kennenlernten, ging es ihm gerade nicht so gut. Job verloren, "allein" in einer fremden Stadt - dann lernten wir uns kennen. Sehr schnell wollte er zusammenziehen, das Leben mit mir teilen. Ich willigte ein und war glücklich. In dieser Zeit, wo es ihm wohl nicht so gut ging, brauchte er mich wahrscheinlich. Ich bekam Liebesbriefe von ihm und das Gefühl, dass wir zwei durch dick und dünn gehen..... Als er dann wieder einen Job hatte, war das nicht mehr so, aber es passierte schleichend. Er wurde oft sehr ungerecht, auch meinem Sohn gegenüber, auf einmal war mein Haus usw.. alles nur noch "Mäuseliga" und ich solle endlich mal erwachsen werden usw. Das waren schwere Vorwürfe, welche ich hier gar nicht alle aufzählen möchte, und sie alle waren sehr ungerecht und haben mich tief getroffen. Ich glaube, ich bin sehr wohl erwachsen, ich ziehe mein Kind allein groß, bewirtschafte noch ein Haus und trage auch die finanziellen Verpflichtungen allein - und das das nicht immer einfach ist, wissen wir beide. Na ja, jedenfalls ist er noch ziemlich auf meiner Seele rumgetrampelt und ich wurde immer kleiner. Irgendwann hat man einfach keine Kraft mehr. Dann hat er die Beziehung beendet und ist einfach ausgezogen, heute weiß ich, er brachte nur einen Ort und eine Zeit, um wieder auf Vordermann zu kommen, seine finanziellen Dinge in Ordnung zu bringen, jobmäßig wieder auf die Füße zu kommen usw. Als das dann alles erledigt war, war auch ich erledigt.



    Darum kann ich dich gut verstehen, dass Du so fühlst. Aber bitte bitte gib dich nicht auf. Du hast zwei Kinder, die du mit der ganzen Verantwortung allein groß ziehst. Das ist eine Leistung, vor der sich keiner verstecken muss. Mir geht es auch oft so (leider habe ich jetzt auch noch meinen Job verloren - ich war noch nie arbeitslos und das ist für mich eine ganz schlimme Situation...), dass ich einfach dasitze und mir die Tränen kommen ohne Anlass. Dann noch die Sorge, dass das mit dem Job wieder wird, schließlich laufen ja die Kosten weiter und dann noch die Einsamkeit und das Gefühl, so richtig ausgenutzt worden zu sein. Das schlechte Gewissen ggü. meinem Sohn, er hat diesen Mann auch richtig geliebt und für ihn ist das ein sehr großer Verlust, auch wenn er ihn "cool" überspielt.



    Mein Freundeskreis ist zwar da, aber mir fällt es momentan schwer, mit jemanden zu reden, wie es mir wirklich geht. Leider wurde ich in meinem doch recht lieblosen Elternhaus nicht dazu erzogen, zu sagen, wie es mir geht. Ich fühlte mich da immer ungeliebt und war es am Ende ja auch.



    Dann habe ich mich hier angemeldet, weil ich hoffe, hier Gleichgesinnte zu treffen, nicht um sich gegenseitig die Wunden zu lecken, sondern eher "geteilter Schmerz" ist halber Schmerz. Als ich Deine Zeilen las, kamen mir ein paar Tränen, weil ich das Gefühl nur allzu gut kenne.



    Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben würden. Ich fahre jetzt eine Woche mit meinem Sohn weg und hoffe, dort mal alles an seelischen Ballast abwerfen zu können.



    Vielleicht höre ich von Dir. vg andrea