Nun ist es amtlich: Weder Ex noch seine Eltern sind willens oder in der Lage, unsere Tochter über Weihnachten zu sich zu nehmen. Ich meine, ich freue mich, ich habe mein Kind gerne um mich - gerade in der "Stadn Zeit". Aber für sie ist es ein Schlag ins Gesicht. Ihr Vertrauen in ihn hat in den Sommerferien schon einen gewaltigen Dämpfer bekommen, weil er sie da schon tageweise aufs Abstellgleis gestellt hat. Sie haben Urlaub im Schrebergarten gemacht. Die erste Woche war noch ganz okay, da war noch eine weitere Bekannte mit einem Kind dabei. Da haben sie wohl auch ziemlich viele Ausflüge etc. gemacht. In der zweiten Wochen haben sie dann vier Gartentage am Stück gemacht, an denen das Kind ihren Vater und seine neue Freundin quasi nicht ansprechen durfte, weil sie ihre Ruhe haben und lesen, Handy daddeln etc. wollten. Sie sollte sich derweil mit einem Ball, einem kaputten Hula Hoop und einem Buch, das ihr nicht gefallen hat, beschäftigen. Ihr Handy durfte sie nicht benutzen (sie hat kein einziges Spiel drauf, nur ihre Hörbücher und Musik, die sie mit Kopfhörern hören wollte. Nein, das durfte sie nicht, weil sie mich nicht heimlich anrufen sollte. Weil sie ihren Papa ja auch so selten anruft, da muss sie mit mir auch nicht sprechen, wenn sie dort ist :radab. Ich meine, ich von mir aus rufe ja eh nicht an, weil ich sie dort nicht rausreißen will, wenn sie schon mal dort ist. Aber ich finde, wenn sie das Bedürfnis hat, sollte ihr das auch erlaubt werden.
Abends durfte sie nicht mit ihrem Papa kuscheln, in der Nacht (die sie auf der Luftmatratze vor der Schlafcouch der Erwachsenen verbracht hat) durfte sie sich nicht bewegen, weil das so laut war. Ihre Kleider wurden drei Wochen nicht gewaschen, weil Next ja auch Urlaub hat (Sorry, ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber ich habe schlicht und ergreifend nicht genug Klamotten, dass wir drei Wochen ohne Waschen auskommen würden).
Als sie nach Hause kam, war sie völlig durch den Wind. Einerseits war sie froh, bei ihrem Papa gewesen zu sein, andererseits war sie von dem Urlaub sehr enttäuscht. Und auch von ihrem Vater, der sich nicht hinter sie gestellt hat, sondern diese Schikanen, die hauptsächlich von der Next ausgegangen sind, stillschweigend hingenommen hat. Sie meinte, ihr Vater würde alles machen, was Next will, weil er Angst hätte, sie würde ihn, genau wie ich, verlassen. Mit ihm über die Situation sprechen wollte sie zunächst nicht, weil sie Sorge hatte, dass ihr Vater sie dann überhaupt nicht mehr holt.
Da ich als Ex mich als nicht geeignet gesehen habe, den Vermittler zu machen (ich wollte nicht den Eindruck erwecken, mich in die Beziehung zwischen Ex und Next einmischen zu wollen) haben wir die Oma Väterlicherseits ins Boot geholt. Mit ihrer Hilfe wurde die Situation dann geklärt.
Und nun sagt er den Weihnachtstermin einfach ab. Für meine Kleine ist das echt schlimm. Nach der Vorgeschichte hat sie das Gefühl, dass er sie nicht mehr will. Diesen Vertrauensbruch kann er, glaube ich, nicht mehr kitten. Sie ist richtig kühl ihm gegenüber. Und ganz ehrlich gesagt, ich habe auch keine Lust mehr, zu vermitteln. Klar, ich tröste meine Kleine, aber ich werde einen Teufel tun und das Verhalten des Vaters versuchen schönzureden. Wie kann man seinem eigenen Kind gegenüber nur so empathielos sein? Ich verstehe es einfach nicht.
LG, JayCee