Beiträge von andymuc

    Ich habe sicherlich auch Fehler begangen. Ich hätte es ansprechen sollen dass ich mit der Situation, so wie sie war und ist nicht zufrieden war. Klar, so lebte sie genauso weiter wie bisher. Das war ja auch leicht. Unter der Woche musste sie bisher nur ihre Tochter glücklich machen. Am Wochenende will sie aber auch glücklich sein. Ich denke, und das ist meine Meinung, dass sie es einfach verpasst hat eine Balance zu finden. Klar, so denkt das Kind es geht auch am Wochenende so weiter wie unter der Woche. Sie merkt dann irgendwann dass dem nicht mehr so ist. Die Mutter verpasst es aber mit der Tochter zu sprechen und wir schlitterten in diese Situation.


    Aber richtig, eigentlich hätte sie es anpacken sollen. Nur: Sie ist eine Person, und das sagte sie mir auch schon, die bisher den einfachen, konfliktfreien Weg gesucht hat. Daher unternahm sie sicher auch nichts. So lebte sie unter der Woche weiter wie bisher und versuchte die Wünsche der Tochter komplett zu befriedigen.


    Wie ich darauf komme? Siehe Beispiel Schimmel in der Wohnung und Vermieter. Sie wählte auch hier den einfachen Weg. Ich melde nichts weil ich so nicht vorgehalten bekomme dass ich ggf. falsch lüfte. So ein Quatsch, selbst im Keller ist Schimmel. Was waren die Auswirkungen? Beide sind mittlerweile unheimlich anfällig für jegliche Art von Infektionskrankheiten. Die schlittern teils von einer Erkältung in die nächste.


    Ich denke dass das Problem bei meiner Freundin tiefer sitzt und teils auch kulturell bedingt sein mag - eben diese konfliktscheue. Ihr Vater war offenbar sehr dominant und duldete keinen Widerspruch. Hinzu kommen 17 Jahre im Iran. Ich denke dass gerade dies auch prägt.

    Nö, die tauschen sich nicht aus. Was mein Sohn erlebt hat? Eine depressive Mutter mit Angststörung, die mehrmals versuchte sich vor ihm umzubringen, die mir aus Wut eine Rippe und zwei Finger gebrochen hat, mich beschimpfte, die ich mehrmals stationär einliefern musste, die sich nicht therapieren lies. Eine Mutter, die sich auch heute noch nicht im Griff hat. Wenn ihr etwas nicht passt legt sie bei Telefonaten zwischen den beiden auf, sagt ihm dass er nicht mehr ihr Sohn wäre. Gleichzeitig beschimpft sie mich dann und sagt ich würde ihn aufhetzen (würde ich ihn nicht dazu drängen sie anzurufen - er würde sich nie melden). Wenn sie auflegt fragt er mich: "Und da wunderst Du Dich warum ich keinen Bock auf die habe."


    Eine Mutter die es zugelassen hat dass ihr Vater (also der Opa) meinen Sohn an den Haaren vom Stuhl gezogen hat und ihm nachlief und verprügeln wollte. Auslöser war dass er keine Blutwurst essen wollte (was ich verstehe). Grosseltern, die zu ihm sagen dass man mich abstechen sollte (weil ich damals die Trennung vollzogen habe - sie lies sich nicht therapieren und es wurde immer schlimmer).

    Der schüttelt nur den Kopf über ihre Tochter. Der fragt mich immer warum sie nicht loslassen kann. Er versteht auch überhaupt nicht warum ein 11-jähriges Kind noch im Bett der Mutter schläft bzw. die Mutter bei der Tochter. Er meint auch ständig zu mir dass die Tochter teils Krankheiten vortäuscht. Nicht falsch verstehen, die Kids verstehen sich eigentlich super (verstehe wirklich nicht warum ihre Tochter nun sagt dass sie mit meinem Sohn nicht kann, die spielen ständig miteinander).


    Er hat auch einige Male zu mir gesagt dass er sich so etwas nie erlauben würde. Er wüsste genau dass ich dann konsequent wäre. Ja, der versteht auch teils meine Freundin nicht - eben weil sie der Tochter ständig hinterherläuft. Der meinte auch schon dass die Tochter genau weiss was sie tun muss.

    Klar pendelt er mit mir. Anders geht es ja nicht und würde ich es auch nicht zulassen. Der ist mir verdammt wichtig. Ich kann ihn doch nicht zurücklassen, was für ein Vater wäre ich denn? Das wird sich ändern wenn ich meinen neuen Job antrete, bis dahin sind wir unter der Woche jedoch noch hier und er besucht ganz normal seine Schule.


    Ich habe langsam wirklich die Befürchtung dass ich für manchen hier in einem falschen Licht erscheine.

    :motz:

    Ich hab sie nur gelöscht weil der Status mich runtergezogen hat. Das war der einzige Grund.


    Ich denke dass einige hier den zeitlichen Ablauf nicht richtig verstanden haben, da sie davon ausgehen dass sie, meine Freundin, den Suizid des Vaters ihrer Tochter nicht verarbeitet hat.


    Die Trennung der beiden fand bereits vor 6 Jahren statt. Zum Zeitpunkt des Suizides waren die beiden also schon 3 Jahre getrennt. Aber ja, ich stimme euch zu, die Tochter konnte das nie verarbeiten.


    Davon ab, zerrüttet ist bei uns nichts.


    Weisst Du, ich weiss wirklich nicht mehr was ich noch für ihre Tochter tun kann. Ich würde wirklich alles für sie tun und habe bisher auch alles getan. Was ich nun noch machen kann? Keine Ahnung.


    Und ja, natürlich war es so angedacht. Bis Freitag half sie ja mit und richtete auch ihr Zimmer ein. Dann legte sie einen Hebel um und es kam zur jetzigen Situation.

    Ich bin psychisch heute wirklich down. Ich hab die Tochter nun aus meinem Handy gelöscht. Alleine der WA Status: "Mir geht es so schlecht wie noch nie" hat ich runtergezogen. Klar, sie weiss auch dass das die Verwandtschaft und Freunde lesen. Diese sprechen dann wieder meine Freundin darauf an. Das ist der Wahnsinn.


    Am Wochenende helfen dann Bekannte und Verwandte beim Umzug. Könnt ihr euch die Situation ausmalen was auf mich zukommt wenn sie wieder dieses Verhalten zeigt? Ich glaube echt dass ich mir was vom Doc verschreiben lasse um meine Nerven im Griff zu haben.

    Ich würde alle Schlüssel im Haus abziehen und dem Kind klar machen, dass sie gesittet zu verhalten hat und nicht Mittelpunkt der Erde ist. Danach solltet ihr gemeinsam Regeln beschließen, die scheint Kind ganz gehörig zu überschreiten. Wenn sie sich nicht daran hält, hagelt es Konsequenzen bis sie es begriffen hat. Der hätte ich schon lange den Marsch geblasen. Wenn die Mutter das nicht kann, dann wird es zwischen euch auf kurz oder lang nicht funktionieren.

    Und genau damit beginnt ja wieder dieser Teufelskreis. Noch ist sie dazu nicht in der Lage. Sie hat die Einstellung dass ihre Tochter soviel durchgemacht hat (was ja auch stimmt) und alles negative von ihr fernhalten muss bzw. ihr alles recht machen will. Dies kann ich nachvollziehen, aber für mich würde es eben auch eine Grenze geben. Diese kennt sie (noch) nicht. Wie gesagt, der Tochter kann ich keine Vorwürfe machen. Ich denke (ja, ihr könnt mich dafür verteufeln dass ich meine Meinung aeussere), dass durch eben diese, aus meiner Sicht überzogenen Mutterliebe sie so wurde.

    Genau, der Umzug von Mutter und Tochter. Unsere Möbel sind schon drinnen und es ist alles fertig. Das ist traurig, dass mich die Tochter mittlerweile soweit hat, dass ich deren Wohnung nicht mehr betreten möchte.


    Das ist doch nicht mehr normal. Wird von einem Mann nicht erwartet dass er über den Dingen steht? Mir kommt es wirklich so vor als ob die Tochter mich durch ihr Verhalten auch schon im Griff hat.

    Nein, sie konnte nicht dabei sein. Uns trennen ja 200 km. Aber ja, Du hast sicherlich recht. Eine Mutter-Kind Therapie hat die Therapeutin angeraten. Hierfür muss sie aber offen sein. Ich denke es liegt dann an der Therapeutin diese Aktivismen zu starten.


    Ich gestehe es ehrlich ein: Eigentlich bin ich ein starker Mensch, lasse mich von fast nichts umhauen, aber vor dem kommenden Wochenende habe ich Angst. Das wird der Horror. Die Tochter wird flippen ohne Ende, sich einsperren und und und. Wie soll ich mich nur verhalten, damit umgehen? Ich bin einfach nur noch ratlos. Das Schlimme ist, dass ich weiss was ablaufen wird, ich aber nicht in der Lage bin mich darauf vorzubereiten.

    :hilfe

    Ich komme gerade von einem sehr interessantem Vortrag bei pro familia zum Thema Patchwork "meine Kinder, deine Kinder, unsere Kinder"


    Dort wurde aufgezeigt dass es 7 Jahre dauert bis eine Patchworkfamilie voll entwickelt ist. Jedes Jahre entsteht eine neue Phase. Sehr interessant.


    Was auch interessant war, war der Punkt als die Dozentin ansprach dass man sich sofort um die Partnerschaft kümmern soll wenn das Kind nicht da ist (z.B. bei einer Freundin, Sport oder wo auch immer). Ist ja bei uns nicht möglich. Die Tochter verlangt von ihrer Mutter dass sie sie überall hin begleitet bzw. geht nicht zu einer Freundin sondern lädt nur Freundinnen ein.


    Der nächste Punkt war dass v.a. im 3. Jahr eine Krise eintritt. Sie zeigte auch auf wie man diese entspannen bzw. vermeiden kann. Man soll Dinge nicht als selbstverständlich ansehen. Es soll nicht selbstverständlich sein dass die Frau für die Familie kocht, man sollte sich dafür auch dankbar zeigen. Ebenso sollte jeder sein Kind selbst erziehen und dies nicht dem Partner überlassen bzw. versuchen gem. die Kinder zu erziehen. Jeder soll für sein Kind selbst zuständig sein.


    Man soll für sich und sein Kind auch Freiräume für eigene, gem. Aktivitaeten schaffen. Man muss nicht alles zu viert machen, auch wenn dies die Idealvorstellung ist.


    Man muss sich auch von der Vorstellung lösen, dass es eine Traumfamilie wird. Es sind einfach zwei verschiedene Welten, die eben zusammenwachsen müssen. Unterschiedliche Charaktere, Erziehungsstile, Rituale und und und. Dies benötigt Zeit.


    Man soll es auch vermeiden ein Kind zurechtzuweisen bzw. zu bestrafen. Man soll es dem Kind so vermitteln, dass man Wünsche als Mitbewohner äussert und nicht als Erzieher (Bsp.: wenn das Kind etwas aus dem Kühlschrank nimmt was für einen selbst vorgesehen war).


    Korrigiert mich wenn ich es falsch widergebe:
    1. Jahr Hochgefühl
    2. Jahr Ernüchterung
    3. Jahr Konflikte
    4. Jahr Verhandlung
    5. bis 7. Jahr habe ich mir nicht gemerkt


    Im 3. Jahr finden zumeist die Trennungen statt. Im 4. Jahr entwickelt es sich dann so, dass sich der Kinderlose Partner löst und auch seinen Weg geht. D.h. der Elternteil mit Kind wird vermehrt alleinige Unternehmungen mit seinem Kind machen.


    Wie gesagt, es war sehr informativ.


    Ich konnte mit der Dozentin nach dem Vortrag noch kurz sprechen. Sie meinte dass die Reaktion der Tochter nicht ungewöhnlich, jedoch die Heftigkeit ungewöhnlich sei. Sie riet uns dazu die Tochter nicht zum Mittelpunkt zu machen und uns von ihr steuern zu lassen. So wie sie es sieht ist das Kind traumatisiert und hat dadurch extreme Verlustängste. Diese können nur durch eine Familientherapie bzw. begleitend eine Mutter-Tochter Therapie verarbeitet werden.


    Sie sieht es nicht als hoffnungslos an, sondern denkt dass viel viel Arbeit auf uns zukommen wird.


    Was ich hier spannend finde ist die Tatsache dass es zwei Lager gibt. Die einen sehen mich als Egoisten an, das andere Lager versteht mich. Das zeigt mir nur dass es keine Patentlösung gibt. Wir müssen schauen wie es sich entwickelt, v.a. braucht dies viel Zeit.


    Sie sieht die Entwicklung beim Kind jedoch auch mit sehr gemischten Gefühlen. Die Mutter förderte diese ja und sie sieht dies eher als schädlich an.


    Noch einmal: Natürlich ist mein Eindruck subjektiv, ich nenne jedoch auch stets die Punkte, die mir seitens meiner Freundin zugetragen werden. Es würde doch keinen Sinn machen wenn ich den Psychologen nur meine Sicht schildere und dabei die Gesichtspunkte der Mutter / Tochter verschweigen würde.


    Ach ja: Was ich auch interessant fand ist die Tatsache dass sich, bei Patchworkfamilien bei welchen nur ein Partner ein Kind hat, sich im 3. Jahr zumeist der Partner, der kein Kind hat trennt.


    PS: Wenn ich ein solcher Egoist wäre, wie es mit von manchen unterstellt wird, denkt ihr ich wäre am Montag bei einem Psychologen, heute bei einem Vortrag und morgen bei einem Therapeuten gewesen / dorthin gegangen???? Nein, dann hätte ich meinen Willen versucht durchzusetzen. Das Kind ist mir einfach auch wichtig.


    Mir wird immer weniger klar, was Du möchtest, und was Ihr (zusammen) möchtet. Deine Partnerin scheint sich innerlich gegen Veränderung zu sträuben mit dem Verweis, ihre Tochter nicht verletzen oder überfordern zu wollen. Du möchtest die Veränderung unbedingt erreichen, und zwar lieber gestern als morgen. Das passt (noch) nicht zusammen.

    Auch falsch. Sie möchte selbst diese Veränderung, sie hat einfach stets Angst es ihrer Tochter nicht recht machen zu können. Sie hat die Einstellung, dass sie die Tochter geboren hat und immer, bis zum Tod vollkommen für sie da sein muss. Das ist eine schöne Einstellung, gebe ich zu, aber vielleicht klingt es hart, ich selbst würde, vorausgesetzt ich hätte diese Einstellung bei meinem Sohn, auf der Strecke bleiben. Sie sagt auch dass das mit ihrer Tochter ihr manchmal zuviel wird, sie kann aber nicht anders.

    Hi,


    wenn eine symbiotische Beziehung, eine Hausfrauenehe bedeutet :nixwieweg


    Gruß
    babbedeckel

    Davor habe ich auch Angst, sie will aber weiterhin normal arbeiten. Meine Befürchtung ist auch dass die beiden nun eben noch mehr Zeit füreinander haben und es noch enger und verfahrener werden könnte. Wer weiss das schon. Daher noch einmal - ohne Coaching würden wir das nie schaffen. Das ist meine Meinung

    Siehst Du musica und da wären wir bei dem entscheidenenden Punkt. Man kann viele Fälle nicht miteinander vergleichen. Ich bin einfach der Ansicht dass wir jetzt etwas unternehmen muessen. Wir sind beide der Ansicht, dass sich nicht aendern würde, egal wie lange wir zusammen sind - sie würde sich immer auflehnen. Von daher alleine schon wollen wir es nun anpacken. Vielleicht auch falsch, aber wir denken eben so.