2 Sachen sind mir beim Lesen grad ins Auge gesprungen. Das eine ist, dass dein Sohn dich gebeten hat, keine Schritte mehr gegen die Lehrerin zu unternehmen. Hat er das nun selber zurückgenommen oder schließt du das nur daraus, dass er ja jetzt nichts mehr von ihr zu befürchten hat? Wenn er dich explizit darum gebeten hat, dann finde ich es schon gut, ihn nun auch darin zu bestärken, aber dann würde ich ihn auch mit einbeziehen, nicht für ihn lkämpfen sondern hinter ihm stehen bei SEINEN Schritten. Und vor allem eben auch darauf vorbereiten, dass eure Versuche nun nicht mehr viel bringen werden, aber dann hat er zumindest einmal selber der Lehrerin seine Meinung gesagt.
Hat er dich aber nicht selber darum gebeten, scheint das Thema für ihn weniger Bedeutung zu haben als für dich und dann würde ich es wirklich einfach dabei belassen. Wir alle hatten in der Schulzeit mal Lehrer, mit denen wir persönlich besser oder schlechter klar kamen, die uns motiviert oder entmutigt haben, etwas zu gut oder etwas zu schlecht bewertet haben. Das kann manchmal schade sein, manchmal sogar ins extreme gehen, aber im Grunde wird man dadurch doch auch vorbereitet, was einen im Leben so erwartet. Man hat es in aller Regel immer auch mit Menschen zu tun und nicht nur mit Maschinen. Auch mit 40 kann dein Sohn mal einen Chef haben, mit dem er persönlich nicht klar kommt oder einen Kunden, den er nicht überzeugt oder...
Und was die Ausbildungssuche angeht, sicher gibt es einige Arbeitgeber, die direkt nach Noten vorsortieren, aber auch andere, die man auch mit einer schlechteren Note anders von sich überzeugen kann. Und so einen Arbeitgeber will dein Sohn doch vielleicht eh viel lieber haben? Unterstütze ihn doch darin, wie er seine Stärken lernt, gut zu verkaufen, anstatt erfolglos gegen die Benotung einer Schwäche anzukämpfen.
Erstmal hat der Sohn einen Ausbildungsplatz, es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass sein Arbeitgeber finanziell schlecht dasteht, so dass er vielleicht dort die Ausbildung nicht zu Ende bringen könnte?
Versuche das ganze doch lieber etwas positiver zu sehen. Freue dich mit deinem Sohn, dass er einen Ausbildungsplatz gefunden hat, das ist super! Was dann mit dem Betrieb passiert, kann man nie wissen, das ist reine Spekulation. Und vor allem, wenn er motiviert an die Ausbilung heran geht, kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, es ist sicher nicht leicht, mitten in der Ausbildung den Arbeitgeber zu wechseln, aber es ist auch kein Weltuntergang. Es gibt die IHK, die dabei unterstützen kann und es ist auch gar nicht so schwer, einen neuen Ausbildungsplatz dann zu finden. Man hat schon ein wenig bewiesen, dass man für die Ausbildung geeignet ist, kann überzeugend vermitteln, welche Tätigkeitsbereiche einem gut liegen. Viele Arbeitgeber sehen das gerne, zumindest habe ich das so erlebt.