Hallo,
ich habe vor einiger Zeit schonmal eine andere Situation mit dem suchtkranken Vater von meiner jetzt 20 Monate alten Tochter beschrieben.
Aktuell sieht es so aus:
Meine Tochter möchte seit 4 Wochen nicht zu ihrem Vater.
Sie weint und klammert sich an mir fest. So etwas hat es zuvor nicht gegeben. Mittwochs geht sie immer problemlos zur Oma und ansonsten auch gerne in die Krippe. (Also keine Fremdel-Phase?).
Der KV ist seit März wieder arbeitslos und ich habe den Eindruck, dass er wieder vermehrt Alkohol trinkt und/oder kifft.
Er wirkt in den kurzen Momenten der Kindesübergabe extrem verpeilt, bekommt kaum was mit, wenn ich was sage, trägt meistens eine Sonnenbrille und wirkt ansonsten auch angeschlagen. Ich musste ihn die letzen Male immer bevor ich meine Tochter zu ihm gebracht habe mehrmals anrufen, weil er durch seinen Wecker nicht wach wird (er hat mich darum gebeten).
Vergangenen Ostermontag sollte er das Kind morgens betreuen. Er war telefonisch nicht erreichbar und hat auch nicht abgesagt. Gegen Mittag bin ich dann zu seinen Eltern gefahren, die auch Ostern mit ihrem Enkelkind verbringen wollten. Dort habe ich dann auch den KV angetroffen, der sich kurze Zeit später im Hof übergeben hat (purer Rotwein!). Bin dann auch kurz darauf mit dem Kind wieder heim gefahren.
Nachdem ich mir viele Gedanken gemacht habe, bin ich gestern zu dem Entschluss gekommen auf mein Bauchgefühl zu hören und meine Tochter morgen nur für 2- 3 Stunden zu ihrem Vater geben zu wollen (anstatt wie bisher 8 Stunden). Am liebsten wäre mir ja eigentlich eine gemeinsame Unternehmung...
Jedenfalls habe ich ihm gestern eine sachliche Nachricht geschickt und meine Bedenken darin geäußert sowie um einen verkürzten Aufenthalt morgen bei ihm gebeten.
Er stellt sich quer und sagt, dann will er seine Tochter erstmal gar nicht sehen und streitet auch ab, dass es ihm aktuell schlecht geht.
Ich möchte nicht dass er den Kontakt zu ihr wieder abricht, denn er verschwindet von Anfang an immer schon Wochen oder monateweise aus dem Leben seiner Tochter und das macht sich auch bei ihr bemerkbar.
Wir waren mal bei einer Trennungsberatungsstelle, aber diese Sitzungen wurden seinerseits abgebrochen.
Darüberhinaus bin ich am überlegen, ob ich nicht doch mal ein Beratungsgespräch über das Jugendamt suchen soll.
Denn ich mache mir große Sorgen, was wäre, wenn mir was zustoßen würde.
Ich würde mich wohler fühlen, wenn in solch einem Fall das Jugendamt kontrollieren würde, ob der Vater auch tatsächlich in der Lage ist, sein Kind im Alltag zu versorgen.
Aber andererseits will ich ihn dort nicht "anschwärzen"....
Weiß jemand wie das JA in solchen Fällen reagiert?
Danke schon mal fürs Durchlesen!
Schönen Gruß!