Hallo,
Ich wollte schon lange mal schreiben. Mich interessieren dabei eure Meinungen. Ich stehe nämlich grad so neben mir. Ich brauche etwas Zuspruch und Mit, dass ich durchhalte. Vielleicht geht's auch jemanden ähnlich. Ich würde mich über andere Geschichten freuen.
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Die Geschichte ist sehr lang.
Im Gründe hatten ich und mein Mann ne üble Kindheit. Jeder für sich. Darauf hin konnten wir und wohl gut verstehen. Mein Mann hat aber so ein Schaden erlitten, dass ich glaube, er kann nicht fühlen. Sprich, er leidet wohl unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörungen. Eh ich das rausbekommen habe, habe ich 10 Jahre gebraucht. Bis dahin bin ich immer wieder auf seine Fallen reingefallen und hab gelitten und mich selbst schuldig gefühlt. Das gehört zur Störung.
Zu dem hat er n ADHS. Das hat alles auch so schlimm gemacht. Und ich wollte alles trotzdem mit ihm überwinden. Ihn therapieren. Ihn heilen. Stattdessen hab ich mich selbst unfähig gemacht.
Ich bin ein Opfer. Getrennt habe ich mich schon oft. Aber ich kam immer wieder zurück. Ich fühlte mich oft nicht in der Lage alleine zu Leben. Meine Eltern hatten schon immer ein besonderes Talent mich nichtsnützig dastehen zu lassen. Das sitzt bis heute.
Zum Schluss konnte und wollte ich mich nicht mehr trennen. Egal, was kommen würde. Ich hatte es sogar geschworen.
Dann lernte ich eine Frau in der Krabbelgruppe kennen und irgendwann wurde unser Kontakt intensiver. Sie lernte mich und meinen Mann kennen. Irgendwann sagte sie mir, dass es nicht ok ist, wie er mit mir umgeht. Ich spürte das schon gar nicht mehr richtig. Es tat schon weh. Aber ich wäre nie gegangen.
Sie sagte, dass ich raus müsse um besser zu Leben. Ich erklärte ihr unserer Geschichte und dass ich Angst habe zu gehen. Angst, dass er mir was antut. Angst allein zu sein.
Ab da an habe ich jede Situation zuhause beobachtet und anders gewertet. Habe angefangen im Internet nach häuslicher psychischer Gewalt zu suchen. Und erst da viel mir ein, wie tief ich gefallen bin. Ich heulte viel, hatte Angst und würde immer schwächer.
Neben diesen Krieg im Kopf liegen aber noch viele Sachen zusätzlich negativ auf mich ein. Mein Sohn ging es in der Schule nicht gut. Er hatte ein ADHS. Er nässte noch ein und man entdeckte eine inaktive Epilepsie bei ihm. Allein die Arztbesuche schwächten mich emens. Meine Tochter war auch schon immer hibbelig und nässte auch ein. In der Kita gabs da auch viel Stress.
Ich hatte damit immer mit den beiden zu tun und konnte nicht arbeiten. Meine Kinder sind jetzt übrigens (w) 6 Jahre und (m) 9 Jahre alt.
Mit meinen Mann war ich auch oft zum Arzt. Er ist selbstständig und wir haben schon immer finanzielle Probleme. Er schreibt nicht gern Rechnungen und schon deswegen funktioniert die Firma nicht. Das was wir bekommen haben, hat er zum Schluss ohne uns verpulvert. Wir haben immer mehr zurück gesteckt, dass er mehr Leben kann.
Dann war er auch sehr jähzornig und aggressiv. Es kam auch zu Handgreiflichkeiten. Und das um so mehr ich erfuhr wer er ist und wie er handelt und mich sehr dagegen werte. Ich wollte ihn zu einen besseren Menschen machen. Das wollte er nie.
So kam es, dass ich irgendwann nicht mehr konnte und mich trennte. Das Irre ist, kurz später wollte ich wieder mit ihm zusammen sein. Wie immer halt. Aber er wurde immer gemeiner. Auch zu den Kindern. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich würde immer dünner und erschöpfter. Und entschloss mich wieder für die Trennung. Ging zum Anwalt und hoffte, dass es mir bald besser ginge.
Irgendwann kam mein Mann und sagte er hat ne neue. Erst war es nicht schlimm. Aber ein paar Tage später hatte ich einen furchtbar schlimmen Liebeskummer. Ich konnte nicht essen und nicht schlafen. Ich wollte unbedingt zurück. Er spielte stattdessen mit mir. Mal sagte er es wird wieder, mal, dass er nicht mehr will. Und er fuhr weiterhin zu seiner Freundin nach Hamburg. Das machte mich so k.o. dass ich dann oft das Gefühl hätt euch werde ohnmächtig.
Bis ich dann irgendwann ne Hyperventilationstetanie hatte und in die notaufbahme gebracht wurde. Ab da an kam ich auf die psychische und wollte dort heilen.
Mein Mann kümmerte sich nicht um mich, nicht um die Kinder. Es ging nur um ihn. Ich musste über dort erkennen, dass ich jetzt für mich sorgen muss.
Die Kinder waren bei meinen Eltern. Dort kam ich nach 3 Wochen in der Klinik auch hin. Und auch dort ging's darunter und drüber. Zum Schluss war es so, dass mein Vater vor mir stand und mit erhobener Faust vor den Kindern drohte mir eine in die fresse zu hauen. Und meine Mutter sagte mir mal, dass es meine schuld war, dass mein Vater mich nie liebte. Ich hätte es als Kind ändern können.
Ich musste deshalb zurück in die Ehewohnung. Da, wo ich wegen dem Liebeskummer nicht mehr rein wollte. Und jetzt sitze ich hier. Warte, dass er mir die Unterschrifft gibt, dass ich umziehen kann und das die Kündigung des Mietvertrages greift.
Ich fühle mich ganz schrecklich hier. Mein Liebeskummer kommt hoch. Die psychosomatischen Symptome auch. Ich bin erschöpft und ich hoffe, dass ich es weiterhin schaffe stark genug zu sein.
Die neue Frau ist ne erfolgreiche Frau im Beruf und mein Mann schwärmt von ihr und mir sagt er andauernd, dass wir uns nie vertreten haben. Sowas böses. Ich fühle mich so minderwertig. Egal ob ich weiß, dass er böse ist.
Weihnachten fällt bei mir dies Jahr weg. Zu meinen Eltern gehe ich nicht. Wo die Kinder dies Jahr feiern weiß ich auch noch nicht.
Hoffentlich bekomme ich bald ne Wohnung in Potsdam.
Danke fürs lesen!!
Ariane