vor der Geburt gab es Perspektive auf Heilung. Der Bruch war der Tod meines Schwiegervaters nach der Geburt.
Bei jeder chronischen Erkrankung sollte es Ziel des Patienten sein, mit seiner Erkrankung langfristig leben zu können. Das bedeutet für den Erkrankten, sich einzugestehen, dass die Krankheit Teil von ihm selbst ist und auch bleibt und sich geeignete HIlfe zu suchen. Tut Deine Frau das? Wenn nicht, werden sich dieselben Muster regelmäßig wiederholen, vielleicht sogar verstärken. Es gehört m. E. auch dazu zu verstehen, welchen Einfluss die verschriebenen Medikamente auf das eigene Leben (z. B. Nebenwirkungen) haben.
Auswirkungen hat das natürlich auch auf die Fähigkeit und die Möglichkeiten, die Elternrolle wahrnehmen zu können und die Einschränkungen zu akzeptieren. Deine Frau ist deswegen keine schlechtere Mutter als andere, und vielleicht braucht sie Unterstützung von außen, die sie aber auch annehmen können müsste.
Es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass man sich im Alltag nur eingeschränkt oder gar nicht um sein Kind kümmern kann. Aber es ist schwer, sich das einzugestehen. Du kannst aber nicht darauf warten, bis Deine Frau zu dieser Erkenntnis kommt. Vermutlich kannst Du ihr dazu auch gar nicht helfen. Ich würde mich auch nicht scheuen, proaktiv die Hilfe des Jugendamts in Anspruch zu nehmen. Am besten mit Deiner Frau gemeinsam, und dazu ist es vermutlich notwendig, zum Wohle Eurer Tochter klare Worte zu finden, sofern zwischen Euch Kommunikation überhaupt noch möglich ist.
Ich wünsche Dir bzw. Euch, dass Ihr mit der geeigneten Unterstützung einen guten Weg für Eure gemeinsame Tochter findet!