Beiträge von musicafides

    Ich finde diese Empfehlung, sich ans Jugendamt zu wenden, grenzwertig

    Warum? Fragen bzw. sich erkundigen ist immer sinnvoll. Wenn man dann nicht zeitnah einen Termin bekommt, dann kann man sich selbst an eine Beratungsstelle wenden. Und ja, es gibt da durchaus Unterschiede - wie überall -, was die Qualifikation des Personals angeht.


    Versucht, es unter Euch zu lösen.

    Dazu müssen beide willens und fähig sein. Wenn auch nur einer von beiden abblockt, dann wird das nicht wirklich funktionieren. Und in einem Zusammenhang wie diesem ist es gut und sinnvoll, sich gute Hilfe zu holen, parallel zum Versuch, miteinander zu reden oder im Gespräch zu bleiben.

    Wobei kann mir das Jugendamt denn helfen? Ich bin da noch recht ahnungslos...

    Beim Jugendamt sollte es eine Fachkraft geben, welche für Eure Kinder verantwortlich ist, dazu muss man aber erst einmal in Kontakt treten. Welche Hilfe bzw. Unterstützung gut und sinnvoll in Eurem Fall ist, wird sich dann im Gespräch zeigen. Bevor man sich auf langwierige und teure Gerichtsverfahren einlässt, woran eigentlich nur die Anwälte richtig gut verdienen - die Leidtragenden sind ja immer die Kinder -, würde ich dazu raten, mich über Möglichkeiten der Unterstützung (z. B. moderierte Gespräche zwischen Eltern) zu informieren, also alles, was dazu dient, die Wogen etwas zu glätten.

    Es ging mir lediglich nur um die Frage, ob der KV sich " einfach querstellen" kann.

    Querstellen kann er sich immer, die Frage scheint mir eher, was denn die Konsequenzen bzw. Auswirkungen für Dich bzw. Deine Kinder sind. Welche Alternativen kannst Du für Dich und Deine Kinder entwickeln angesichts der Trennungssituation - und zwar vor allem mit Fokus auf den Kindern. Da würde ich mir nicht nur anwaltliche Hilfe suchen, sondern auch Kontakt zum Jugendamt aufnehmen.

    Als Beispiel, ich bringe unsere Tochter immer zu ihm. Die Uhrzeit an Wochenende ist mit 11 Uhr vereinbart.

    Warum bringst Du sie zu ihm? Da er Umgangselternteil ist, ist es seine Aufgabe, Eure Tochter abzuholen und wieder zurückzubringen. Das würde ich an Deiner Stelle entsprechend ändern. Was spricht dafür, was spricht dagegen - aus Deiner Sicht?

    Wie wäre es, wenn Ihr den Umgang alle zwei Wochenenden (also ab Freitag nachmittag bis Sonntag abend) plus einen Nachmittag pro Woche (also z. B. dann, wenn sie Training hat) gestaltet? Dann hätte die Tochter längere Zeit am Stück mit ihrem Vater, letzten Endes ein Gewinn für Tochter und Vater. Wenn man freilich anfängt, die Stunden aufzurechnen, dann wird man nicht weit kommen.


    Habt Ihr eine zuständige Sachbearbeiterin beim Jugendamt? Die würde ich um einen Gesprächstermin bitten, um die regelmäßigen Umgänge neu zu regeln. Denn wie Du schreibst, funktioniert die Kommunikation zwischen Euch Eltern nicht, so dass es auf jeden Fall gut ist, ein moderiertes Gespräch zu führen.

    Kontaktanzeige in der Zeitung - macht das eigentlich heutzutage noch jemand?

    Wer von denen, die man erreichen möchte mit einer solchen Anzeige (Single, noch im Arbeitsleben, beziehungssuchend) liest denn heutzutage überhaupt noch Zeitung - oder solche, in denen Kontaktanzeigen geschaltet werden?

    Ich habe heute versucht mit ihr zu reden. Fakt für sie, max. 50% die Kids bei mir. Alles andere will sie nicht.

    das zeigt ja schon, dass sie eigentlich das Wechselmodell nicht will, sondern die Kinder hauptsächlich bei sich haben möchte und Dich als Spaßpapa alle 14 Tage. Umso wichtiger ist es, jetzt ein überzeugendes Konzept zu erarbeiten für Dich und die Kinder - und das auch dann überzeugend vor Gericht zu vertreten.


    Das liest sich so, als verstehe sie das Wechselmodell oder 50% minus X als Zugeständnis an Dich. Du kannst hier punkten, indem Du das Wohl der Kinder in den Fokus stellst - und zwar unabhängig von dem, was sie vorhat. Das muss ein eigenständiger Entwurf sein, der nicht von dem abhängt, was sie ggf. vorhat.


    Ich habe so das Gefühl, dass Ihr ohne Antrag beim Familiengericht keine einvernehmliche Lösung werdet finden können.

    - Die Mutter legt Ihren Schichtplan vor und die Tage bei ihr werden festgelegt, ich trage diese in einen Kalender ein.
    ersichtlich auf für die Kinder.

    Damit bist Du bzw. sind die Kinder vollständig abhängig von ihrer Mutter bzw. was sie als Schichtplan angibt. Wenn sie sich z. B. eines Tages dafür entscheidet, gar nicht mehr zu arbeiten, wären dann die Kinder ganz bei ihr? Möchtest Du das für Deine Kinder?

    Wenn nicht, dann musst du jetzt endlich ran und ein völlig eigenständiges Konzept entwickeln.

    Das sollte hinreichend konkret sein und fokussiert sein auf die Kinder. Wenn Dein Konzept als Nebeneffekt zur Folge hat, dass die Kinder ihre Mutter regelmäßig sehen können (wie regelmäßig soll das sein?), dann umso besser. Eckpunkte dafür sind z. B,. Verlässlichkeit, Kontinuität oder Entwicklungspotenziale.


    Was Du schreibst bzgl. Qualitätszeit mit der Mutter, ist zwar schön und ehrenwert, aber es ist sehr vage. Nachher bestimmt die KM, was Qualitätszeit mit den Kindern ist und Du bist schon wieder fremdbestimmt.


    Du solltest auf Basis Deines Konzepts darlegen können, welches die Vorteile für die Kinder sind. Was die Mutter wünscht, ist zweitrangig, und vielleicht verändert sich das ja auch mit der Zeit.

    Hallo und willkommen im Forum, Mareike!


    ist es diagnostiziert, dass Du unter Depressionen leidest? Hattest Du schon vorher in Deinem Leben Depresssionen? Hast Du dafür professionelle Unterstützung? Das wäre, glaube ich, in Deiner Situation wichtig.


    Hat Dein Sohn im Kindergarten zu anderen Kindern guten Kontakt? Hast Du schon einmal mit den Erziehern dort gesprochen darüber, wie es ihm dort geht?


    Vielleicht kannst Du über andere Eltern aus dem Kindergarten Dein soziales Netz etwas erweitern. Denn Kontakte vor Ort sind durch nichts zu ersetzen, auch wenn ein Forum wie dieses sicherlich für punktuelle Unterstützung auch nicht schlecht ist.


    Alles Gute Dir!

    musicafides

    Und was ist Einsamkeit für dich?

    Für mich ist Einsamkeit, mich von meiner Umwelt abgeschnitten - isoliert - zu fühlen und darunter leide, niemanden zu haben, dem ich mich anvertrauen kann.


    ... in mir den Zugang zu anderen und zu mir selber verloren habe (...) Das Gefühl ist in deinem Herzen, deinem Kopf, deiner Seele.

    Das finde ich eine sehr treffende Beschreibung, weil es existenziell ist und Dich im Kern verändert, wenn Du Dich ausgegrenzt fühlst und keinen Ausweg aus Deiner Situation findest.

    Es ist ein Gefühl wohingegen allein sein ein Zustand ist.

    Wenn man dieses Gefühl kennt, dann kann man sich vielleicht auch die Frage beantworten, wer oder was denn dazu beiträgt, sich einsam zu fühlen - und was man selbst tun und an seinem Leben verändern kann, um sich eben nicht (mehr) einsam zu fühlen. Vielleicht hängt es ja auch davon ab, wie sehr ich mich und mein Herz anderen öffnen kann oder möchte - wieviel Vertrauen ich anderen zu schenken bereit bin.

    Mittlerweile geht es mir der Familie super und ich habe zumindestens eine gute Freundin.

    Das freut mich zu lesen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zumindest mir gut getan hat, ein funktionierendes soziales Netzwerk im echten Leben zu haben, und das wünsche ich Dir ebenso. Denn es hat dazu beigetragen, dass ich mich nie einsam gefühlt habe, weil ich immer Halt hatte im Leben.


    Eine andere Baustelle ist vermutlich, mit den Enttäuschungen im Leben zurechtzukommen. Mir hat dabei geholfen, wenn ich eine gute Lebensperspektive hatte, die mir geholfen hat, nach vorne schauen zu können und wenn die Menschen, die mich enttäuscht haben / hatten, nicht mehr so präsent in meinem Leben waren. Vielleicht hilft Dir ja, mit den Menschen, die Dir wichtig sind, gute Erfahrungen zu machen, was Verlässlichkeit "u. ä." angeht. Dann kann es Dir auch leichter fallen, anderen Menschen wieder einen Vertrauensvorschuss geben zu können.


    Zum Schluss denke ich, ist nicht so sehr die Frage, ob und wie man verletzt wird, sondern wie man mit den Verletzungen konstruktiv umgehen kann. Auch da wünsche ich Dir einen guten Weg!

    Ich finde den Begriff "Lehrgeld" etwas to much.

    Ich nicht, nach den Erfahrungen und Herausforderungen, über die viele von uns (mich eingeschlossen) hier berichtet haben - Rosenkriege, Gerichtsverfahren, sonstige Streitigkeiten auf Kosten der Kinder. Und ich denke, daraus haben viele von uns auch sicher etwas gelernt. Was soll daran too much sein? Wenn es Dir besser gefällt, Erfahrungen gewonnen zu haben, wunderbar, aber vielleicht ist es ja auch hilfreich, mal die Perspektive von anderen einzunehmen und dann vielleicht diesen Begriff mit ganz anderen Augen sehen zu können.

    Wobei es mittlerweile auch tatsächlich auch so aussieht, dass wir zwar getrennt sind, uns aber nicht scheiden lassen.

    Wenn das Euer Weg ist, prima. Aber was hindert Euch daran, Euch scheiden zu lassen, wenn Ihr ja sowieso getrennte Wege geht?

    Die (teuren) Endgeräte ist ja nur ein Teil, dazu kommen die Kosten für Telekommunikationsinfrastruktur, IT-Ausstattung der Schulen bzw. Ressourcen wie Cloud-Speicher, Betrieb bzw. Nutzung einer Lernplattform und nicht zuletzt kreative Ideen, wie man verschiedene Medien ergänzend im Unterricht einsetzt.


    Der Schulserver, auf den meine Kinder Zugriff haben, wird von den meisten Lehrern, wenn überhaupt, nur als Ablage für Arbeitsblätter genutzt, da besteht sicher noch mehr Potenzial.


    Ich sehe vor allem Mehraufwand für Schulen und Lehrer bei fragwürdigem Nutzen für Schüler. Am meisten haben in diesem Fall vermutlich die Firmen, von denen man die Tablets kaufen muss.

    Gerade bin ich mir nicht sicher, ob Du einfach nicht weißt, warum "Jedem das Seine" nicht gern genommen wird.

    Doch, das weiß ich schon. Das stand über dem Eingangstor der Konzentrationslagers Buchenwald. Aber die Nationalsozialisten hatten sich diesen Spruch ja nicht selbst überlegt, er ist viel älter und geht, wie Du sicherlich weißt, auf Platon zurück.