Beiträge von Simone+Leo

    Hallo Souzanna,
    Bleib mal gaanz cool und atme tief durch!
    Es wird tatsächlich nichts so heiß gegessen, wie's gekocht wurde. Und Du bist momentan ganz schön am kochen, scheint mir. :klimper
    Als ich erfuhr, daß ich schwanger war, habe ich ähnliche Panik geschoben wie Du jetzt. Bloß ohne das Zusatzproblem Schulden.


    Aber mal der Reihe nach:


    1. Warum willst gerade jetzt umziehen?
    Ich habe mit meinem Kind die ersten drei Jahre in einer Einraumwohnung - allerdings mit großer Küche - gelebt und es ging ganz gut. Ein Baby/Krabbelkind benötigt kein eigenes Zimmer. Es ist eh immer dort, wo Du bist.
    Wenn Dein Kind größer wird, brauchst Du vielleicht ein Kinderzimmer, aber überlege genau, die (anteilige) Miete dafür stellt einen beträchtlichen Teil der immer wieder angesprochenen hohen Kosten für die "Kinderaufzucht" dar.


    2. Warum willst Du unbedingt Zuhause bleiben, wenn dann das Geld nicht reicht?
    Ich mußte nach Ablauf der Mutterschutzzeit und meines Urlaubes wieder arbeiten gehen, sonst wäre meine Stelle weg gewesen (weniger als 15 Angestellte). Da war der Kleine 3 Monate alt. Und ich muß sagen, es tat mir sehr gut, wenigstens an einem Teil des Tages mit Erwachsenen zu sprechen und hintereinander arbeiten zu können - ohne dauernde Unterbrechungen.
    Dem Kind ist es übrigens auch gut bekommen, denn er mochte die Tagesmutter sehr und als es um Kindergarteneingewöhnung ging, kannte er immerhin schon mein Weggehen und Wiederkommen und andere Kinder. Ich glaube, das hat ihm das Leben sehr erleichtert.
    Also spare Deinen Jahresurlaub für die Zeit nach der Geburt auf.


    3. Kinderbetreuung
    Da kann ich natürlich nicht viel zur konkreten Situation in Deinem Bundesland sagen, deshalb erzähle ich, wie es bei mir war. Als Alleinerziehende wurde ich in dem Punkt absolut bevorzugt. Das Jugendamt hat mir eine von ihnen mehr oder weniger angestellte Tagesmutter empfohlen. Beim zweiten Vorschlag paßten dann die Betreuungszeiten.
    Die Tagesmutter war vielleicht kein Einstein, aber sehr lieb zu den Kindern, und als ich mal 3 Stunden im Stau stand, hatte mein Baby schon Abendbrot bekommen und war schlaffertig. Alles in der Freizeit der Tagesmutter!
    Da ich Wenigverdiener war und bin und die Betreuungskosten in Berlin nach Einkommen gestaffelt sind, mußte ich auch nur 48 € für die Tagesmutter inclusive Verpflegung bezahlen. Ähnlich wie jetzt beim Kindergarten.
    Also noch der Tip: Geh mal zum Jugendamt.


    4. Auto
    In der Schwangerschaft habe ich mir erst ein Auto gekauft; genau aus den Gründen, weshalb Du Dein Auto nicht abmelden möchtest. Das habe ich auch nie bereut.


    Mein Fazit: Wenn die Finanzen Dich jetzt schon (!!) um Deinen Nachtschlaf bringen, ist weiterarbeitengehen mit Sicherheit die schmerzfreiere Variante.
    Es nützt weder Dir noch Deinem Kind, wenn Du verkrampft und sorgenvoll mit ihm Zuhause sitzt. Nur glückliche Mütter können glückliche Kinder haben. Diese emotionale Übertragung ist unglaublich stark. Also versuch es Dir möglichst leicht und bequem zu machen, dann hast Du Kopf und Herz frei für Dein Kind.
    So unglaublich es klingt, der Rest ergibt sich dann schon irgendwie.


    Viele Grüße
    Simone


    PS: Nachdem die Zeit meiner Schwangerschaft die mit Abstand schlimmste Zeit meines Lebens war, habe ich jetzt ein ganz wundervolles Sonnenscheinchen und würde das allermeiste wieder genauso machen.

    Ja, ich kenne dieses Gefühl auch ganz gut.
    Man hat das Gefühl, in dieser besonderen Situation Schutz und Rücksicht von allen Seiten erwarten zu dürfen und wird (zum Teil) allein gelassen. Gerade beim KV isses schon hart. Und die Hormone machen alles nur schlimmer.


    Aber das ist die Realität. Und glaub mir, im Kreißsaal wirst Du niemanden gebrauchen können, der bestenfalls zwiespältig zu Dir steht.
    Hake den Typen ab und konzentrier Dich auf die Menschen, die Du magst und die Dich mögen und Dir helfen.


    Der Vorteil ist: Nachher ist es ganz und gar Dein Kind. Du wirst überwältigt sein.


    Verwöhne Dich ein bißchen und glaube nicht zu sehr an Geburtstermine.
    Die Gören machen von Anfang an, was sie wollen.


    Viele Grüße
    Simone

    Hallo Bravery,
    hmm, ich weiß nicht, ich hätte immer auch irgendwie Angst um meine Kinder. Wer gewalttätig wird, ... Auch Manipulation würde ich etwas fürchten. Kinder als Druckmittel und kleine Erpressungsargumente.


    Andererseits kann ich schon verstehen, daß Du den Kontakt Deiner Kinder zu ihrem Vater nicht völlig auf Null fahren willst ...


    Noch mal andererseits: Was will er eigentlich von Deinen Kindern, er scheut ja im Moment die Verantwortung des rechtmäßigen Vaters. Was in Konsequenz auch heißt, daß Du und nur Du allein die letztendliche Verantwortung für Deine Kinder trägst.
    Wenn Du also ein gutes Gefühl dabei hast, ihm die Kinder zeitweise zu überlassen, dann tu es.
    Wenn Du dabei Bauchschmerzen hast (wie ich es nach Lesen Deiner Postings), dann verhindere es.


    Es ist einerseits schon hart, mit der Kinder"aufzucht" im Stich gelassen zu werden, andererseits beinhaltet es eine ungeheure Freiheit.



    Ich hoffe, Dir waren das jetzt nicht zu viele einer- und andererseits.


    Viele Grüße
    Simone

    Nach all dem Theater ist eine eigene Wohnung das allerbeste Friedensmittel.
    Solange man sich in derselben Küche täglich auf die Nerven gehen muß, tut man's auch.
    Nach ein paar Jahren mit genügend Sicherheitsabstand kann man dann meistens wieder einigermaßen miteinander reden - das ist jedenfalls meine eigene Erfahrung.


    Mein Tip: Wenn der absolut allernotwendigste Umzugsstress geschafft ist, leg eine gründliche Erholungspause ein, in der Du Zeit hast, Dich einfach nur an der neuen Ruhe zu freuen und Dich mit Sohnemann zusammenzufinden. Perfekt kann dann später immer noch ...
    Du mußt erst mal Deine eigenen Batterien wieder aufladen, denn ab jetzt hängt alles an Dir, und wenn Du nicht mehr kannst, geht nichts mehr.
    Also behandele Dich als das, was Du (und wir Alleinerziehenden alle) bist: Der wichtigste Faktor Deines neuen Lebens mit Deinem Sohn.


    Alles Gute
    Simone

    Ja, nett. Wirkt sympathisch.
    Aber so wie meist: Mann - 41 Jahre, sucht Frau - 33 Jahre oder jünger.


    Bis zu einem bestimmten Alter, liebe Männerwelt, finden wir Frauen tatsächlich reifere Männer (als wir) ausgesprochen attraktiv.
    Aber wenn wir dann gelernt haben, selbst unseren Mann zu stehen, brauchen wir nicht unbedingt jemanden, der noch älter ist als wir selbst sind. Es wirkt, nun ja, eher ein bißchen verletzend.


    Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.


    Gruß
    Simone

    Ja, und wie ist es, wenn man keine Leistungen irgendwelcher Agenturen bezieht, sondern (für wenig Geld) arbeitet?
    Mein Arbeitgeber wird deswegen wohl kaum mehr zahlen.
    Bekommt man dann irgendeine Art von Anschlußunterstützung oder ähnliches? Ich meine, 72 Monate sind ja nicht die ganze Kindheit.


    Gruß Simone

    Hallo Anja,
    ich hatte ein ähnliches Problem in (ganz wörtlich) kleinerem Ausmaß.
    Um Leo's 4. Geburtstag herum sind wir beide umgezogen, er hatte nun endlich sein eigenes Zimmer. Kurz danach kam er dann auch in den Kindergarten - vorher war er bei einer Tagesmutter.
    Im Zusammenhang mit diesen für so ein kleines Kerlchen riesigen Umwälzungen hat er auch wieder angefangen, einzupullern.


    Zunächst habe ich gar nichts unternommen, als ihm nachts wieder Windeln umzulegen. Ich wollte erst abwarten, bis er sich eingewöhnt hat. Natürlich in der Hoffnung, daß sich alles von allein wieder gibt.
    Tat es aber nicht.


    Dann habe ich irgendwo einen Tipp gegen das Nägelkauen gefunden und abgewandelt:
    Leo durfte für jede Nacht, in der er nicht eingepullert hat, einen Marienkäfer aufkleben.
    Ursprünglich wollte ich mit ihm dafür ein Bild gestalten (Wiese mit Blümchen und so), aber dazu hatte Leo keine Lust.
    Er hat die Aufkleber lieber an seine ohnehin schon - sagen wir mal - kreativen Wände geklebt.
    Wenn er alle Aufkleber verklebt hat, so mein (natürlich gehaltenes) Versprechen, bekommt er als Belohnung was Schönes geschenkt.
    Es müssen aber viele Marienkäfer (= Punkte) sein, sonst wirkt's nicht richtig. In seinem Alter fand ich 50 Stück ganz angemessen. Wichtig war, er mußte den Erfolg sehen können. Ich wollte es positiv (Anzahl der Käfer auf dem Bild), Leo fand es negativ (Anzahl der Lücken auf dem Aufkleberblatt) besser.
    Hat erstaunlich gut geklappt.
    Wichtig vor allem ist dabei: Nie, nie, niemals bestrafen, wenn's schiefgeht, sondern bei jedem kleinen Erfolg reichlich loben.


    Bei einem so großem Jungen wie Deinem ist es vermutlich nicht damit getan. obwohl ich Dir diese Methode ernsthaft empfehlen kann.
    Ich könnte mir vorstellen, daß Dein Sohn zutiefst verunsichert über seinen Platz in der Welt ist. Papa hat bald sein anderes Kind - damit ist Max ersetzt.
    Und Du hast Deine neue Beziehung und brauchst ihn auch nicht mehr.


    Das ist Quatsch? Ja, klar, aber daß mußt Du Deinem Kind klarmachen.
    -Also sag ihm, daß Du ihn ganz doll liebhast und drück ihn. Ok, er wird das als babyhaft abwehren, doch insgeheim tut's ihm soo gut.
    -Hab jeden Tag ein Weilchen Zeit nur mit ihm und für ihn. Vielleicht eine halbe Stunde abends am Bett zum Erzählen oder Vorlesen.
    -Fahrt ab und an mal ein Wochenende weg - nur Du und Dein Sohn.



    Mit diesen Vorschlägen will ich Dir nicht ausreden, zum Kinderarzt zu gehen. Ich denke aber, daß Du außerdem auch selbst etwas tun möchtest.
    Falls nichts Organisches vorliegt, braucht Dein Max meines Erachtens vor allem die Sicherheit, geliebt und beachtet zu werden.


    Viele Grüße
    Simone