Wow, hast deine Geschichte sehr schön geschrieben. Berührt mich... aber meine Gedanken dazu:
Bei euch beiden sind sehr viele Emotionen im Spiel die euch auch überfordern.
Für deine Seite lese ich heraus, daß du dich eigentlich weiterhin in eine Beziehung mit dem KV wünschst, in der ihr drei eine schöne Familie bildet. Da dies aber (zumindest im Moment) vom KV nicht gewünscht ist möchtest du als akzeptables Minimum einen KV, der einen guten Umgang mit dem Kind pflegt, und auch aus der ferne für das Kind da ist (wozu berechtigtigter Weise ein Unterhalt gehört) und es aufwachsen sehen kann.
Auf der anderen Seite ist der Vater, der festgestellt hat, daß die Beziehung mit Dir auf Dauer nicht aufrecht erhalten möchte. Nachdem jetzt aber Schwangerschaft da war, er sich nicht mehr endgültig lösen kann und (meine Meinung zum gelesenen) wegen des Kindes auch nicht möchte. Er wird das Kind auch lieben, nachdem er es gesehen hat. Auch wenn er anderen zu solchen Lebenslagen Ratschläge gibt, ist das auf Grund der Distanz was ganz anderes, als wenn man selber in der Situation ist. Dann kommt man sich auch auf Bezahlvater reduziert vor, wenn das Thema aufkommt.
Ich selber habe auch schon einige male den Gedanken gehabt, die Kinder lieber nicht mehr zu sehen, weil's dann einfacher ist, aber das ist nur kurz (ist in den Momenten dann halt ne psychiche Sache). Möchte meine Kinder vom tiefsten Herzen nicht missen wollen.
Was dich betrifft kann ich sagen: Hut ab, hast bisher alles richtig gemacht. Von der Entscheidung das Kind zu kriegen bis zu deinem Verhalten jetzt. Nur Mut, steh zu dir selber und zu deinem Kind.
Was eure "Beziehung" (Also Verhältnis Vater-Kind, Vater-Mutter) betrifft:
Sag oder schreibe ihm, was du dir von ihm wünschst, was du dir für deine Tochter von von ihm wünschst. Teile ihm mit, das du ihn in das Leben deiner Tochter gleichberechtigt (Soweit es vom Alter des Kindes und der Entfernung möglich ist) einbinden möchtest und auch möchtest, daß er Sorge trägt und vor allem tragen darf. Dazu gehört dann auch ein Unterhalt für das Wohl des Kindes.
Evtl. biete ihm einen gemeinsamen Termin bei einer Erziehungsberatungsstelle (lokale adressen gibts beim JA) an, wo man Chancen und Möglichkeiten, dieses gut zu leben ausloten kann.
Und zum guten Schluss:
Jeder muss sich erstmal klar werden in welche Richtung es gehen soll und dem anderen dies verbindlich mitteilen.
Dann sollte man aus beiden Richtungen versuchen nen Weg zu finden den jeder gehen kann.
Falls die Richtungen so verschieden sind, daß die Wege sich nicht kreuzen werden, dann bleibt zum Schluss nichts, als den Weg des anderen zu akzeptieren. Man hat auf jeden Fall alles versucht und braucht sich nichts vorzuwerfen, dann heilen auch die Wunden schneller.
In diesem Sinne, viel Glück für Euch