@ maschenka
Ich finde es einfach respektlos gegenüber dem biologischen Vater, wenn schon lange tod eigentlich doppelt. Irgendwann rächt sich das.
Hi grünschnabel,
das ist weder respektlos noch fies. Vielleicht wäre es dem verstorbenen Vater sogar wichtig, das sein Sohn jemanden hat, der seine Vaterrolle einnehmen kann.
Als mein verstorbener Mann und Vater meines Sohnes wußte das er nicht mehr lange leben würde, war sein Wunsche für unseren Sohn, das es irgendwann wieder einen Mann in meinem Leben gibt, der ihm Vater sein kann und will.
Das Andenken an den Papa im Himmel ist großgeschrieben. Für ihn ist es sogar ganz wichtig, das der Papa hier mit ihm zusammen zum Grab geht und den Papa "besucht". Es gab sogar Zeiten, da wäre er nur mit mir gar nicht hingegangen.
Das hat nichts mit Respektlosigkeit zu tun, sondern damit wie man einem Kind die Trauer, den Abschied und die daraus folgenden Verlustängste nehmen kann.
Ich denke kein anderer Mensch hat das Recht dem Kind etwas zu diktieren, was das Kind eben anders erlebt und empfindet. Sicher wäre es anders, wenn der Vater noch leben würde. Aber hier lebt er nicht und ich glaube er wäre für sein Kind froh ,das es jemanden gibt, der ihn "vertreten" kann, weil er eben seine Vaterrolle nicht mehr ausfüllen kann.
Gruß Tina
P.S.: Ich bin dann bei besondern Ereignissen, wie Einschulung, Aufführungen, Umschulung u.s.w. diejenige die auch nach 10 Jahren noch immer den Tränen nahe ist, weil mein Sohn das alles nicht mit dem "richtigen" Papa erleben darf, aber auch diejenige die sich die Tränen in den letzten Jahren verstohlen wegwischt, wenn der (damals) Kleine den einen Papa bei der hand nimmt und nach draussen zehrt, um dem Papa im Himmel auf seinem Stern zuzuwinken uns sagt: Ich habe 2 Papas, der eine passt von dort droben auf mich und uns auf, un du passt hier auf mich auf. Ganz ehrlich, ich bin dann stolz auf meine 3 Männern, auf dein einen, weil er mir diese Freiheit geschenkt hat, auf den anderen, weil er sich auf das alles eingelassen hat und auf den dritten, weil er seinen Papa nie vergißt, aber auch nicht vergleicht.